#31 Dr. Veronika Klein von Kernkompetenz Pferd über die Belastung als Tierärztin
Shownotes
In dieser Folge dürfen wir Veronika Klein (Kernkompetenz Pferd) bei uns begrüßen. In diesem spannenden Interview erzählt sie offen und ehrlich über die Belastung in ihrem Job und den Umgang mit der hohen Verantwortung. Sie spricht über Strategien und Methoden damit umzugehen und wie sie ihren Weg gefunden hat, um noch mehr Pferde und deren Besitzer*innen zu unterstützen ohne sich zeitgleich komplett aufzuopfern.
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Transkript anzeigen
00:00:04: Psycholohü Der Podcast über Pferde und Psychologie.
00:00:07: Wir sind Carina Warnstädt, pferdegestützter und Hypnosecoach mit
00:00:11: abgeschlossenem Psychologiestudium und Autorin
00:00:13: und Lea Schneider, Pferdeverhaltenstrainerin und
00:00:16: Unterstützung für Selbstständige als virtuelle Assistenz.
00:00:18: Wir nehmen dich mit in unsere Gedanken zu verschiedenen Themen aus dem Bereich Pferd
00:00:22: Mensch Beziehung und in spannte Interviews zu den Themen Pferde und Psychologie.
00:00:29: Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge von Psycholohü.
00:00:33: Heute sind Lea und ich nicht alleine.
00:00:35: Wir haben einen Gast dabei und wollen über das Thema Belastung bei
00:00:40: Tierärzt*innen sprechen.
00:00:42: Ja, und wer könnte uns da mehr erzählen als Veronika Klein?
00:00:45: Stell dich gerne mal selber vor. Wenn du Lust hast.
00:00:48: Ja, danke, dass ich hier sein darf.
00:00:49: Ich freue mich total auf diesen anderen Austausch, den ich sonst habe,
00:00:54: genau, freue ich mich wirklich sehr darauf, dass ich darüber was
00:00:57: erzählen und sprechen darf.
00:00:59: Ja, ich bin Tierärztin, Fach-Tierärztin für Pferde, das schon ein bisschen länger,
00:01:05: man wird älter und habe einen eigenen Podcast Kernkompetenzpferd und unterrichte
00:01:11: ganz viel, ja, pferdegesundheit für Pferdebesitzer.
00:01:16: Weil ich in der Praxis immer wieder für mich herausgefunden habe, am Pferd bleibt
00:01:22: irgendwie nicht genügend Zeit, alles in der Aufklärung an den Mann zu bringen,
00:01:27: plus Ich werde immer erst gerufen, wenn es eigentlich schon zu spät ist und das
00:01:31: Kind schon in den Brunnen gefallen ist.
00:01:33: Und ich erzähle in der Regel immer wieder das Gleiche und war da ja dann irgendwie
00:01:38: frustriert auf mehreren Ebenen, worüber wir sicherlich heute sprechen
00:01:42: werden und bin dann sehr stark in die Aufklärung und in das Unterrichten
00:01:47: gegangen von Pferdebesitzern, weil ich da den größten Hebel sehe und es macht mir
00:01:51: sehr viel Freude und kann sicherlich so für die Pferdewelt nochmal von
00:01:56: anderer Seite etwas bewegen.
00:02:00: Ja, ich glaube, das ist total wichtig.
00:02:01: Und ich meine, ich kenne dein Angebot und weiß, dass du das auch ganz toll machst.
00:02:05: Das auch schön vermittelt, dass man es eben gut verstehen kann.
00:02:08: Ich frage mal ganz indiskret: Wie lange bist du jetzt schon Tierärztin?
00:02:12: 15 Jahre tatsächlich.
00:02:14: Also, ich habe 2010 meinen Abschluss gemacht.
00:02:18: Studieren tut man es so round about sechs Jahre.
00:02:22: Genau.
00:02:22: Also ich bin vom Abi sofort ins Studium und bin dann quasi aus der...
00:02:27: Aus dem...
00:02:29: Sofort nach der Uni quasi bin ich in die Assistenzzeit, dann in die Doktorarbeit
00:02:33: und dann in die Fahrpraxis.
00:02:34: Also ich habe Klinik, Doktorarbeit habe ich in der Pathologie gemacht, wo ich ein
00:02:40: Pferdethema bearbeitet habe und dann war ich in der Fahrpraxis.
00:02:43: Also alles mal mitgenommen in den 15 Jahren.
00:02:49: Ja, das ist ja vielleicht auch ganz interessant dadurch, dass du so viele
00:02:52: verschiedene Bausteine, sag ich mal, gesehen hast, sowohl in der Praxis als
00:02:56: auch jetzt in deinem Online Business so ein bisschen deine ursprüngliche
00:03:00: Motivation und deine Vorstellung vom Job und wie es dann tatsächlich war und wie
00:03:05: sich dann der weitere Weg so entwickelt hat.
00:03:07: Vielleicht möchtest du da ein bisschen erzählen.
00:03:10: Also ich glaube, ich bin relativ realistisch schon reingegangen.
00:03:14: Ich habe schon in der neunten Klasse ein Praktikum gemacht bei einer Pferdeklinik
00:03:19: und ich durfte da am ersten Tag bei den Container mit dem Abdecker
00:03:25: leeren, mit den toten Pferden.
00:03:28: Das war so meine erste Aufgabe. Schön.
00:03:32: Und es war nichts für schwache Nerven, denn es waren Pferde drin, die
00:03:36: gestorben waren während einer Kolik-OP.
00:03:38: Und dann wurde dieses Pferd aufgeladen.
00:03:41: Das ist ja so eine Seilwinde, eine automatische.
00:03:45: Und dann ist es hängen geblieben und dann ist die Bauchnaht aufgeplatzt
00:03:48: und dann sind die Innereien raus.
00:03:49: Und ich war in der neunten Klasse, wohlgemerkt.
00:03:52: Also ich habe viele Praktika gemacht.
00:03:55: Ich habe schon viel gesehen gehabt.
00:03:58: Ich war immer ein sehr...
