(12) Psycholohü Adventskalender 2023

00:00:13: Der Psycholohü Adventskalender.

00:00:17: Hallo und herzlich willkommen zu Türchen zwölf unseres Adventskalenders.

00:00:21: Die Hälfte ist schon geschafft und heute soll es um unsere Inspiration gehen.

00:00:26: Aber nicht nur um unsere, sondern auch um eure.

00:00:29: Wir möchten euch ein paar Personen vorstellen, die uns geprägt und inspiriert

00:00:33: haben möchten aber vorher auch einmal noch mal dazu sagen Eine Person, die euch

00:00:37: inspiriert, müsst ihr nicht uneingeschränkt gut finden.

00:00:41: Ihr dürft euch auch da eine eigene Meinung

00:00:43: bilden, Dinge kritisieren, genauso wie ihr bei euch selber mit Sicherheit auch nicht

00:00:48: alles gut findet, was ihr jemals gemacht haben.

00:00:50: Ich für meinen Teil zumindest kritisiere auch meine eigene Arbeit, die ich mal

00:00:54: irgendwann gemacht habe und das ist ja eine ständige Entwicklung.

00:00:58: Absolut. Also eine Inspiration ist ja auch, denke

00:01:01: ich, etwas, wo man für sich selber noch mal abwägt,

00:01:05: was man gut findet und was man übernehmen möchte.

00:01:08: Und ich glaube, was eine Inspiration wirklich ausmacht, ist, dass man ein

00:01:12: gewisses Gefühl vermittelt bekommt, wo man sagt, das ist etwas, was man vielleicht

00:01:17: sogar auch erreichen möchte oder was man annähernd als perfekt empfindet.

00:01:25: Wobei du ja gerade schon gut gesagt hast

00:01:28: Perfekt ist eben immer sehr relativ und es ist ja auch eine Entwicklung.

00:01:32: Also was ich heute als sehr, sehr gut empfinde, kann ich vielleicht in zehn

00:01:37: Jahren als nicht mehr so gut empfinden, weil ich einfach dazu gelernt habe.

00:01:42: Trotzdem halte ich Inspirationen für etwas Wichtiges, auch vielleicht Vorbilder zu

00:01:48: haben, zu denen man aufschaut, weil man daraus ja auch Ziele für sich ableiten

00:01:52: kann und eine Art annäherndes Idealbild, wenn man es denn so bezeichnen möchte.

00:01:59: Und ich glaube, es gibt einfach in jedem

00:02:01: Leben, egal ob mit oder ohne Pferd, immer Personen, die einen besonders prägen.

00:02:06: Und natürlich sind für uns alle

00:02:09: wahrscheinlich die Pferde eine riesen Inspiration.

00:02:12: Aber in der Pferdewelt gibt es ja auch viele Trainer*innen, die verschiedene Wege

00:02:18: gehen und auch das kann eine große Inspiration sein.

00:02:22: Jeder hat ja sowieso seinen eigenen Weg,

00:02:25: seine eigene Art mit dem Pferd zu arbeiten.

00:02:27: Und ich persönlich finde es auch völlig in Ordnung, sich aus allem

00:02:30: das rauszunehmen, was für einen selber stimmig ist und was passt.

00:02:35: Insofern man im Gesamten doch ein

00:02:37: irgendwie zusammengehöriges, stimmiges Bild hat.

00:02:40: Es macht jetzt wenig Sinn, sich aus jedem irgendwas völlig anderes rauszuziehen, was

00:02:45: am Ende überhaupt nicht mehr zusammenpasst.

00:02:47: Irgendwie sollte ein bisschen System schon

00:02:49: dahinter stecken, aber man kann natürlich auch einzelne Faktoren einzelner Leute

00:02:53: gerne in seine Arbeit einfließen lassen, wenn sie zu dem eigenen Gesamtbild passt.

00:02:59: Auf jeden Fall.

00:03:00: Und ich denke, solange man nicht jeden Tag seine Methode wechselt und einfach

00:03:05: insgesamt stringent bleibt bei dem was man tut, ist es doch auch total legitim, sich

00:03:11: überall genau diese Inspiration eben zu holen und auch mal etwas auszuprobieren.

00:03:17: Ja, dann kommen wir doch mal zu den

00:03:19: Personen, die uns inspiriert und geprägt haben.

