#44 Machst du richtig Pause?
Shownotes
Lea und Carina sind aus der Pause zurück! Also warum nicht direkt mal über Pausen sprechen? Warum sind sie so wichtig? Was bringen sie? Und wie sollte man die Auszeit gestalten? In dieser Folge sprechen wir über verschiedene Formen von Pausen im und nach dem Pferdetraining. Denn sowohl zu viele als auch zu wenige Pausen oder aber das falsche Timing können die Wirkung verändern. Gleichzeitig sind diese Zeiten der Ruhe aber nicht nur für das Pferd wichtig, sondern auch für den Menschen. Dabei kann die Zeit im Stall als Auszeit dienen oder aber Stress machen, sodass eine Pause vom Stall nötig wird. Wir geben praktische Tipps für die Gestaltung von Pausen und machen einen kurzen Ausflug in die wissenschaftlichen Befunde zu dem Thema.
Quellen:
Albulescu, P.; Macsinga, I.; Rusu, A.; Sulea, C.; Bodnaru, A.; Tulbure, B. T. (2022). “Give me a break!” A systematic review and meta-analysis on the efficacy of micro-breaks for increasing well-being and performance. PLoS ONE. 17(8). https://doi.org/10.1371/journal.pone.0272460 Biwer, F.; Wiradhany, W.; oude Egbrink, M. G. A.; de Bruin, A. B. H. (2023). Understanding effort regulation: Comparing ‘Pomodoro’ breaks and self-regulated breaks. British Journal of Educational Psychology. 93(2). 353 - 367. https://doi.org/10.1111/bjep.12593 Peiris, C. L.; O’Donoghue, G.; Rippon, L.; Meyers, D.; Hahne, A.; De Noronha, M.; Lynch, J.; Hanson, L. C. (2021). Classroom Movement Breaks Reduce Sedentary Behavior and Increase Concentration, Alertness and Enjoyment during University Classes: A Mixed-Methods Feasibility Study. Int. J. Environ. Res. Public Health. 18(11). https://doi.org/10.3390/ijerph18115589
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Transkript anzeigen
00:00:04: Psycholohü, der Podcast über Pferde und Psychologie.
00:00:07: Wir sind Carina Warnstädt, Pferdegestützer und Hypnose-Coach, mit abgeschlossenem
00:00:12: Psychologiestudium und Autorin.
00:00:13: Und Lea Schneider, Pferdeverhaltens-Trainerin und
00:00:16: Unterstützung für Selbstständige als virtuelle Assistenz.
00:00:18: Wir nehmen dich mit in unsere Gedanken zu verschiedenen Themen aus dem Bereich
00:00:23: Pferd-Mensch-Beziehung und in spannende Interviews zu den Themen
00:00:25: Pferde und Psychologie.
00:00:29: Hallo und herzlich willkommen zu unserer ersten Folge Psycholohü nach
00:00:33: unserer kleinen Sommerpause.
00:00:36: Pause trifft das Thema für heute auch schon ganz gut.
00:00:38: Nach unserer Pause sind wir hier etwas chaotisch reingestartet, aber nachdem die
00:00:42: Technik nun läuft, kann es nun endlich los gehen.
00:00:45: Und ja, wie gesagt, wir haben das Thema gerade schon angerissen.
00:00:48: Es geht um etwas, was mir bei den Pferden sehr wichtig ist, worin ich bei mir selber
00:00:52: aber noch arbeiten darf: Das Thema Pausen machen.
00:00:56: Ja, das ist ein sehr, sehr wichtiges Thema.
00:00:58: Du hast gerade schon gesagt, bei den Pferden ist dir das
00:01:01: sehr wichtig, mir auch.
00:01:02: Und du hast das Thema angeschnitten.
00:01:05: Sag doch gerne mal, was du daran wichtig findest, alle unsere
00:01:08: Hörerinnen und Hörer abzuholen.
00:01:12: Das ist ja schon direkt ein Einstieg. Ich ...
00:01:14: Weiß gar nicht, ob ich das in Worte fassen kann.
00:01:17: Ich glaube, ich würde das Wort trotzdem erst mal an dich übergeben, weil du dich,
00:01:21: glaube ich, viel mehr mit den Hintergründen und den tatsächlichen Fakten
00:01:25: dazu beschäftigt hast, warum Pausen überhaupt wichtig sind.
00:01:28: Das kann ich zwar natürlich jetzt auch hier irgendwie
00:01:31: laienhaft erzählen, aber ich würde sagen, wir haben
00:01:34: wahrscheinlich genug zu erzählen zu dem Thema.
00:01:36: Starten wir doch direkt mit den Fakten.
00:01:38: Okay, das können wir auch machen.
00:01:40: Ich habe natürlich auch erst mal das Gefühl gehabt, Pausen sind total wichtig
00:01:44: und habe dann gedacht, ich kann genau wie du irgendwie viel erzählen, was mein
00:01:48: Gefühl sagt, aber ich schaue doch lieber mal nach, was man denn darüber weiß.
00:01:53: Und man weiß einiges darüber.
00:01:56: Es gibt wieder schöne Meta-Analysen, aber keine Sorge, ich werde hier nicht
00:02:01: tief in die Studienlage einsteigen.
00:02:03: Ich kann aber sagen, dass für Menschen Pausen im Arbeitskontext wichtig sind, die
00:02:10: Motivation zu erhalten und das Verständnis für das, was man da
00:02:17: tut, aufzubauen und aufrecht zu erhalten, also tatsächlich auch einfach effizienter
00:02:21: und besser, zum Beispiel, zu lernen.
00:02:24: Pausen sind wichtig, Gesundheit zu erhalten.
00:02:26: Das heißt, das kennen wir alle, wer keine Pausen macht, riskiert,
00:02:30: irgendwann im Burnout zu landen.
00:02:32: Dazu hatten wir auch schon eine schöne Folge.
00:02:33: Das ist in dem Fall auch noch mal definitiv eine Empfehlung, da noch mal
00:02:39: reinzuhören, wenn man sie noch nicht gehört hat mit Diana Wahl.
00:02:42: Pausen fördern unsere Kraft Das heißt, wir sind weniger müde.
00:02:47: Sie fördert unsere Produktivität, unsere Kreativität, unser Wohlbefinden
00:02:52: und unsere Konzentration.
00:02:54: Und ich glaube, wenn das jetzt nicht genug gute Gründe für Pausen sind,
00:02:58: dann weiß ich es auch nicht.
00:03:01: Ja, und wir haben es beide schon gesagt, uns ist das im Umgang mit dem Pferd sehr
00:03:05: wichtig, dem Pferd auch Pausen zu geben oder auch dem Menschen, der da dran ist.
00:03:08: Den Faktor darf man auch nicht vergessen aus der Trainer-Perspektive, dass man auch
00:03:12: dem Menschen genug Zeit gibt, den ganzen Input zu verarbeiten.
00:03:18: Hast du Infos speziell auch zu Pferden gefunden oder übertragen wir jetzt einfach
00:03:23: vom Menschen und hoffen, dass man das übertragen kann?
00:03:26: Ja, leider übertragen wir hier.
00:03:28: Ich habe da vielleicht nicht die richtigen Keywords genutzt, ich weiß es nicht, aber
00:03:32: ich habe tatsächlich nichts Konkretes zum Pferdetraining finden können, was
00:03:36: wirklich brauchbar war an Studien.
00:03:39: Das heißt, da müssen wir jetzt leider ein bisschen
00:03:44: hoffen und direkt auch mal einschränken, dass wir das natürlich jetzt hier
00:03:48: nicht wissenschaftlich belegen können.
00:03:50: Das Einzige, was wir hier so ein bisschen haben, ist die Lernteorie,
00:03:54: die natürlich auch mit Pausen als Verstärkung arbeiten kann, indem
00:04:00: zum Beispiel, also klassischerweise, negative Verstärkung ist ja, das kennen
00:04:05: wir im Pferdetraining: Wir fügen einen Reiz hinzu, machen zum Beispiel Druck und
00:04:10: in dem Moment, wo das Pferd das macht, was wir wollen, nehmen wir den Druck weg und
00:04:14: machen quasi eine Pause, mehr oder weniger lang.
