#48 Heike, wie lebt man mit ME/CFS?

Shownotes

ME/CFS: Fünf Buchstaben und viele Fragezeichen. Die chronische Erkrankung ist durch die Corona-Pandemie und Post-Covid/Long-Covid ein wenig mehr in den Fokus der Öffentlichkeit geraten. ME/CFS steht für die Myalgische Enzephalomyelitis / das Chronische Fatigue Syndrom. Es handelt sich dabei um eine schwere neuroimmunologische Erkrankung, die häufig zu sehr starken Einschränkungen im Alltag führt. Dabei können diverse Symptome auftreten, die auch zu einem hohen Grad an körperlicher Behinderung führen können.

Diese Folge ist sehr persönlich, denn in Leas und Carinas Familie gibt es eine Person, die selbst von ME/CFS betroffen ist. Heike hat sich bereiterklärt, über ihre Erfahrungen mit der Krankheit zu sprechen und damit dazu beizutragen, sie zu größerer Bekanntheit zu führen.

Die erwähnten Beiträge BetroffenerCarinas Buch, in dem auch ME/CFS eine Rolle spielt* →Die erwähnte Folge mit Kati

Das erwähnte YouTube-VideoPlothouse über ME/CFSQuarks Science Cops über ME/CFS bzw. Long Covid

Hier kannst du uns gerne folgen und schreiben:

Psycholohü auf Instagram

Zu Carinas WebsiteCarina auf InstagramCarina als Autorin auf Instagram

Zu Leas WebsiteZu Leas VA-WebsiteLea auf InstagramLea als Assistenz auf Instagram

Hinterlasse dem Podcast gerne eine Bewertung und teile ihn!

Intromusik: →ElephantGreen

Die mit * gekennzeichneten Links sind Affiliate-Links. Wenn du über diese Links etwas kaufst, erhalte ich eine kleine Provision. Für dich entstehen keine zusätzlichen Kosten.

Transkript anzeigen

00:00:04: Psycholohü, der Podcast über Pferde und Psychologie.

00:00:07: Wir sind Carina Warnstädt, Pferdegestützer und Hypnose-Coach, mit abgeschlossenem

00:00:12: Psychologiestudium und Autorin.

00:00:13: Und Lea Schneider, Pferdeverhaltens-Trainerin und

00:00:16: Unterstützung für Selbstständige als virtuelle Assistenz.

00:00:18: Wir nehmen dich mit in unsere Gedanken zu verschiedenen Themen aus dem Bereich

00:00:22: Pferd-Mensch-Beziehung und in spannende Interviews zu den Themen

00:00:25: Pferde und Psychologie.

00:00:30: Hallo und herzlich willkommen zu einer weiteren Folge von Psycholohü.

00:00:35: Heute mit einer sehr speziellen Folge.

00:00:37: Nach unserer letzten Interviewfolge mit Kati haben wir uns gedacht, nachdem das

00:00:41: Interesse auch von euch sehr groß war als Zuhörer, laden wir uns

00:00:45: doch noch einen Gast ein.

00:00:47: Und ich würde mal sagen, ich sage gar nicht mehr: Wer bist denn du und

00:00:51: warum bist du hier?

00:00:54: Hallo, ich bin Heike und ich bin die Mama von Lea und die Tante von Carina.

00:01:00: Ja, und warum ich hier bin, habe ich mich erst auch mal gefragt.

00:01:03: Ich war ziemlich geschockt, als ihr mich gefragt habt und habe mich auch

00:01:08: gefragt, ob ich mir das zutraue.

00:01:09: Aber dann hat meine Begeisterung gesiegt, dass ihr mir in den Chance gebt und Auch,

00:01:15: dass ich für viele andere sprechen darf.

00:01:17: Darauf habe ich mich sehr drüber gefreut. Vielen Dank.

00:01:20: Ja, sehr gerne. Wir freuen uns total, dass du dabei bist.

00:01:24: Der eine oder andere wird sich jetzt vielleicht fragen, worum es genau heute

00:01:28: geht, weil das dürfen wir vielleicht vorwegnehmen – du hast eigentlich mit den

00:01:32: Pferden ja nicht so wirklich was zu tun.

00:01:35: Du warst natürlich immer mal dabei.

00:01:37: Ich war nur Pferdemädchenmama.

00:01:39: Genau, hast uns immer begleitet.

00:01:41: Mich ja auch, also nicht nur Lea, sondern auch mich ja viel begleitet.

00:01:45: Aber so eigentlich ist dein Interesse an Pferden von dir aus ja nicht so groß.

00:01:51: Und letztes Mal ging es ja auch schon das Thema chronische Krankheiten.

00:01:56: Das heißt, der eine oder andere denkt es sich vielleicht schon, darum soll es heute

00:02:00: gehen, weil du auch chronisch erkrankt bist.

00:02:03: Kannst du uns davon vielleicht ein bisschen was erzählen?

00:02:07: Ja, ich habe eine ganze Menge an chronischen Krankheiten.

00:02:10: Die Stimme tut mir sehr leid, aber das gehört gerade dazu, weil

00:02:14: es etwas anstrengend ist.

00:02:17: Ich habe eine ganze Menge chronische Krankheiten, aber ich nehme an, ihr

00:02:20: möchtet über ME/CFS sprechen und da würde ich auch selber sehr

00:02:23: gerne drüber sprechen.

00:02:25: Das habe ich seit 26 Jahren, aber erst vor zwei Jahren diagnostiziert bekommen.

00:02:32: Bin jetzt in der Mitte zwischen moderat und schwer betroffen.

00:02:39: Das ist im Vergleich zu schwerst betroffen noch richtig, richtig klasse und ein

00:02:44: tolles Leben, aber im Vergleich zu hochgewöhnlichen, gesunden Menschen

00:02:48: ein ziemlich bescheidenes Leben.

00:02:52: Wir hatten es bei Kati letztes Mal auch schauen, was heißt, was genau sind deine

00:02:57: Symptome, dass die Leute vielleicht ein Bild haben, wie du eingeschränkt bist?

00:03:03: Wir haben alle mit Fatigue zu kämpfen, wehren uns aber dagegen, dass wir auf die

00:03:08: Fatigue reduziert werden, denn das ist nur ein Teilgebiet.

00:03:12: Ich habe sehr schwer mit Muskelschwäche zu tun, sitze außerhalb vom Haus im

00:03:18: Rollstuhl, kann nur nur ganz kurze Strecken laufen.

00:03:21: Ich habe sehr viel mit Sinnesüberreizung zu tun.

00:03:26: Man sieht mich sehr viel mit Sonnenbrille oder Ohrstöpseln.

00:03:32: Ich habe dann autostatische Intoleranz.

00:03:35: Das bedeutet, dass ich nicht lange stehen kann und mein Kreislauf dann abfällt.

00:03:39: Ich sitze auch eigentlich immer mit hochgelegten Beinen deswegen.

00:03:45: Das Immunsystem ist angegriffen, das autonome Nervensystem ist

00:03:50: bei allen angegriffen.

00:03:51: Das bedeutet, dass alle die Dinge, die wir nicht bewusst

00:03:57: steuern können, angegriffen sind.

00:04:01: Verdauung, die Blase, nein Nerven, Herzschlag und so

00:04:07: weiter, die werden alle angegriffen.

00:04:13: Ja, ich habe es ja in der Verdauung schon angesprochen.

00:04:15: Ich habe eine Histamintoleranz entwickelt, das habe ich auch.

00:04:19: Kann nur sehr wenige Lebensmittel essen.

00:04:23: Ja, und ich glaube, das waren jetzt auch schon eine ganze Menge Symptome.

00:04:27: Wahrscheinlich jemand, der auch ME/CFS hat, dem werden noch ganz viele Dinge

00:04:31: einfallen, aber das sind so meine Hauptsymptome.

00:04:35: Und ich glaube, was man noch ergänzen kann, ist der Brainfog, oder?

00:04:39: Oh, danke.

00:04:40: Der hat gerade zugeschlagen, deswegen ist er mir nicht eingefallen.

00:04:43: Genau, deswegen.

00:04:44: Der Brainfog ist ganz furchtbar und auch Wortfindungsstörung.

00:04:47: Ich hoffe, die schlagen jetzt gleich nicht so sehr zu.

00:04:49: Ja, das auf jeden Fall. Vielen Dank, Lea.

00:04:52: Also selbst wenn, ist das überhaupt kein Problem.

00:04:55: Ich glaube, wir haben alle Verständnis dafür.

00:04:57: Und ich meine, du hast es jetzt auch gerade noch mal erklärt.

00:05:00: Du hast schon gesagt, klar, andere haben es vielleicht noch schlimmer, aber das ist

00:05:04: ja überhaupt kein Grund, das irgendwie kleinzureden.

00:05:08: Das ist eine wahnsinnige Menge an Symptomen und ich glaube, das kann sich

00:05:13: niemand in dem Maße vorstellen, der gesund ist.

00:05:16: Vielleicht ein Stück weit glücklicherweise, mit Sicherheit aber auch

00:05:20: ein Stück weit leider, zum Schaden derer, die betroffen sind.

00:05:24: Von daher finde ich das super wichtig, dass du uns das so

00:05:27: mitnimmst und aufzählst.

00:05:29: Der Der Weg zur Diagnose war ja auch sehr schwer.

00:05:33: Du hast ja schon gesagt, du hast die Krankheit sehr lange, aber erst vor

00:05:36: zwei Jahren die Diagnose bekommen.

00:05:38: Kannst du uns dazu noch ein bisschen was sagen?