00:04:01: Ja, ich war gut im Arbeiten.
00:04:03: Ich weiß, wie man Stunden abarbeitet, sei es im Stall oder dann halt
00:04:08: auch bei den Praktika.
00:04:09: Daher glaube ich, bin ich relativ realistisch reingegangen, was
00:04:13: die Arbeitsbelastung angeht.
00:04:15: Ich habe auch während des Studiums sehr, sehr viel in Kliniken gearbeitet.
00:04:20: Auch in der Uniklinik war ich angestellt, drei Jahre während meiner Studienzeit als
00:04:25: Famulant hieß das oder auch Bremser in anderen Kliniken und habe dort einfach die
00:04:30: Nachtdienste gemacht und während den Semesterferien quasi die Dienste besetzt.
00:04:35: Von daher war mir schon klar, also Schlaf wird überbewertet.
00:04:41: Und man sieht natürlich - ich habe da in der Chirurgie gearbeitet - das ist, wenn
00:04:45: man es jetzt auf den Menschen bezieht, so die Intensivstation gewesen, wo halt alles
00:04:48: reinkommt an Verletzungen, an Unfällen, Koliken.
00:04:52: Sprich ich habe in den Jahren schon während des Studiums sehr viel
00:04:57: wirklich schlimme Sachen gesehen, elend gesehen, viele Pferde auch
00:05:01: in den Tod begleiten müssen.
00:05:04: Vielen Pferdebesitzern nachts auch mitteilen müssen, wenn man aus der OP
00:05:09: kommt und sagt sie müssen einmal mit reinkommen, wir müssen das besprechen.
00:05:13: Oder gleich zu sagen, es hat keinen Sinn mehr.
00:05:14: Also ich war immer der Übermittler der schlechten Nachrichten, dass das Pferd
00:05:17: eben es nicht schaffen wird und habe da natürlich auch schon menschlich sehr viele
00:05:21: Emotionen mir entgegengebracht und die sind sehr unterschiedlich.
00:05:27: Das durfte man auch lernen, weil wir haben keine psychologische
00:05:31: Ausbildung als Tierärzte.
00:05:32: Aber wenn man natürlich nachts um drei jemanden sagt, dass sein Pferd es nicht
00:05:37: schafft und stirbt oder eingeschläfert wird, das ist natürlich, was da einem
00:05:41: an Emotionen entgegenschlägt schon...
00:05:44: Da war ich ja auch noch deutlich jünger.
00:05:47: Auf jeden Fall eine große Herausforderung gewesen.
00:05:50: Sprich als ich dann fertig war, würde ich sagen, war ich schon mit sehr
00:05:53: vielen Wassern gewaschen.
00:05:56: Was aber über die Jahre dann für mich sich so herauskristallisiert hat: ich bin ja
00:06:01: Tierarzt geworden um Gesundheit und Wohlbefinden.
00:06:05: Das war so natürlich die innere Motivation, warum ich das machen wollte.
00:06:11: Ich wollte es für die Pferde besser machen und optimieren und am Ende war das dann
00:06:15: so, dass es für mich frustrierend wurde, weil ich eben immer so spät gerufen worden
00:06:21: bin, weil man pro Termin nicht so viel Zeit hatte.
00:06:24: Man ist eigentlich von A nach B gehetzt.
00:06:27: Hat das nicht...
00:06:29: Vieles immer nicht ändern können, weil die Haltung kann ich nicht ändern.
00:06:32: Die Fütterung überprüfe ich als Tierarzt natürlich, man fragt das ab, aber es ist
00:06:37: jetzt nicht so, dass ich eine Rationsberechnung und Analyse mache.
00:06:40: Das Training, auch da fragt man vielleicht ab wie viel macht das Pferd?
00:06:43: Aber ein Rehaplan mit Pulsmessungen und da einfach strukturiert hinzuschauen, da
00:06:50: fehlt natürlich auch die Zeit ist am Ende auch nicht die Aufgabe des Haustierarzt,
00:06:54: würde ich mal so sagen, wenn man auch in die Humanmedizin reinschaut.
00:06:58: Mein Hausarzt macht auch nicht mit mir Krankengymnastik und da kommen halt sehr
00:07:03: viele Aufgaben auf einen zu, denen man gefühlt nicht richtig gerecht werden kann.
00:07:11: Dann ist natürlich immer die menschliche Komponente man behandelt ja nicht nur das
00:07:15: Pferd, sondern auch den Besitzer dahinter.
00:07:17: Also den behandeln wir nicht, aber der gehört natürlich dazu.
00:07:20: Das ist der das Teammitglied in dem Expertenstab, der jeden Tag da ist.
00:07:25: Und natürlich funktioniert es nur, wenn es auch menschlich miteinander passt.
00:07:29: Ich glaube, das kann man sich als Mensch auch vorstellen.
00:07:32: Ich gehe jetzt, wir als Frauen, wir gehen auch nicht zu einem Frauenarzt,
00:07:36: mit dem wir nicht gut können.
00:07:38: Also es spielt einfach sehr diese Sympathie auch noch eine große Rolle.
00:07:42: Dann hat man natürlich eine sehr breite Menge an Menschen, die
00:07:48: sehr unterschiedlich sind.
00:07:50: Und man wechselt natürlich an einem Tag zwischen 15 Emotionen manchmal.
00:07:58: Pferdetypen, Pferde, Menschentypen auch noch.
00:08:03: Und das ist natürlich schon eine Achterbahn jeglicher Hinsicht.
00:08:09: Plus natürlich, Klar körperlich, -10 Grad nachts um drei
00:08:15: brauche ich keinem erzählen.
00:08:16: Wir haben natürlich sehr viel Nachtdienste und Wochenenddienste und Notdienste
00:08:20: und Weihnachten und Ostern gearbeitet.
00:08:22: Also das war schon.
00:08:25: Ich habe das mit Leidenschaft durchgepowert in den ersten Jahren.
00:08:29: Habe aber dann gemerkt, dass mir tatsächlich irgendwann
00:08:32: die Puste ausgehen muss. Ich sagen.