00:04:17: In dem Fall ist dann das Wegnehmen des Drucks übertragbar auf die Pause quasi
00:04:23: eine Belohnung und verstärkt das Lernen in dem Fall.
00:04:28: Das heißt, das ist so ein bisschen das, worauf wir uns hier basieren können.
00:04:31: Ansonsten habe ich da tatsächlich nichts Vernünftiges gefunden.
00:04:34: Ja, das ist auch tatsächlich noch mal ein wichtiger Punkt, den du gerade
00:04:37: angesprochen hast, der, glaube ich, schnell vergessen wird im
00:04:42: Umgang mit dem Pferd, also zum Thema negative Verstärkung, dass
00:04:48: der Mensch dem Pferd eine Aufgabe stellt, das Pferd probiert aus,
00:04:53: bietet erst mal nicht das an, was der Mensch haben möchte und der Mensch hört
00:04:57: auf mit seiner Hilfe und gibt damit dem Pferd die falsche Bestätigung.
00:05:01: Und andersherum, wenn das Pferd das Richtige macht, möchte der Mensch direkt
00:05:05: noch mehr und direkt den zweiten oder dritten richtigen Schritt und macht
00:05:08: weiter, sodass da genau das Gegenteil passiert, weil die
00:05:12: Pause im falschen Moment kommt.
00:05:14: Und ja, Dass man genau das belohnt, was man eigentlich gar nicht haben möchte.
00:05:19: Das kann ja mal mehr, mal weniger drastisch sein.
00:05:22: Und weil du gerade sagtest, du hast wenig Fakten oder du konntest nichts finden
00:05:28: zum Thema Pferd bei den Pausen.
00:05:30: Was wir aber definitiv sagen können, ist ja, dass die Konzentrationsspanne beim
00:05:34: Pferd eine ganz, ganz andere ist als bei Menschen und Pausen daher noch
00:05:40: mal viel, viel wichtiger sind.
00:05:41: Also ich meine, da unterscheiden sich die Quellen.
00:05:43: Je nach Quelle geht es da ein paar Sekunden bis hin zu wenigen Minuten, wie
00:05:47: lange so die Konzentrationsspanne eines Pferdes ist.
00:05:49: Ich habe es vor einiger Zeit mal recherchiert.
00:05:51: Wie gesagt, da ist man sich nicht ganz einig, was denn jetzt die richtige Zahl
00:05:54: ist, aber faktisch ist es bedeutend geringer als bei Menschen.
00:05:58: Das heißt, die Pause ist umso wichtiger für das Pferd als noch für den
00:06:03: Menschen, zumal der Mensch ja immer noch irgendwie ein bisschen in die Mentalität
00:06:07: rutschen kann: „Okay, ich reiße mich jetzt einmal zusammen und mache das und gebe mir
00:06:10: keine Pause", aber das wird beim Pferd schon ein bisschen schwierig.
00:06:13: Das ist richtig und Ich glaube, auch wir Menschen unterschätzen häufig, wie wichtig
00:06:19: für uns Pausen sind und dass man die auch nicht zu spät machen sollte.
00:06:24: Ich glaube, häufig merken wir das gar nicht, dass wir da vielleicht über unsere
00:06:27: eigenen Kapazitätsgrenzen auch hinausgehen Jetzt nicht nur beim Pferd auch so.
00:06:32: Und da vielleicht eigentlich früher hätten wir Pause machen sollen.
00:06:35: Das muss ja nicht immer so drastisch sein, dass es dann im Burnout endet.
00:06:38: Aber ich glaube, dass wir da oft unsere eigenen mentalen Kapazitäten einfach mehr
00:06:43: ausschöpfen, als es sein müsste, weil wir dann lieber von Termin zu Termin hetzen
00:06:49: oder einfach das jetzt noch unbedingt länger durchziehen wollen und dann
00:06:52: vielleicht mehr Flüchtlichkeitsfehler machen oder so.
00:06:54: Und das ist ja auch ein bisschen übertragbar auf das Pferd.
00:06:57: Ich merke das auch immer wieder in so Unterrichtssituationen,
00:07:00: wenn das dann irgendwann eine fortgeschrittene Zeit ist, sage ich mal,
00:07:06: dass auch die Menschen einfach weniger konzentriert sind, wenn man
00:07:09: da zu wenig Pausen einbaut.
00:07:11: Und ich glaube, dass wir uns da gerne mal ein bisschen überschätzen.
00:07:15: Ja, unbedingt.
00:07:16: Also gerade auf den Menschen würde ich gerne zum Ende noch mal
00:07:19: ein bisschen darauf eingehen, dass wir da vielleicht auch noch mal ein paar konkrete
00:07:22: Tipps geben, wie man sich denn überhaupt seine Pausen nehmen kann.
00:07:26: Ja, gerne.
00:07:27: Noch mal bezogen auf das Pferd: Welche Vorteile, welche Gründe für Pausen...
00:07:34: Also Wir haben eben schon besprochen, warum es für den Menschen wichtig ist,
00:07:38: welche wissenschaftlichen Nachweise, wie auch immer es gibt.
00:07:42: Was würdest du sagen, ist da beim Pferd vielleicht auch noch mal anders oder kommt
00:07:46: beim Pferd noch dazu oder es überschneidet sich natürlich auch im
00:07:50: Vergleich zum Menschen?
00:07:52: Ja, genau.
00:07:52: Ich würde sagen, vieles überschneidet sich.
00:07:54: Manches, wie jetzt Kreativität, ist wahrscheinlich fragwürdig, ob wir das in
00:07:59: dem Verständnis, was wir von Kreativität haben, beim Pferd finden.
00:08:02: Ich glaube aber schon, dass wir da auch, wenn wir es so sehen wollen,
00:08:07: kreativere Lösungen beim Pferd finden.
00:08:09: Das heißt, dass das Pferd einfach motivierter ist, mitzumachen, motivierter
00:08:12: ist, auszuprobieren, verschiedene Dinge anzubieten, wenn wir das Pferd nicht
00:08:17: stressen, indem wir immer und immer weitermachen.
00:08:20: Wir hatten gerade ja schon gesagt, das Pferd muss ja die Chance haben,
00:08:23: auch zu lernen, was richtig ist.
00:08:25: Und was für mich, glaube ich, das Allerwichtigste ist –
00:08:31: wir hatten es ganz am Anfang kurz mit dem Thema Lernteorie: Es ist halt einfach die
00:08:36: Chance für das Pferd, auch zu verarbeiten, zu verstehen, was ist hier gerade
00:08:41: passiert, was wurde hier gerade belohnt, was war richtig?
00:08:45: Was möchte mein Mensch, und beugt natürlich damit auch ganz enorm Frust vor.
00:08:51: Du hast das vorhin schon gesagt, das ist ja häufig dieser Fall, dass man dann
00:08:56: was geschafft hat mit dem Pferd. Keine Ahnung.
00:08:58: Wir sagen mal, wir wollen ein Travers mit dem Pferd abfragen,
00:09:01: von dem Pferd abfragen.
00:09:02: Und es macht einen Schritt und wir denken: „Ach toll, das hat gut geklappt.
00:09:06: Jetzt wollen wir auch noch zwei weitere Schritte, obwohl wir vielleicht eigentlich
00:09:09: da schon hätten eine Pause machen können und loben können.
00:09:12: Und wenn es dann nicht funktioniert, ist natürlich für beide Parteien
00:09:16: einfach der Frustfaktor enorm hoch.
00:09:18: Und ich glaube, das ist für mich persönlich fast das Allerwichtigste an den
00:09:22: Pausen, dass da kein Frust auf beiden Seiten entsteht und dass
00:09:27: dadurch die Chance besteht, auch die Emotion Regulierungen zu regulieren, die
00:09:31: ja dann dafür verantwortlich wären, dass Frust aufkommt und dass da eben keine
00:09:36: unfairen Handlungen passieren oder das Pferd irgendwie gestraft wird oder so was.