00:05:42: Ja, angefangen hat es ganz klassisch für ME/CFS.

00:05:45: Ich hatte eine schlimme Mandelentzündung.

00:05:48: Man hat es damals nicht festgestellt, aber da ich weiß, dass ich Epstein-Barr hatte,

00:05:53: also pfeifersches Drüsenfieber, gehe ich davon aus, dass es zu dem Zeitpunkt war.

00:05:59: Das hat man irgendwie auch nicht so ganz in den Griff bekommen und dann habe ich

00:06:03: rheumatisches Fieber bekommen.

00:06:04: Und damals meinte man, dass ich eine Reaktion gegen das Antibiotikum hatte,

00:06:11: weil ich auf einmal ganz schwach war und nicht mehr konnte.

00:06:15: Und mir ist heute klar, das war mein erster Crash, aber das hat man 24

00:06:20: Jahre halt alles nicht so gesehen.

00:06:22: Also im Prinzip, ihr kennt mich nur krank.

00:06:26: Dann hat sich das hingezogen und verschlechtert, aber nicht

00:06:31: so drastisch wie in den letzten Jahren.

00:06:34: Galt dann als Depression.

00:06:38: Und es wurde halt immer weniger, die krassen Crashes, wie ich sie

00:06:43: heute habe, hatte ich da nicht so.

00:06:45: Das ging ganz schleichend.

00:06:48: Bis ich vor jetzt sechs Jahren …

00:06:51: Da gab es was sehr Traumatisches in unserer Familie und da habe ich dann

00:06:55: meinen ersten richtig schweren Crash gehabt, aber kein Mensch

00:07:00: wusste, was es war.

00:07:02: Und ich habe dann vier Jahre lang gesucht, zum Schluss selber

00:07:05: herausgefunden, was ich habe.

00:07:08: Ich glaube, sogar dank dir, Carina.

00:07:09: Du hast mir ein Video geschickt.

00:07:13: Dann war das aber noch nicht vorbei, weil die meisten Ärzte das gar nicht kennen und

00:07:18: ich bin zu ganz vielen Ärzten gelaufen.

00:07:20: Die haben mich entweder ausgelacht oder ganz viel psychosomatisch, wie bei allen.

00:07:26: Depression, klar.

00:07:29: Dann kam, dass es von der Schilddrüse sein sollte.

00:07:31: Die ist auch nicht gesund, aber so richtig geglaubt hat mir keiner, bis

00:07:37: ich dann eine Ärztin selber gesucht habe, 100 Kilometer von mir entfernt,

00:07:43: und die hat es dann diagnostiziert.

00:07:45: Und gefunden habe ich die Ärztin nur durch andere Betroffene.

00:07:50: Alles, was ich weiß über ME/CFS, weiß ich von anderen Betroffenen.

00:07:55: Irgendwo von einem Arzt, vielleicht mal im Buch, aber eigentlich nur

00:08:00: von anderen Betroffenen.

00:08:02: Das zeigt, finde ich, die Tragik eigentlich ganz besonders.

00:08:07: Du hast gerade schon angesprochen, das Video.

00:08:09: Ich hatte das durch Zufall auf YouTube gesehen, weil ich dem Kanal die Frage

00:08:13: gefolgt bin und da war das ein Beitrag.

00:08:17: Können wir vielleicht auch tatsächlich noch mal verlinken.

00:08:18: Ich denke, das sollte noch online sein.

00:08:22: Aber da sieht man ja selbst bis heute, wie wenig das in der

00:08:26: Gesellschaft angekommen ist.

00:08:28: Ich habe auch jetzt eben durch dich immer noch mehr darüber erfahren und

00:08:35: doch häufiger auch mal mit Menschen darüber gesprochen und es kommt eben

00:08:38: ganz oft immer noch die Frage: „ME/CFS? Was ist das?

00:08:41: Noch nie gehört." Dann fange ich mal an zu erklären und stelle

00:08:45: fest, die optimale Erklärung habe ich persönlich auch noch nicht gefunden.

00:08:50: Ich glaube, das liegt ja auch immer noch im Problem der Sache, dass es da

00:08:55: so vielfältige Symptome gibt.

00:08:57: Korrigiere mich bitte, wenn ich falsch liege.

00:08:59: Ich meine auch, dass man nicht ganz sicher ist, ob es nicht verschiedene Varianten

00:09:04: gibt, auch durch verschiedene Ursachen ausgelöst oder so.

00:09:08: Richtig.

00:09:09: Gut.

00:09:10: Das heißt, es ist ja ein total komplexes Bild.

00:09:14: Du hast... Wir haben schon von den Crashs gesprochen.

00:09:17: Vielleicht holen wir da auch noch mal die Leute ab, die sich damit

00:09:20: jetzt gar nicht auskennen. Ja, klar.

00:09:22: Was ist das? Wie sieht das bei dir aus?

00:09:25: Also Crash ist eigentlich das Umgangssprachliche für das Kardinalsystem.

00:09:31: Nein.

00:09:33: Kardinal-Symptom von ME/CFS.

00:09:37: Das ist nämlich die verspätete Verschlechterung

00:09:41: bei ganz geringen Tätigkeiten.

00:09:45: Wobei geringe Tätigkeiten bei dem Schwächerbetroffenen vielleicht noch eine

00:09:50: Stunde laufen ist bei Schwesterbetroffenen Zähneputzen.

00:09:56: Das passiert, wie gesagt, erst verspätet und das ist das ganz Gehässige, denn ich

00:10:02: hatte gestern einen sehr schlechten Tag mit ganz vielen Arztterminen

00:10:09: und ich kann das heute hier noch machen, weiß aber, dass ich morgen nicht

00:10:13: mehr das kann und liegen werde.

00:10:14: Und jetzt hätte ich theoretisch heute noch ganz viel unternehmen können und denken

00:10:18: können: Wow, mir geht es noch gut, ich mache das.

00:10:21: Ich musste jetzt heute schon selber runterfahren, weil ich weiß, dass es

00:10:24: morgen noch viel schlimmer geworden wäre.

00:10:27: Und das ist so das Gehässige: Man muss jeden Tag austesten, wie viel Energie man

00:10:31: hat, wie viel man an dem Tag machen kann, weil sonst eben zu diesem, eigentlich

00:10:38: heißt das Post-Exertional-Malais kommt P-E-M oder PEM.

00:10:43: Das ist der richtige Begriff.

00:10:46: Wir nennen es halt so Crash, weil man wird gecrasht und man liegt

00:10:50: nieder und dann war es das.

00:10:52: Und das ist auch das Hauptsymptom, und das...

00:10:57: Die Ausschluss...

00:11:00: Das Ausschlusssymptom von ME/CFS.

00:11:03: Das gibt es nur bei ME/CFS, dass es verspätet eintritt und eine

00:11:09: Belastungsintoleranz, also dann verspätet Eintritt, die Verschlechterung.

00:11:16: Und das weitere Problem ist ja, glaube ich, auch, dass ja immer die Gefahr

00:11:20: besteht, nicht mehr aus diesem Crash rauszukommen, wenn ich

00:11:23: das richtig weiß, oder? Genau.

00:11:25: Genau, danke.

00:11:27: Das ist genau das Problem.

00:11:28: Ich könnte ja jetzt sagen, irgendetwas ist es mir wert, dass ich mich

00:11:32: da für eine Woche ins Bett lege, für ein riesen Fest oder sonst was.

00:11:37: Das kann ich aber nicht, weil ich weiß nie, wie ich aus dem Crash rauskomme, wann

00:11:41: ich aus dem Crash rauskomme und wenn ich Pech habe, nie.

00:11:44: Und es bleibt bei der Verschlechterung.

00:11:47: Und das alles, wo ich jetzt bin, ist halt passiert, weil ich irgendwann mal in einem

00:11:52: Crash stecken geblieben bin, in einer gewissen Situation.

00:11:55: Sonst ging es mir noch besser.

00:11:58: Ich glaube, das ist auch tatsächlich noch mal wichtig zu sagen, dass man jetzt eben

00:12:02: bei ME/CFS nicht einfach sagen kann: Mach doch mal Sport, mach

00:12:06: doch mal Physiotherapie.

00:12:07: Du musst das nur trainieren oder sogar über deine Grenzen gehen, damit sich

00:12:13: der Körper anpasst, wie das bei gesunden oder auch anders chronisch

00:12:19: kranken Menschen durchaus auch der Fall sein kann, dass man das trainieren kann.

00:12:23: Und bei ME/CFS ist das ja genau kontraproduktiv.

00:12:27: Ganz genau so ist es.

00:12:28: Man muss versuchen, innerhalb seiner eigenen Grenze zu bleiben.

00:12:33: Die sind sehr unterschiedlich, von Patient zu Patient unterschiedlich.

00:12:38: Und die sind leider auch von Tag zu Tag unterschiedlich.

00:12:41: Man muss jeden Morgen aufstehen und versuchen,

00:12:46: herauszufinden: Was kann ich heute machen?

00:12:48: Was kann ich heute leisten?

00:12:49: Sonst kommt eben wieder eine Verschlechterung.

00:12:53: Und leider kann man das gar nicht immer, denn es kommt ja auch

00:12:56: immer das Leben dazwischen.

00:12:58: Wir hatten letzte Woche eine Situation, da wusste ich, das wird sehr belastend und

00:13:03: wir haben das ganz langsam, ganz ruhig gemacht und uns das ganz toll eingeteilt

00:13:08: und ich war total stolz, dass wir das so schaffen und dass ich wahrscheinlich

00:13:12: nicht in einen Crash komme.