00:03:21: Denn die erste ist für uns beide die gleiche, die wir sind zusammen in die

00:03:25: gleiche Reitschule gegangen und es war eine Reitschule, die eben nicht dem

00:03:29: klassischen Bild einer Reitschule entsprach.

00:03:32: Es wurde auf das Wohl der Pferde geachtet

00:03:34: und es gab auch nicht den klassischen militärischen Ton, sondern im Gegenteil

00:03:38: ein sehr herzliches Eingehen auf die Kinder und Erwachsenen.

00:03:41: Genau.

00:03:42: Also für mich war es zum Beispiel immer super wichtig, dass ich mich einfach

00:03:46: wohlgefühlt habe dort, also in unserer Reitschule.

00:03:50: Zeit Gab es doch sehr viele Reitschulen,

00:03:52: in denen, wie du schon gesagt hast, der Umgangston nicht immer so schön war.

00:03:57: Und ich habe da einige mir angeschaut und

00:04:02: diese Reitschule war die einzige, wo ich mich wirklich richtig gut aufgehoben

00:04:07: gefühlt habe und wo man auch keine Sorge haben musste, wenn man zum Beispiel mal

00:04:12: etwas nicht machen wollte oder vor etwas Angst hatte.

00:04:15: Und was ich besonders schön fand, war das

00:04:19: konsequente Ablehnen von zum Beispiel Hilfszügen,

00:04:22: was ja gerade im Kinder Reitunterricht auch heute noch nicht Standard ist.

00:04:27: Und ich bin unglaublich froh und dankbar,

00:04:30: dass wir das von Anfang an so gelernt haben.

00:04:36: Ja, das hat gerade uns als Kinder denke ich, noch mal sehr geprägt.

00:04:39: Und gerade für mich ist dann eben nicht.

00:04:41: Es war nicht einfach nur eine Reitlehrerin, sondern es ist daraus auch

00:04:45: eine sehr tiefe Freundschaft entstanden und auch für mich in der Position, wenn

00:04:51: ich meine Knder unterrichte, merke ich, wie sehr mich das beeinflusst, wie sehr

00:04:56: mich das geprägt hat, auch in meiner eigenen Art zu unterrichten.

00:05:01: Dass innere Bilder immer wieder ein Thema

00:05:03: sind, das die Grenzen der Kinder zu jedem Zeitpunkt akzeptiert werden.

00:05:07: Dass man sie natürlich motiviert, sich

00:05:08: auch mal zu überwinden, sich was zu trauen.

00:05:10: Aber wenn ein Kind wirklich Angst hat, dass es nicht gezwungen wird, dass es

00:05:14: jetzt galoppieren muss oder so was zum Beispiel, was es ja in einigen Reitschulen

00:05:19: auch immer noch gibt, was in meinem Unterricht sowohl den ich früher als Kind

00:05:24: bekommen habe, als auch in dem, den ich heute mache, aber niemals ein Thema wäre.

00:05:28: Also dass Grenzen akzeptiert werden,

00:05:30: sowohl von Kindern als auch von den Pferden.

00:05:32: Ist halt ein wirklich wichtiger

00:05:34: Grundstein, den wir da beide erleben durften.

00:05:37: Absolut.

00:05:38: Und ich glaube, das zählt im Grunde genommen dazu.

00:05:41: Aber auch, dass man wirklich die eigenen Ambitionen zwar haben darf, aber eben

00:05:46: immer in dem Rahmen, dass es für das Pferd nicht schädlich ist.

00:05:50: Und das fand ich total schön.

00:05:52: Also ich für meinen Teil bin zum Beispiel noch nie ein Turniergegangen.

00:05:55: Ich halte Turniere oder Turnierreiterin nicht für per se irgendwie

00:06:00: pferdeunfreundlich oder so, das muss ich jetzt mal dazu sagen.

00:06:04: Aber für mich war es eben schön, dass es

00:06:06: da diesen Druck nie gab, dass man ein Turnier gehen müsste oder so.

00:06:10: Also wir haben zwar zusammen damals noch

00:06:12: das kleine und das große Hufeisen gemacht und das war so der einzige,

00:06:19: der einzige Zeitpunkt, wo es mal einen gewissen Leistungsdruck gab.