00:09:41: Denn ich glaube, das passiert sehr häufig aus so einem impulsiven Handeln heraus,
00:09:46: aus dem einen echten, aus dem einen echten Ehrgeiz und Erwartungshaltung heraus.
00:09:50: Und wenn da die Pausen genommen wurden und selber noch mal reflektiert würde vom
00:09:54: Menschen, dann, glaube ich, würde so was weniger passieren.
00:09:58: Ja, unbedingt.
00:09:59: Ich glaube, gerade das Thema Frust ist in Bezug auf das Pferd noch
00:10:03: mal wirklich wichtig.
00:10:04: Du schon sagst, sowohl beim Pferd als auch beim Menschen.
00:10:07: Aber am Ende des Tages liegt es beides in der Hand des Menschen, wie er jetzt den …
00:10:13: Ich möchte gar nicht mal Training oder irgendwas sagen, wenn man den Umgang mit
00:10:15: dem Pferd gestaltet, wann er die Pause gibt, die Pause selber auch macht mit dem
00:10:22: Pferd, dass weder beim Pferd der Frust aufkommt, auch als auch beim Menschen.
00:10:27: Und du hast eben noch gesagt, das zum Thema Verarbeiten, das finde ich
00:10:31: auch noch mal ganz wichtig, dass wir das auch noch mal aus der
00:10:34: wirklichen Trainingssituation rausnehmen, gerade auch im Bereich Behandlung, dass
00:10:40: man dem Pferd Zeit lässt, sich an ein neues Körpergefühl überhaupt erst mal zu
00:10:44: gewöhnen, bevor man sofort weitermacht.
00:10:46: Das ist auch was, worauf viele Therapeut: innen wirklich Wert legen, dass genug Zeit
00:10:52: ist, in der das Pferd erst mal in sich überhaupt rein
00:10:56: fühlen darf, was da mit ihm passiert.
00:10:59: Ja Absolut.
00:11:00: Und das, finde ich, kann man sogar noch mal weiterführen und gilt für mich auch
00:11:05: außerhalb des Trainingskontexts für z. B.
00:11:07: Besuche von Tierärzt:innen oder auch Hufbearbeitern.
00:11:12: Denn das sind beides so Situationen, wo ich oft das Gefühl habe, dass auch wieder
00:11:17: da eine gewisse Erwartungshaltung eine Rolle spielt.
00:11:19: Wenn wir das Pferd tiermedizinisch behandeln lassen, dann verständlicherweise
00:11:25: muss es meistens schnell gehen.
00:11:26: Es gibt einen gewissen Zeitraum.
00:11:28: Das Pferd soll dann ein Stück weit funktionieren und das gilt genauso, finde
00:11:33: ich, für die Hufbearbeitung, dass da häufig nicht so darauf geachtet
00:11:38: wird, ob das Pferd vielleicht eine Pause
00:11:41: braucht, weil es es gerade körperlich gar nicht leisten kann.
00:11:43: Ein junges Pferd zum Beispiel, sich gar nicht so ausbalancieren kann auf drei
00:11:47: Beinen stehend, das einfach nicht kennt, die Geduld gar nicht
00:11:50: hat, so lange zu stehen.
00:11:53: Und da ist es dann auch häufig, finde ich, so, dass so die Erwartungshaltung ist, das
00:11:57: Pferd muss das aber jetzt eine gewisse Zeit lang durchziehen können.
00:12:00: Das kann sich doch jetzt mal zusammenreißen.
00:12:02: Und ich glaube, dass das tatsächlich wichtig ist, den Fokus auch da mal auf
00:12:07: Pausen zu legen und nicht zu sagen, das ist eine reine Trainingsgeschichte,
00:12:10: das ist rein im Training wichtig.
00:12:12: Da haben wir Training und wir haben Trainingspausen, sondern – das hattest du
00:12:16: gerade ja auch schon angerissen – das gilt eigentlich für alles, wo wir mit dem Pferd
00:12:20: interagieren, dass wir uns klarmachen müssen, dass wir
00:12:23: permanent Dinge von dem Pferd erwarten und verlangen und ihm auch wieder, oder ihn,
00:12:29: dieses Pferd Reizen aussetzen, so rum.
00:12:32: Und auch diese Reize irgendwann mal wieder pausieren müssen,
00:12:36: damit das Pferd auch wieder entspannen kann, verstehen kann, verarbeiten kann.
00:12:41: Da sind mir ein paar Sachen direkt wieder zu eingefallen, während du geredet hast.
00:12:45: Also ja, tierärztliche Behandlung würde ich noch mal so ein bisschen außen
00:12:49: vorlassen, weil das ja dann auch noch mal eine extra Stresssituation häufig ist oder
00:12:54: eben manchmal ja auch wirklich der Zeitdruck da ist.
00:12:58: Aber ein paar Situationen in denen Pausen eben noch mal besonders wichtig sind, wie
00:13:03: du gerade schon gesagt hast: Hufe, Hufbearbeitung, gerade bei
00:13:08: unausbalancierten jungen Pferden.
00:13:10: Wie viele Schmiede – das brauchen wir jetzt auch tatsächlich nicht gendern –,
00:13:14: wie viele alteingesessene Schmiede gibt es, die dann da meckern und
00:13:18: dem Pferd quasi einen vor den Bug geben, anstatt einfach mal kurz zwei Minuten das
00:13:23: Pferd stehen zu lassen und neu anzusetzen.
00:13:25: Also ja, wenn du natürlich gerade ein halbes Eisen dran genagelt hast, ist
00:13:28: vielleicht nicht der passende Moment, dass das Pferd jetzt den Fuß absetzt.
00:13:31: Das ist mir auch klar.
00:13:32: Und es gibt irgendwo den gewissen Rahmen zwischen: Das Pferd muss schmiedefrommen
00:13:37: sein und auch mal ruhig stehen.
00:13:39: Und man kann aber auch diesen Moment nutzen, ihm eine Pause zu geben.
00:13:44: Und das Gleiche wäre beim Thema Sattelanpassung,
00:13:49: dass da auch, ich glaube, ähnlich wie bei den Schmieden, manche Sattler und...
00:13:56: Ich glaube, die ganzen Saddlefitter und so weiter sind da wieder anders.
00:13:59: Die sind anders auch ausgebildet tatsächlich, aber dass da auch oft
00:14:04: das Verständnis fehlt, dass man dem Pferd Zeit gibt.
00:14:08: Also ich kenne da auch ganz tolle Leute, die das in aller Ruhe machen, aber ich
00:14:12: habe auch schon ganz andere Dinge erlebt, wo man sich dann denkt, selbst wenn man
00:14:16: vorher angekündigt hat, das Pferd hat Schwierigkeiten, wir wissen das, da bin
00:14:20: ich als Trainerin zusätzlich dabei und dann wird da trotzdem nur gemeckert und
00:14:25: geschimpft, was das Ganze nur noch hocheskalieren lässt.
00:14:28: Also ich glaube, das ist auch, was wir eben schon beim Thema Frust hatten.
00:14:32: Wenn man die Pause früh genug macht, dann ist es für alle so viel einfacher.
00:14:36: Und ich glaube, da wo man es am allergrößten merkt, ist Verladetraining.
00:14:42: Ja, auf jeden Fall.
00:14:43: Je mehr Ruhe und je mehr Pause ich daran gehe, desto schneller wird das
00:14:47: Pferd auf dem Hänger stehen.
00:14:48: Ja, das würde ich zu 100% unterschreiben.
00:14:51: Also im Verladetraining ist bei mir auch wirklich immer der Punkt,
00:14:54: komplett den Druck rauszunehmen.
00:14:56: Das fängt an bei, auch da, Erwartungshaltung.
00:14:59: Die Erwartungshaltung muss nicht sein, das Pferd soll während des ersten Trainings
00:15:03: bitte am Ende auch komplett auf dem Hänger stehen.
