#6 Verantwortung mit Pferden
Shownotes
In dieser Folge sprechen wir über die vielfältigen Aspekte der Verantwortung im Umgang mit Pferden. Unsere Diskussion erstreckt sich über Themen wie artgerechte Haltung, Training, Auswahl von Reitbeteiligungen und tierärztliche Betreuung. Dabei reflektieren wir auch unsere eigenen Entscheidungen und unterstreichen die Wichtigkeit von Ehrlichkeit sowie dem Eingeständnis, wenn wir an unsere Wissensgrenzen stoßen und Hilfe benötigen. Selbstreflexion, kontinuierliche Anpassung und die Bereitschaft, Unterstützung anzunehmen, stehen im Mittelpunkt unseres Gesprächs. Wir diskutieren die Entwicklung des Verantwortungsbewusstseins im Laufe der Zeit, die gesellschaftliche Sicht auf die Bedürfnisse von Pferden und die Herausforderungen, die mit der Übernahme von Verantwortung einhergehen können.
→Die erwähnte Folge mit Sarah: #4 Mit Sarah Töws zur Bewegungsharmonie
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Transkript anzeigen
00:00:00: „Psycholohü, der Podcast über Pferde und
00:00:02: Psychologie von Carina Warnstädt und Lea Schneider.
00:00:05: Hallo zusammen.
00:00:07: Das ist jetzt die erste Folge im neuen Jahr und deswegen erst mal frohes neues
00:00:12: Jahr an dich, Lea und an alle, die hier zuhören.
00:00:14: Ja, von mir natürlich auch ein frohes,
00:00:15: neues, gesundes, glückliches neues Jahr für alle.
00:00:19: Genau ebenso.
00:00:21: Da schließe ich mich an. Und ich freue mich total, dass wir jetzt
00:00:23: wieder anfangen, unseren Podcast aufzunehmen, nachdem ja der
00:00:28: Adventskalender jetzt auch gut funktioniert hat im Dezember.
00:00:32: Ja, mega schön, wie viele sich auch beteiligt haben, wie viele da mitgemacht
00:00:36: haben, ihre schönen Geschichten erzählt haben.
00:00:38: Ich denke auch, da haben wir wahrscheinlich viele Menschen noch mit
00:00:41: erreichen können und das, was ich gehört habe, war sehr positiv
00:00:44: und es kamen ein paar Wünsche, dass wir das vielleicht noch mal machen.
00:00:47: Von daher schauen wir mal, was das Jahr so bringt, würde ich sagen.
00:00:51: Ja, für dieses Jahr geht es jetzt auch wieder los.
00:00:54: Heute ist unser Thema Verantwortung, ein Thema, was ja nun mal jeden Pferdebesitzer
00:00:59: oder auch jeden Menschen, der überhaupt mit Pferden zu tun hat, betrifft.
00:01:03: Genau, ich glaube, da macht sich jeder mal in irgendeiner Form auch Gedanken zu.
00:01:08: Oder sollte es zumindest, wenn man mit Pferden zu tun hat.
00:01:11: Ich meine, wir haben es schon so oft gesagt, aber wir haben es da mit
00:01:14: Fluchtieren zu tun und auch mit nicht gerade leichten Fluchtieren.
00:01:19: Das heißt, im Zweifelsfall kann da natürlich viel
00:01:22: passieren und ich glaube, man sollte sich der Verantwortung, die man
00:01:26: da hat, in jeder Hinsicht irgendwie bewusst sein, aber man sollte sie auch
00:01:30: nicht lähmend werden lassen, weil das ist, glaube ich, die große Gefahr dabei.
00:01:36: Verantwortung ist ein Wort, das erst mal
00:01:38: jeder kennt und jeder kennt auch das Gefühl.
00:01:40: Aber vielleicht können wir einmal
00:01:42: erklären, was bedeutet denn Verantwortung überhaupt?
00:01:46: Ja, ich glaube, das ist gar nicht so einfach zu definieren.
00:01:51: Also erst mal würde ich sagen, wenn man Verantwortung übernimmt, denn das ist ja
00:01:54: immer der Punkt, man übernimmt etwas, dann übernimmt man auch eine
00:01:58: Verpflichtung, etwas möglichst gut zu machen.
00:02:03: Ich glaube, so kann man das
00:02:05: für alle spaten letztendlich mal ganz basal zusammenfassen.
00:02:09: Und das heißt, dass Verantwortung immer damit einhergeht, dass es einen gewissen
00:02:14: Druck für die Person gibt, die die Verantwortung übernimmt.
00:02:17: Ja, auf jeden Fall.
00:02:19: Also Verantwortung ist ja für viele auch eine Form von Belastung tatsächlich.
00:02:24: Da hast du mit Sicherheit mehr Erfahrung.
00:02:26: Da hast du sicher die eine oder andere
00:02:28: Person schon gehabt, mit der du da drüber gesprochen hast.
00:02:31: Oder wie ist da deine Erfahrung?
00:02:33: Was erzählen dir die Leute? Auf jeden Fall.
00:02:36: Ich glaube, das ist ein Riesenthema.
00:02:38: Ich meine, ich habe ja viel mit Menschen auch zu tun, die entweder Jungpferde haben
00:02:44: oder die Pferde haben, die chronisch krank sind.
00:02:47: Und da habe ich ja auch selber genug Erfahrung mit machen dürfen, müssen.
00:02:53: Kann man jetzt sehen, wie man möchte.
00:02:55: Und das ist tatsächlich ein Riesenthema.
00:02:57: Also das fängt an bei
00:03:00: der Haltung des Pferdes oftmals, also die Verantwortung zu haben, das Pferd
00:03:05: möglichst naturnahe zu halten, möglichst der Art entsprechend zu halten.
00:03:12: Und das natürlich immer in dem Rahmen, wie es für einen selber möglich ist,
00:03:17: finanziell, zeitlich und was es da an Gegebenheiten so gibt.
00:03:22: Geht aber auch weiter über das
00:03:24: Training, gesundheitsförderliches Training im besten Fall zu machen
00:03:30: und hört eigentlich nirgendwo so richtig auf, finde ich.
00:03:33: Beim Wissen, dass man immer erweitern möchte, im besten Fall.
00:03:38: Und da sind dann irgendwo keine Grenzen gesetzt.
00:03:40: Das ist so das, was ich immer wieder
00:03:43: reflektiert bekomme, dass das auch sehr schnell Druck macht, gerade in so einer
00:03:47: Welt, die wir jetzt heute haben, die ja nun mal sehr digital ist und wo man auch
00:03:52: viele Einflüsse hat und immer wieder hört: „Das kann man noch
00:03:56: machen und das kann man noch machen und verbessern vielleicht für das Pferd.
00:03:59: Da kann das ganz schnell sein, dass man einfach zu viel sieht und zu viel machen
00:04:05: möchte und aber merkt, dass man irgendwo an seine Grenzen kommt, natürlicherweise.
00:04:08: Also jeder hat da in irgendeinem Rahmen Grenzen, wie gesagt, egal ob es jetzt
00:04:13: zeitlich, finanziell oder was auch immer ist.
00:04:16: Ja, das ist auch ein riesiges Feld, alles rund ums Thema Pferd.
00:04:20: Es gibt so viele Dinge, die man beachten
00:04:22: kann, muss, sollte, dass das viele Leute, glaube ich, auch einfach erdrückt.
00:04:26: Das ist auch teilweise das Feedback, was ich bekomme.
00:04:29: Du wirst dann noch mal auf einer ganz
00:04:31: anderen Ebene mit den Leuten arbeiten, aber auch in meiner Arbeit kommt das immer
00:04:34: wieder vor, dass Menschen sich überfordert fühlen oder dass auch
00:04:39: Menschen die Verantwortung für ein Pferd übernehmen, was vielleicht gar nicht
00:04:44: ihnen selber gehört und sich da sehr engagieren und sich da kümmern.
00:04:49: Das ist, glaube ich, noch mal eine zusätzliche Schwierigkeit, wenn da noch
00:04:54: die Ebene dazukommt, dass man nicht genau weiß, wo da die Verantwortung
00:04:59: letztendlich liegt Also wenn das nicht so klar ist, ist es mein
00:05:02: Pferd oder ist es meine Reitbeteiligung, wie viel Verantwortung kann und darf ich
00:05:07: hier übernehmen oder muss ich vielleicht auch, wenn es ein fremdes Pferd ist.
00:05:10: Kann ja auch einen Stallbetreiber betreffen, wenn ein Einsteller sich
00:05:14: vielleicht nicht genug das Pferd kümmert oder Ähnliches.
00:05:16: Das gibt es ja irgendwie in jeder Form und ich glaube, die Schwierigkeit ist auch
00:05:20: zusätzlich noch – zumindest bekomme ich das oft mit –, es
00:05:24: gibt zu viele Quellen und man muss für sich ja auch filtern, was davon ist denn
00:05:28: jetzt richtig, weil viele dieser Quellen widersprechen sich ja auch.
00:05:31: Das siehst du ja im Pferdetraining auch ganz oft.
00:05:34: Da gibt es so unterschiedliche Meinungen,
00:05:36: allein schon zur einen Sache zum Beispiel verladen.
00:05:39: Man kann auf so viele Arten verladen.
00:05:43: Und ist immer die Frage, wir sagen ja sowieso super gerne.
00:05:46: Es ist alles individuell.
00:05:47: Das heißt, da gibt es wahrscheinlich nicht das eine Richtige.
00:05:50: Aber ich kriege eben oft mit,
00:05:52: dass viele es gerne hätten, dass es eine richtige Definition, einen richtigen Weg
00:05:58: gibt, weil das dann super schnell auch erschlagend ist,
00:06:01: wenn man so merkt, es gibt tausend Möglichkeiten und man muss für
00:06:04: sich selber erst mal ein gewisses Wissen haben, evaluieren zu
00:06:10: können, was davon jetzt der richtige Weg für einen selber ist.