00:13:14: Und dann hat es an der Tür geklingelt und da kam jemand, der wollte einfach was mit

00:13:18: uns besprechen und der dachte, das ist viel einfacher, weil er so Auge in Auge

00:13:21: und hat eine halbe Stunde uns besucht.

00:13:23: Und danach war alles vorbei und ich habe eine Woche gebraucht, bis

00:13:27: ich da wieder rauskam.

00:13:29: Wahnsinn.

00:13:30: Ich glaube, das ist ein gutes Beispiel, das auch zu verstehen.

00:13:35: Man kann das noch so gut irgendwie planen und dann kommt eine unerwartete Sache,

00:13:40: die auch eigentlich gut gemeint war.

00:13:42: Genau, die auch eigentlich harmlos ist, weil wenn man eben klingelt oder so, eine

00:13:47: halbe Stunde, ist ja kein Problem eigentlich für normale Leute.

00:13:51: Ja, ich glaube, das ist gerade das Thema auch mit dem Besuch, was

00:13:56: wir ja schon oft hatten, also wir jetzt zu Hause, nicht im Podcast, dass

00:14:01: dann die Familie oder wer auch immer es gut meinte und Zeit mit dir verbringen

00:14:06: wollte, eben weil du vielleicht nicht so viel raus kannst und dann vorbeikommen.

00:14:10: Und glaube ich, gerade am Anfang gar nicht das Verständnis da war, dass das was

00:14:14: ist, was dich wahnsinnig anstrengt.

00:14:16: Ich glaube, da muss ich wieder an Kati letzte Woche denken: „Das bereitet einen

00:14:20: keiner darauf vor, wie einsam man wird." Der Satz ist mir sehr

00:14:23: im Gedächtnis geblieben.

00:14:24: Ich glaube, das kannst du auch sehr unterschreiben.

00:14:28: Ja, ich habe es dir natürlich auch angehört.

00:14:31: Und das ist mir auch unter die Haut gegangen, weil man wird

00:14:34: wirklich furchtbar einsam.

00:14:38: Es ist auch so, dass man sich auch fast nicht

00:14:43: traut, jemanden mal einzuladen, weil dann der nächste kommt und sagt: Aber

00:14:50: bei dem kannst du das doch, oder „Du konntest das doch letzte Woche."

00:14:54: Ich konnte das letzte Woche, aber vielleicht, weil ich meinen Tag darauf

00:14:57: eingeplant habe und weil ich einen guten Tag hatte Aber das immer,

00:15:03: das kann ich nicht.

00:15:04: Und das ist natürlich sehr, sehr schwer zu verstehen.

00:15:06: Und was auch schwer zu verstehen ist, Krankenbesuche sind ja was Tolles.

00:15:10: Da freut sich ja jeder Kranke und das ist ja auch total gut gemeint.

00:15:14: Aber bei mir ist es halt oft kontraproduktiv.

00:15:18: Und das müssen die Leute verstehen.

00:15:21: Das habe ich vorher auch nicht verstanden.

00:15:23: Ich bin da auch keinem böse, dass er sich da nicht reinversetzen kann.

00:15:26: Das ist unglaublich schwierig zu verstehen.

00:15:30: Und das ist eben auch so unglaublich schwankend, dass ich

00:15:34: vielleicht mal irgendwas kann.

00:15:35: Und dann geht man natürlich davon aus, dass ich das jeden Tag kann.

00:15:39: Das ist aber bei MECFS nicht so.

00:15:41: Das ist ganz anders.

00:15:43: Ich glaube, das ist tatsächlich schwierig für viele zu verstehen und deswegen super,

00:15:47: dass wir das hier auch so thematisieren.

00:15:49: Das habe ich nämlich persönlich so in diesem Kontext auch noch nirgendwo in

00:15:53: einem Podcast gehört, obwohl ich jetzt auch schon mehrere Podcasts zu dem Thema

00:15:57: gehört habe, weil Wenn man ja auch immer, jetzt so aus

00:16:01: psychologischer Sicht, sage ich mal, schnell natürlich sagt: Man braucht ein

00:16:05: soziales Netzwerk, und das hilft ja total, sich auszutauschen und

00:16:10: soziale Kontakte zu pflegen.

00:16:12: Das ist ja auch jetzt, wie gesagt, aus meiner professionellen Perspektiven,

00:16:17: würde ich ja auch erst mal als Impuls sagen, da ist es ja eigentlich

00:16:21: sinnvoll, Kontakte zu pflegen.

00:16:23: Aber genau das, was du beschreibst, das hat, glaube ich, niemand

00:16:26: so direkt auf dem Schirm.

00:16:27: Und ich meine, Lea hat jetzt die Perspektive direkt intern aus der Familie.

00:16:32: Ich habe sie ja von ein bisschen außerhalb aus der Familie.

00:16:36: Und ich glaube tatsächlich, dass das für ganz viele Leute schwer zu verstehen war,

00:16:39: weil man möchte was Gutes tun im Prinzip und weiß ja auch nicht so genau,

00:16:45: was man eigentlich machen kann.

00:16:46: Und dann ist das natürlich das, was irgendwie naheliegend erscheint,

00:16:49: so zumindest da zu sein.

00:16:51: Und ich glaube, das ist für dich unheimlich

00:16:54: schwierig, das einzuschätzen und das zu kommunizieren.

00:16:56: Und ich glaube, für die Außenstehenden ist es auch schwierig, das einzuschätzen.

00:17:00: Noch schwieriger, genau.

00:17:01: Ja, noch schwieriger weiß ich nicht, aber zumindest anders schwierig.

00:17:06: Ein soziales Netzwerk brauche ich auch und möchte ich auch sehr, sehr gerne haben.

00:17:13: Bei mir ist das mehr so die Ebene schreiben oder ich freue mich wahnsinnig,

00:17:17: wenn mir jemand mal ein Foto schickt oder – du weißt ja selber – ich stalke euch

00:17:21: fast mit Status und Instagram oder so, weil das ist immer so

00:17:27: ein bisschen miterleben.

00:17:28: Und ich kann das zu dem Zeitpunkt machen, wenn es gut für mich ist.

00:17:31: Und das kann man nicht mit dem Auge in Auge.

00:17:34: Und ich möchte auch noch ganz viel von der Welt mitbekommen und freue mich immer.

00:17:40: Also wer mir was Gutes tun will, der darf mir gerne schreiben,

00:17:43: der schickt mir Fotos.

00:17:45: Es gibt Nichten und Neffen, die habe ich noch nie gesehen, die sind

00:17:48: schon ein paar Jahre alt.

00:17:51: Also ich freue mich da immer sehr, sehr drüber.

00:17:54: Das schlägt auch hier so ein bisschen die Einsamtheit tot.

00:17:58: Also ich möchte sehr gerne ein soziales Netzwerk haben, aber das sieht

00:18:03: anders aus als bei gesunden Menschen.

00:18:06: Ich finde das total schön zu hören, weil auch da ist noch mal die

00:18:09: Perspektive von außen.

00:18:10: Man hat manchmal so ein bisschen Skrupel, jetzt nicht mal

00:18:15: im Kontakt an sich, sondern gerade dieses Fotos-Schicken und so.

00:18:19: Ich wusste das ja jetzt, durch auch die letzten Kontakte mit dir.

00:18:22: Aber im Grunde genommen hat man manchmal, oder ich zumindest, manchmal diesen Impuls

00:18:27: von: Da mache ich jetzt eine lange in der Nase, dann zeige ich ihr jetzt, was

00:18:32: sie vielleicht auch verpasst oder so.

00:18:34: Und für mich ist es immer so eine Gratwanderung von: Ich möchte dich gern

00:18:39: teilhaben lassen, weil ich finde das auch schön, das mit dir zu teilen, und ich

00:18:42: möchte dir aber auf der anderen Seite auch nicht das Gefühl geben,

00:18:45: ich lebe irgendwie ein Leben, was du nicht mehr leben kannst aktuell und

00:18:51: dass du eben siehst, was du alles verpasst und dass du dann vielleicht dich dadurch

00:18:54: auch wieder schlechter fühlst, weil das natürlich ja mental auch schwierig ist,

00:18:58: finde ich auch irgendwie eine große Herausforderungen.

00:19:01: Und ist vielleicht auch gut, das mal zu kommunizieren, weil das gar nicht immer

00:19:05: eine böse Absicht ist, wenn man das dann nicht tut.

00:19:06: Wie gesagt, mittlerweile weiß ich das ja.

00:19:09: Aber genau, das war auch irgendwie lange so ein Ding, wo ich Schwierigkeiten mit

00:19:15: hatte und nicht wusste, wie ist der richtige Weg?

00:19:17: Ja, ich glaube, das ist für alle schwierig, eben dadurch,

00:19:20: dass es so wechselnd ist.

00:19:22: Es kann auch mal passieren, dass ein paar Tränen bei mir fließen

00:19:26: können, aber das ist mir auf jeden Fall sehr wäre sehr wichtig, mit euch Kontakt

00:19:32: zu halten und in der Regel kann ich mich auch sehr gut freuen für andere Leute.

00:19:37: Das hilft mir sehr.

00:19:39: Das ist eine wahnsinnig tolle Eigenschaft, muss man jetzt mal gerade so sagen, also

00:19:44: sich so freuen zu können für andere.

00:19:47: Ich meine, ich habe ja auch irgendwann mal im Leben gestanden und ich weiß auch, dass

00:19:50: ihr alle hoffentlich lebt, seid so schlau.