00:15:06: Das ist aber auch der Faktor, wir müssen das Pferd jetzt nicht so lange treiben,
00:15:11: bis es bei mir in meinem Training einen Schritt auf den Hänger macht.
00:15:14: Sondern wir geben dem Pferd einfach mal den Raum, sich zu orientieren, zu
00:15:19: verstehen, wo ist es denn jetzt gerade?
00:15:21: Wie verändert sich die Umgebung? Das Licht?
00:15:23: Überhaupt das erst mal einzuschätzen und zu merken, es passiert hier gerade nichts.
00:15:28: Das ist nichts, was mit Stress assoziiert werden muss.
00:15:31: Und ich glaube, was bei all diesen Situationen und da ist das Verladetraining
00:15:34: ein super Beispiel für eben der große Faktor ist, ist, dass der Mensch da sich
00:15:40: selber reflektieren muss, zu erkennen, wir haben hier vielleicht gar nicht den
00:15:45: Druck und den Stress und wir können diese Pausen machen und am Ende hilft uns das in
00:15:49: der Regel, wirklich entspannter, zufriedener und meistens auch noch
00:15:54: schneller ans Ziel zu kommen, auch wenn es erst mal kontraintuitiv ist.
00:15:59: Ja, Ja, und was mir noch eingefallen ist, wir haben jetzt
00:16:02: quasi ja nur über die mentale Ebene gesprochen,
00:16:05: aber auch gerade auf körperlicher Ebene sind Pausen natürlich enorm wichtig.
00:16:10: Gerade wenn ich eine neue Bewegung versuche, dem Pferd beizubringen, dann
00:16:14: sind die ersten Schritte natürlich auch wahnsinnig anstrengend und
00:16:18: das Pferd braucht eine Pause.
00:16:19: Also wenn ich nie in meinem Leben Liegestütze gemacht habe und auf einmal
00:16:21: muss ich anfangen, dann werde ich auch nicht mit 100 starten, sondern vielleicht
00:16:24: mit einer eine Pause machen und noch mal eine machen.
00:16:28: Und das bezieht sich nicht mal nur auf innerhalb einer Trainingseinheit, sondern
00:16:33: auch die Regeneration bis zum nächsten Trainingsreiz,
00:16:38: inwiefern auch immer der dann aussehen mag, ob man das Gleiche
00:16:41: noch mal übt und so weiter.
00:16:42: Also die klassischen Pausentage.
00:16:46: Ist ja immer eine Frage, wie man das dann auslegt, wenn Pausentag heißt, es steht 24
00:16:50: Stunden in der Box, das ist ja auch noch mal eine andere Nummer, als
00:16:53: mein Pausentag ist, wir machen einen ruhigen Spaziergang, nachdem wir gestern
00:16:56: die Seitengänge ganz viel geübt haben, oder so?
00:17:02: Genau, das ist ja ein klassischer aktiver Pausetag, wo ich immer für plädieren
00:17:06: würde, wenn es denn möglich ist.
00:17:08: Also ich glaube, manchmal überschätzen wir da
00:17:15: Nicht den Bedarf von Pausen, aber das, was wir gemacht haben, wie
00:17:18: anstrengend das tatsächlich war. Ja, da wäre ich bei dir.
00:17:20: Also ich glaube, wir sind schneller dabei, zu sagen: „Wir haben jetzt anstrengend das
00:17:24: Krafttraining mit dem Pferd gemacht, das braucht jetzt Pause.
00:17:27: Ich meine, so eine grobe Daumenregel ist ja nach dem Krafttraining
00:17:32: mindestens 24, eher 48 Stunden Pause zu machen bis zum nächsten
00:17:38: Reiz, aber überschwelligen Reiz, der tatsächlich die Muskeln auch aktiviert.
00:17:43: Ist nicht mein Fachbereich, das heißt, Wir nehmen das mal bitte ein bisschen mit
00:17:46: Vorsicht, aber das ist zumindest das, was ich kenne.
00:17:49: Das heißt aber genau eben nicht, dass wir dann gar nichts machen, sondern im
00:17:54: Gegenteil, meistens profitieren die Muskeln ja eher davon,
00:17:57: leicht bewegt zu werden.
00:17:59: Und wie gesagt, es fängt halt dabei an, einzuschätzen: War
00:18:03: das denn gerade ein überschwelliger Reiz?
00:18:05: Brauchen die Muskeln jetzt Pause?
00:18:07: Ich persönlich würde vermuten, dass im Reitsport eher zu viel in dem Fall Pausen
00:18:14: gemacht werden, weil die Reize nicht so eingeschätzt werden, wie sie tatsächlich
00:18:19: für das Pferd sind, also nicht als wirklich überschwellige Reize.
00:18:23: Das heißt, da bin ich so ein bisschen vorsichtig zu raten, dass man mehr Pausen
00:18:28: machen sollte in dem Kontext, wobei die natürlich grundsätzlich wichtig sind.
00:18:31: Zumindest in unserer Bubble. Ja, klar, natürlich in unserer Bubble.
00:18:34: Ja, hast du absolut recht.
00:18:35: Das ist natürlich auch noch mal tatsächlich ein guter Punkt, dass das ja
00:18:38: auch einfach unheimlich individuell ist, sowohl mental als auch körperlich.
00:18:44: Wie viel Pausen wirklich notwendig sind.
00:18:46: Was ist denn überhaupt eine Pause für mein Pferd?
00:18:50: Wie du schon sagst, der Top-Leistungssportler wird wahrscheinlich
00:18:53: durchdrehen, wenn er den ganzen Tag auf der Couch liegen muss,
00:18:55: wenn er nicht gerade krank ist.
00:18:57: Und das eben das Maß zu finden, dass, wie du schon sagst, moderate Bewegung ja
00:19:01: durchaus okay ist, dass man nur vielleicht nicht jeden Tag völlig
00:19:04: bis ans Limit gehen muss. Genau.
00:19:06: Und ich glaube, die Frage ist halt auch einfach, wie man die Pause gestaltet.
00:19:10: Wenn wir jetzt noch mal auf innerhalb des Trainings gehen,
00:19:13: gibt es ja durchaus Pferde, die das fürchterlich finden, wenn du jetzt sagst:
00:19:17: „Ich gönne dir jetzt eine Pause, indem wir jetzt hier mal zwei Minuten nur rumstehen.
00:19:22: Ja, das stimmt.
00:19:23: Da gibt es viele Pferde, die würden sich da eher noch durchstressen lassen.
00:19:26: Das heißt, da muss man dann auch, finde ich, überlegen: Was ist
00:19:30: denn eine sinnvolle Pause?
00:19:31: Und da würde ich direkt vielleicht mal ein bisschen in den Praxisbereich reingehen.
00:19:37: Das kann ja sein, wenn ich jetzt gerade mit meinem Pferd Galopparbeit mache,
00:19:41: dann ist die Pause vielleicht einfach am langen Zügel entspannt,
00:19:44: mal ein paar Runden traben.
00:19:46: Das kann eine Pause sein.
00:19:48: Das kommt auf den Trainingsstand des Pferdes an und auf das,
00:19:50: was wir trainieren wollen.
00:19:51: Für ein anderes Pferd ist vielleicht eine Pause, zu sagen: Wir gehen jetzt alle an
00:19:55: den Rand vom Reitplatz oder wo auch immer und es darf jetzt hier mal was snacken,
00:19:59: weil da vielleicht gerade wie ein Apfelbaum rein wächst
00:20:03: oder was Gras am Rand ist.
00:20:04: Da haben viele Pferde deutlich mehr von als so unser Gefühl von: Wir stellen uns
00:20:11: jetzt mal in die Mitte der Bahn und bleiben hier jetzt mal 'ne
00:20:15: Minute stehen um Pause zu machen.
00:20:17: Ja, das finde ich noch mal auch wirklich wichtig.
00:20:19: Und weil du gerade sagtest, wir stellen uns jetzt in die Mitte der Bahn, auch das:
00:20:24: Wann genau leite ich die Pause ein?