00:06:13: Und das ist auch super unterschiedlich, wie die Leute sich verhalten.
00:06:16: Ich kenne einige, die zum Beispiel jetzt wieder Einsteiger
00:06:21: sind und die direkt sagen von Anfang an: „Okay, ich möchte das vernünftig machen.
00:06:24: Ich möchte das direkt von Anfang an richtig machen.
00:06:26: Ich hole mir direkt von Anfang an Hilfe und nehme Unterricht.
00:06:29: Und auf der anderen Seite kenne ich auch genug Fälle, in denen sich Menschen Pferde
00:06:33: kaufen, die überhaupt kaum Ahnung haben von Pferden,
00:06:37: die dann gar nicht mal wissen, was sind die Grundbedürfnisse, die mein Pferd
00:06:41: erfüllt haben muss, die dann das Problem gelöst haben möchte, aber gar nicht das
00:06:45: Drumherum verstehen, gar nicht die Verantwortung drumherum verstehen, die sie
00:06:48: haben, zum Beispiel für angemessene Haltungsbedingungen zu sorgen, die dann
00:06:52: nur sehen, mein Pferd geht nicht von A nach B, aber gar nicht sehen, okay, mein
00:06:57: Pferd steht den ganzen Tag auf drei mal drei Metern, ist überhaupt nicht
00:07:00: ausgelastet im Alltag und ist überhaupt nicht in der Lage mitzuarbeiten.
00:07:04: Also das ist ein sehr, sehr breites Feld,
00:07:06: was ich, finde ich, sehe beim Thema Verantwortung, dass einige sich viel zu
00:07:10: viel Verantwortung aufhalsen und versuchen, jede Kleinigkeit zu
00:07:15: optimieren und andere Leute das genaue Gegenteil, die überhaupt keine
00:07:20: Verantwortung übernehmen, obwohl sie es eigentlich müssten.
00:07:22: Ja, das ist tatsächlich auch so meine Erfahrung.
00:07:25: Also oftmals gibt es da so zwei Extreme.
00:07:28: Die Grautöne dazwischen sieht man zumindest bewusst nicht so oft, finde ich.
00:07:32: Also ich habe jetzt bei mir zumindest auf der Arbeit eben mehr mit
00:07:37: dem Extrem zu tun, dass sich im Zweifelsfall zu viel Sorgen macht.
00:07:40: Klar, das bringt irgendwie die Natur der Sache so mit sich.
00:07:45: Aber ich habe als Privatperson sozusagen
00:07:49: auch schon des Öfteren das andere Extrem gesehen und erlebt,
00:07:54: wo man sich dann wünschen würde, dass es vielleicht im
00:07:57: Sinne des Pferdes einfach ein bisschen in die Richtung entwickelt, dass die
00:08:00: Menschen verstehen, was für eine Verantwortung sie letztendlich haben, denn
00:08:03: wir müssen einfach festhalten, wir haben die Verantwortung für ein Lebewesen.
00:08:08: Und das ist
00:08:09: schon nicht wenig für die Gesundheit des Lebewesens, für das Wohlergehen.
00:08:15: Das kann tatsächlich eine immense Last sein.
00:08:19: Und ja, wir müssen natürlich aufpassen, dass es nicht uns dabei kaputt macht.
00:08:24: Ich glaube, das ist ganz, ganz wichtig, weil dann können wir dem Pferd auch nicht
00:08:28: mehr helfen, wenn es uns dadurch so schlecht geht.
00:08:30: Aber ich glaube auch, dass wir die
00:08:33: Pflicht haben, uns dafür einzusetzen, egal ob es jetzt ein Pferd ist oder ein Hund
00:08:38: oder eine Katze oder was man sonst so an Haustieren haben kann.
00:08:42: Sobald wir uns dafür entscheiden, ein Tier
00:08:46: in unser Leben zu lassen und damit ein Lebewesen in unser Leben zu lassen, das
00:08:50: sich ja nun mal nicht selbst versorgen kann.
00:08:52: Vielleicht könnte man jetzt vielleicht
00:08:54: noch argumentieren, dass das teilweise kann, wenn das auf der Wiese steht.
00:08:58: Aber wir gehen davon aus, dass es das nicht vollständig kann.
00:09:02: Und wenn wir das machen, dann müssen wir
00:09:04: für meine Begriffe auch wissen, worauf wir uns einlassen.
00:09:07: Und das ist ja auch ein Stück weit diese Argumentation, die es jedes Mal vor
00:09:11: Weihnachten gibt: „Haustiere sind keine Geschenke.
00:09:14: Und das ist ja
00:09:16: auch das, was wir in Corona-Zeiten zum Beispiel erlebt haben, finde ich.
00:09:20: Da haben sich ja sehr viele
00:09:21: Haustiere angeschafft, aber eben auch Pferde angeschafft.
00:09:23: Und ich glaube, das sind auch
00:09:25: dann zum Teil dann die Pferde, die jetzt wieder abgegeben werden, oder aber wo
00:09:30: wirklich dann so Schnellschüsse passiert sind.
00:09:32: Ich will jetzt ein Pferd und ich denke
00:09:33: nicht darüber nach, ob ich das leisten kann und ob ich da
00:09:38: genug Ahnung vielleicht dafür habe, jetzt zu dem Zeitpunkt schon.
00:09:42: Ja, das ist, glaube ich, wo du gerade auch
00:09:44: über Haustiere sprichst, beim Pferd noch mal die zusätzliche Schwierigkeit:
00:09:48: Dein Haustier hast du deutlich mehr Stunden am Tag dich drumherum.
00:09:52: Du bekommst viel mehr mit, du siehst viel mehr, dass du dich kümmern musst.
00:09:56: Beim Pferd vergessen, glaube ich, manche schnell, dass es auch eine Zeit gibt
00:10:01: oder ein Großteil des Tages, an dem das Pferd ohne den Menschen ist, an dem man
00:10:06: trotzdem die Verantwortung hat, dass zu dieser Zeit es dem Pferd gut geht.
00:10:11: Also ich glaube, das ist für viele
00:10:12: schwierig zu übertragen, so nach dem Motto: „Was ich nicht sehe, ist nicht da.
00:10:16: Die kümmern sich in der Zeit, während sie
00:10:18: bei dem Pferd sind, gut beziehungsweise nach bestem Wissen und Gewissen tüddeln
00:10:21: und kümmern sich, aber sehen nicht die Grundbedürfnisse, die die restlichen
00:10:27: 22, 23 Stunden am Tag zu erfüllen sind, wie eben das Pferd steht auf dreimal drei
00:10:31: Metern und kann sich nicht bewegen und dann wird sich gewundert, dass es nicht
00:10:36: mitarbeitet, während man die halbe Stunde am Tag in die Bewegung des Pferdes
00:10:40: investiert, so, das jetzt mal überspitzt zu sagen.
00:10:42: Aber solche Fälle gibt es ja nun mal auch.
00:10:44: Ja, ich glaube, die gibt es auch häufiger,
00:10:46: als wir das vielleicht manchmal glauben, weil wir es einfach nicht so viel sehen.
00:10:50: Und da vergisst man manchmal, was es alles gibt.
00:10:54: Jetzt waren wir viel beim eigenen Pferd und da kann ich ja auch aus eigener
00:10:58: Erfahrung ganz gut berichten, warum ich zum Beispiel bewusst kein eigenes
00:11:03: Pferd haben möchte, eben weil es diese Verantwortung gibt.
00:11:05: Es ist sowohl einfach die emotionale Verantwortung: „Ich bin dafür
00:11:09: verantwortlich, dass es diesem Tier gut geht.
00:11:11: Ich muss mich kümmern.
00:11:12: Es ist die zeitliche Verantwortung, dass man sich auch regelmäßig die Zeit nehmen
00:11:17: muss, das Pferd vernünftig zu versorgen und auch eine finanzielle Verantwortung,
00:11:22: die man auch nicht unterschätzen darf, dass man das mal eben so trägt.
00:11:25: Und das eine ist ja dann die alltäglichen Kosten, aber dann kommt ja dann noch
00:11:29: vielleicht ein krankes Pferd dazu, der Tierarzt, wie auch immer.
00:11:32: Das wäre die Verantwortung, die ihm mit einem zu planen, dass diese Dinger
00:11:36: passieren können, was aber viel, glaube ich, auch nicht tun.
00:11:39: Und das ist ja ein riesen Batzen Verantwortung, der beim Thema Pferd
00:11:44: zusammenkommt, weswegen ich zum Beispiel für mich ganz bewusst die Entscheidung
00:11:48: habe, ich möchte aktuell kein eigenes Pferd haben.
00:11:50: Ich habe eine ganz tolle Reitbeteiligung mit einer tollen Besitzerin, bei der ich
00:11:54: mich super frei ausleben, sage ich mal, darf, mit der ich
00:11:58: alles machen kann und darf, den die ich seit zehn Jahren kenne.
00:12:01: Und im Moment würde ich mir eher eine Last ans Bein binden, mit einem eigenen Pferd
00:12:05: tatsächlich, als mir eine Freude zu machen.
00:12:07: Ja, kann ich total verstehen und finde ich auch eine sehr rational
00:12:11: getroffene Entscheidung im Grunde genommen und das ist manchmal, glaube ich,
00:12:15: besser, wenn man da ein bisschen rationaler dran geht.
00:12:19: Und ich persönlich muss ja auch sagen,
00:12:22: wenn wir die Möglichkeiten nicht hätten, die wir jetzt hier haben, also sprich den
00:12:27: eigenen Stall nicht hätten, hätte ich heute auch kein eigenes Pferd mehr.
00:12:31: Also ich habe jetzt mittlerweile seit
00:12:33: elf Jahren … Ich bin verwirrt, weil wir jetzt 2024 haben.
00:12:37: Ja, ich glaube, seit elf Jahren immer mindestens ein eigenes Pferd, quasi.