00:08:35: Kann ich mir gut vorstellen.
00:08:36: Also ich habe immer gesagt so, wenn ich gesehen habe, was meine Tierärztin gemacht
00:08:41: hat, die eine Zeit lang eben auch sehr häufig, sehr regelmäßig bei uns sein
00:08:45: musste, als ich meine ältere Stute dann hatte, die eben chronisch krank war, da
00:08:48: habe ich immer gesagt, ich möchte nicht mit ihr tauschen, weil das ist so ein
00:08:52: harter Job und wir bekommen ja immer nur einen Bruchteil davon mit.
00:08:55: Deswegen finde ich das auch wichtig, dass man mal so die andere Seite hört, dass man
00:09:00: mal mitbekommt, wie ist es denn als Tierärztin tatsächlich, Was erlebt man da?
00:09:03: Und vielleicht ein bisschen Verständnis dafür entwickelt, wenn der Tierarzt, die
00:09:07: Tierärztin dann mal zu spät ist oder vielleicht auch mal selber nicht so ganz
00:09:11: so gut gelaunt ist oder so, dass man da auch ja der anderen Seite ein
00:09:15: bisschen Verständnis gegenüber bringt.
00:09:17: Man lernt auf jeden Fall, seine eigenen Bedürfnisse als Tierarzt extrem
00:09:21: zurückzustellen, weil um die geht es ja nicht.
00:09:24: Also es geht ja nie um mich, wenn ich zu einem Patienten fahre.
00:09:28: Aber man kann es natürlich nicht ausschalten, das ist klar.
00:09:31: Wenn man drei Tage nicht wirklich geschlafen hat und man morgens schon
00:09:34: angebrüllt worden ist, weil vielleicht auch was schiefgegangen ist.
00:09:37: Das sind alles Lebewesen.
00:09:40: Dann ist es natürlich schon so, dass da viel zusammenkommt und man
00:09:44: lernt, sich sehr zurückzunehmen.
00:09:45: Und ich glaube, das ist mit das Problem, weil man halt sehr gut wird im
00:09:52: Ignorieren des eigenen Körpers.
00:09:54: Man wird sehr gut im Runterschlucken seiner eigenen Emotionen und Gefühle, weil
00:09:59: die keinen Platz finden in dem Moment.
00:10:01: Und dann müsste man sich ja abends hinsetzen und das aufarbeiten.
00:10:07: Oder am Wochenende.
00:10:08: Oder man sollte sich vielleicht auch einfach professionelle Unterstützung
00:10:13: suchen, in welcher Art auch immer.
00:10:16: Und dafür fehlt dann wieder in der Regel die Zeit, weil dann der Schlaf
00:10:21: irgendwann doch eine Rolle spielt.
00:10:23: Oder man nimmt sich die Zeit auch nicht, weil man dann vielleicht doch noch mal was
00:10:26: anderes machen möchte und dann bleibt es unverarbeitet und dann
00:10:32: summiert es sich natürlich über die Jahre irgendwann auf.
00:10:34: Und das ist natürlich tatsächlich ein Problem,
00:10:38: was man nur selber bearbeiten kann.
00:10:40: Also da fühlt man sich selber so ein bisschen den Teufelskreis, wo man dann
00:10:44: nicht mehr raus oder schwieriger rauskommt, anstatt dass man von Anfang an
00:10:48: Halt lernt mit den Gefühlen und den Bedürfnissen, die man
00:10:52: selber auch hat, umzugehen.
00:10:55: Ja, in der Psychologie sprechen wir da ja auch so ein bisschen von Impression
00:10:59: Management und Emotionsmanagement.
00:11:01: Also letztendlich ja, was du gesagt hast.
00:11:03: Sich selber zurückstellen und etwas anderes an Emotionen auch präsentieren,
00:11:07: als man vielleicht gerade spürt.
00:11:08: Und da weiß man in der Psychologie, dass das sehr, sehr anstrengend und auf
00:11:12: Dauer eben auch sehr schädlich ist.
00:11:14: Von daher kann ich mir das gut vorstellen.
00:11:16: Aber du hast gerade gesagt, man sollte sich da vielleicht selber
00:11:20: Hilfe holen oder Strategien suchen.
00:11:23: Lernt ihr sowas?
00:11:24: Also gibt es da im Studium irgendwie Hilfen für oder weiß ich nicht.
00:11:29: In Fortbildungen oder so, dass man Angebote bekommt, wie man lernt, sich für
00:11:35: sich selber zu sorgen, Strategien entwickelt, wie man diese Emotionen
00:11:39: besser reguliert oder damit umgeht?
00:11:41: Also als ich studiert habe, 0,0, das war einfach nie Thema.
00:11:47: Ich hätte auch sehr großartig gefunden ein Kommunikationsworkshop.
00:11:50: Also, wie bringe ich meine Informationen an den Mann?
00:11:54: Aber das gab es damals alles nicht.
00:11:56: Inzwischen ist es natürlich schon deutlich präsenter.
00:12:00: Ich weiß jetzt nicht, wie es im Studium aktuell ist.
00:12:03: Das kann ich nicht mehr beurteilen.
00:12:05: Da bin ich zu lange weg aus der Uni.
00:12:07: Aber es ist so, dass es jetzt faktisch Fortbildungen für Tierärzte
00:12:11: gibt, für Resilienz.
00:12:13: Es gibt Burnout-Prophylaxe, es gibt auch Mentorenprogramme, wo man quasi, wenn
00:12:20: man ein Problem hat, auch reingehen kann, auch kostenlos reingehen kann.
00:12:24: Aber auch kostenpflichtige Fortbildungen, die man belegen kann, die in diese
00:12:29: Richtung auf jeden Fall abzielen.
00:12:31: Wir haben ja mit eine der größten Suizidraten weltweit bei den Tierärzten
00:12:38: und deswegen ist es schon präsent auf dem Teller inzwischen und es
00:12:42: werden Angebote gemacht.