00:19:54: Ich weiß auch, dass ihr nicht immer Zeit habt und ganz anders lebt als Von daher,

00:20:00: ich kann mich in euer Leben reindenken.

00:20:03: Ihr euch in meins sehr viel schwerer, ganz klar.

00:20:06: Aber ich freue mich für jeden, der so klug ist, sein Leben zu leben und

00:20:11: ganz viel mitnimmt, was er mitnehmen kann, weil es kann auch ganz

00:20:14: schnell zu Ende sein.

00:20:15: Von daher kann ich mich sehr freuen für euch.

00:20:18: Das ist wirklich toll.

00:20:20: Wo wir jetzt gerade beim Thema sind, das Leben leben: vielleicht kannst du noch mal

00:20:26: ein bisschen mitnehmen in deinen Alltag, was du überhaupt tun kannst,

00:20:31: wie du dich beschäftigen kannst.

00:20:32: Ich denke da zum Beispiel an die Handarbeit, das Stricken,

00:20:36: wo du dich früher stundenlang beschäftigen konntest, was ja jetzt

00:20:40: auch nicht mehr geht.

00:20:41: Vielleicht möchtest du da noch ein bisschen erzählen, dass man noch mal

00:20:45: ein Eindruck bekommt.

00:20:47: Also ganz krass gesagt, sitze ich hier und schlage meine

00:20:52: Lebenszeit tot, als hätte ich mehr davon als andere Menschen, weil

00:20:58: ich ganz viele Dinge eben nicht mehr kann, die mir so wichtig sind.

00:21:03: Kontakte zu anderen, meine Freunde, vor allen Dingen natürlich

00:21:07: meine Kinder immer besuchen.

00:21:11: Ich wollte immer eine Mutter sein, die für die Kinder da ist, die auch mal hinfährt,

00:21:15: wenn ein Not am Mann ist oder so.

00:21:17: Stattdessen kommen meine Kinder zu mir.

00:21:22: Ich liege viel, ich sitze viel, versuche mich zu entspannen.

00:21:30: Ich benutze mein Handy sehr viel, weil das ist mein Kommunikationsmittel

00:21:36: nach draußen.

00:21:38: Mein Mittel, mich mit anderen Betroffenen

00:21:41: auszutauschen, mein Mittel, mich mit Leuten, die mir wichtig sind, zu tauschen.

00:21:47: Ich spiele Spiele auf Kindergarten-Niveau, aber das soll ja sehr gut

00:21:53: sein, meinte die Dame von...

00:21:55: Die Gutachterin vom Pflegedienst.

00:22:00: Ja, im Grunde schlag ich meine Zeit tot und hoffe, dass es irgendwann

00:22:04: besser wird oder auch nicht.

00:22:08: Das hängt so über allem drüber, dass man auch nicht weiß, wie es weitergeht.

00:22:14: Es kann besser werden, aber es kann natürlich auch schlechter wäre.

00:22:18: Und Beschäftigung habe ich wirklich ganz weniger.

00:22:22: Aber treue Begleitung von Merle.

00:22:26: Ja.

00:22:27: Merle ist der Hund, muss man vielleicht für den Kontext dazu sagen.

00:22:31: Bei dem Namen ist es schwierig.

00:22:36: Also bis letztes Jahr hatten wir noch einen zweiten Hund und bis vor

00:22:40: einem weiteren Jahr davor war er mein treuester Begleiter, mein

00:22:45: treuster Pacing-Partner, weil der sich zu mir ins Bett gelegt hat

00:22:52: und manchmal sogar auf meinem Bauch und eine unglaubliche

00:22:58: Ruhe ausgestrahlt hat.

00:23:01: Wir haben das ja auch letztes Mal schon von Kati so ein bisschen gehört und kennen

00:23:05: das ja selber auch, dass Tiere da unheimlich wertvoll sein können.

00:23:10: Und das ist ja auch schön, dass du da auch mit Merle jetzt immer noch

00:23:15: auch da einen Sozialkontakt hast, auf den du bauen kannst und der dir da

00:23:21: Ruhe und Geborgenheit schenkt. Ich glaube, das ist das...

00:23:24: Das muss ich übrigens einmal von außen eingrätschen.

00:23:26: Als Merle eingezogen ist, hat Merle sich ganz von Anfang an ganz massiv auf dich

00:23:31: gestürzt und hat direkt von Anfang an gesagt: Das ist mein Mensch,

00:23:34: auf den ich aufpasse.

00:23:35: Also das war schon schon sehr auffällig, wie sehr sie sich …

00:23:41: Und dass obwohl Merle ja am Anfang doch sehr unsicher war, oder?

00:23:43: Ja, genau.

00:23:44: Ja, das stimmt.

00:23:45: Ich war eigentlich gar nicht der Mensch, der sie unbedingt haben wollte.

00:23:50: Aber Merle hat das anders entschieden.

00:23:52: Merle hat aber entschieden: Du bist jetzt mein Mensch, und es hat

00:23:56: bei dem einen oder anderen etwas länger gedauert, wie bei dir auch, Lea.

00:24:00: Ich kenne kein Tier, das bei dir irgendwie Skrupel hat,

00:24:04: aber es hat ganz lange gedauert, bis sie alle Menschen an sich herangelassen hat.

00:24:07: Sie ist auch ein ganz, ganz toller Begleiter, wenn ich auch

00:24:13: alleine zu Hause bin.

00:24:14: Das ist einfach jemand, da und sie kuschelt sich auch total gerne an mich,

00:24:21: aber sie hat so eine gewisse Grundunruhe, die man ihr gar nicht zutrauen könnte,

00:24:26: weil sie ja total gemütlich, wenn nicht zu sagen faul ist.

00:24:32: Aber sie hat da so einen gewissen Grundunruhe und dann liegt sie neben mir,

00:24:37: dann liegt sie am Bettende und dann springt sie raus, weil es jetzt zu warm

00:24:41: ist und dann bin ich vielleicht gerade so ein bisschen am Dösen, dann springt sie

00:24:44: wieder rein weil sie wieder kuscheln möchte.

00:24:46: Und das fehlt mir so unglaublich.

00:24:48: Diese Ruhe, die der Fips mir gegeben hat, der hat sich auf meinem Bauch gelegt, der

00:24:54: hat mich angeguckt und er hat einmal tief geseufzt und alles

00:24:58: losgelassen und ich auch.

00:24:59: Und das war unglaublich eine unglaubliche Hilfe für mich, ja.

00:25:04: Eine große Entspannungshilfe.

00:25:07: Ja, dafür sind Tiere wirklich toll, oder?

00:25:11: Ja, absolut.

00:25:12: Ja, ich glaube, wir haben eben noch mal kurz einen Fachbegriff

00:25:16: reingeworfen, den wir vielleicht noch mal erklären müssten.

00:25:19: Das war Pacing.

00:25:20: Ich weiß gar nicht, ob wir es mit Kati hatten.

00:25:22: Ehrlich gesagt, bin ich mir nicht mehr ganz sicher.

00:25:24: Das müssten wir vielleicht dann auch noch mal sicherheitshalber erklären,

00:25:27: damit alle verstehen, worum es ging.

00:25:30: Ja, wir sind wir uns so ins Fleisch und Blut übergegangen, dass ich gar

00:25:32: nicht dran gedacht habe, richtig.

00:25:34: Also zum Pacing gehört,

00:25:40: seine Kräfte für den Tag einzuteilen und auch ganz viel Ruhe zu finden und

00:25:47: sich zu erden, wenn es eben möglich ist.

00:25:51: Das findet meistens im Liegen statt und ausruhen.

00:25:56: Da ist dann natürlich so ein Tier, das sich an einen ankuschelt,

00:26:00: das einem eine Uhr gibt.

00:26:01: Ganz toll, weil ich eben auch nicht viel hören kann.

00:26:06: Ich bemühe mich immer mal schon mal, Dinge mir anzuhören.

00:26:10: Musik geht gar nicht.

00:26:13: So Entspannungsgeschichten, Hypnose gehen manchmal, weil die oft viel

00:26:20: zu viel Begleitmusik haben.

00:26:22: Und wenn das durcheinander geht, das kann ich gar nicht.

00:26:24: Also Carina, deine Stimme ist sehr angenehm.

00:26:26: Das freut mich. Ein bisschen Werbung für dich machen.

00:26:29: Deine Stimme ist es total angenehm.

00:26:32: Bis jetzt habe ich aber sonst nur einen Mann gefunden, der was

00:26:35: macht mit Meeresrauschen.

00:26:38: Das ist aber eben dann nicht so laut im Hintergrund.

00:26:41: Da kann ich mir das anhören.

00:26:43: Ja, das stimmt tatsächlich.

00:26:45: Auch wenn man mal drauf achtet, egal ob das jetzt Meditation, Hypnosen sind oder

00:26:50: auch Podcasts, ganz oft ist es ja nicht nur die Stimme,

00:26:55: sondern oftmals hat man ja dann noch irgendwie Hintergrundmusik oder

00:26:58: irgendwie auf Jingles oder sonst was.

00:27:00: Wir haben ja zumindest auch beim Intro und beim Outro auch ein bisschen Musik, aber

00:27:04: oftmals ist es ja auch noch zwischendurch und das fällt einem ja als gesunder Mensch

00:27:09: auch gar nicht auf oder man erwartet es ja schon fast oder

00:27:13: ich glaube, mittlerweile sind die dir sogar so überreizt, dass das

00:27:18: sogar sein muss, damit die Aufmerksamkeit überhaupt da bleibt.