00:12:42: Da war ich natürlich dann noch jung, als ich mein erstes eigenes Pferd hatte.
00:12:46: Klar, da war das mehr die Belastung meiner
00:12:48: Eltern, aber trotzdem, was ich
00:12:52: da aus der ganzen Zeit mitgenommen habe, ist für mich eben wirklich dieses,
00:12:56: erstens, es ist verdammt viel Verantwortung, wie du schon gesagt hast.
00:12:59: Ich meine, Wir hatten viele Zeiten, in
00:13:01: denen es den Pferden noch nicht gut ging und da merkt man es dann besonders.
00:13:05: Und zweitens, ich wollte keine Einstellerin mehr sein, auch aus diversen
00:13:11: Gründen, aber vor allen Dingen, weil ich eben diese Verantwortung sehe und dass
00:13:16: mir auch wirklich wichtig ist, den Pärden ein möglichst gutes Leben zu bieten.
00:13:22: Und das sieht ja auch jeder ein Stück weit anders, wie das aussehen sollte.
00:13:25: Ich meine, es gibt da Richtlinien für und
00:13:27: es gibt auch Dinge, die einfach allgemein gültig sein sollten für Pferde.
00:13:33: Trotzdem auch da, Ausnahmen bestätigen die Regel, klar.
00:13:35: Ich habe da für mich eben schon so meine
00:13:38: spezielleren Vorstellungen, würde ich sagen.
00:13:40: Also ich würde mir einfach nicht vorstellen können, dass meine Pferde zum
00:13:43: Beispiel wirklich lange in der Box stehen oder so.
00:13:46: Wir haben hier gar keine Boxen.
00:13:48: Und das ist sehr schwer zu finden in einem Pensionsstall.
00:13:55: Also speziell, wenn dein Pferd noch
00:13:56: Atemwegserkrankungen hat, dann wird es ganz schwierig.
00:14:00: Ist zumindest meine Erfahrung,
00:14:01: ist mit Sicherheit auch regional unterschiedlich, aber
00:14:05: das macht schon was mit einem und da muss man für sich, glaube ich, gut abwägen, ob
00:14:09: man die Verantwortung tragen kann und möchte.
00:14:12: Und wenn man dann noch so ein bisschen
00:14:13: perfektionistisch angehaucht ist, dann wird es eben ganz schnell ganz schwierig.
00:14:18: Ja, kann ich total verstehen.
00:14:19: Ich kenne ja jetzt mittlerweile doch
00:14:21: einige Stellen hier in der Umgebung, in denen man herumkommt und ich habe auch
00:14:25: jetzt schon ein paar Mal so den Gedanken gehabt: Wenn ich jetzt ein eigenes Pferd
00:14:28: hätte, in welchen Stall würde ich es überhaupt stellen wollen?
00:14:32: Und das sind so wenige Ställe.
00:14:34: Ich wüsste zwei, bei denen ich vielleicht
00:14:37: überhaupt drüber nachdenken würde, ob die infrage kommen.
00:14:40: Und auch da kommt es natürlich wieder auf
00:14:41: das Pferd an: Was braucht das individuell Pferd?
00:14:43: Und so weiter.
00:14:44: Aber ich kenne so viele Stellen hier und in die wenigsten würde ich tatsächlich ein
00:14:49: eigenes Pferd stellen wollen, wenn es in meiner Verantwortung liegt.
00:14:52: Ja, das ist, glaube ich, der große Punkt.
00:14:55: Ich meine, ich kenne ja nun mal die Region
00:14:57: da jetzt auch sehr gut, dadurch, dass wir da sehr lange unterwegs waren.
00:15:01: Ich habe mir sehr viele Stellen angeguckt.
00:15:02: Natürlich immer unter dem Gesichtspunkt,
00:15:05: ich wollte ein Pferd einstellen, das zum einen Robustpferd war,
00:15:10: also nicht unbedingt 24 Stunden auf die Wiese sollte, weil ich nicht Lust auf eine
00:15:15: Hufrehe hatte und zum anderen aber auch eben, ein Pferd, das Asthma hatte.
00:15:20: Und mit den zwei Punkten allein
00:15:24: sind schon sehr, sehr, sehr viele Ställe im Grunde durchs Raster gefallen für mich.
00:15:28: Und dann kommen ja noch sehr viele andere Punkte dazu, die auch stimmen müssen.
00:15:32: Also ja, ich weiß nicht, wie es in einer anderen Region ist.
00:15:36: Das weiß ich einfach nicht, kann ich nicht
00:15:38: beurteilen, aber das war für mich immer wirklich schwierig.
00:15:42: Deswegen, ich kann das unheimlich gut nachvollziehen, was du sagst.
00:15:44: Ja, und das ist dann wieder der andere
00:15:46: Punkt der Verantwortung, wenn wir noch mal zum Thema Reitbeteiligung kommen, weil ich
00:15:50: habe natürlich auch die Verantwortung, mich gut dieses Pferd zu kümmern.
00:15:54: Natürlich nicht in dem Maße wie ein
00:15:56: Besitzer, aber trotz allem habe ich auch Verantwortung übernommen, indem ich gesagt
00:15:59: habe: „Okay, ich kümmere mich dieses Pferd.
00:16:01: Und da kommt man natürlich, das ist dann der Haken als Reitbeteiligung, kann man
00:16:05: auch irgendwo an seine Grenzen kommen, wenn es Dinge gibt, die man selber
00:16:08: vielleicht anders machen würde, die man aber nicht verändern kann, weil es dann
00:16:12: eben doch nicht die eigene Verantwortung ist.
00:16:14: Was heißt nicht die eigene Verantwortung?
00:16:17: Es fühlt sich an wie die eigene
00:16:18: Verantwortung, es ist aber nicht die eigene Entscheidung.
00:16:21: Man hat nicht die Möglichkeit, die zu verändern.
00:16:23: In meinem Fall sind das Kleinigkeiten,
00:16:25: wenn so was überhaupt mal vorkommt, mit denen man leben kann.
00:16:28: Aber das kann natürlich auch unheimlich
00:16:30: frustrierend sein für Leute, die gerne das Beste für ihr Pferd
00:16:34: oder für ihre Reitbeteiligung in dem Falle tun würden, die sehen, was sie verändern
00:16:39: würden, wenn sie es könnten, aber eben nicht die Möglichkeiten haben.
00:16:43: Hast du so Fälle auch in deinem bekannten Arbeitskundenkreis?
00:16:48: Selber wenig, muss ich sagen.
00:16:49: Ich arbeite hauptsächlich mit den Besitzerinnen
00:16:53: zusammen, aber so aus dem Bekanntenkreis dann doch wieder und auch da wieder eigene
00:16:59: Erfahrung als das für mich eben im Raum stand: „Was mache ich jetzt?
00:17:03: Also ich habe ja eben schon gesagt, ich wäre keine Pferdebesitzerin geblieben,
00:17:07: wenn wir keinen eigenen Stahl gehabt hätten.
00:17:08: Ich hätte mich dann tatsächlich dafür entschieden, das Pferd abzugeben, das ich
00:17:12: zu dem Zeitpunkt noch hatte, aus dem einfachen Grund, dass ich für sie
00:17:16: eben keinen Stahl gefunden hätte, der gepasst hätte.
00:17:20: Also soweit waren wir an dem Punkt ja schon.
00:17:23: Und dann war natürlich auch der Gedanke: „Okay, was mache ich dann?
00:17:28: Weil ein weiteres eigenes Chat kam für mich dann auch nicht infrage.
00:17:31: Dann hätte ich, wenn ich weiter hätte
00:17:33: reiten wollen, eben Reitbeteiligung sein müssen, ebenfalls.
00:17:37: Und da war für mich ganz klar, das kann ich nach dann zu dem Zeitpunkt neun
00:17:41: Jahren Pferdebesitzer sein, nicht mehr, weil einfach das Wissen an dem Punkt schon
00:17:48: so da war, dass ich wusste, was stelle ich mir darunter vor, dass wenn ein
00:17:53: Pferd vernünftig gehalten und gearbeitet wird.
00:17:56: Und ich kannte ja da auch sehr viele, wie gesagt, Ställe, Pferdebesitzerinnen.
00:18:03: Und natürlich, die wollen alle das Beste für ihr Pferd, gar keine Frage.
00:18:07: Aber dadurch, dass ich ja schon alleine bei den Stellen so oft gesehen habe, was
00:18:11: mich da alles stört und da noch mal, glaube ich, einen anderen Blick drauf
00:18:14: hatte als Pferdebesitzerin und als Besitzerin von kranken Pferden, war das
00:18:18: für mich einfach wirklich ganz schnell klar.
00:18:20: Also Reitbeteiligung sein, kam für mich zu dem Zeitpunkt überhaupt
00:18:23: nicht mehr infrage, weil das für mich eine riesen Last gewesen wäre, wenn ich da
00:18:28: Dinge gesehen hätte, die ich aber nicht ändern könnte, obwohl ich es vielleicht
00:18:31: für mein eigenes Pferd dann in dem Moment gerne gemacht hätte und dann natürlich
00:18:35: entsprechend für eine Reitbeteiligung auch.
00:18:37: Und das ist, glaube ich, so ein Punkt.
00:18:40: Als Pferdebesitzerin ist man froh, wenn man mal was Verantwortung abgeben kann und
00:18:43: da auch wirklich jemanden findet, dem man vertraut als Reitbeteiligung.
00:18:46: Aber aus Sicht der Reitbeteiligung kann auch das, wenn man jemanden hat oder
00:18:51: einen Stahl hat, der eben nicht so passt, kann das eine unheimliche Belastung sein.
00:18:55: Ja, und das lässt sich ja sogar auch am
00:18:57: Ende wieder auf die Besitzer selber übertragen.
00:19:01: Es kann ja sein, dass du siehst, was schiefläuft, dass du siehst, was du gerne
00:19:05: ändern würdest, aber es geht einfach nicht.