00:12:44: Aber es ist nicht so, dass es zumindest bei mir war es nicht Teil des Ganzen,
00:12:49: sondern es war etwas, wo man sich aktiv selber drum kümmern und angemeldet hat.
00:12:55: Ich habe das dann selber jetzt nicht im Rahmen für Tierärzte gemacht, sondern ich
00:12:59: habe damals dann einfach gemerkt, okay, das ist nicht so ideal, wie es hier läuft
00:13:04: und ich verliere total den Spaß am Beruf und bin dann ja auch aus der Klinik raus,
00:13:09: weil jede Nacht eben mit...
00:13:11: Da ist halt das, was am schlimmsten ist.
00:13:13: Das heißt, man hat überdurchschnittlich viel mit toten Pferden zu tun,
00:13:17: logischerweise, weil da einfach die Menge an denen ankommt, denen es halt schon
00:13:21: deutlich schlechter geht und bin dann aus der Klinik raus.
00:13:26: Und in der Fahrpraxis ist es schon noch mal anders.
00:13:28: Da ist jetzt, dass man ein Pferd euthanasiert, nicht tägliches Geschäft,
00:13:32: sage ich jetzt mal, was einem begegnet, aber natürlich immer noch Teil des Jobs.
00:13:37: Aber das ist einfach ganz anders, weil man da häufig ältere Pferde begleitet,
00:13:42: wo man die Leute sehr gut kennt.
00:13:44: Das ist eine ganz andere emotionale Verbindung, was auch schwierig ist.
00:13:48: Auf der anderen Seite, aber es ist einfach ein anderes Begegnen mit dem Thema
00:13:52: und daher bin ich dann aus der Klinik raus und habe mir dann quasi
00:13:56: Coachingangebote gesucht.
00:13:58: Und ich weiß, der Coachingmarkt ist natürlich seit ein paar Jahren ein
00:14:01: bisschen verschrien und ja auch durch die Presse total durchgewälzt worden.
00:14:07: Und natürlich gibt es da irgendwie auch schwarze Schafe, wie in allen Bereichen.
00:14:12: Gleichzeitig bin ich der Ansicht, dass das absolut die Berechtigung hat, da einfach
00:14:17: anzufangen und ins Coaching zu gehen, sich Unterstützung zu suchen.
00:14:21: Ich habe in einer Praxis gewesen, wo sie viel mit Hypnose auch gearbeitet haben,
00:14:27: was mir persönlich super geholfen hat, weil ich konnte mich einfach hinlegen nach
00:14:32: dem Arbeitstag und gefühlt musste man nicht so viel tun.
00:14:35: War für mich so der erste Anker mit sowas da anzufangen.
00:14:38: Ich habe sehr viel Podcast gehört im Auto zu solchen Themen,
00:14:43: wo man dann einfach natürlich Methoden an die Hand bekommen hat, sei es Atemtechnik,
00:14:47: sei es Yoga, sei es Selbsthypnose.
00:14:51: Also ich meine, da gibt es ja progressive Muskelentspannung, es gibt ja ganz viel.
00:14:56: Man darf alles ausprobieren und mal schauen, was einem liegt.
00:14:59: Aber auch diese Coaching Reflexionsfragen haben mir sehr weitergeholfen und da habe
00:15:04: ich einfach erstmal diesen Weg gewählt.
00:15:07: Quasi weil man hat ja auch nicht einfach eine Diagnose.
00:15:12: Man ist halt erschöpft.
00:15:14: Dann geht man ja, also ich bin zumindest nicht zum Arzt gegangen und habe gesagt:
00:15:17: Gut, ich glaube, ich laufe ins Burnout.
00:15:19: Kann ich mal psychologische Betreuung haben?
00:15:22: Vielleicht ist das heute auch noch mal so, dass es gängiger ist, dass man das, dass
00:15:27: man das machen kann, dass man sich das auch traut, das laut auszusprechen.
00:15:30: Auf der anderen Seite weiß ich von Kollegen, die das gemacht haben.
00:15:34: Die haben es dann in ihren Krankenakten gehabt und dann haben sie Probleme bei der
00:15:39: Selbstständigkeit gehabt, eine Krankenversicherung zu finden.
00:15:43: Von daher ist es sicherlich trotzdem immer noch ein Thema, dass wenn man zu
00:15:47: offiziellen Stellen hingeht und man ich nenne es jetzt mal Schubladendenken den
00:15:52: Stempel bekommt, hat man halt auch einfach was in der Akte, was vielleicht
00:15:56: einem auch irgendwie auffällt.
00:15:57: Da wäre es sehr zukunftsweisend, wenn man da irgendwie
00:16:02: einen Weg finden könnte, das anzubieten plus dass natürlich solche
00:16:06: Termine überhaupt zu bekommen, auch jetzt aus Erzählungen
00:16:10: und auch aus eigener Erfahrung sehr schwierig sind, wenn man ja auch jetzt
00:16:14: keine akute Gefahr oder Diagnose hat, sondern einfach sagt ich
00:16:18: möchte mal an mir arbeiten.
00:16:21: Aber ja, das ist so den Weg, den ich gegangen bin.
00:16:24: Im Studium haben wir davon aber in meiner Zeit gar nichts
00:16:27: mitbekommen, muss ich sagen.
00:16:30: Das ist wahrscheinlich gar nicht so unähnlich zu deiner Situation, dass ihr
00:16:33: selber euch auch erst dann Hilfe holt, wenn es wirklich, wirklich sein muss.
00:16:36: Oder so wie der Tierarzt erst kommt, wenn es wirklich das Bein quasi schon abfällt.
00:16:41: Dass man erst dann selber den Schritt sich wagt, sich selber Hilfe zu holen, wenn es
00:16:46: gar nicht mehr geht, kann ich mir vorstellen bei vielen, oder?
00:16:49: Ich denke auch, dass das bei vielen der Fall ist.
00:16:51: Ich glaube, dass mir tatsächlich damals der rettende Anker war, dass ich gegangen
00:16:56: bin, bevor es zu schlimm geworden ist.