00:27:22: Aber das ist auch noch mal was, wo man in der Regel nicht drüber nachdenkt, dass das

00:27:26: für jemanden mit ME/CFS zum Beispiel einfach schon zu viel ist.

00:27:32: Da als Beispiel ganz schlimm sind Warteschleifen, Telefonwarteschleifen.

00:27:38: Das mag ich ja schon keiner, aber für ME/CFS ist das Folter.

00:27:44: Ich kann überhaupt fast nicht mehr telefonieren, weil

00:27:47: ihr merkt es ja selber, dass ich immer wieder Aussetzer habe, aber das

00:27:50: möchtet ihr auch nicht am Telefon.

00:27:51: Da ist ein fremder Mensch und der bietet dir vielleicht einen Termin an und du

00:27:55: musst dann in Windeseile überlegen: Kann ich an dem Tag und wie schaffe ich das?

00:27:59: Und der erwartet ja auch eine Antwort und du stotterst dir dann einen zu Recht und

00:28:03: das ist so anstrengend, das alles zu verarbeiten.

00:28:06: Also telefonieren mit der engsten Familie noch, weil da kann

00:28:10: ich sagen: Ich kann jetzt nicht mehr, oder Ich stotter halt, dann wissen die

00:28:14: Bescheid, aber sonst kann ich eigentlich nicht mehr telefonieren.

00:28:18: Ja, ich glaube, auch das ist noch mal für viele einfach unverständlich.

00:28:24: Wir haben jetzt gerade schon ganz, ganz vieles gehört, was deine Einschränkungen

00:28:28: sind und Wahrscheinlich wird die Frage, die ich

00:28:33: jetzt stelle, für dich auch schwierig zu beantworten sein.

00:28:35: Aber kannst du sagen, was für dich vielleicht gerade im Moment die größte

00:28:39: Herausforderung ist oder auch gerne auch rückblickend betrachtet die

00:28:43: größte Herausforderung war?

00:28:47: Dass tatsächlich ich den Kontakt zu meinen Kindern nicht

00:28:53: so halten kann, wie ich das möchte.

00:28:57: Dass ich das eigentlich nicht wollte, dass die Kinder immer sich mich kümmern müssen,

00:29:03: sondern dass ich ein Mensch bin, der sich gerne andere kümmert und dass ich immer

00:29:11: fragen muss, immer bitten muss.

00:29:13: Es gibt wirklich ganz tolle Menschen, mein Mann zum Beispiel,

00:29:18: die immer für mich da sind.

00:29:19: Die Kinder werden gestern aus so einer Situation, eine WhatsApp oder einen

00:29:24: Anruf genügt und dann läuft das.

00:29:26: Das ist für mich eine irre Stütze, aber das Das ist

00:29:30: eigentlich das, was ich nie wollte.

00:29:33: Das ist für mich die schwerste Herausforderung, überall fragen

00:29:37: zu müssen, im Rollstuhl gefahren zu werden zu müssen.

00:29:41: Wenn ich es andersherum machen müsste, wäre überhaupt kein Problem, aber Ich bin

00:29:45: nie ein Mensch gewesen, der gerne im Mittelpunkt steht, der

00:29:50: gerne Hilfe annimmt, sondern der gerne Hilfe gibt.

00:29:54: Und das ist, glaube ich, das schwerste für mich.

00:29:57: Kann ich gut verstehen.

00:29:59: Und das kann ich auch sagen, auch wenn du vorhin gesagt hast, wir kennen

00:30:02: dich ja nur mit dieser Krankheit.

00:30:04: Aber so habe ich dich auch früher immer erlebt, dass du immer da warst und

00:30:08: geholfen hast, selbst mit der Krankheit schon.

00:30:11: Und ich habe es ja eben schon gesagt, dass du uns auch unterstützt

00:30:14: hast mit den Pferden und so.

00:30:16: Da hast du uns ja doch das eine ums andere Mal in den Steil gefahren, der auch

00:30:19: nicht gerade die Ecke war oder so was.

00:30:22: Und von daher kann ich mir das gut vorstellen, dass das

00:30:25: schwierig ist, nicht nur die Freiheit da abzugeben, sondern

00:30:29: ja die Selbstbestimmtheit und eigentlich nicht mehr in der Lage zu sein, helfen

00:30:36: zu können oder für andere da zu sein.

00:30:41: Finde ich aber auch noch mal beeindruckend und ich glaube, das wird vielen, die das

00:30:45: hören, auch noch mal echt unter die Haut gehen,

00:30:48: weil wenn man hört, was du alles für Einschränkungen im Leben hast,

00:30:52: hätte ja jetzt vieles für dich die größte Herausforderung sein

00:30:56: können, das noch mal zu hören, dass Ja, das macht auch was mit einem, finde ich.

00:31:03: Und du hast es gerade super zusammengefasst mit Freiheit verlieren,

00:31:08: Selbstständigkeit verlieren, genau.

00:31:10: Aber wie gesagt, dieser Faktor, den ich eben genannt habe,

00:31:15: nicht für andere da sein zu können und immer mehr verbinden zu müssen,

00:31:20: das ist für mich das Schwerste.

00:31:23: Ich glaube, an der Stelle können wir auch einmal vorwegnehmen.

00:31:26: Wir hatten es gerade im Vorgespräch besprochen.

00:31:29: Carina hat ja für ihr ihr Buch und ihre Spendenaktion auch Texte, Ausschnitte von

00:31:35: Betroffenen gebeten, wo du dich auch beteiligt hast.

00:31:39: Und wir haben eben besprochen, dass wir das gleich zum Schluss einmal

00:31:42: vorlesen wollen.

00:31:43: Ich glaube, das war sehr eindrucksvoll und hat ein sehr starkes Gefühl kreiert.

00:31:49: Den Text wollen wir gleich zum Ende einfach noch mal vorlesen und auch in die

00:31:53: Folge einbinden, weil der, glaube ich, sehr gut das Gefühl

00:31:57: rübergebracht hat, wie es dir mit dieser Erkrankung eben geht.

00:32:02: Ja, das war ein sehr eindrucksvoller Text.

00:32:05: Und vielleicht auch da noch mal den Hinweis: Wir können auch einen

00:32:07: Link in die Show Notes noch packen.

00:32:10: Da kann man sich diesen Text runterladen, aber auch die anderen Texte, die

00:32:15: Betroffene geschrieben haben.

00:32:17: Das sind zum Teil auch nur kleine Zitate, aber ich glaube, wenn man das noch mal

00:32:22: liest, sieht man, wie vielfältig diese Erkrankung ist und wie viele Menschen

00:32:28: mit verschiedenen Dingen kämpfen, sei es jetzt persönlicher Natur

00:32:33: oder eben auch mit Ärzten, mit dem Gesundheitssystem oder Ähnlichem.

00:32:39: Das ist alles gerne natürlich kostenlos zur Verfügung gestellt.

00:32:42: Da muss niemand jetzt das Buch für kaufen, sondern das...

00:32:45: Die Texte gibt es bei mir auf der Website, die kann sich auch jeder, der mag,

00:32:49: runterladen, dann noch mal einen Einblick zu bekommen.

00:32:55: Vielleicht versuchen wir jetzt mal ein bisschen, den Blick auf das Positive

00:32:58: zu lenken, so gut eben möglich ist.

00:33:01: Wir haben ja eben schon ein bisschen was gehört, was dir in deinem

00:33:04: Rahmen hilft, was dir guttut.

00:33:07: Wir wissen natürlich, das haben wir auch bei der letzten Folge schon gesagt und wir

00:33:11: haben es jetzt mehrfach schon erwähnt, das ist eine super vielfältige Erkrankung,

00:33:15: wie ist bei jedem individuell.

00:33:17: Trotzdem fände ich es schön, wenn du noch mal was sagen könntest, was

00:33:22: dir persönlich hilft und was du vielleicht ja auch anderen zumindest an die Hand

00:33:26: geben könntest als Impuls oder so, die auch betroffen sind.

00:33:30: Ob ich da die richtige Beraterin bin, weiß ich nicht wirklich, aber

00:33:37: ich versuche trotzdem, positiv zu bleiben und

00:33:41: noch mal auf gestern, da haben wir eine Stunde lang in der Notaufnahme gesessen

00:33:46: und es gab solche fürchterlichen Leute, die sich so aufgeregt haben und

00:33:50: die anderen beschimpft haben.

00:33:53: Ich habe mir einfach gedacht: „Ich muss da jetzt durch.

00:33:56: Ich bleibe jetzt positiv.

00:33:57: Und es lohnt sich auch nicht, meine Energie auf Ärger zu verschwenden.

00:34:05: Da ziehe ich vielleicht Energie draus.

00:34:08: Ach ja, dann gibt es für uns mein Mann und mich noch einen ganz tollen

00:34:15: Fluchtort, das ist unser Mobilheim.

00:34:19: Das ist in der Nordseeküste und meistens, wenn wir da hochfahren,

00:34:24: kriege ich gesagt, einen schönen Urlaub.

00:34:25: Es ist natürlich kein Urlaub, aber es ist mal was anderes sehen.

00:34:30: Und wenn ich wirklich mal einen guten Tag habe, dann fahren wir ins Meer und das

00:34:35: ist natürlich ein echtes Highlight.

00:34:37: Wobei es auch nicht so ist, dass ich dann total entspannt kann.

00:34:41: Die meisten der Tage kann ich das gar nicht verarbeiten.