00:19:08: Es gibt nicht einen Stahlbetreiber, der sich querstellt.
00:19:11: Es gibt einfach nicht die Möglichkeit,
00:19:13: Dinge so perfekt zu ändern, wie man sie für seinen eigenen Anspruch gerne hätte.
00:19:18: Also selbst da kann man ja an seine Grenzen kommen und die Verantwortung
00:19:23: sehen, ohne die Situation ändern zu können.
00:19:26: Da gibt es ja auch viele, viele Menschen,
00:19:29: die ich kenne, denen es genauso geht, die alles gut machen möchten, aber wo es die
00:19:34: äußeren Begebenheiten einfach nicht hergeben.
00:19:36: Genau, das ist ja wieder der Punkt.
00:19:38: Also gerade mit den Stellen, dass es eben
00:19:40: unheimlich schwierig ist, da was zu finden, wo alle Punkte ansatzweise passen.
00:19:44: Und das geht ja auch wirklich nicht nur das Pferd, das muss man ja auch mal sagen,
00:19:48: sondern da kommen ja auch noch Faktoren dazu, wie sind die Trainingsmöglichkeiten?
00:19:53: Oder auch: Wie ist die Stahlgemeinschaft, wie ist der Stahlbetreiber?
00:19:56: Das sind ja noch mal menschliche Faktoren, die ja alle da eine spielen.
00:20:00: Also auch da haben wir die Verantwortung ja nicht nur für das Pferd.
00:20:02: Es ist so ein bisschen wie die Einstellung, die man gerne schon mal beim
00:20:06: Thema Sattel hört, zumindest ich höre die da schon mal, und hatte die früher selber
00:20:09: auch, dass es dann hieß, der Sattel muss dem Pferd passen.
00:20:12: Der Reiter kommt dann schon irgendwie damit klar.
00:20:14: Das gibt es beim Stahl ja dann zum Teil auch.
00:20:16: Der Stahl muss zum Pferd passen und der Reiter kommt dann irgendwie klar.
00:20:20: Aber ich glaube, so einfach ist es eben nicht.
00:20:22: Also sowohl beim Stahl als auch beim Sattel muss es schon auch für den Menschen
00:20:25: irgendwie passen, denn ansonsten geht man wieder an anderen Dingen kaputt.
00:20:28: Also das ist einfach ein unheimlich komplexes Thema.
00:20:31: Ja, ich denke, wir kommen nachher auch
00:20:33: noch mal zu dem Thema Verantwortung als Mensch für sich selber.
00:20:36: Ich bleibe aber gerade kurz noch bei dem Reitbeteiligungsthema,
00:20:39: weil wir können uns auch einmal die andere Seite angucken,
00:20:42: wenn man sich als Pferdebesitzer entscheidet, eine Reitbeteiligung,
00:20:45: Pflegebeteiligung, wie auch immer, dazu zu holen.
00:20:48: Denn auf der einen Seite ist das natürlich eine Entlastung.
00:20:51: Man kann Verantwortung abgeben.
00:20:52: Man hat jemanden, der sein Pferd im
00:20:54: Idealfall genauso liebt wie man selber, der sich mit drum kümmert.
00:20:57: Und auf der anderen Seite hat man natürlich auch die Verantwortung, haben
00:21:00: wir es wieder, jemanden zu finden, der sich auch gut kümmert.
00:21:03: Oder auch generell, muss ja nicht mal eine
00:21:05: Reitbeteiligung sein: „Wen lasse ich denn an mein Pferd?
00:21:07: Welchen Tierarzt lasse ich mein Pferd behandeln?
00:21:10: Welcher Hufschmied? Und so weiter.
00:21:11: Das ist auch noch mal ein weiterer Punkt auf der Verantwortungsliste Ja, absolut.
00:21:17: Ich glaube, da hat man in jeder Hinsicht wirklich sehr viel Verantwortung.
00:21:21: Ich denke da zum Beispiel auch, weil du es gerade genannt hast
00:21:24: an Hufschmiede, da habe ich auch mal eine Erfahrung gemacht mit jemandem, der für
00:21:29: meine Begriffe nicht mit den Pferden so umgegangen ist, wie sie ihr damit umgehen
00:21:32: sollte und der dazu neigte, Pferden relativ schnell.
00:21:38: Na ja, mit der Raspel nicht so nett zu sagen, dass ihn etwas störte.
00:21:44: Sagen wir es mal so, ich versuche es mal freundlich zu formulieren.
00:21:47: Und da hätte ich zum Beispiel auch die
00:21:49: Verantwortung gehabt, früher zu sagen, das geht so nicht, also eigentlich sofort.
00:21:53: Damals war ich aber einfach noch zu jung
00:21:55: und habe das zwar gewusst in dem Moment, dass das nicht richtig ist, aber hatte
00:21:59: nicht das Selbstvertrauen, da zu sagen, das geht so nicht.
00:22:03: Und ich will damit aber eigentlich nur
00:22:04: sagen, mit diesem Beispiel, dass das wirklich unheimlich viele Punkte betrifft.
00:22:08: Und ja, auch gerade so beim Thema
00:22:09: Rettbeteiligung, ich finde, das ist ein ganz schwieriges Thema.
00:22:12: Also wenn man jemanden findet,
00:22:14: der richtig zu einem passt, ist das unfassbar viel wert.
00:22:17: Der Weg dahin kann aber auch echt schwierig sein.
00:22:19: Also das fängt ja schon an mit,
00:22:21: dass man die Leute ja auch probe-reiten lässt, letztendlich.
00:22:24: Und man kann ja nicht immer einschätzen, was die Leute so können oder nicht.
00:22:28: Wenn du ein nettes Pferd hast, ist alles gut.
00:22:30: Wir gehen davon aus, dass alle Pferde nett
00:22:32: sind, aber du weißt, was ich damit sagen will.
00:22:34: Ein Pferd, dass es damit auch gut
00:22:36: klarkommt, das gut wegsteckt, wenn da mal jemand draufsitzt, der nicht so
00:22:40: ausbalanciert ist, nicht so gut reiten kann oder so.
00:22:43: Nicht, dass ich jetzt die perfekte Reiterin wäre.
00:22:45: Aber ja, das kann eben in jede Richtung irgendwie gehen.
00:22:49: Du hast ja da in dem Moment auch die
00:22:50: Verantwortung dann wieder für den Menschen, der da drauf sitzt.
00:22:54: Das geht ja immer noch einen Schritt weiter.
00:22:56: Also du hast die Verantwortung dafür, dass
00:22:58: das für das Pferd in Ordnung ist, Aber wenn du jemanden auf dein Pferd lässt
00:23:01: und Probereiten lässt, dann hast du auch die Verantwortung dafür,
00:23:04: dass das im besten Fall nicht damit endet, dass derjenige im Krankenhaus landet.
00:23:09: Also es hat immer alles noch so einen Rattenschwanz.
00:23:12: Ja, gerade beim Thema Verantwortung.
00:23:16: Es ist ja nie dieser eine Punkt.
00:23:18: Es ist ja so breit gestreut und so verstrikt in so viele Faktoren, dass es
00:23:23: gar nicht so einfach ist, das so auseinander zu dröseln.
00:23:26: Total.
00:23:27: Also es hat ja zum Teil auch einfach sehr langfristige Auswirkungen, die man in dem
00:23:30: Moment dann gar nicht unbedingt absehen kann.
00:23:33: Also wenn wir noch mal das Thema Stahl nehmen und noch mal mein Thema Equines
00:23:36: Asthma, dann mag es jetzt vielleicht für den ersten Moment
00:23:40: nicht so schlimm erscheinen, wenn das Pferd eben in der Box steht und davor wird
00:23:43: das Heu aufgeschüttet und davor wird dann die Stahlgasse gefegt.
00:23:47: Aber langfristig betrachtet, gerade wenn
00:23:49: so was immer und immer und immer wieder passiert, ziehen wir uns da quasi eine
00:23:54: Lungenerkrankung heran, wenn wir so wollen.
00:23:57: Also das sind einfach Faktoren, die eine riesengroße Rolle dabei spielen.
00:24:01: Und das ist, glaube ich, auch ein
00:24:04: Knackpunkt dabei: Niemand kann alles wissen, grundsätzlich nicht.
00:24:08: Und auch wenn man sich auf sein erstes eigenes Pferd zum Beispiel super gut
00:24:11: vorbereitet, gibt es immer Dinge, die man nicht weiß.
00:24:15: Und ich glaube, das ist auch so ein Punkt,
00:24:17: wo man schnell ins Grübeln kommt, auch im Nachhinein, dass man denkt: „Das
00:24:21: hätte ich doch damals besser wissen müssen.
00:24:23: Ich hatte das zumindest zeitweise,
00:24:25: weil man dann irgendwann die Auswirkungen sieht, die man vorher noch noch nicht so
00:24:30: klar gesehen hat, dass das irgendwann passieren wird.
00:24:32: Und im Nachhinein denkt man ja, eigentlich war es klar, dass das so kommen würde.
00:24:36: Ja, und das ist ja auch wieder ein Punkt
00:24:38: zum Thema Verantwortung, auch seine eigenen Grenzen zu kennen und ehrlich zu
00:24:42: sich selber zu sein, wann man etwas vielleicht noch nicht kann, noch nicht
00:24:46: weiß und sich dann entsprechend Hilfe zu holen, zum Beispiel.
00:24:50: Weil das ist ja völlig okay.
00:24:51: Niemand weiß alles.
00:24:52: Wir alle lernen ständig mit dazu.
00:24:55: Es ist halt nur fair, auch dem Pferd gegenüber sich einzugestehen.
00:24:58: Das kann ich vielleicht noch nicht oder das traue ich mir einfach nicht zu.
00:25:02: Das hatte ich jetzt auch den Fall, dass ich jemanden hatte, die ganz ehrlich immer
00:25:06: gesagt hat: „Das traue ich mich nicht, wo ich überhaupt kein Problem gesehen hätte.