00:06:23: Aber selbst das war immer total herzlich und auf einer super entspannten Ebene.

00:06:29: Und ja, mich hat das auch als Mensch einfach sehr geprägt, glaube ich.

00:06:34: Die Zeit und auch der der Umgang mit Pferd und Mensch.

00:06:40: Wer mich auch inspiriert hat im Bereich des Pferdetrainings ist Arien Aguilar.

00:06:46: Er ist sehr

00:06:48: flexibel damit, wie er mit Pferd und Mensch umgeht und Lösungen findet.

00:06:53: Das finde ich persönlich unheimlich schön.

00:06:55: Und das ist auch etwas, was ich mir immer

00:06:58: vornehme, wenn ich mit Pferden und Pferdemenschen arbeite.

00:07:02: Denn mir ist es wichtig, dass es nicht ein

00:07:04: Schema gibt, nach dem alles funktionieren muss, sondern dass man wirklich

00:07:09: individuell auf Pferde und Menschen eingeht.

00:07:13: Arien Aguilar habe ich einmal bisher wirklich live sozusagen gesehen.

00:07:18: Das war auf der Equitana und ich fand das tatsächlich sehr

00:07:24: beeindruckend zu sehen, wie er frei mit seinem Hengst Fuego gearbeitet hat.

00:07:29: Das war für mich echt noch mal

00:07:32: ein sehr besonderes Erlebnis, das das miterleben zu dürfen.

00:07:36: Und das hat mich auch die nächsten Tage immer wieder noch beschäftigt.

00:07:42: Diese Präsenz, die einmal sein Pferd hat, aber auch, wie klar er mit dem Pferd

00:07:47: kommuniziert hat und wie kleine Gesten in der Freiarbeit ausreichten, um

00:07:55: das gewünschte Ergebnis letztendlich mit dem Pferd zu erzielen.

00:07:58: Und was ich besonders schön fand und was

00:08:00: man natürlich gerade bei solchen Messen auch wirklich mal sieht, war in dem Fall

00:08:06: der Umgang mit Fehlern oder mit Dingen, die nicht so erwünscht waren.

00:08:12: Das war eine Situation, in der

00:08:15: drei Pferde im Ring waren, wenn mich nicht alles täuscht und zwei davon Hengste.

00:08:20: Und natürlich passiert in solchen Momenten

00:08:23: auch sehr viel drumherum, was die Pferde ablenkt.

00:08:26: Und ich fand das unheimlich schön zu

00:08:27: sehen, wie Aren da mit dem Pferd kommuniziert hat, immer wieder seine

00:08:32: Aufmerksamkeit bekommen hat und eben auch über Fehler lachend hinweggegangen ist.

00:08:39: Obwohl es ja eine gewisse Drucksituation ist.

00:08:41: Und das finde ich für mich einfach sehr

00:08:44: inspirierend, weil das eine Leichtigkeit ist, die ich mit meinen Pferden auch gerne

00:08:49: erreichen möchte und die ich auch gerne ein Stück weit weitergeben möchte.

00:08:53: Lea, vielleicht kannst du ja mal erzählen,

00:08:55: wer da bei dir noch eine Inspirationsquelle ist.

00:08:59: Ja, es ist die perfekte Überleitung, weil mit Leichtigkeit und mit auf einer Messe

00:09:04: gesehen kann ich mich direkt anschließen, denn bei mir war das Marie Heger.

00:09:09: Die habe ich damals auch auf einer Messe

00:09:11: das erste Mal gesehen und war total sofort beeindruckt davon, mit welcher Ruhe und

00:09:17: mit welcher Freundlichkeit sie gegenüber ihrem Pferd, Jolene war es damals, im Ring

00:09:22: war und das eben nicht dieser Zwang da war.

00:09:25: Es ist eine Show, es muss jetzt

00:09:26: funktionieren, sondern mit wie viel Verständnis sie da mit ihrem Pferd war.

00:09:30: Und es war trotzdem leicht und es hat funktioniert.

00:09:33: Aber ohne diesen Zwang, es muss funktionieren.