00:34:45: Ich weiß, dass ich in diesem vergangenen Jahr ein einziges Mal am Meer war und

00:34:50: das verarbeiten konnte und mir bewusst wurde: „Wow, ist das hier schön!

00:34:54: Was darf ich haben!

00:34:56: Ich freue mich immer, aber ich kann das meistens gar nicht verarbeiten.

00:35:00: Aber das ist für mich ein ganz, ganz großer Fluchtort.

00:35:04: Da habe ich natürlich auch gegen andere Kranke wahrscheinlich einen echten Luxus.

00:35:11: Und ansonsten ist es tatsächlich so, dass meine Familie für mich

00:35:16: unglaublich wichtig ist.

00:35:19: Und ich glaube, ohne Familie hätte ich auch längst aufgegeben.

00:35:23: Umso schöner, dass du die hast.

00:35:25: Ja, ich kann mich auch immer noch wieder beihalten und

00:35:30: bedanken, die an mich denken und mich unterstützen.

00:35:33: Das ist nicht selbstverständlich.

00:35:34: Schon längst nicht für die ME/CFS-Kranke, dass sie das haben.

00:35:37: Das weiß ich.

00:35:39: Ich glaube, wir haben jetzt schon super viel besprochen, aber wir wollen dir

00:35:43: natürlich noch die Möglichkeit geben, wenn du noch was hast, was du sagen möchtest,

00:35:46: dann hast du hier noch gerne den Raum dafür.

00:35:51: Ja, mir liegt noch eins sehr am Herzen: Für alle, die das nicht so gut kennen

00:35:59: und die die nicht so ganz nah dran sind.

00:36:03: Es ist nicht so, dass ich keinen Kontakt mit euch möchte.

00:36:08: Es ist auch nicht so, dass ich mich freiwillig zurückziehe, wie

00:36:11: vielleicht beim Depressive, dem es natürlich nicht gut geht, aber dessen

00:36:16: freiwillige Entscheidung das war, zu Hause zu bleiben und dass ihm das guttut.

00:36:22: Ganz im Gegenteil, wir hatten jetzt dieses Jahr noch ein Familienfest,

00:36:28: auf dem ich dabei war und ihr beide ja auch.

00:36:33: Und ich glaube, es hat jeder gedacht, als ich dann mitten beim Essen nach Hause

00:36:38: musste, dass das dann für mich auch klar ist und dass ich damit auch klarkomme.

00:36:45: Dass das so mehr oder minder eine freiwillige Entscheidung war.

00:36:48: Das war es aber nicht. Es ging einfach nichts mehr.

00:36:50: Und natürlich sind zu Hause auch erst mal Tränen ohne Ende geflossen.

00:36:56: Ich habe meinen Fahrer auch wieder zurückgeschickt, weil ich das auch richtig

00:36:59: finde und auch immer noch so gönnen würde.

00:37:02: Aber es war nicht so, dass ich damit jetzt irgendwie fein war und dass das eine

00:37:07: freiwillige Entscheidung war und ich mich da wohlfühlen würde mit oder so.

00:37:12: Das ging einfach nicht mehr.

00:37:15: Es ging schon länger, als ich dachte und ich habe mich auch riesig gefreut, dass es

00:37:18: ging, aber es war keine freiwillige Entscheidung.

00:37:22: Mir geht es dann auch nicht gut mit.

00:37:26: Das, glaube ich, da denkt dann auch so niemand drüber nach,

00:37:31: was ich auch verstehe, aber das ist mir sehr, sehr schwergefallen.

00:37:36: Da kann ich dir jetzt auch noch mal sagen: Ich persönlich habe das gemerkt.

00:37:42: Als ich mich von dir verabschiedet habe, mir war klar, dass du gerne

00:37:47: länger geblieben wärst.

00:37:49: Ich glaube mit Sicherheit, dass das nicht jedem bewusst ist, aber ich glaube, die

00:37:53: Leute, die dich ein bisschen besser kennen, und da sind ja

00:37:56: doch dann einige von der Familie auch bei.

00:37:58: Ja, die waren da. Genau.

00:38:01: Ich glaube, dass das vielen schon klar mittlerweile ist.

00:38:05: Sicherlich nicht immer gewesen, aber mittlerweile glaube ich,

00:38:08: dass das vielen klar ist.

00:38:10: Und ich fand das total beeindruckend, dass du das überhaupt so durchgezogen hast

00:38:14: und dass das überhaupt geklappt hat.

00:38:16: Gerade mit dem, was dann auch noch vorher war und so,

00:38:20: hatte ich damit nicht gerechnet.

00:38:21: Und ja, ich glaube trotzdem, dass es wichtig

00:38:25: ist, das auch noch mal zu sagen und für uns alle auch wichtig ist, dass ich

00:38:29: immer mal wieder ins Gedächtnis zu rufen.

00:38:31: Aber vielleicht kann ich dir da ein bisschen

00:38:34: die Sorge nehmen, dass ich glaube, keiner vielleicht nicht –, aber zumindest

00:38:42: die Engeren, dass auch bewusst gesehen haben, dass das

00:38:48: jetzt nicht war, dass du glücklich weggegangen bist, sage ich mal,

00:38:52: weil du jetzt einfach keine Lust mehr hattest oder so.

00:38:55: Vielleicht kommt es ja auch bei dem einen oder anderen jetzt an, der

00:39:00: etwas weiter davon entfernt ist.

00:39:02: Und wir machen das nicht, weil wir es in dem Moment so gut finden sollen,

00:39:08: sondern weil wir einfach keine andere Wahl haben.

00:39:10: Das bedeutet nicht, dass derjenige, den wir absagen müssen, uns nicht wichtig ist.

00:39:15: Das wäre mir so als Botschaft nach draußen vielleicht wichtig.

00:39:20: Ja, da kann ich mich aber Carina auf jeden Fall anschließen.

00:39:22: Wir haben ja gerade schon zeitgleich angesetzt.

00:39:25: Ja, mit Sicherheit ist es nicht jedem Einzelnen klar, im in dem Ausmaß,

00:39:33: aber ganz, ganz viele haben mir auch nachher noch gesagt: Wie schön, dass du

00:39:37: überhaupt kommen konntest und dass du so lange durchgehalten hast und dass

00:39:42: du da sein konntest, trotz eben …

00:39:44: Ja, Carina sagt ja schon, alles, was vorher war.

00:39:47: Also das war im Gegenteil.

00:39:49: Da haben sich alle gefreut, dass du kommen konntest.

00:39:51: Und ich glaube auch, wie es Carina auch sagte, man hat es dir angemerkt,

00:39:54: dass es irgendwann nicht mehr ging.

00:39:56: Und zumindest alle, die mich dann noch mal angesprochen haben, hatten da auf

00:39:59: jeden Fall auch Verständnis für.

00:40:01: Aber natürlich verstehe ich deine Sorge, weil nach außen

00:40:05: hin, zumindest am Anfang, wirktest du natürlich unheimlich stabil.

00:40:10: Und als ich, die dich auch in anderen Tagen und in anderen Situationen kenne,

00:40:14: kennt man natürlich auch das andere Maß, dass es natürlich, wenn

00:40:17: man sich mal zusammenreißt, auch irgendwie geht, da durchzuhalten, dass das aber

00:40:21: eben nicht der Normalzustand ist.

00:40:23: Dementsprechend kann ich verstehen, warum dir das wichtig war, das

00:40:26: noch mal klarzustellen.

00:40:29: Auf jeden Fall.

00:40:30: Und ich möchte jetzt gerade auch noch mal ganz kurz was einwerfen, weil mir eine

00:40:33: Sache bei dem, was du gesagt hast, noch aufgefallen ist und wichtig ist.

00:40:37: Meine Mutter wird gleich lachen, wenn sie das hört, aber ich sage immer gerne, wenn

00:40:42: in so Serien oder Filmen oder so was gesagt wird: „Ich habe ja keine Wahl" oder

00:40:47: „Ich hatte ja keine Wahl", dann sage ich meistens: „Man hat immer eine Wahl."

00:40:51: Ich habe immer gesagt, ich muss die Ausnahme noch finden.

00:40:56: Ich glaube, ich habe die Ausnahme gefunden.

00:40:58: Natürlich, klar, du hast auch die Wahl zu sagen, ich mache das trotzdem und

00:41:03: riskiere, aber dann wirklich aus dem Crash nicht mehr rauszukommen.

00:41:08: Aber das ist keine echte Wahl, glaube ich.

00:41:11: Das fand ich gerade ganz spannend, das in deinen Worten noch mal zu hören.

00:41:17: Und ich glaube, das ist in dem Fall wichtig, sich das noch

00:41:19: mal bewusst zu machen.

00:41:20: Ja, klar, theoretisch gibt es eine Wahl, aber effektiv hattest du wirklich, egal ob

00:41:26: jetzt in dem Moment oder in vielen anderen, hast du keine Wahl.

00:41:29: Wenn du halbwegs gut damit klarkommen möchtest, ist das einfach nichts,

00:41:34: was du frei entscheiden kannst.

00:41:36: Und ich glaube, dass das ganz wichtig ist. Ja, das ist richtig.

00:41:39: Und was ich auch noch sagen möchte, ich habe es ja gerade schon erwähnt,

00:41:43: die Kati hat gesagt, gesegnet und das fand ich gut, dass ich auch sehr gesegnet damit

00:41:49: bin, dass ich eine sehr große und eine sehr tolle Familie habe.

00:41:53: Und das hat längst nicht jeder.

00:41:55: Und von daher möchte ich das einfach wiederholen, bin ich da auch gesegnet.