00:20:26: Wenn ich jetzt erst von C bis A einmal die ganze Bahn reite, dann mich in die Mitte
00:20:30: stelle und den Zügel lang lasse, dann kann das, wenn ich natürlich vorher
00:20:34: eine lange Galoppepisode hatte oder so, dann ist das immer noch eine Pause zur
00:20:38: Regeneration, so auf körperlicher Ebene.
00:20:41: Aber wenn ich jetzt wirklich belohnen möchte, auf auf mentaler Lernebene, wie
00:20:47: auch immer, dann ist das viel zu lang, dann ist die
00:20:50: Verknüpfung fürs Pferd nicht mehr da.
00:20:51: Das ist auch noch mal ein guter Punkt, dass wenn ich jetzt wirklich irgendwie
00:20:56: einen neuen Bewegungsablauf, in welcher Form auch immer, übe, dass die Pause auch
00:20:59: so sofort kommt, dass sofort der Drucknachlass, wie auch immer, kommt, eben
00:21:04: auch wirklich diese Belohnung zu sein.
00:21:07: Genau.
00:21:07: Das heißt, wir unterscheiden hier wirklich zwischen Pause als
00:21:11: Verstärkung, als Belohnung, also als Belohnung, die einen Lerneffekt
00:21:16: haben soll, Pause als Belohnung in dem Sinne, dass das Pferd
00:21:21: jetzt gerade viel geleistet hat und jetzt gerade einfach körperlich eine Pause
00:21:24: braucht, vielleicht auch mental, und Pause nach einem anstrengenden Trainingsreiz.
00:21:30: Das sind ja drei völlig verschiedene Dinge, die auch unterschiedlich
00:21:33: betrachtet werden müssen.
00:21:36: Haben wir in den drei Punkten alles gesagt oder haben wir was vergessen?
00:21:40: Gibt es noch was, wo du noch drauf eingehen möchtest?
00:21:42: Ich glaube, wir haben es ganz gut abgedeckt.
00:21:45: Im Moment wüsste ich nichts, was noch fehlt.
00:21:47: Sonst würde ich nämlich sagen, wir schauen mal ein bisschen noch mal auf den
00:21:50: Menschen, weil zumindest mein Eindruck ist, aber das wirst du in deiner
00:21:54: Coachingposition noch mal deutlich mehr wissen, dass besonders Pferdemenschen,
00:21:59: glaube ich, sehr schwer fällt, Pausen vor allen Dingen vom Pferd zu
00:22:04: machen, die Verantwortung abzugeben.
00:22:07: Gerade wenn es jetzt darum geht, zwei Wochen weg zu sein, aber das muss ja
00:22:11: nicht immer so eine große Pause sein, Oder dass viele dann, weiß ich nicht,
00:22:16: schlaflos am Abend im Bett liegen und denken: „Oh Gott, ich habe vergessen XY zu
00:22:20: machen", sei es die Fliegenmaske auszuziehen oder
00:22:24: irgendwas, was das Pferd definitiv jetzt nicht umbringt, wenn es über Nacht die
00:22:27: Fliegenmaske anhat und wenn man normalerweise nachts die
00:22:29: Fliegenmaske auszieht.
00:22:32: Aber ja, wie gesagt, da wirst du mehr Erfahrung haben als ich.
00:22:36: Ja, das ist ein riesen Faktor, gerade von Pferdemenschen.
00:22:40: Das ist ganz witzig, weil das eigentlich ganz gut anknüpft an dem, was ich vorhin
00:22:44: gesagt habe, dass wir häufig unsere Trainingsreize überschätzen und vielleicht
00:22:49: auch mal zu viel Pause dann nach einem Trainingsreize machen, weil umgekehrt
00:22:54: passiert auch häufig, dass Leute sich gut mit Trainingsgestaltung, sage ich mal,
00:23:00: auseinandergesetzt haben und wissen, das Pferd ist ein Lauftier,
00:23:04: das braucht viel Bewegung und sich unheimlich einen Stress damit machen, dass
00:23:07: das Pferd jeden Tag bewegt werden muss, dass es eine aktive Pause haben
00:23:11: muss und nicht nur rumstehen soll.
00:23:13: Und dieses Wissen führt dann ganz oft dazu, dass man eben gar keine Pausen mehr
00:23:17: vom Pferd macht, weil das Pferd das ja irgendwie alles braucht.
00:23:21: Also jetzt ein Faktor.
00:23:22: Es gibt natürlich noch tausend andere Faktoren, Gesundheit oder einfach
00:23:25: generell, dass man das Gefühl hat, man hat eben die Verantwortung, man muss danach
00:23:29: schauen und das kann niemand so gut wie man selbst.
00:23:32: Das sind so Faktoren oder Gedanken, die, glaube ich, ganz, ganz viele kennen.
00:23:38: Ich sehe natürlich auch immer nur einen Bruchteil von der ganzen Reiter-Welt,
00:23:42: das muss man natürlich auch sagen.
00:23:43: Aber die Leute, die mit mir in Kontakt sind, sind da prädestiniert für,
00:23:47: dass sie solche Gedanken haben.
00:23:49: Und tatsächlich schaukelt sich das ganz schnell so hoch, dass man
00:23:54: sich dann selber damit so stresst.
00:23:56: Dann ist aber auch der Stall an sich stressbehaftet.
00:24:00: Dann macht auch das Training im Zweifel es voll gar keinen Spaß mehr.
00:24:03: Dann haben wir wieder mehr Frustration, dann auch wieder natürlich beim Pferd mehr
00:24:07: Frustration, weil es nicht so funktioniert und vielleicht auch die
00:24:10: Geduld nicht mehr so da ist.
00:24:12: Und dann macht es irgendwann für keinen mehr Spaß.
00:24:13: Das ist jetzt sehr einfach mal runtergebrochen.
00:24:16: Deswegen würde ich sehr dafür plädieren, zu sagen, wir brauchen auch mal Pausen von
00:24:22: unserem Pferd und wir dürfen uns diese Pausen auch nehmen und deswegen sind wir
00:24:26: keine schlechten Pferdebesitzer:innen.
00:24:30: Sondern im Gegenteil, damit schaffen wir uns ja den Raum, uns selber
00:24:34: zu reflektieren und selber zu erholen und dann auch wieder mit
00:24:38: Klarheit und Motivation und Energie und auch Geduld und Gelassenheit an das Pferd
00:24:44: ranzugehen und am Ende profitieren wir alle davon wieder mehr.
00:24:46: Das ist das Gleiche wie auch beim Verladetraining, warum wir
00:24:49: da Pause machen sollten.
00:24:52: Ja, auch da ist es ja wieder unheimlich individuell.
00:24:54: Habe ich ein eigenes Pferd und muss mich wirklich jeden Tag kümmern,
00:24:58: dann bin ich sicher eher in in der Position, dass ich jetzt
00:25:01: die Pause vom Pferd brauche.
00:25:03: Oder andersherum, wenn ich jetzt, weiß ich nicht, ich denke an
00:25:07: die Mutter mit zwei kleinen Kindern, bei der die Reitbeteiligung, mit der sie
00:25:11: einmal in der Woche einfach mal nur sich um sich kümmern und um das Pferd
00:25:16: kümmern muss und nicht alle anderen.
00:25:18: Für die ist mit Sicherheit das Pferd die Pause an sich.
00:25:20: Genau.
00:25:21: Also da ist es ja auch wieder, wir haben es wieder wie immer,
00:25:24: alles ganz individuell. Total.
00:25:27: Aber was wir eben, das finde ich tatsächlich spannend, wir hatten das bei
00:25:30: den Pferden mit aktiven Pausentagen, sage ich mal.
00:25:33: Das, finde ich, lässt sich auch den Menschen auch sehr, sehr gut übertragen.