00:16:59: Ich saß damals in der Gruppe, das war eine tatsächlich eine VHS Angebot.
00:17:04: Da war diese Praxis drin und hat diese Hypnosekurs gemacht.
00:17:08: Ich glaube, das waren sechs oder acht Sitzungen und es waren sechs Leute,
00:17:13: also quasi ein Gruppenangebot und dann hat man eine Stunde sich unterhalten und dann
00:17:16: hat man eine Stunde gelegen und Hypnose gemacht und da waren halt ganz, also alle
00:17:21: anderen waren erstmal zehn Jahre älter als ich.
00:17:24: Ich war damals auch noch ein bisschen jünger, ist auch schon ein paar Jahre her
00:17:28: und die sind alle aus einer Reha gekommen, wo sie schon professionell
00:17:32: psychologisch betreut waren.
00:17:34: Die sind aus dem Burnout gekommen, also aus verschiedenen.
00:17:38: Die hatten alle schon eine Diagnose und ich saß da als Einzige, die gekommen
00:17:43: ist, weil ich halt ein bisschen gestresst war.
00:17:44: Jetzt mal untertrieben gesagt. Ja.
00:17:48: Und habe erst gedacht, du bist total falsch hier.
00:17:50: Und die haben alle gesagt Wie cool, dass du schon da bist, weil das
00:17:54: hätten wir mal machen sollen.
00:17:55: Und dann habe ich lange überlegt.
00:17:57: In der ersten Stunde bleibe ich überhaupt hier.
00:17:59: Mache ich hier weiter mit?
00:18:01: Es ist irgendwie total merkwürdig so als junger junges Mädchen ist.
00:18:05: Jetzt war es vielleicht auch nicht mehr, aber ich war einfach deutlich jünger und
00:18:09: hatte eben noch alle nicht diese Reha Programme durchlaufen
00:18:13: und war krankgeschrieben oder sowas und bin dann aber geblieben.
00:18:16: Und ich glaube das war mein Rettungsanker, dass ich einfach da angefangen habe und
00:18:21: viele Podcasts gehört habe und da immer tiefer reingegangen bin in das Thema, um
00:18:25: dann quasi das für mich das Schlimmste wirklich zu verhindern, dass ich da
00:18:29: wirklich reinrutsche in dieses totale Erschöpfungssyndrom, Burnout.
00:18:36: Ja, auch einfach arbeitsunfähig zu werden oder auch krank zu werden körperlich.
00:18:41: Also die andere Variante ist, dass ich das ja psychisch vielleicht
00:18:45: weggesteckt bekomme.
00:18:47: Ich habe bei vielen Kollegen gesehen habe, dass ich dann entweder im Privaten
00:18:53: eine Scheidung dahinter schiebt oder aber eine Krebserkrankung oder, oder oder.
00:18:59: Also es ist schon so in meinem Umfeld gewesen, dass ich gedacht habe okay oder
00:19:04: Herzerkrankungen mit 50 irgendwie schon ein Herzinfarkt, wo ich gedacht habe, das
00:19:08: will ich alles gar nicht für mein Leben.
00:19:10: Ich bin ja hier angetreten für Gesundheit und Wohlbefinden.
00:19:14: Und jetzt geht es irgendwie darum zu überleben.
00:19:16: Den Tag.
00:19:18: Das kann es irgendwie nicht gewesen sein.
00:19:20: Und das, wie gesagt, das will ich auch für mein Leben nicht.
00:19:22: Und dann kann ich auch für meine Patienten nicht so da sein, wie ich da sein sollte.
00:19:27: Das kommt ja noch on top.
00:19:30: Und da bin ich dann irgendwann selbstständig ausgestiegen und ich glaube,
00:19:34: das hat mir am Ende wirklich den Arsch gerettet heute.
00:19:37: Das ist ganz spannend, gerade mit der Hypnose, dass du das sagst.
00:19:40: Da jetzt eine kurze Zwischenfrage an Carina, die die Hypnose von
00:19:43: der anderen Seite kennt.
00:19:44: Ich weiß, bei mir war es auch so, ich habe den Weg zur Hypnose auch erst gefunden,
00:19:48: als alle anderen Wege quasi nicht funktioniert haben.
00:19:51: Und Carina kennt ja die andere Seite.
00:19:53: Und du kennst ja wahrscheinlich auch noch mehr Leute, die Hypnose anbieten,
00:19:57: um anderen damit zu helfen.
00:19:58: Ist das so ein typisches Ding, dass die Hypnose erst genutzt wird,
00:20:02: wenn sonst nichts geht?
00:20:04: Ja, tatsächlich schon.
00:20:05: So wie ich das erlebe, ist das häufig erst so der letzte Weg.
00:20:08: Auch weil es natürlich immer noch so mystifiziert wird.
00:20:11: So, diese Hypnose ist irgendwie was, was man aus dem Fernsehen kennt, was so ein
00:20:15: bisschen gruselig ist, weil dann schnippst jemand mit dem Finger und dann ist man
00:20:19: plötzlich ganz weit weg und kann nichts mehr machen oder so, das
00:20:23: ist ja überhaupt nicht das.
00:20:24: Veronika wird mir da zustimmen.
00:20:26: Was man in so einer Hypnose Einheit macht, das hat gar nichts mit dem
00:20:30: zu tun aus dem Fernsehen.
00:20:31: Aber das ist halt das Bild, was in der Gesellschaft geprägt wird und deswegen
00:20:35: sind da ganz viele erst mal skeptisch.
00:20:37: Und häufig ist das dann erst der Weg, wenn man mal mit jemandem gesprochen hat, der
00:20:41: mal bei der Hypnose war und weiß, wie das tatsächlich abläuft in so
00:20:45: einem Coaching zum Beispiel.
00:20:46: Oder gibt ja auch Psychotherapeuten, die mit Hypnose arbeiten,
00:20:51: dass das eben sogar eine Ebene gibt, wo man auch mit der Person sprechen
00:20:55: kann, die in Hypnose ist.