00:25:10: Das hätte sie problemlos geschafft, aber sie hat sich halt nicht getraut.
00:25:12: Und wenn sie selber so unsicher ist, dann
00:25:15: hat das ja auch keinen Zweck, sich da durchzuprügeln.
00:25:17: Aber super, dass sie so reflektiert ist.
00:25:18: Genau, das ist eben das, was so viel wert ist, dass sie selber so ehrlich ist und
00:25:23: das auch kommuniziert nach außen hin: „Ich traue mir das nicht zu.
00:25:26: Mach du das bitte.
00:25:27: Hilf mir dabei.
00:25:29: Und dann ist das ja war auch alles fein.
00:25:30: Es war auch ein Fall, das ist eine
00:25:32: Reitbeteiligung, die muss sich nicht im Zweifel dieses Wert kümmern.
00:25:35: Aber das ist halt ein Riesenschritt, das zu sehen und zu sagen.
00:25:40: Auf jeden Fall.
00:25:41: Und das ist ja absolut legitim.
00:25:44: Zum einen wir bilden uns ja auch immer weiter.
00:25:46: Ich weiß auch bei weitem nicht alles.
00:25:48: Das kann niemand, hatten wir ja schon gesagt.
00:25:52: Man muss ja auch dazu sagen, dass es einfach viele Dinge gibt, die wir
00:25:55: einfach nach dem Stand der Wissenschaft nicht wirklich wissen.
00:25:58: Nehmen wir mal auch das Thema Biomechanik,
00:26:01: wo es ja wirklich sehr viel zu gibt mittlerweile.
00:26:05: Und dann gibt es aber ja mittlerweile auch
00:26:08: noch so die, ich will es jetzt nicht Gegenbewegung
00:26:10: nennen, aber zumindest was in eine andere Richtung geht, das Tensigritätsmodell,
00:26:15: wo man dann doch noch mal viele Dinge von der Biomechanik hinterfragt, die
00:26:20: vermeintlich als gesichert oder ansatzweise gesichert galten.
00:26:24: Und das ist ja auch noch so ein Thema.
00:26:26: Es gibt einfach Dinge, von denen wir nicht
00:26:28: wissen, wie sie tatsächlich im Pferdekörper ablaufen.
00:26:31: Das heißt, egal, wie gut man sich mit
00:26:34: etwas auseinandersetzt, es gibt auch wirklich Grenzen, die für uns
00:26:37: alle gelten, weil wir es einfach nicht wissen können zum aktuellen Zeitpunkt.
00:26:42: Und das ist, glaube ich, auch was, was man
00:26:45: sich eingestehen darf, jetzt mal über die Trainer-Themen hinaus,
00:26:50: dass es auch Dinge gibt, die wir einfach nicht wissen können momentan.
00:26:54: Ja, wo du es gerade ansprichst als
00:26:56: Trainer, das finde ich auch wichtig, dass man auch, wenn man beim beim Kunden
00:27:00: steht und die Leute möchten deine Hilfe haben, dass man auch als Trainer sagen
00:27:04: darf, das weiß ich nicht, das kann ich dir gerade auch nicht erklären.
00:27:07: Ja.
00:27:08: Weil in die Situation bin ich auch schon das eine oder andere Mal gekommen, dass es
00:27:11: ein Verhalten gab, bei dem ich klar zwar verstehe, wie ich das weg trainieren kann,
00:27:15: aber nicht verstanden habe, warum passiert das jetzt?
00:27:17: Und das ist natürlich so viel sinnvoller,
00:27:19: wenn ich weiß, warum passiert das, weil ich dann den Ursprung verhindern kann,
00:27:23: anstatt einfach nur das Symptom wegzutrainieren.
00:27:25: Ja, klar.
00:27:26: Aber das können wir eben nicht immer wissen.
00:27:27: Manchmal liegen Ursprungen für Verhalten, die auch in der Vergangenheit
00:27:31: irgendwelche schlechten Erfahrungen gemacht und dann kannst du in dem Moment
00:27:35: nicht unbedingt immer erkennen, das ist jetzt der Punkt, der das auslöst.
00:27:38: Und das ist auch total okay.
00:27:40: Und ich finde einfach,
00:27:42: ich persönlich, jetzt wieder auch mehr im Sinne der Privatperson, finde, dass es ein
00:27:47: Qualitätsmerkmal ist, wenn jemand auch sagt: „Das sind meine Wissensgrenzen,
00:27:52: das weiß ich nicht, dann muss ich mir selber auch noch mal entweder Hilfe holen
00:27:57: oder jemand anderen befragen oder nachlesen oder was auch immer und einfach
00:28:02: auch dazu steht, dass er oder sie etwas in dem Moment nicht weiß.
00:28:05: Ich finde das immer sehr seriös, wenn
00:28:08: jemand, den ich engagiere, mir dann in dem Moment sagt: „Das weiß ich auch nicht.
00:28:11: Also das finde ich in keiner Form negativ, sondern im Gegenteil sehr positiv
00:28:17: hervorzuheben, weil da habe ich viel mehr von, als wenn mir da jemand das Blaue vom
00:28:20: Himmel verspricht und letztendlich keine Ahnung davon hat, was er da erzählt.
00:28:24: Und das ist ja am Ende auch wieder eine Form, Verantwortung zu übernehmen.
00:28:27: Auf jeden Fall. Das ist so.
00:28:29: Und das ist ja auch nun mal so: Als Trainer hat man auch eine riesen
00:28:33: Verantwortung mit dem, was man da vermittelt.
00:28:35: Also natürlich kann auch jeder Trainer und jede Trainerin mal Fehler machen und was
00:28:39: falsch einschätzen, aber wenn man sich da auch überschätzt, hat man eben auch wieder
00:28:45: selber die Verantwortung für das, was da im Zweifelsfall auch passieren kann.
00:28:49: Deswegen finde ich das super wichtig, dass man sich da auch selbst reflektiert und
00:28:52: sich fragt: „Wo sind da auch wieder meine Grenzen?
00:28:55: Was kann ich und auf welche Themen kann ich?
00:28:57: Ich habe zum Beispiel für mich gesagt, Wir hatten ja das Thema,
00:29:01: wir zweimal untereinander mit meinem Pferd, dass dazu mal neigte zu steigen.
00:29:06: Und da muss ich für mich sagen, das ist
00:29:08: für mich eine Grenze, mit der ich nicht gut umgehen konnte in dem Moment.
00:29:12: Ich weiß nicht, ob ich es grundsätzlich nicht kann, aber ich würde es
00:29:15: grundsätzlich auch nicht als Trainingspferd annehmen,
00:29:18: wenn ein Pferd steigt, weil ich damit zu wenig Erfahrung habe und ich da
00:29:22: zu schnell auch durch die Erfahrungen, die ich gemacht habe, in Stress gerate, den
00:29:27: man in dem Moment gar nicht gebrauchen kann.
00:29:29: Und Und ich finde, das ist auch total legitim zu sagen, auch im Vorfeld schon,
00:29:33: das ist ein Thema, damit kann ich zum Beispiel einfach nicht umgehen.
00:29:37: Ja, ein Thema oder halt auch die Umstände drumherum.
00:29:41: Das ist eine Situation, unter der ich
00:29:43: nicht vernünftig in Ruhe mit dem Pferd arbeiten kann.
00:29:47: Absolut.
00:29:48: Ich glaube, auch da ist wieder die Frage: Steckt man das im Vorfeld ab?
00:29:52: Ich habe zum Beispiel eine Sattlerin, die hat schon auf ihrer Website stehen,
00:29:57: dass sie nicht zu Pferden in reiner Boxenhaltung fährt.
00:30:01: Und das ist ja auch eine Möglichkeit zu sagen, damit trage ich ein Stück weit die
00:30:06: Verantwortung mit und stelle auch meine Werte nach außen hin offen zur Schau und
00:30:12: trage auch wieder die Verantwortung für mich selbst, dass ich mich nicht
00:30:14: so sehr mit Dingen beschäftigen muss, die mir vielleicht nahegehen und wo ich das
00:30:19: Gefühl habe, ich kann das halt nicht ändern, aber ich würde gerne.
00:30:22: Also das ist ja auch eine Möglichkeit.
00:30:24: Das geht mit Sicherheit nicht für jeden
00:30:26: und ich glaube, das muss man auch sehr genau abwägen, wo man da solche
00:30:29: Grenzen zieht, aber einfach, egal in welcher Hinsicht,
00:30:32: eben zu sagen, es gibt Themen oder eben Umstände, wo ich nicht
00:30:37: helfen kann oder nicht helfen möchte, blöd gesagt.
00:30:40: Also es geht ja nicht darum, dass sie in
00:30:42: dem Moment den Pferden nicht helfen möchte, aber dass sie natürlich sieht,
00:30:46: vermute ich mal, das ist jetzt meine Hypothese, dass es eben für die Pferde
00:30:50: nicht gesund ist und es dann auch schwierig wird, das Pferd
00:30:53: so zu trainieren, dass es auch für einen Sattler Sinn macht.
00:30:57: Ja, und in dem Moment nimmt man klar,
00:31:00: Verantwortung für sich selber, aber auch ja am Ende für das Pferd, was da dran
00:31:04: hängt, weil es ist natürlich schwierig, die Leute zu erreichen, wenn man nicht
00:31:09: zum Pferd hinfährt, aber indem man sagt, in solchen Fällen kann ich nicht helfen,
00:31:14: kann man mit Glück dem Menschen ja auch irgendwie einen Anstoß geben, wenn der
00:31:18: sagt, okay, die kommt nicht mal her, weil Umstand XY ist,
00:31:22: wäre das ja auch die Chance für denjenigen, das mal zu reflektieren.
00:31:25: Genau, das denke ich auch.
00:31:26: Funktioniert mit Sicherheit nicht bei jedem.