00:25:37: Also ich weiß, dass das bei mir sehr krass der Fall ist, dass ich
00:25:41: ganz, ganz große Schwierigkeiten habe, wirklich Pause, Pause zu machen im Sinne
00:25:47: von: „Ich bleibe jetzt zu Hause, ich setze mich auf die Couch, ich lese da vielleicht
00:25:51: mein Buch oder lese den ganzen Tag sogar mein Buch, dass das für mich nicht das
00:25:56: Gefühl von Pause ist, sondern dann immer im Hinterkopf irgendwie alles
00:25:59: herumschwirrt, – erst recht, wenn ich wirklich zu Hause sitze und sehe, was
00:26:01: vielleicht noch getan werden muss.
00:26:04: Dass ich auch definitiv der Typ für aktive Pause bin, heißt, ich fahre irgendwo hin,
00:26:09: ich unternehme irgendwas, wie auch immer, aber das muss ja auch nicht immer der
00:26:13: große Urlaub sein, dass man zwei Wochen wegfliegt und komplett woanders ist.
00:26:18: Aber ich glaube, tatsächlich für den Menschen ist so ein
00:26:21: Tapetenwechsel schon mal echt wertvoll.
00:26:24: Und wenn es nur der Park nebenan ist oder der nächste Wald, wo man sich vielleicht
00:26:29: da sein Buch einpackt und sich da hinsetzt, zu lesen, wenn man denn lesen
00:26:32: mag oder wie auch immer oder da spazieren geht.
00:26:34: Ich glaube, tatsächlich dieser Ortswechsel für Menschen oft schon ganz viel
00:26:40: bewirken kann, raus aus diesem Gedanken Chaos zu kommen.
00:26:44: Ja, Auf jeden Fall, weil du hast es ja gerade schon gesagt: Du hast nicht immer
00:26:48: diese Erinnerung: Das muss noch gemacht werden und da könnte ich was vergessen
00:26:53: haben und das könnte ich noch optimieren, sondern du kommst halt einfach mal raus,
00:26:56: siehst was anderes, hast andere Reize und das ist natürlich total wertvoll.
00:27:00: Und das hast du ja genau richtig gesagt: Das muss nicht immer das Große sein.
00:27:04: Und ich glaube, gerade so ein langer Urlaub ist für viele dann auch
00:27:08: irgendwie wieder stressbehaftet.
00:27:10: Wenn man zum Beispiel wirklich selber seine Pferder auch
00:27:14: in Eigenregie hält oder so, da werden ganz viele sagen: Das kann ich gar nicht.
00:27:17: Und das ist ja auch vollkommen in Ordnung und das muss zur Lebensrealität passen.
00:27:22: Aber auch mal eine Nacht woanders zu schlafen und rauszukommen, kann
00:27:27: schon unfassbar viel verändern.
00:27:30: Oder auch einfach tatsächlich mal rausgehen und Sport machen, außerhalb vom
00:27:34: Pferdestall, weil es sind ja doch auch viele, die nicht unbedingt
00:27:39: Ausgleichssport betreiben.
00:27:40: Kann ich total gut verstehen.
00:27:41: Ich habe auch ewig lange überhaupt nicht gerne Sport gemacht,
00:27:45: außerhalb vom Reitstall.
00:27:48: Aber tatsächlich tut das enorm gut und auch da gibt es natürlich ganz
00:27:52: viele wissenschaftliche Befunde zu.
00:27:54: Ich kann aber jetzt auch einfach aus eigener Erfahrung sagen, wenn man
00:27:56: irgendwann mal was findet, was einem Spaß macht, dann tut das tatsächlich gut, wenn
00:28:00: man sich körperlich auslastet, mental eben abschalten kann, weil man noch
00:28:05: gar nicht die Chance unbedingt hat, noch so viel nachzudenken
00:28:08: und man einfach, ja, sowieso klar stärker wird, kräftiger wird, stabiler wird.
00:28:13: Das ist dann halt auch wieder für das Pferd gut.
00:28:15: Aber das sollte ja gar nicht unser Gedankengang sein, sondern eben
00:28:17: tatsächlich da mal rauszukommen und auch tatsächlich die Gedanken abzuschalten.
00:28:22: Dafür kann das enorm gut sein.
00:28:25: Ja, da hast du gerade in so einem Nebensatz was Wichtiges angerissen, dass
00:28:30: „Pausen machen dann auch wirklich einfach mal „Pausen machen heißen darf und man
00:28:35: nichts leisten, erreichen, wie auch immer, muss …
00:28:38: Das ist ja die Gefahr beim Thema Sport dann schnell wieder, dass man da irgendwo
00:28:43: reinrutscht, dass man sich irgendwelche Ziele setzt oder wie auch
00:28:45: immer, je nach Ambition.
00:28:46: Manchmal ist man auch froh, man überlebt es einfach nur.
00:28:49: Klar, auch nicht.
00:28:50: Aber das war, glaube ich, noch mal so ein wichtiger Nebensatz:
00:28:54: Pause, also was auch immer ich tue, ob ich jetzt anfange zu sticken, zu malen, zu
00:28:58: schreiben, zu lesen, dass das einfach auch nur sein darf, zu sein und nicht,
00:29:04: damit irgendwas zu erreichen.
00:29:07: Wir hatten es gerade schon ein paar Mal, dass es muss ja nicht immer
00:29:11: das riesende Ding sein.
00:29:13: Der Klassiker ist eben der Urlaub.
00:29:15: Selbst wenn ich nicht wegfahre und zwei Wochen nur zu Hause bin, dann fange ich
00:29:19: an, im Haushalt irgendwelche Dinge zu machen oder wie auch immer.
00:29:22: Aber es gibt ja auch ganz, ganz viele kleine Möglichkeiten, die weder wahnsinnig
00:29:26: viel Zeit fressen noch unheimlich viel Geld kosten.
00:29:31: Sei es, dass ich mal auf Google Maps gucke: Was gibt es hier denn in der
00:29:34: Umgebung für Sehenswürdigkeiten?
00:29:35: Wo kann ich denn mal hinfahren und mir das angucken?
00:29:37: Ich habe zum Beispiel jetzt festgestellt, seit letztem Jahr gibt es hier in der Nähe
00:29:41: eine neue kleine Wildpferdeherde, wo ich jetzt potenziell demnächst mal hinfahren
00:29:47: werde und mir das einfach mal anschaue.
00:29:49: Das kostet mich nichts, außer die Fahrt dahin zu kommen.
00:29:52: Gerade mit dem Deutschland-Ticket ist natürlich, wenn man
00:29:55: der Mensch ist, der gerne reist und der in einer Umgebung wohnt, wo es auch ÖPNV
00:30:00: gibt, wie ich jetzt zum Beispiel.
00:30:03: Das ist natürlich auch einfach, wo man schnell
00:30:06: und unkompliziert irgendwo hinkommen kann, ohne dass es jetzt noch mal
00:30:11: wahnsinnig viel kostet, wenn man das Ticket jetzt eh hat.
00:30:14: Wie gesagt, in meinem Fall lässt sich dann auch übrigens super
00:30:17: kombinieren mit Thema Lesen, weil man auf der Fahrt auch noch lesen kann.
00:30:20: Stimmt.
00:30:23: Ja, oder auch, wir hatten es jetzt so oft mit Büchern.
00:30:27: Klar, Bücher kosten Geld.
00:30:28: Wenn ich jetzt jeden Monat drei neue Bücher verkaufe, ist das auch teuer.
00:30:31: Ich kann aber auch einmal mir den Ausweis für die Bibliothek holen oder ich lese
00:30:36: gebrauchte Bücher oder wer auch immer.
00:30:37: Es gibt ja überall diese Büchertauschschränke und so weiter.
00:30:40: Also dass man da nicht so sich verrennt zu Ich kann
00:30:45: mir dieses und jenes gar nicht leisten oder Ich habe die Zeit nicht.
00:30:52: Ich lese zum Beispiel …
00:30:53: Wir sind jetzt so viel bei dem Lesen, weil ich gerade sehr im Lesefieber
00:30:56: bin, wie man vielleicht merkt.