00:20:57: Und da das aber nicht so bekannt ist, sind es wirklich die meisten, die erst so
00:21:02: auf dem letzten Weg dann.
00:21:04: Das klingt jetzt sehr dramatisch, aber wenn schon alle anderen Möglichkeiten
00:21:06: ausgeschöpft sind, sagen okay, dann öffne ich mich vielleicht noch der Hypnose.
00:21:10: Deswegen finde ich das jetzt auch sehr schön, dass du das so so teilst.
00:21:16: Das war mein Einstieg, das erste, was ich gemacht habe.
00:21:17: Aber auch dank der VHS. Aber ungewöhnlich.
00:21:20: Ja, es war total günstig.
00:21:22: Es war direkt um die Ecke, ich konnte zu Fuß hinlaufen und dann habe ich gedacht,
00:21:25: das machst du jetzt einfach mal und ich habe das so gefeiert.
00:21:28: Einmal nach der Arbeit Auto abstellen, hinlaufen, mich da hinlegen
00:21:33: und dann einfach nichts tun.
00:21:35: Ich finde, eigentlich ist es so eine schöne Einstieg.
00:21:38: Also ich kenne das, was du jetzt erzählst, weil natürlich viele, denen ich das
00:21:41: erzähle, sagen Um Gottes willen, und da kannst du dann und wie willst
00:21:44: und wie fühlt sich das an? Und so ganz viele Vorurteile oder Skepsis.
00:21:49: Aber ich feiere das so hart, weil du körperlich ja arbeitest, ohne dass
00:21:54: du viel drüber nachdenken musst.
00:21:55: Und mein Problem ist eigentlich immer, dass mein Kopf ja weiter denkt in
00:21:59: Patienten, in Alltags, in To Dos und Atemtechniken.
00:22:04: Da muss ich ja auch denken vier mal einatmen, sieben Mal
00:22:07: ausatmen, halten wieder.
00:22:09: Also da ist auch der Kopf immer noch an und bei der Hypnose
00:22:13: musste ich einfach nur da liegen und deswegen habe ich das so gefeiert.
00:22:16: Und ich finde das eigentlich...
00:22:17: Eigentlich wäre es der perfekte Einstieg, statt das Allerletzte zu machen.
00:22:21: Aber ja, es ist natürlich...
00:22:22: Ich habe das auch oft erlebt, dass das so erzählt worden ist oder
00:22:26: gefragt worden ist, ob das nicht irgendwie gruselig sei und man total weg sei und so,
00:22:31: aber damit hat es ja so gar nichts zu tun.
00:22:33: Nein, absolut nicht.
00:22:35: Und tatsächlich ist ja genau das für viele Leute das Schöne, dass sie eben nicht mehr
00:22:39: selber dabei groß denken müssen, sondern mal abschalten können, das ganze
00:22:43: Nervensystem mal runterfährt, wenn man mal wirklich in eine hypnotische
00:22:47: Tiefenentspannung kommt.
00:22:49: Da haben aber ganz viele Skrupel, dass sie denken, ich kann gar nicht so abschalten
00:22:52: und die Gedanken mal ziehen lassen.
00:22:54: Aber das ist ja genau der Vorteil bei Hypnose, dass man das in der Regel gar
00:22:57: nicht merkt, wie weit man schon abgedriftet ist und dass
00:23:00: man dann mal zur Ruhe kommt.
00:23:01: Also vielleicht können wir da ein bisschen den Weg freimachen, dass der ein oder
00:23:05: andere sich da doch mal ran traut.
00:23:07: Also ich kann es von Herzen empfehlen.
00:23:09: Ich bin dann auch so konditioniert gewesen auf dieses tiefer und dann
00:23:13: brauche ich das nur hören.
00:23:14: Ich lege mich hin, dann bin ich auch in drei Sekunden quasi
00:23:16: runtergefahren vom System.
00:23:18: Und allein das hat mir...
00:23:20: Also wenn ich jetzt, wenn ich krank werde oder wenn ich jetzt auch merke, ich kriege
00:23:23: Kopfschmerzen oder so, ich lege mich hin, ich mache diese Audio an und mein Körper,
00:23:29: der ist wie so ein Knopf, der fährt einfach runter und dann ist
00:23:33: danach alles wieder besser.
00:23:35: Also es ist für mich schon ein krasses Tool, was ich die ganzen Jahre beibehalten
00:23:40: habe, wo ich auch heute noch aktiv hingehe einmal im Monat.
00:23:44: Schön.
00:23:46: Und gerade auch das funktioniert ja auch dann echt gut mit Aufnahmen
00:23:49: oder so, die man hat.
00:23:49: Also das ist mir jetzt schon ein paar Mal passiert, dass ich Podcasts im Auto gehört
00:23:53: habe und dann kam irgendwas mit Hypnose und ich habe schnell weiter geskippt, weil
00:23:56: im Auto ist vielleicht nicht der richtige Zeitpunkt, um so ganz tief runterzufahren.
00:24:02: Das stimmt ja.
00:24:03: Aber wie schön, dass wir da jetzt auch noch mal diese positive Seite gehört haben
00:24:07: und dass du da auch vor allen Dingen für dich auch Strategien gefunden hast.
00:24:10: Ich glaube, das ist ja das Allerwichtigste, dass du da frühzeitig
00:24:12: gemerkt hast, ich suche mir Hilfe und ich ziehe dann im Zweifelsfall
00:24:16: auch die Reißleine.
00:24:18: Weil wir hatten ja schon eine Folge mit Diana Wahl, die eben im Burnout gelandet
00:24:22: ist, können wir auch noch mal in den Shownotes verlinken.
00:24:25: Das ist dann schon natürlich sehr unschön, wenn man sich dann erst Hilfe
00:24:30: sucht, wenn es zu spät ist.
00:24:31: Und da ist es ja super, dass du das frühzeitig gemerkt hast.
00:24:36: Wir haben ja die Kernkompetenz Pfer Welt.
00:24:39: Also wir haben ja quasi eine Gemeinschaft, eine digitale
00:24:43: Gemeinschaft, wo wir jeden Monat Monatsthemen haben, die natürlich
00:24:47: überwiegend Pferdegesundheit betreffen.