00:31:28: Nein, aber ganz ehrlich, es funktioniert
00:31:30: auch nicht mit jedem, dem man das anderweitig erklärt.
00:31:33: Genau, das war nämlich auch noch ein
00:31:35: Punkt, auf den ich hinauswollte, weil wir eben beim Thema Verantwortung als
00:31:38: Trainer waren, weil es ist ja natürlich das eine, was ich mit dem Pferd mache und
00:31:43: dem Pferd vermittle, aber das ist ja auch ein riesen Feld gegenüber dem Menschen,
00:31:47: völlig unabhängig jetzt davon, welche Verantwortung der trägt, wie belastet der
00:31:51: sich fühlt, wie kommuniziere ich dem, was ich mit dem Pferd mache, was versteht der
00:31:56: von dem, was ich eigentlich ihm sagen wollte?
00:31:59: Weil Das gibt es ja auch oft genug, dass
00:32:01: man versucht, jemandem was zu vermitteln und es bleibt aber was ganz anderes hängen
00:32:05: oder nur so ein Bruchteil, der gar nicht so relevant war.
00:32:08: Das ist ja auch die Verantwortung des Trainers.
00:32:10: Wie kommuniziere ich, wie bringe ich dem das bei, dass der Mensch vor mir auch den
00:32:16: relevanten Punkt versteht und vielleicht erst mal das, was jetzt gar nicht in der
00:32:20: Umsetzung so aktiv hilft, aber den Hintergrund erklärt, dass das ja
00:32:24: dann noch im Endeffekt viel weitere Züge hat.
00:32:27: Ja, ich weiß genau, was du meinst.
00:32:29: Hast du denn da für dich irgendwie
00:32:30: Strategien gefunden, damit umzugehen, wo du jetzt konkret von berichten könntest?
00:32:35: Ich glaube, das ist einfach so individuell
00:32:38: bei jedem Menschen, bei jedem Pferd wieder, dass man da einfach, ich glaube,
00:32:41: das ist auch einfach ein Erfahrungswert, den man sammeln muss.
00:32:45: Wie erreiche ich den?, und dass man vielleicht sich auch zwischenzeitlich
00:32:48: wirklich noch mal bewusst die Zeit nimmt, Dinge zu erklären.
00:32:51: Mir passiert das schnell, wenn ich dann
00:32:53: mit dem Pferd arbeite, dass ich da so ein bisschen in den Tunnel binne und den
00:32:57: Besitzer außen rum so ein bisschen vergetze, in Anführungszeichen, weil ich
00:33:01: so fokussiert auf das Pferd bin, mit dem zu arbeiten.
00:33:03: Da muss ich mich zum Beispiel manchmal einfach daran erinnern, dann einfach
00:33:07: danach mal fünf Minuten Pause zu machen für das Pferd und in der Zeit dem Menschen
00:33:10: versuchen zu vermitteln, was ich da gerade getan habe.
00:33:13: Ja, verstehe ich.
00:33:15: Mein Problem ist da eher lustigerweise das Umgekehrte.
00:33:19: Ich neige dazu, glaube ich … Ich weiß nicht, ich habe das Feedback noch
00:33:22: nicht bekommen, aber es fühlt sich immer so an, dass ich zu viel rede.
00:33:28: Ich neige dazu, sehr, sehr viel zu erzählen und sehr viel zu erklären.
00:33:33: Und dann habe ich manchmal das Gefühl,
00:33:34: dass ich die Menschen damit überfordere, was ich alles erkläre.
00:33:39: Also wenn wir jetzt wirklich beim Training
00:33:40: sind und wir sind jetzt nicht im Coaching, sondern im Training –, dann muss ich mich
00:33:43: da eher schon mal ein bisschen regulieren und für mich noch mal erklären, was ist
00:33:46: denn jetzt gerade wirklich der Punkt, der wichtig ist und was ist jetzt nur das
00:33:51: Ganze, was da hinten dranhängt, was ich unheimlich gerne noch mit transportieren
00:33:54: würde, aber jetzt vielleicht gerade in dem Moment einfach zu viel ist.
00:33:57: Und das andere ist für mich so ein bisschen die Strategie auch,
00:34:02: unterschiedliche Lernelemente mit einzubinden.
00:34:05: Also ich meine, es gibt einfach sehr unterschiedliche Lerntypen.
00:34:07: Genau.
00:34:08: Manchen hilft es, wenn ich das vormache und sie es nachmachen können.
00:34:11: Genau.
00:34:11: Andere müssen es direkt selber fühlen und so weiter.
00:34:14: Das ist ja auch noch … Genau.
00:34:16: Und da wirklich zu versuchen,
00:34:18: mitzubekommen, bei wem hilft was und das dann mehr anzuwenden.
00:34:22: Ist immer schwierig, wenn dann so das Feedback fehlt, weil man nicht sofort
00:34:25: erkennt, für wen was jetzt hilfreicher ist.
00:34:30: Aber ich glaube, wenn man das nämlich
00:34:31: herausfindet, dann hat man ein ganz anderes Level von Unterricht, den man da
00:34:36: machen kann, weil man die Person einfach direkter und auch nachhaltiger erreicht.
00:34:48: Jetzt haben wir ja ganz viel auch über die Verantwortung als Trainer gesprochen.
00:34:52: Ich würde einmal noch mal zurückgehen zu dir als Pferdebesitzerin.
00:34:56: Gerade weil du ja recht jung warst, als du Elaine damals bekommen hast,
00:35:00: wie hat sich denn für dich dein Gefühl für Verantwortung über diese Jahre entwickelt?
00:35:05: Ich glaube, wir waren ja beide auch im
00:35:07: jungen Alter schon recht verantwortungsbewusst,
00:35:10: aber natürlich ist man das als Kind, als Jugendlicher nicht wie als Erwachsener.
00:35:14: Vielleicht magst du einfach mal erzählen, wie du das wahrgenommen hast.
00:35:18: Ja, gerne.
00:35:19: Ich finde, mir hat das immens viel gebracht.
00:35:22: Und in der Hinsicht kann ich auch im
00:35:24: Grunde wirklich nur sagen, ich glaube, es ist von Vorteil, wenn junge Menschen das
00:35:28: schon früh auch ein Stück Ich werde selber übernehmen müssen und lernen
00:35:33: können dadurch, zumindest wenn man von mir ausgeht.
00:35:38: Natürlich muss man immer aufpassen, wie
00:35:40: viel können Kinder in welchem Alter, gar keine Frage.
00:35:43: Aber Mir hat es unheimlich viel beigebracht,
00:35:49: dass ich schon so früh die Verantwortung auch für ein eigenes Pferd hatte.
00:35:53: Ich meine, wir hatten zwar auch zu dem Zeitpunkt schon einen Katzen
00:35:56: und einen Hund, aber ein Pferd ist noch mal eine ganz andere Hausnummer.
00:36:01: Ganz besonders auch, weil meine Eltern beide keine Pferdemenschen sind.
00:36:07: Das heißt, ich hatte sehr früh wirklich schon selber sehr viel Verantwortung, weil
00:36:12: ich natürlich dann in der Lage war, dass ich diejenige war mit
00:36:16: 13, 14, die in unserer Familie dann am meisten Ahnung hatte und auf
00:36:21: der Basis wurden ja dann auch Entscheidungen getroffen.
00:36:24: Das heißt, mir war da schon sehr bewusst,
00:36:26: was das auch dann für mein Pferd bedeutet, wenn ich ich mich da für etwas einsetze
00:36:32: oder dass ich mich da auch mit Dingen auseinandersetzen muss.
00:36:35: Und da hat man ja auch ein Stück weit ziemlich schnell Rückmeldung bekommen.
00:36:41: Also wenn ich jetzt überlege, wir hatten
00:36:43: diverse Themen mit Elaine gesundheitlich, aber auch aus Trainer-Sicht.
00:36:48: Also Anfangs longieren war eine Katastrophe, weil ich damals dachte: „Wir
00:36:52: haben das zweimal im Reitunterricht gemacht.
00:36:55: Ich kann doch longieren.
00:36:56: Das ist doch kein Problem,
00:36:58: stellte sich heraus, dass das nicht gereicht hat und ich das nicht konnte.
00:37:02: Oh Wunder aus heutiger Sicht.
00:37:04: Aber auch so Dinge wie: Das Pferd hat sich häufig von der
00:37:08: Aufstiegshilfe weggedreht, wenn ich aufsteigen wollte.
00:37:12: Und ich habe anfangs gedacht, das ist eine reine Trainingsache.
00:37:16: Das Pferd kann das einfach nur nicht, kennt das nicht, was auch immer.
00:37:19: Da stellt er sich dann heraus, das war der Sattel schuld, den wir
00:37:23: ziemlich blind gekauft hatten, weil er vermeintlich passen sollte.
00:37:28: Solche Dinge habe ich dann eben sehr
00:37:30: schnell gelernt und sehr schnell die direkte Reaktion darauf vom Pferd gesehen.
00:37:35: Und wie gesagt, ich glaube, dadurch, dass ich dann sehr viel Verantwortung hatte in
00:37:40: dem Moment, war mir das aber auch sehr klar, dass ich
00:37:43: die hatte und ich hatte dann auch schnell Phasen.
00:37:47: Ich war mit dem Stall nicht immer ganz glücklich.
00:37:50: Der war in vielen Belangen toll, aber in
00:37:52: anderen auch gerade für mein Pferd eben nicht.
00:37:55: Und gerade wenn dann in Winterzeiten
00:37:56: waren, wo ich sehr wenig machen konnte, kann ich mich gut daran erinnern, dass ich
00:38:01: schon in den ersten Jahren das Gefühl hatte: „Verdammt, ich muss mein Pferd
00:38:05: wieder abgeben, weil ich dem einfach nicht das bieten kann, was es braucht.