00:09:35: Dementsprechend bin ich auch unter anderem bei Marie in

00:09:39: der Ausbildung gewesen, zur Pferdeverhaltenstrainerin,

00:09:42: also zusammen bei Marie und Vivian Gabor und habe mit Marie zum Beispiel auch den

00:09:47: einen oder anderen Kurs hier bei mir zu Hause schon organisieren können.

00:09:51: War zweimal, zuletzt jetzt auch im

00:09:53: September noch mal bei ihr, um dort von ihr zu lernen.

00:09:56: Und es ist jedes Mal wieder sehr beeindruckend, mit welcher Ruhe und

00:10:00: Leichtigkeit sie eben mit den Pferden arbeitet.

00:10:03: Und dementsprechend freut es mich auch

00:10:04: sehr, dass sie eine Folge für unseren Podcast Adventskalender jetzt beigesteuert

00:10:09: hat, die letzte Woche ja schon gehört habt.

00:10:12: Genau.

00:10:12: Und wer sie noch nicht gehört hat, kann natürlich jetzt auch nachträglich noch mal

00:10:15: reinhören, denn das lohnt sich auf jeden Fall.

00:10:17: Hast du denn noch eine Person, die dich

00:10:19: inspiriert hat, die du noch hier nennen möchtest?

00:10:22: Ja, tatsächlich schon.

00:10:23: Das ist jetzt erst in den letzten Jahren für mich entstanden, denn ich habe mich

00:10:28: lange nicht mit dem Clickertraining auseinandergesetzt.

00:10:31: Aber wer mich kennt, weiß, dass das

00:10:32: mittlerweile ein großer Bestandteil meiner Arbeit ist.

00:10:35: Und gerade dafür hat mich Nina Steigerwald sehr inspiriert.

00:10:40: Sie macht wirklich ganz tolle Sachen mit

00:10:42: ihren Pferden im Medical Training Cooperative Care Training.

00:10:47: Also da geht es darum, dass das Pferd eben mitentscheiden kann, ob es gewisse

00:10:52: Handlungen an sich ausführen lassen möchte oder nicht.

00:10:56: Und zum Beispiel Auch das Wippentraining

00:10:58: ist etwas, das bei Nina Steigerwald eben immer wieder ein Thema war.

00:11:02: Und was ich mittlerweile ja auch angefangen habe, hat vielleicht der ein

00:11:05: oder andere in meiner Instagramstory oder in meinem Beitrag mal gesehen.

00:11:09: Und ich finde das total schön, dass eben das Pferd da einen so hohen Stellenwert

00:11:15: hat, dass es sogar dieses deutliche Mitspracherecht bekommt.

00:11:19: Und da Nina Steigerwald eben für mich so die erste Person war,

00:11:24: über die ich mit dem Klickertraining in Kontakt gekommen bin und auch mit so

00:11:28: ungewöhnlicheren Trainingsmethoden, würde ich sagen, dass sie in dem Bereich so

00:11:33: meine größte Inspiration war und auch immer noch ist.

00:11:36: Ja, sehr schön.

00:11:37: Da haben wir doch einige Namen hier nennen.

00:11:39: Können, die ihr euch natürlich gerne auch mal ansehen könnt.

00:11:42: Jetzt interessiert uns aber auch wer hat denn euch inspiriert?

00:11:46: Zeigt uns doch gerne bei Instagram, welche

00:11:48: Personen euch in eurem Leben mit den Pferden inspiriert haben.

00:11:52: Egal ob es Trainer sind oder vielleicht

00:11:56: Menschen, die die Pferdehaltung besonders gestalten oder was euch sonst so einfällt.

00:12:01: Wir sind da sehr gespannt darauf, wer euer

00:12:05: Leben geprägt hat und euer Verständnis für das Pferd inspiriert hat.

00:12:10: Nutzt gerne die Vorlage in unseren Storys dafür.

00:12:13: Ihr findet uns auf Instagram unter Begegnungpferd und Lea Schneider.

00:12:17: Pferdetraining markiert uns auch gerne in

00:12:19: euren Stories und nutzt den Hashtag Psychologie.

00:12:22: Dann sehen wir auch alles und können das in unseren Stories posten.

00:12:26: Wir freuen uns, wenn ihr mitmacht und wir eure Inspiration sehen dürfen und hoffen,

00:12:31: ihr seid morgen beim nächsten Türchen auch wieder mit dabei.

00:12:34: Tschüss.