00:42:02: Das fand ich sehr schön, wie sie das so ausgedrückt hat.

00:42:05: Machen wir noch mal einen etwas harten Schwenk hier.

00:42:09: Wir hatten effektiv ja vorhin schon unsere drei Abschlussfragen

00:42:14: ein bisschen angerissen.

00:42:15: Wir haben sie nicht direkt gestellt, aber die erste Frage, was dir im Alltag hilft,

00:42:20: haben wir eigentlich eben schon besprochen.

00:42:21: Deswegen würde ich die jetzt einfach überspringen, weil ich glaube, da

00:42:24: kommen wir nur aus gleiche heraus.

00:42:27: Aber die nächste Frage: Was war denn das Schönste an deiner letzten Woche?

00:42:33: Das ist ganz einfach, dass meine Kinder beide spontan vorbeigekommen sind

00:42:39: an unterschiedlichen Tagen, aber das war schön.

00:42:42: Das ist auch Besuch, den ich schaffen werde und will, bis

00:42:47: es überhaupt nichts mehr geht.

00:42:50: Das ist aber für mich auch nicht so anstrengend, als wenn eine andere Person

00:42:55: kommt, weil ihr mich kennt und ich lege mich notfalls hin und

00:43:00: ich sage euch, ich kann nicht mehr sprechen.

00:43:02: Ihr kennt die Anzeichen, sobald ich heiser werde, ist schon

00:43:05: klar, geht nicht mehr oder so.

00:43:08: Und das war letztes Woche das Beste.

00:43:11: Das ist schön zu hören.

00:43:13: Ja, muss man vielleicht jetzt an der Stelle auch noch mal sagen, du sagst

00:43:15: schon, sobald du heiser bist, eigentlich geht es nicht mehr.

00:43:18: Und ab Minute eins, als wir angefangen haben zu sprechen, bist du heißer und

00:43:23: trotzdem bist du jetzt immer noch hier.

00:43:25: Ich möchte das unbedingt machen.

00:43:27: Ich habe mich so wahnsinnig gefreut, dass sie an mich gedacht

00:43:32: Und wenn ich nur ein ganz kleines bisschen wieder dazu beitragen kann, dass

00:43:35: irgendjemand ME/CFS besser versteht.

00:43:39: Und ja, also ein bisschen aufklärt und wäre ich sehr glücklich.

00:43:42: Ich bin euch extrem dankbar.

00:43:44: Das schaffst du auf jeden Fall.

00:43:46: Da bin ich mir ganz sicher.

00:43:48: Und da passt perfekt jetzt noch unsere allerletzte Frage zu.

00:43:51: Danach lassen wir dich auch endlich in Ruhe, denn die nächste Frage ist jetzt ein

00:43:57: bisschen abgewandelt für dich: Was wäre denn dein Wunsch für die Welt?

00:44:01: Was würdest du gerne allen mitgeben, da draußen?

00:44:04: Egal, ob das jetzt ganz groß oder ganz klein ist.

00:44:11: Da kommen natürlich so ganz große Dinge wie Frieden, Gesundheit und so weiter.

00:44:17: Ich würde mir wünschen, dass die Menschen wieder ein bisschen gelassener, ein

00:44:24: bisschen freundlicher und ein bisschen nachsichtiger miteinander umgehen.

00:44:28: Und ich glaube, das würde wird es ganz viel besser werden.

00:44:31: Das kann ich unterschreiben.

00:44:33: Ich glaube, ganz viele andere auch.

00:44:36: Ja, ich glaube, das war ein sehr schönes Schlusswort.

00:44:39: Bevor wir jetzt aber ganz, ganz an den Schluss kommen, möchte ich kurz noch zwei

00:44:43: Empfehlungen loswerden, gerade im Bereich Podcasts und zum Thema ME/CFS.

00:44:47: Wir haben es auch schon mal …

00:44:49: Beide Namen sind hier in unserer Empfehlungsfolge schon mal gefallen, aber

00:44:51: das eine ist PlotHouse zum Thema ME/CFS, wo eben auch ganz viele unterschiedliche

00:44:57: Betroffene - es ist eine sehr lange Folge, also Man muss an einigen Stellen

00:45:02: auch schlucken, wenn man das hört.

00:45:03: Und die andere kann, glaube ich, Carina vorstellen, weil ich weiß,

00:45:06: du hast sie auch gehört.

00:45:07: Gerade wo du eben schon gesprochen hast von Jingeln und was weiß ich, die wurden

00:45:11: nämlich zum Beispiel in dieser bewusst weggelassen.

00:45:13: Ich überlasse dir gerne das Wort. Danke.

00:45:16: Das ist sehr nett.

00:45:17: Genau das wollte ich tatsächlich auch noch sagen.

00:45:19: Das waren nämlich die Quarks Science Cops.

00:45:20: Die haben sogar zwei Folgen zu dem Thema gemacht, die ich auch sehr empfehlenswert

00:45:25: fand und ich fand das richtig schön, dass da eben auch Wert darauf gelegt wurde, auf

00:45:29: die Jingles zu verzichten und das Ganze auch tatsächlich, ich sage mal,

00:45:34: konsumentengerecht zu verpacken.

00:45:36: Und da geht es auch wirklich noch mal tiefer, auch im Hinblick auf, wie ist die

00:45:41: Krankheit entstanden oder wie könnte sie entstanden sein?

00:45:43: Wir wissen ja vieles nicht.

00:45:45: Und was gibt es vielleicht auch für Möglichkeiten für Therapie oder Ähnliches?

00:45:49: Also das ist hier auch wirklich noch mal eine große Empfehlung an der Stelle.

00:45:55: Genau, vor allen Dingen ergänzt sich sich beides so schön.

00:45:57: Einmal die fachliche Sicht, sage ich mal, da drauf was denn die Krankheit überhaupt

00:46:01: ist und einmal einfach die emotionale, was es denn in der Praxis

00:46:05: tatsächlich für die Menschen bedeutet.

00:46:07: Und ich würde sagen, damit entlassen wir dich und lesen einmal deine Worte vor,

00:46:13: die du für Carina's Buch geschrieben hast.

00:46:15: G93.3 der ärztliche Diagnose-Schlüssel für ME/CFS.

00:46:23: Myalgische Enzephalomyelitis oder chronisches Fatigue-Syndrom.

00:46:27: Falsche und irreführende Bezeichnung.

00:46:30: Kurz: ME/CFS.

00:46:31: G93.3 me/cfs.

00:46:35: Der Lord Voldemort unter den Krankheiten.

00:46:38: Die Krankheit, deren Name nicht genannt werden darf, die sich gerne

00:46:42: als andere Krankheiten tarnt.

00:46:44: Unsichtbar für Muggel.

00:46:45: Muggel, das sind die meisten Ärzte, Gutachter und Behörden.

00:46:50: mecfs kommt in ihrer Ausbildung nicht vor.

00:46:53: ah, Fatigue, kenne ich, haben viele meiner Patienten.

00:46:57: nein, es ist eine eigenständige Krankheit.

00:47:00: Ganz viele Symptome, nicht nur Erschöpfung.

00:47:03: na, na, na, wir wollen uns doch nicht an Begrifflichkeiten aufhängen,

00:47:07: sagt der Neurologe.

00:47:08: Wieder ein Termin umsonst.

00:47:11: ah ja, davon habe ich schon gehört.

00:47:13: Gibt es seit drei Jahren.

00:47:14: Das soll ein Impfschaden sein.

00:47:16: Ist eine Mode-Krankheit, geht auch wieder vorbei, sagt ein anderer Neurologe.

00:47:20: Nein, für mich nicht.

00:47:22: Und es ist seit 1969 als neurologische Krankheit anerkannt.

00:47:26: G93.3 Untertemperatur und Fieber, schwitzen so stark, dass man sich

00:47:33: vorkommt wie in der Badewanne? Schlafstörung?

00:47:35: Psychosomatisch.

00:47:36: Wechseljahre, sagt das Zentrum für seltene Erkrankungen.

00:47:40: Glückwunsch, alles in Ordnung, sagt die Radiologin, die nichts

00:47:44: auf dem MRT-Bild findet.

00:47:46: meine Beschwerden erklärt das nicht.

00:47:49: POTS? Schellong-test?

00:47:51: immer diese Abkürzungen.

00:47:52: Was soll das denn sein, beschimpft mich der Kardiologe.

00:47:55: immerhin findet er einen Rechtschenkelblock.

00:47:58: Das erklärt das Herz-Stolpern und die Beklemmung in der Brust.

00:48:02: Da freut man sich doch, wenn man so gesunde Werte sieht, sagt die Hausärztin.

00:48:06: Ich kann nichts mehr für sie tun.

00:48:09: Und der Hämatologe empfiehlt, einfach mal ein Breitbandantibiotikum auszuprobieren.

00:48:14: Vielleicht sei da ja noch irgendwas.

00:48:16: Ich lasse mich zum Glück nicht darauf ein.

00:48:18: Me/cfs, damals noch undiagnostiziert, ist eine neuroimmunologische Krankheit.

00:48:23: Kalte Füße haben viele Frauen, das ist normal, sagt die Neurologin.

00:48:27: Ach, wir abgestorben, kribbeln, Zuckungen und Stiche im ganzen Körper,

00:48:31: fehlende Reflexe, Zittern, Schwindel?

00:48:33: Ja, das ist psychosomatisch.

00:48:35: Kommt vor, machen Sie mal eine Reha.

00:48:38: Muskelschwäche?

00:48:39: Der Neurologe hat nichts gefunden.