00:38:10: Ich weiß, dass ich da wirklich weinend bei uns am Küchentisch gesessen
00:38:14: habe, weil ich der festen Überzeugung war, dass ich meinem Pferd nichts Gutes tue und
00:38:21: dass ich da das abgeben muss, weil es woanders besser aufgehoben wäre.
00:38:26: Das ist schon eine Erfahrung.
00:38:28: Ich meine, jetzt kann ich drüber lachen.
00:38:29: Die war damals überhaupt nicht lustig.
00:38:32: Die hat mich auch sehr geprägt, würde ich sagen.
00:38:38: Aber das zeigt eben
00:38:40: auch, dass man sich damit auch intensiv auseinandergesetzt hat.
00:38:43: Und ich glaube schon, du hast es eben schon gesagt, wir waren
00:38:47: beide auch als Kind schon recht verantwortungsbewusst, würde ich sagen.
00:38:50: Das wurde uns auch immer wieder so
00:38:52: gespiegelt von den Erwachsenen, da kann ich mich noch dran erinnern.
00:38:56: Aber ich glaube schon, dass sich dadurch
00:38:58: bei mir immens viel geändert noch mal und dass ich da sehr klar weiß,
00:39:04: was meine Handlungen und auch, auch wenn das jetzt nicht direkt mit dem
00:39:09: Pferd zu tun hat, auch meine Worte und mein Sprechen, also dann auch was zu
00:39:14: sagen, wenn etwas ist, eben für ein Gewicht haben können.
00:39:18: Und für mich war das eine unheimlich wichtige und prägende Zeit.
00:39:25: Würdest du denn im Nachhinein sagen, das
00:39:27: war okay, dass du zu dem Zeitpunkt ein Pferd bekommen hast?
00:39:31: Oder würdest du aus deiner heutigen
00:39:33: Perspektive sagen, vielleicht war es auch noch eigentlich zu früh?
00:39:36: Das ist eine super gute und spannende Frage tatsächlich.
00:39:40: Also das ist so ein bisschen zweischneidig, weil erstens hätte ich das
00:39:44: Pferd eigentlich erst zwei Jahre später circa bekommen sollen.
00:39:47: Das war dann den Umständen geschuldet,
00:39:50: dass exakt dieses Pferd verkauft werden sollte und meine Eltern sich dann
00:39:54: aus diversen Gründen dafür entschieden haben, dieses Pferd zu kaufen.
00:39:59: Das heißt, eigentlich war das auch nicht so angedacht.
00:40:04: Aber ich muss auch sagen, ich bin mir sehr sicher, wenn ich damals kein eigenes Pferd
00:40:09: bekommen hätte, ich hätte vermutlich die Lust am Reiten
00:40:12: verloren, weil das auch wirklich ein Moment war, es wurde mit der
00:40:16: Reitbeteiligung schwieriger, weil auch die verkauft werden sollte.
00:40:20: Im Unterricht habe ich mich nicht mehr so
00:40:22: wohlgefühlt, weil ich einfach das Gefühl hatte, ich kam nicht mehr so weiter.
00:40:26: Ich fand unsere Reitlehrerin immer ganz,
00:40:28: ganz toll, aber das war dann irgendwann der Moment, wo für mich das Gefühl da war,
00:40:32: wir haben so einen Stopp erreicht, wo ich mich nicht mehr weiterentwickeln konnte.
00:40:36: Und da waren einfach sehr viele Faktoren,
00:40:38: durch die ich wahrscheinlich dann aufgehört hätte zu reiten.
00:40:41: So gesehen bin ich sehr froh, dass es damals so war.
00:40:45: Ich glaube auch schon, dass ich dazu in der Lage war, die Verantwortung zu tragen.
00:40:51: Ich glaube, sonst hätte ich diesen
00:40:53: Moment auch nicht erlebt, dass ich dachte, ich muss das Pferd abgeben.
00:40:57: Und jetzt kommt das Aber, warum es zweischneidig ist.
00:41:00: Aber ich glaube, ich hatte zu dem
00:41:02: Zeitpunkt nicht genug Wissen, das in dem Maße selber entscheiden zu können,
00:41:07: weil, wie gesagt, auch das Wissen von der Familie dann fehlte.
00:41:11: Und da muss man aber auch wieder einschränkend sagen, das Wissen im Umfeld,
00:41:17: so im Stall und so, war jetzt auch nicht immer und bei allen so gegeben.
00:41:24: Und ich will damit sagen, ich glaube, das war auch noch eine andere Zeit,
00:41:28: ohne jetzt in irgendeiner Form irgendjemandem einen Vorruf dazu machen.
00:41:33: Aber ich glaube, das ist auch wirklich erst in den letzten
00:41:35: Jahren, im letzten Jahrzehnt, noch insgesamt im Pferdebereich mehr geworden,
00:41:41: dass man sich darüber klarer geworden ist, was man für eine Verantwortung hat und
00:41:44: dass man sich wirklich mit den Themen intensiver auseinandersetzen muss.
00:41:48: Also damals war es eben noch ganz normal, dass die Pferde im Winter von 16 bis 9 Uhr
00:41:53: in der Box standen, was ich heute sehr viel finde.
00:41:57: Und ich weiß nicht, ob es was geändert hätte, wenn ich erst zwei Jahre, drei
00:42:02: Jahre, vier Jahre später ein Pferd bekommen hätte, weil man sich mit gewissen
00:42:05: Dingen eben auch erst auseinandersetzt, wenn man es dann muss.
00:42:10: Und ich glaube, dass man das mit einem
00:42:11: eigenen Pferd noch mal trotzdem anders tut als mit einer Reitbeteiligung, auch weil
00:42:16: man eben sehr viel mehr Zeit im Normalfall mit dem Pferd dann verbringt.
00:42:20: Das heißt,
00:42:22: ich glaube, es war für mich total in Ordnung, dass es in dem Moment
00:42:26: so war, dass ich dann eben das Pferd bekommen habe.
00:42:28: Und ich glaube nicht, dass ich
00:42:30: in ein paar Jahren, also ein paar Jahre später,
00:42:33: bereiter gewesen wäre vom Wissen her, weil das einfach erst durch das
00:42:38: Pferdebesitzer sein entstanden ist, falls das Sinn ergibt.
00:42:41: Ja, ich habe verstanden, was du meinst. Gut.
00:42:44: Auch noch mal ein spannender Punkt, den du da gerade angesprochen hast, völlig
00:42:47: unabhängig von dir, dass ich, glaube ich, tatsächlich, wie du es gerade schon
00:42:50: sagtest, gesellschaftlich das Verantwortungsbewusstsein gegenüber dem
00:42:54: Pferd auch wirklich sehr verändert hat, dass sich in den letzten fünf bis zehn
00:42:58: Jahren viel am Verständnis für Pferdebedürfnisse, glaube ich, verändert.
00:43:05: Ja.
00:43:06: Das ist zumindest so, wie ich das wahrnehme.
00:43:08: Das sind natürlich auch gerade die letzten
00:43:09: fünf Jahre die Zeit, in der ich mich da noch mal intensiver mit beschäftigt habe,
00:43:13: schon allein durch die Ausbildung und so weiter und die Arbeit jetzt.
00:43:16: Aber ich habe das Gefühl, dass das auch ein generelles Ding in der Pferdewelt ist.
00:43:24: Natürlich nicht in allen Bereichen, aber dass das aktuell relativ
00:43:28: breit gefächert in der Pferdewelt auch einfach präsent ist,
00:43:33: das Thema Verantwortung und die Bedürfnisse des Pferdes zu erfüllen.
00:43:37: Nicht zuletzt mit Sicherheit auch wegen
00:43:40: der medialen Aufschreihe, die es da gab, zuletzt durch
00:43:46: Olympia und Social License, wie ich glaube, die FN war es,
00:43:51: was sie so schön genannt hat, also auch die Außenwirkung, die wir haben
00:43:55: als Reiterinnen, wenn wir uns da so präsentieren.
00:44:00: Ich glaube, da kommt auch viel der Blick von den Nichtreitern dazu tatsächlich, die
00:44:05: auch in den letzten Jahren eben vermehrt das Tierwohl in den Fokus genommen haben
00:44:10: und da gehören dann eben auch die Pferde dazu.
00:44:12: Und ich glaube, da muss sich dann auch die Reiterwelt ein wenig der Nichtreiterwelt
00:44:16: beugen und das ist auch nicht immer das Schlechteste.
00:44:19: Ja, das ist auch wieder ein spannender Punkt, weil das ist auch meine Erfahrung,
00:44:23: dass manchmal Menschen, die überhaupt nichts mit Pferden zu tun haben,
00:44:27: den viel, viel besseren Blick haben, die die viel, viel besser verstehen,
00:44:31: wie das Pferd steht jetzt x Stunden in der Box nur rum oder die viel eher sehen: „Oh,
00:44:36: der läuft aber irgendwie komisch, die sehen das Pferd.
00:44:39: Sieht nicht normal aus, wie dieses Pferd läuft.
00:44:41: Dass Menschen, die überhaupt keine Berührungspunkte mit Pferden haben, die
00:44:44: keine Ahnung von irgendwas haben, intuitiv manchmal die viel bessere Ahnung haben.
00:44:48: Ja, und das zeigt doch eigentlich,
00:44:51: wie sehr wir uns an das falsche Bild gewöhnt haben und wie
00:44:56: sehr wir damit aufgewachsen sind, dass das eigentlich falsche die Normalität war.
00:45:01: Und das ist eigentlich sehr traurig für die Reiterwelt.
00:45:04: Du hast es eben schon mal angerissen.
00:45:06: Da ist es ja nun mal auch in deinem
00:45:08: Coaching-Thema das Thema Verantwortung für uns selber, weil ich denke, das ist ja
00:45:11: sehr wichtig, nur wenn uns uns selber gut geht, wir dass wir
00:45:16: uns selber kümmern, dass wir uns auch nur dann unser Pferd kümmern können.