00:30:58: Aber auch das, ich habe, glaube ich, vor 'nem Jahr noch erzählt: Ich kann kaum,
00:31:01: also mehr als zehn Minuten kann ich mich nicht konzentrieren auf ein Buch.
00:31:05: Das ist was, was ich fast jeden Abend mache, wenn ich mich ins Bett lege, da ein
00:31:09: paar Minuten lesen und dadurch so viel besser zur Ruhe komme, als wenn ich
00:31:14: sonst irgendwas machen würde dafür.
00:31:16: Und jetzt war es zum Beispiel so: Ich saß gestern zweimal zwei Stunden im Zug und
00:31:20: habe auf den ersten zwei Stunden das Buch quasi durchgelesen und hatte dann auf der
00:31:24: Rückfahrt das Problem, dass ich gedacht habe: Hm.
00:31:26: Und jetzt?
00:31:27: Ich wollte doch noch weiterlesen, aber ich habe schon alles durch
00:31:30: gelesen, wo ich gar nicht damit gerechnet habe, so viel eben zu lesen.
00:31:34: Das ist doch schön.
00:31:34: Und dass man auch da, weil ich ja so gar keinen Anspruch hatte.
00:31:38: Ich habe ja immer gesagt: „Ja, und wenn ich nur jeden Tag zehn Seiten lese, dann
00:31:41: habe ich auch über den Monat ein kurzes Buch durch.
00:31:45: Eben genau dieses Ding, sich da nicht stressen, auch wenn man Schwierigkeiten
00:31:50: hat, in diese Pause reinzukommen, sich die Zeit zu geben, dass das eben
00:31:54: auch besser werden kann.
00:31:56: Genau.
00:31:57: Und das Schöne ist, hast du ja jetzt selber gesehen, der sogar den Nebeneffekt
00:32:01: hat, ohne dass wir ihn bewusst trainieren, dass unsere Konzentration
00:32:05: wieder steigt, unsere Konzentrationsfähigkeit, dass wir uns
00:32:08: besser darauf konzentrieren können, auch längerfristig.
00:32:10: Das heißt, viele von diesen Dingen haben positive Nebeneffekte, die wir aber nicht
00:32:14: als Ziel setzen müssen, aber wir profitieren dann oft sogar über das
00:32:19: hinaus, was wir von der Pause an sich erwarten.
00:32:22: Das ist doch irgendwie sogar noch toller, wenn man dann, wie du jetzt in deinem
00:32:25: Fall, plötzlich merkt: Cool, guck mal, jetzt kann ich mich viel länger
00:32:28: konzentrieren darauf, als ich am Anfang gedacht hätte.
00:32:31: Und das war gar nicht das Ziel.
00:32:32: Dafür habe ich das gar nicht gemacht.
00:32:33: Also wie klasse ist denn so was, bitte?
00:32:36: Ja, ich glaube, der Trick ist dabei, so ein bisschen sich selber kennenzulernen:
00:32:41: Was brauche ich denn, damit ich wirklich Pause machen kann?
00:32:45: Für mich ist es so, mich strengt gehen, nicht großartig an.
00:32:49: Klar, wenn ich dann die 20 Kilometer am Tag voll habe, dann merke
00:32:51: ich das auch irgendwann.
00:32:52: Aber für mich ist das nicht anstrengend, den ganzen Tag durch irgendeine
00:32:56: Stadt zu laufen, vom Laufen her.
00:32:58: Für andere ist das ja schon wäre das ja schon eine riesen Nummer und
00:33:01: hat dann nichts mehr von Pause, auch wenn sie dann da vielleicht
00:33:04: trotzdem Spaß dran haben.
00:33:06: Für mich ist zum Beispiel für eine Pause wichtig, dass mein Kopf
00:33:09: beschäftigt bleibt.
00:33:10: Wenn ich jetzt nur da sitze und irgendwo hinstarre, geht mein Gedankenkarussell los
00:33:16: und dann habe ich wenig von Pause, sondern steigere mich da irgendwo rein.
00:33:19: Das ist natürlich auf Dauer vielleicht auch nicht gesund, das immer nur zu
00:33:21: vermeiden und immer nur in Action zu bleiben.
00:33:23: Das ist mir auch klar, aber dass man da einfach, wie gesagt, sich kennenlernt.
00:33:27: Also wenn ich zum Beispiel beschäftigt bleibe, ob das jetzt ob irgendwie so ein
00:33:30: kleines irgendwas ist, was man basteln kann, ob es eben das Lesen ist und
00:33:34: in der Geschichte hängen bleibt.
00:33:36: Spazieren gehen ist das Einzige, wo ich dann mal gut meinen Gedanken freien Laufen
00:33:41: lassen kann, wo das durch die Bewegung sich aber irgendwie wieder
00:33:44: ein bisschen reguliert.
00:33:45: Aber das ist, glaube ich, wirklich da der wichtige Faktor: Was ist denn
00:33:49: für mich persönlich die Pause?
00:33:51: Ist es das Frühstück mit einer guten Freundin?
00:33:52: Ist es was auch immer?
00:33:54: Das kann ja für jeden völlig anders aussehen, aber da muss man vielleicht auch
00:33:58: einfach ausprobieren und dann aussortieren, was denn
00:34:02: guttut und was nicht.
00:34:04: Auf jeden Fall, denn das weiß man im Zweifelsfall vorher halt nicht.
00:34:07: Wie gesagt, ich hatte das Thema Sport schon genannt.
00:34:09: Hätte ich früher nie gesagt, dass das für mich irgendwie Spaß macht oder
00:34:13: eine Pause ist oder so was.
00:34:14: Und deswegen ist es aber, glaube ich, wichtig, grundsätzlich das auszuprobieren.
00:34:18: Das Gleiche gilt zum Beispiel auch für Meditation oder Achtsamkeit.
00:34:21: Das ist auch so was, wo viele am Anfang Schwierigkeiten mit haben, dass
00:34:26: man eben nur ruhig da sitzt und seinen Atem beobachtet, zum Beispiel.
00:34:30: Wäre eine klassische Achtsamkeitsübung, dass man einfach die Augen schließt,
00:34:34: irgendwo sitzt und wirklich nur den Fokus auf den Atem lenkt und jedes Mal, wenn man
00:34:40: gedanklich abschweift, sanft wieder zu seinem Atem
00:34:44: zurückkehrt, ohne das zu bewerten.
00:34:49: Das ist was, was verständlicherweise ganz viele am Anfang super schwierig finden.
00:34:54: Und das ist normal, das gehört dazu.
00:34:56: Das ist auch ein Teil, der eben wichtig ist, dass man abschweift und dann wieder
00:35:00: zurückkehrt und das eben nicht verurteilt.
00:35:03: Das ist ja im Grunde genommen der Trick bei der Achtsamkeit.
00:35:06: Aber das heißt, manchmal reicht es vielleicht auch nicht, wenn man das
00:35:11: wirklich möchte, das einmal auszuprobieren, sondern
00:35:14: vielleicht darf man sich dann auch die Chance geben, wenn man sagt, ich möchte
00:35:17: das ausprobieren, dann mache ich es vielleicht mal zwei Wochen oder so,
00:35:21: dass man einfach ein bisschen dranbleibt und austestet, ist das was, was mir Spaß
00:35:25: macht, was mir was bringt oder nicht?
00:35:27: Denn das gilt, glaube ich, für viele Dinge, dass man
00:35:31: dann auch nicht jeder, aber einige Personen eben schnell dazu neigen, zu
00:35:34: sagen: „Nein, es klappt nicht sofort, dann ist das nichts für mich.
00:35:37: Und ich glaube, das ist aber total wichtig eben auszutesten und zu sagen: „Okay, das
00:35:41: hilft mir tatsächlich, das tut mir gut.
00:35:42: Und das kann auch in einem halben Jahr wieder was anderes sein.
00:35:45: Das ist auch vollkommen okay.
00:35:47: Und auch da, wir hatten es beim Pferd auch, der Zeitpunkt der Pause,
00:35:51: wann mache ich die Pause?