00:24:49: Gleichzeitig gibt es immer einen Monatsimpuls für den Pferdebesitzer, weil
00:24:55: ich das auch gar nicht nur aus meinem Beruf, sondern auch ganz krass
00:24:59: bei den Pferdebesitzern sehe.
00:25:01: Gerade bei chronisch kranken Pferden.
00:25:03: Dass die so erschöpft sind, die sind mental so leer, die können gar nicht mehr.
00:25:11: Die opfern sich auch so auf.
00:25:12: Die sind in so einer Opferhaltung für sich, für das Pferd.
00:25:16: Weil sie das Beste wollen.
00:25:17: Und stecken dann alle, auch alle ihre Bedürfnisse hinten an und das
00:25:21: ist bei dem Pferd nicht geholfen.
00:25:23: Da ist ihnen nicht geholfen.
00:25:24: Und das endet ja nun auch in einer Katastrophe.
00:25:26: Und deswegen haben wir das integriert, dass wir da auch Gastdozenten haben.
00:25:31: Wir haben gerade so eine Schütteleinheit gemacht, eine Kakaozeremonie.
00:25:35: Also, wir versuchen das quasi in den Alltag für die Pferdebesitzer
00:25:39: mit einzufließen. Jeden Monat.
00:25:42: Und das, was wir an Rückmeldung bekommen ist, dass sie das am meisten stärkt im
00:25:47: Alltag, weil sie dann auch im Stall anders auf Dinge reagieren.
00:25:51: Sei es eine Yogaeinheit, die wir anbieten.
00:25:53: Also das ist sehr viel eingeflossen bei uns, weil es mir auch so geholfen hat.
00:25:58: Und alles, was ich an Rückmeldungen von Pferdebesitzern bekomme, ist genau dieser
00:26:03: Punkt, dass auch einfach alles besser wird danach.
00:26:06: Ja, ja, das ist auch schön, dass du das noch mal sagst.
00:26:09: Da rennst du bei mir natürlich auch offene Türen ein.
00:26:11: Also zum einen kenne ich selber die Seite der Person, die dann da auch nahezu im
00:26:16: Burnout gelandet wäre oder in der Depression wegen des kranken Pferdes,
00:26:20: wegen des chronisch kranken Pferdes.
00:26:22: Ich habe es auch nur schwer frühzeitig geschafft, da raus zu kommen.
00:26:26: Da hat mir dann tatsächlich das Psychologiestudium so ein bisschen
00:26:29: geholfen, dass ich da eben nicht zu sehr abrutsche.
00:26:31: Aber es war sehr hart an der Grenze, würde ich sagen.
00:26:35: Und ja, deswegen mache ich mittlerweile eben auch die Coachings genau für solche
00:26:39: Leute, die eben jetzt mit chronisch kranken Pferden zu tun haben.
00:26:42: Also das werden wir auf jeden Fall auch noch mal verlinken, was
00:26:44: ihr da als Angebot habt.
00:26:46: Denn das liegt mir einfach wie gesagt durch die eigene Erfahrung
00:26:49: auch sehr am Herzen.
00:26:50: Das ist genau der Grund, warum ich das Angebot auch für mich so geschaffen habe
00:26:53: bzw für meine Kundinnen geschaffen habe, dass man da frühzeitig auch gegensteuert.
00:26:59: Das ist ja im Grunde genau das Gleiche, was du eben gesagt hast.
00:27:01: Wenn du für dich nicht sorgst, dann kannst du auch nicht für deine Patienten sorgen.
00:27:06: Und genau so ist es ja dann bei den Besitzern auch, dass sie dann nicht mehr
00:27:09: für ihre Pferde sorgen können und das wird dadurch leider alles nicht besser.
00:27:14: Wie sieht es denn aus, veronika, hast du mit anderen Tierärztinnen
00:27:18: und Tierärzten viel Kontakt?
00:27:20: Also weil du bist ja jetzt ein bisschen raus aus der Welt, sage ich mal und
00:27:24: viel eben mit den Besitzern in Kontakt. Klar.
00:27:27: Aber hast du da Kontakte, noch in der Tierarztwelt, kannst
00:27:31: du sagen, wie da die Stimmung ist auch so, ich sag mal, GOT war ja ein großes Thema.
00:27:40: Ja, wie da das bei den anderen so angekommen ist bei den anderen Tierärzten,
00:27:44: ob da die Belastung gestiegen ist dadurch vielleicht auch?
00:27:49: Also ich bin natürlich immer noch vernetzt mit vielen Tierärzten.
00:27:54: Ich habe ja auch mit Lena diesen Tierärzte-Podcast und habe ja auch
00:27:57: Tierarzt und Leben mal eine Podcastreihe gemacht, wo es quasi ja immer Tierärzte
00:28:02: als Gäste da waren, wo es genau um diese Unzufriedenheit, Arbeitsbelastung ging.
00:28:09: Und am Ende ist die Geschichte immer ein bisschen die gleiche tatsächlich.
00:28:13: Das war so mein Fazit nach sechs Interviews, Von daher: der Berufsstand
00:28:21: hat das Problem erkannt.
00:28:23: Sagen wir es mal so, also ich sag mal so vor zehn Jahren war es einfach normal,
00:28:28: dass man 24/7 365 Tage im Jahr gearbeitet hat.
00:28:32: Das wurde nicht hinterfragt, habe ich auch nie hinterfragt.
00:28:35: Also Lehrjahre sind keine Herrenjahre.
00:28:38: Also das war so ein Standarf und Fleiß und so: ohne Fleiß kein Preis.
00:28:43: Nur die Harten kommen in Garten.
00:28:45: Also diese ganzen Standardsprüche.
00:28:47: Es war auch so, dass wenn der Nachtdienst zu
00:28:52: entspannt war, dann hatte man quasi ein schlechtes Gewissen, weil man ja gar
00:28:56: nicht so geackert hat wie die anderen.