00:45:20: Wir haben eben schon darüber gesprochen,
00:45:22: dass es ja auch eine enorme Belastung sein kann, so viel Verantwortung zu tragen.
00:45:26: Vielleicht hast du da noch ein paar
00:45:28: Erfahrungen von Coachings, die du teilen kannst.
00:45:31: Ja, total.
00:45:31: Man kommt halt schnell in so einen Teufelskreis rein, würde ich sagen, dass
00:45:36: immer besser machen wollen und immer mehr sehen, was denn alles schlecht läuft.
00:45:42: Und es gibt ganz viele Menschen, die sich da dran wirklich kaputt machen selber.
00:45:47: Und da gibt es dann echt unterschiedliche Gedanken dahinter.
00:45:52: Viel ist es Perfektionismus, habe ich eben auch schon angesprochen.
00:45:55: Also es muss perfekt sein.
00:45:57: Generell diese Muss-Gedanken „Es muss perfekt sein oder „Ich muss perfekt sein.
00:46:03: Ich muss mein Pferd arbeiten.
00:46:06: Ich muss meinem Pferd die Möglichkeit
00:46:08: bieten, auf zwei Hektar zu leben, was auch immer.
00:46:12: Das ist jetzt mal so in den Raum geworfen.
00:46:14: Und das sind immer Glaubenssätze, die wir
00:46:16: aus irgendwelchen Gründen für uns etabliert haben und die größtenteils in
00:46:22: der Basis erst mal ihre Berechtigung haben.
00:46:24: Und das ist, glaube ich, das Wichtigste, das, was du schon gesagt hast.
00:46:28: Wir haben diese Einstellungen und ich will jetzt das Wort „müssen vermeiden,
00:46:34: aber helfen uns am Pferd am besten, wenn wir
00:46:38: auch uns dabei helfen, dass wir eben nicht daran kaputtgehen.
00:46:41: Denn das große Problem ist an dem, was du
00:46:43: eben auch gesagt hast, Und was wir uns schnell selber sagen: „Ja,
00:46:47: wir müssen selber gesund sein und es muss uns gut gehen, damit es unserem Pferd gut
00:46:51: gehen kann, aber wir haben dann wieder das Müssen.
00:46:54: Und auch das kann wieder zur Belastung werden.
00:46:56: Wenn wir uns sagen: „Ich muss jetzt aber
00:46:59: Selfcare betreiben, ich muss für mich einen Weg finden, damit
00:47:03: umzugehen, wird es sofort wieder zum Druck.
00:47:06: Und das sehe ich auch ganz oft, dass dieser vermeintlich gute Gedanke „Ich muss
00:47:11: für mich den Weg finden, dass es mir gut geht, damit es meinem
00:47:15: Pferd gut gehen kann, dann auch wieder ein Punkt ist, der mehr Druck bereitet.
00:47:20: Also dieses Müssen ist ein riesen, riesen Thema.
00:47:24: Ja, ich glaube, das ist die Kunst, die Verantwortung zu sehen und zu
00:47:28: übernehmen, ohne Ja, sowohl sich selber zu vergessen, als auch sich in diesen Zwang
00:47:33: zu bringen: „Oh Gott, ich muss, genau wie du es gerade sagst, „Ich muss mich mich
00:47:36: mich mich kümmern, ich muss mir diese Pause gönnen, und dann panisch.
00:47:40: Irgendwie die Pause war doch keine Pause, weil man sich so unter Druck gesetzt hat.
00:47:44: Da muss ich auch gerade noch mal an die Folge mit Sarah denken.
00:47:46: Das sagte sie auch zum Schluss: „Wenn du im Flugzeug die Sauerstoffmasken
00:47:50: runterfallen, zieh sie dir zuerst an, damit du dann anderen helfen kannst.
00:47:55: Das ist ja da noch mal ein schönes Bild, das auch hilft.
00:47:57: Ja, total. Das auch hilft.
00:47:58: Auf jeden Fall.
00:47:59: Und da ist es eben wichtig für sich selber, den Weg zu finden,
00:48:03: dass man wirklich etwas findet, was gut funktioniert und dass man vielleicht auch
00:48:06: einen anderen Blickwinkel auf das Pferd wieder einnimmt.
00:48:09: Die Gefahr ist eben ganz schnell, dass man das Pferd nur noch als Patient zum
00:48:13: Beispiel sieht, wenn man ein chronisch krankes Pferd hat.
00:48:15: Da arbeite ich dann eben viel dran.
00:48:17: Und da kann man aber auch sehr viel
00:48:19: machen, wenn man in so einen Teufelskreis reingekommen ist.
00:48:22: Und ich glaube, auch da, wir hatten es eben mit der Verantwortung, sich dann
00:48:25: Hilfe zu holen, wenn man mit dem Pferd nicht mehr weiterkommt.
00:48:29: Ich glaube, da ist es auch total in Ordnung, die Verantwortung für sich zu
00:48:32: übernehmen und sich auch Hilfe zu holen, wenn man merkt, dass man selber nicht mehr
00:48:36: weiterkommt, wenn man selber ins Burnout schittert, letztendlich wegen des Pferdes,
00:48:40: wegen des geniebten Pferdes und man da vielleicht auch überhaupt keinen Rückhalt
00:48:44: bekommt, weil andere es nicht verstehen oder so.
00:48:46: Ich glaube, das ist auch ein ganz großer Punkt der Verantwortung uns selbst
00:48:49: gegenüber zu sagen, es geht dann so nicht mehr weiter.
00:48:53: Was das dann bedeutet, das kann ja auch wieder diverse Richtungen annehmen.
00:48:57: Also ob das jetzt ist, ich suche mir Hilfe
00:48:59: durch ein Coaching, wie ich das jetzt zum Beispiel anbiete, oder
00:49:02: ich suche mir jemanden, der mir hilft, einen anderen Style zu finden.
00:49:06: Oder im Zweifel, falls ich verkauft, das fährt.
00:49:08: Das kann auch ein Weg sein.
00:49:10: Muss es nicht, aber kann es.
00:49:11: Und ich glaube, das ist wichtig, dass wir
00:49:13: auch die Verantwortung uns gegenüber da nicht vergessen.
00:49:17: Ja, das ist auf jeden Fall wichtig.
00:49:19: Da kann man, ob ich auch so ein bisschen …
00:49:21: Dieses Prinzip jeder ist seines Glückes schmied.
00:49:23: Das ist ein wenig provokant, ein wenig
00:49:27: riskant, weil klar, es gibt immer Faktoren, die man keinen Einfluss hat.
00:49:31: Es gibt immer Schicksalsschläge.
00:49:32: Es gibt Dinge, die man nun mal nicht
00:49:34: steuern kann, aber ich kann steuern, was ich daraus mache, wie ich damit umgehe.
00:49:38: Ja, und wie meine Einstellung zu den Dingen ist.
00:49:41: Auch die Einstellung ist nichts, was in Stein gemeistert ist.
00:49:44: Es ist viel Arbeit, an sich selbst zu arbeiten.
00:49:47: Es ist nicht immer schön, aber es lohnt sich in den allermeisten Fällen.
00:49:51: Und das ist auch nichts, wo man alleine durch muss, wo es eben völlig okay ist,
00:49:55: sich Hilfe zu holen, egal auf welcher Ebene, ob es jetzt das Pferd ist, ob es
00:49:59: auf persönlicher Ebene ob es was auch immer ist im Leben.
00:50:02: Das ist, glaube ich, noch mal ein schöner
00:50:03: Satz zum Ende, dass es zu jeder Zeit okay ist oder gut ist, sich Hilfe zu holen und
00:50:08: sich einzugestehen, wenn man diese auch braucht.
00:50:11: Ja, absolut. Das würde ich so unterschreiben.
00:50:13: Ich glaube, das ist auch ein guter Punkt,
00:50:16: vielleicht noch mal darauf hinzuweisen und anzudeuten, dass wir da möglicherweise in
00:50:20: der nächsten Folge noch mal daran anknüpfen.
00:50:23: Denn ich glaube, so viel darf ich verraten.
00:50:26: Wir werden in der nächsten Folge noch einen Gast haben, bei dem wir mit
00:50:31: Sicherheit auch noch mal das Thema Verantwortung streifen und auch die Frage,
00:50:35: wie weit solche Belastungen gehen können und wie man damit am besten umgehen kann.
00:50:40: Genau, weil wir haben ja jetzt heute viel über die Fälle gesprochen und auch so ein
00:50:44: bisschen schon mal angerissen, wie es ist mit kranken Pferden.
00:50:46: Aber ich glaube, da werden wir beim nächsten Mal auch noch mal genauer drauf
00:50:49: eingehen, weil das ja noch mal eine zusätzliche Belastung ist.
00:50:52: Auf jeden Fall und auch eine ganz andere im Zweifelsfall.
00:50:55: Nicht immer natürlich.
00:50:56: Da sprichst du ja selber auch aus Erfahrung.
00:50:57: Genau.
00:50:58: Ja, ich Ich bin sehr gespannt, was das in der nächsten Folge geben wird.
00:51:03: Ich denke, das wird für einige sehr interessant sein.
00:51:06: Dann hoffen wir, ihr hört auch beim nächsten Mal wieder zu und bedanken uns,
00:51:09: dass ihr diese lange Folge bis hierhin zugehört habt, aber ich glaube, das war
00:51:13: ein Thema, was für uns beide auch sehr wichtig war.
00:51:15: Ihr dürft uns wie immer gerne Feedback geben, entweder bei Spotify direkt unter
00:51:19: der Folge oder auf Instagram, Carina unter begegnung_pferd und mich
00:51:22: findet ihr unter leaschneider_pferdetraining.
00:51:24: Wir freuen uns auch, wenn ihr dem Podcast
00:51:26: eine positive Bewertung dalasst oder ihn abonniert.
00:51:29: Dann bis zum nächsten Mal und danke fürs Zuhören.
00:51:32: Tschüss.
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