00:35:53: – sowohl jetzt auf lange Zeiträumräume betrachtet, dass man
00:35:57: vielleicht nicht erst den Urlaub plant, wenn man eh schon völlig am Ende ist,
00:36:00: sondern sich auch vorher mal eine Woche irgendwie oder ein paar Tage wenigstens,
00:36:04: frei nimmt oder einen einzelnen Tag von mir aus auch, je nachdem, wie hoch auch
00:36:07: das eigene Pensum ist, wie viel man sich frei schaufeln kann und auch wie
00:36:11: schnell, aber auch so im Tagesrhythmus.
00:36:15: Also wenn ich jetzt zum Beispiel an Moni denke, die in ihrem Podcast erzählt, dass
00:36:19: sie sich morgens ihre Zeit nimmt, zu journalen und ihren eigenen Tagesrhythmus
00:36:24: so zu starten, das wäre für mich überhaupt nichts.
00:36:28: Ich habe lieber, ich weiß, was ich zu tun habe, erledige das und
00:36:31: mache dann meine Pause.
00:36:33: Oder auch so lange Mittagspausen sind auch für mich nicht das, wo ich mich dann
00:36:39: entspannen kann, wenn ich die ganze Zeit weiß: „Okay, ich will aber noch
00:36:41: dieses und jenes fertig haben.
00:36:43: Ja, dann mache ich trotzdem meine Pause und esse in Ruhe, aber ich setze mich dann
00:36:46: nicht noch eine halbe Stunde dahin und mache irgendwas anderes zur Pause, sondern
00:36:50: habe dann lieber die halbe Stunde früher Feierabend, weil ich meinen Rest erledigt
00:36:54: habe und weiß, jetzt kann ich auch wirklich abschalten
00:36:57: und andererseits sich da aber auch nicht so verrennen zu: Ich muss alles fertig
00:37:02: haben, bevor ich Feierabend und Pause haben darf, sondern
00:37:05: sich vielleicht gezielt setzen: Was will und muss ich heute wirklich fertig
00:37:10: haben und was kann dann auch einfach liegenbleiben?
00:37:12: Also da ist ja immer dieses Abwägen wieder.
00:37:15: Oder was kann ich auch abgeben?
00:37:17: Sei es Freunde, Mitarbeiter am Hof, virtuelle Assistenz, wie auch immer.
00:37:24: Wo kann ich mit einem Coach wie dir darüber sprechen und da
00:37:27: andere Systeme finden?
00:37:30: Auch da ist, glaube ich, der Punkt wieder: Hilfe nehmen um Pausen machen
00:37:33: zu können ein gutes Stichwort.
00:37:37: Auf jeden Fall.
00:37:38: Und ich glaube, was mir jetzt noch wichtig wäre zum Abschluss, was vielleicht auch
00:37:42: ganz interessant ist und was man auch als Tipp noch mal
00:37:46: mitgeben kann, ist – das habe ich in der Studie gelesen
00:37:50: –, dass es sogar sein kann, dass wir effizienter arbeiten und eine bessere
00:37:56: Stimmung haben, wenn wir uns geplant Pausen setzen,
00:38:01: als dass wir spontan Pausen machen.
00:38:04: Ich muss das kurz ein bisschen einschränken.
00:38:06: Das war eine Einzelstudie und das war auch nur eine kleine Einzelstudie.
00:38:11: Das ist sehr schwierig jetzt zu generalisieren.
00:38:13: Ich fand es trotzdem als Impuls aber interessant,
00:38:17: weil ich das von mir auch kenne, was du beschrieben hast,
00:38:20: dass ich dann auch eher denke: „Ich will das jetzt erst mal alles erledigt haben,
00:38:24: bevor ich mir eine richtige Pause gönne.
00:38:26: Gleichzeitig weiß ich natürlich rein betrachtet, dass zwischendurch
00:38:31: mal Pausen guttun.
00:38:32: Das können ja kleine Pausen sein – kurz rauszukommen, einen anderen
00:38:37: Blickwinkel vielleicht wieder zu finden, weniger Flüchtigkeitsfehler zu machen.
00:38:41: Und da ist zum Beispiel wirklich diese Pomodoro-Methode, die man vielleicht schon
00:38:46: mal gehört hat, die vielleicht auch jetzt der eine oder andere sagt: „Nein, nicht
00:38:49: schon wieder, aber tatsächlich eine ganz gute
00:38:52: Möglichkeit, sich da selber Pausen zu setzen.
00:38:56: Die wurde hier in dieser Studie zum Beispiel auch verwendet.
00:38:59: Pomodoro heißt letztendlich einfach, das in kleine Scheiben aufzuteilen.
00:39:04: Das sind in der Regel 25 Minuten konzentriert arbeiten und dann
00:39:07: fünf Minuten Pause machen.
00:39:08: In den fünf Minuten kann man natürlich irgendwie nicht
00:39:12: wahnsinnig viel aktiv noch machen, aber ich finde das ganz spannend als Gedanke.
00:39:19: Wie gesagt, wir nehmen das jetzt bitte nicht als die einzige Wahrheit, dass so
00:39:23: geplante Pausen immer besser sind als spontane Pausen.
00:39:26: Aber ich finde es einfach gut, sich das selber mal als Gedanken mitzunehmen zu
00:39:30: sagen: Okay, vielleicht probiere ich das einfach mal aus.
00:39:32: Jetzt nicht beim Pferd, das ist, glaube ich, schwierig, aber für mich selber, das
00:39:37: kann ja theoretisch auch Stallarbeit sein.
00:39:39: Wenn ich irgendwie super viel jetzt gerade am Stall machen muss, das körperlich
00:39:42: anstrengend ist, dann mache ich das vielleicht nicht alles auf einmal und
00:39:45: mache danach erst die Pause, sondern vielleicht mache ich es wirklich 15
00:39:49: Minuten und mache dann zwischendurch mal fünf Minuten Pause oder so und einfach
00:39:52: mal zu gucken, was das mit mir macht.
00:39:55: Das wäre so das, was ich vielleicht noch mitgeben würde.
00:40:00: Ja, wunderbar.
00:40:01: Ich würde sagen, bevor wir hier wieder komplett ausufern, kommen
00:40:04: wir auch mal zum Ende.
00:40:05: Oder gibt es noch irgendwas zum Thema Pausen, was du gerne loswerden möchtest,
00:40:08: was wir jetzt noch nicht besprochen haben?
00:40:10: Ich glaube, wir haben alles abgedeckt, aber ich fände es total spannend,
00:40:14: vielleicht noch zu hören, falls jemand Lust hat, das mit uns zu teilen,
00:40:19: was so die Erfahrungen mit Pausen sind, weil ich glaube, wir haben jetzt, glaube
00:40:23: ich, eine recht ähnliche Perspektive da drauf, was uns guttut und wie
00:40:26: wir das vielleicht strukturieren.
00:40:28: Aber ich würde es total spannend finden, da mal zu hören, wie andere das sehen.
00:40:32: Vielleicht auch ein bisschen außerhalb der eigenen Bubble vielleicht erreicht
00:40:35: man ja mal jemanden, der erzählen mag.
00:40:37: Also wenn ihr Lust habt, wenn ihr das jetzt hört, einfach mal bei Instagram
00:40:41: schreiben oder so, fände ich total cool.
00:40:44: Danke fürs hören bei dieser Folge von Psycholohü.
00:40:46: Wenn sie dir gefallen hat, hinterlass uns doch eine positive Bewertung
00:40:50: und teile die Folge.
00:40:51: Wir freuen uns über Feedback, Themenwünsche und deine
00:40:53: Gedanken zum Thema.
00:40:54: Du findest Carina auf Instagram unter @begegnung_pferd und @carinaWarnstaedt.
00:40:58: Autorin.
00:40:59: Und Lea unter @LeaSchneider_Pferdetraining und @virtuelleAssistenz_Lea.
00:41:04: Alle Links findest du auch in den Show Notes.
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