00:48:41: Kein Wunder, wenn Sie nur rumhängen. Aktivieren.

00:48:44: Sie sind noch viel zu jung für den Rollstuhl, sagt der junge Hausarzt.

00:48:48: Er ist so alt wie meine Kinder.

00:48:50: Ich versuche, ihm beizubringen, dass man bei ME/CFS nicht aktivieren darf.

00:48:54: Er schaut mich lächend an, zuckt die Schultern und sagt: Tja.

00:48:59: Gallenstein Eine chronische Magenschleimhautentzündung,

00:49:01: Histaminintoleranz, Verdauungsstörung, Hashimoto, Fibromyalgie, LWS-Syndrom,

00:49:08: Schluckstörung, Dekubitus, Panikattacken.

00:49:11: Viele Dinge immer noch in Abklärung.

00:49:13: Me/cfs hat viele Geschwister.

00:49:16: Brain fog, Konzentrationsstörung, Wortfindungsstörung, Vergesslichkeit.

00:49:21: ach Mama, sagen meine Kinder, kümmern sich jetzt um mich.

00:49:25: Dabei würde ich mich sooo gerne Sie kümmern.

00:49:28: Besuchen kann ich Sie fast nie. Zu viele Treppen.

00:49:32: Ich, der sich immer so gern andere gekümmert hat, ich bin

00:49:35: jetzt ein Pflegefall.

00:49:37: Das sind ja eine ganze Menge an Einschränkungen, sagt die Gutachterin vom

00:49:41: medizinischen Dienst mitfühlend und vergibt Null punkte.

00:49:45: Kein Pflegegrad.

00:49:46: Ich kann alles alleine machen. Nicht.

00:49:48: Wie ist denn Ihre Libido, fragt der Gutachter für den Grad der Behinderung.

00:49:52: Ich bin jetzt behindert.

00:49:53: Da gibt es keine Intimsphäre mehr und auch keine Merkzeichen.

00:49:57: Ist alles psychisch.

00:49:58: Und Aggravation: Das ist der medizinische Begriff für Übertreibung der Symptome.

00:50:03: Andere bestimmen nun, was gut für mich ist.

00:50:06: Reden über mich, als sei ich gar nicht anwesend.

00:50:08: Nur mit einer Anwältin komme ich zu meinem Recht.

00:50:11: Ich werde jetzt behindert.

00:50:15: Ein alter Bekannter sieht mich nach langer Zeit wieder.

00:50:18: Ich habe einen guten Tag und es nach draußen geschafft, im Rollstuhl geschoben.

00:50:23: Er bricht stumm in verzweifeltes Weinen aus und drückt mich.

00:50:26: Alles Gute, sagt er, mehr geht nicht.

00:50:30: Wann kann ich dich denn endlich mal besuchen?, fragen Freunde.

00:50:33: An einem Tag ohne PEM, an dem ich genug Energie dafür habe und nichts Besonderes

00:50:38: meinen Plan für den Tag stört.

00:50:40: Und ich nicht duschen gehe.

00:50:41: Duschen ist sehr anstrengend. Also nie.

00:50:44: Ich mache das.

00:50:46: Nutze deine Energie für die schönen Dinge, sagt der Mann an meiner Seite.

00:50:49: Mein Lichtblick. Ohne ihn wäre ich verloren.

00:50:53: Wir beide teilen uns auch die angst vor der Zukunft und die Depression.

00:50:57: Frauchen, legst du dich wieder hin?

00:50:59: fragen meine Hunde.

00:51:00: Meine Pacing-Partner verstehen ihr Handwerk.

00:51:03: Warum stehst du denn jetzt schon wieder auf?

00:51:05: Fragen sie kurze Zeit später.

00:51:07: Tut mir leid, die Reizblase, antworte ich.

00:51:11: Meine Hobbys starren mich stum und vorwurfsvoll an.

00:51:14: Geht nicht mehr, sage ich traurig. Fernsehen?

00:51:17: Gelegentlich.

00:51:18: Aber nicht zu wilde Bilder.

00:51:20: Und nur ja nicht zu laut Musik. Bloß nicht.

00:51:23: Aber lesen? Lesen geht.

00:51:25: Leichte Lektüre.

00:51:27: Und nachts, wenn ich meine wachste Phase habe und alles still ist.

00:51:31: Telefonieren ist zu anstrengend.

00:51:33: Ich werde dann heiser.

00:51:35: Freundschaften zerbrechen.

00:51:37: Endlich Sommer, freue ich mich.

00:51:39: Die ganze kalte Jahreszeit war ich eingesperrt.

00:51:42: Ich setze mich mit Sonnenbrille in den Schatten im Garten.

00:51:45: Sonne brennt auch durch die Kleidung auf meiner Haut.

00:51:48: Die Kinder auf der Straße spielen fröhlich, der Nachbar

00:51:50: wirft den Rasenmäher an.

00:51:52: Geht nicht, sage ich, trotz Gehörschutz und gehe wieder ins Haus.

00:51:57: Das Leben findet ohne mich statt.

00:52:00: Freunde und Familie schreiben mir Nachrichten, schicken gelegentlich Fotos.

00:52:03: Ich kann sie ansehen, wenn es gut für mich ist.

00:52:06: Das ist toll.

00:52:07: Darüber freue ich mich.

00:52:09: Es ist ein bisschen wie dabei zu sein und hilft etwas gegen die Einsamkeit.

00:52:14: Das alles ist aber eher die Ausnahme.

00:52:16: Ich habe allen Grund, dankbar zu sein.

00:52:19: Dankbar für meine Familie und die noch verbliebenen Freunde.

00:52:22: Und dass ich von severe ME/CFS der stärksten Ausprägung,

00:52:26: noch weit entfernt bin.

00:52:28: Ich hoffe inständig, niemals dort zu landen.

00:52:30: Die lebenden Toten werden diese Kranken auch genannt.

00:52:33: Viele wählen den Suizid.

00:52:36: Gelegentlich tausche ich mich mit anderen Betroffenen aus zu G93.3. Wir sprechen

00:52:42: über Social Media miteinander.

00:52:44: Kurze Nachrichten, gegliedert, ohne Farben und auf keinen Fall mit bewegten Bildern,

00:52:49: damit wir sie verarbeiten können. Gerne auch nachts.

00:52:53: Attackiert und teilweise diffamiert von einem Arzt, der es sich zur Aufgabe

00:52:56: gemacht hat, ME/CFS bloßzustellen, trotz G93.3 Den Grund dafür kennt niemand.

00:53:04: Häufig werden wir auch von anderen als Schwurbler bezeichnet, weil ME/CFS auch

00:53:09: durch Corona entstehen kann und durch Impfungen.

00:53:12: Das Immunsystem entgleist und arbeitet gegen sich selbst.

00:53:15: Beim Auslöser ist es nicht so wählerisch.

00:53:18: Mein ME/CFS entstand schon Jahrzehnte vor Corona.

00:53:22: Me/cfs kann jeden treffen.

00:53:24: Leider auch Kinder. G93.

00:53:25: 3.

00:53:28: Die Diagnose, für die die meisten eine Odyssée durchlaufen.

00:53:31: Einige Jahre, teils Jahrzehntelang.

00:53:34: Fast 25 bei mir.

00:53:36: Ein Etappensieg, erleichternd und gleichzeitig tief erschütternd.

00:53:41: Keine Medikamente, keine Therapie.

00:53:44: Die Aussichten eher schlecht.

00:53:46: Sehr lange, viel zu lange von Politik und Forschung vergessen.

00:53:49: G93. 3.

00:53:52: Lord Voldemort.

00:53:54: Aber irgendwann wird man uns sicher helfen können.

00:53:56: Daran klammern wir uns und machen bis dahin durch Protestaktionen

00:54:00: mit Postkarten und Liegend-Demos auf uns aufmerksam.

00:54:04: Wer das nicht mehr kann, schickt einen Vertreter.

00:54:08: Jemand hat an mich gedacht.

00:54:09: Er schickt eine Nachricht: Wie geht es dir heute?

00:54:12: Ich überlege: Die Schmerzen kann ich heute aushalten.

00:54:16: Ich kann auf dem Sofa sitzen.

00:54:17: Das Essen hat heute unfallfrei geklappt.

00:54:20: Heute ist ein guter Tag, antworte ich.

00:54:27: Danke fürs Zuhören bei dieser Folge von Psycholoü.

00:54:30: Wenn sie dir gefallen hat, hinterlass uns doch eine positive Bewertung

00:54:33: und teile die Folge.

00:54:34: Wir freuen uns über Feedback, Themenwünsche und deine

00:54:37: Gedanken zum Thema.

00:54:38: Du findest Carina auf Instagram unter @begegnung_pferd und @carinaWarnstaedt.

00:54:41: Autorin.

00:54:42: Und Lea unter @LeaSchneider_Pferdetraining und @virtuelleAssistenz_Lea.

00:54:47: Alle Links findest du auch in den Show Notes.

00:54:49: Folge den Podcast auf der Plattform deiner Wahl und aktiviere die Benachrichtigung,

00:54:53: keine weitere Folge zu verpassen.

Neuer Kommentar

Dein Name oder Pseudonym (wird öffentlich angezeigt)
Mindestens 10 Zeichen
Durch das Abschicken des Formulars stimmst du zu, dass der Wert unter "Name oder Pseudonym" gespeichert wird und öffentlich angezeigt werden kann. Wir speichern keine IP-Adressen oder andere personenbezogene Daten. Die Nutzung deines echten Namens ist freiwillig.