00:28:58: Also die Arbeit wurde extrem glorifiziert in der Tierärzteschaft über viele
00:29:04: Jahrzehnte würde ich aus meiner Perspektive sagen, mein Empfinden jetzt.
00:29:10: Dann war natürlich früher der Berufsstand sehr männlich dominiert.
00:29:15: Nun sind wir seit vielen Jahrzehnten ja nun sehr weiblich dominiert,
00:29:20: das heißt auch da hört man dann häufig naja, die arbeiten ja nicht in ihrem
00:29:25: Beruf, die sind nicht so belastbar.
00:29:28: Das wollte ich mir natürlich auf keinen Fall auf die Fahne schreiben.
00:29:32: Wir haben ja auch ein Praktikum im Schlachthof gemacht und
00:29:37: da war natürlich auch die Leute, die am Band standen, eigentlich alles Männer
00:29:41: und eigentlich alles eher ausländische Arbeiter.
00:29:46: Und dann ist man natürlich als Frau, wenn man da reingekommen ist.
00:29:48: Ich bin 1,69m, ich bin sehr schlank und klein ist man natürlich erst mal bepfiffen
00:29:54: worden und beworfen worden mit Fettanteilen und so von
00:29:58: den Schweinehälften.
00:29:59: Und da sind auch viele wieder heulend
00:30:02: rausgerannt und haben da eben nicht mitgemacht.
00:30:05: Also das war schon ein sehr hartes Pflaster, wo das alles nicht akzeptiert
00:30:09: worden ist früher, dass man eben anders damit umgeht mit dem Thema.
00:30:14: Und das habe ich auch lange nicht hinterfragt, sondern habe
00:30:16: einfach die Arbeit gemacht.
00:30:19: Da wurde einfach nicht nachgefragt und dann hat sich das sehr gewandelt
00:30:22: in den letzten zehn Jahren.
00:30:24: Aus meiner Perspektive, weil die Generation, die nachkam, denen man das ja
00:30:29: auch inzwischen ein bisschen vorwirft, die wollen nicht mehr arbeiten,
00:30:32: die halten nichts mehr aus.
00:30:34: Das würde ich jetzt rückwirkend ein bisschen anders sehen.
00:30:37: Die haben recht gehabt.
00:30:39: Ja, also so wie wir gearbeitet haben, war es ungesund.
00:30:41: Das war nicht richtig.
00:30:43: Das war weder für den Berufsstand noch für die Patienten, noch für die Geldbörse gut,
00:30:47: weil wir von unserem Job auch noch richtig schlecht leben konnten.
00:30:51: Und die haben schon sehr viel Veränderung reingebracht.
00:30:54: Das heißt, die Arbeitszeiten sind heute ganz anders und die sind immer noch lang
00:30:59: und sie sind immer noch hart, gar keine Frage.
00:31:01: Aber im Vergleich, wenn man jetzt beides gesehen hat,
00:31:05: sind die Arbeitszeiten anders geworden.
00:31:06: Es wird gestempelt.
00:31:07: Also das gab es früher alles nicht.
00:31:09: Arbeitsschutzgesetz und so was das war...
00:31:13: Da wurde nie drüber gesprochen.
00:31:14: Heute wird es sehr viel diskutiert, es wird Schichtarbeit eingeführt.
00:31:18: Ob das jetzt nur Vorteile bringt, das steht jetzt wieder auf
00:31:20: einem anderen Blatt.
00:31:21: Aber Fakt ist, dass sich sehr viel verändert.
00:31:25: Da wird wieder vieles erst mal schlechter sein, anderes wird besser sein.
00:31:29: Aber es wird anders.
00:31:30: Das ist auf jeden Fall Fakt, weil es auch einfach die Generation
00:31:33: nicht mehr mitgemacht hat. Zu Recht aus meiner Sicht.
00:31:36: Vielleicht haben sie ein bisschen übertrieben, das mag vielleicht auch sein.
00:31:40: Gleichzeitig haben die anderen sich vielleicht auch zu wenig
00:31:43: bewegt, wie es immer ist.
00:31:44: Es sind ja sehr viele Seiten.
00:31:46: Es menschelt dann ja auch immer und es muss sich ja auch erstmal wieder finden.
00:31:50: Aber es ist anders geworden zu arbeiten. Definitiv.
00:31:53: Aber wenn man halt das Alte nicht mitgemacht hat, ist es ja das, was
00:31:57: man selber empfindet und fühlt.
00:31:59: Und wenn man selber um sieben anfängt und um sechs Feierabend hat, dann
00:32:03: ist es immer noch ein langer Tag.
00:32:05: Und wenn man dann immer noch jedes zweite Wochenende Arbeit ist, sind das
00:32:08: immer noch viele Arbeitsstunden.
00:32:09: Wenn ich aber vorher ja nicht von 6 Uhr morgens bis abends um neun oder zehn
00:32:14: gearbeitet habe, als normalen Arbeitstag und dann jede zweite Nacht gearbeitet
00:32:19: habe, dann ist das einfach...
00:32:22: Dann sind diese Lager untereinander, glaube ich, gerade so ein bisschen
00:32:26: gespalten, weil die einen finden, die anderen arbeiten ja gar nicht
00:32:28: mehr so viel wie damals.
00:32:31: Was nicht heißt, dass die Arbeitsbelastung weg ist oder wenig ist, wenn wir
00:32:34: uns jetzt andere Berufe anschauen.
00:32:37: Aber ja, das da sind wir, glaube ich, in der Findungsphase, wenn ich das so
00:32:42: mit den Kollegen im Austausch bin.
00:32:45: Es führt natürlich auch zu dazu, dass viele nicht mehr den Beruf ausüben wollen.
00:32:50: Das ist natürlich auch so, wenn ich so die Stimmung
00:32:56: in der Tierärzteschaft, ich bin natürlich trotzdem regelmäßig auf Fortbildungen, auf
00:33:00: Tierärzte-Fortbildungen, Tierärzte-Kongressen und es war letztes
00:33:04: Jahr, wo es auch um die GOT, habe ich übrigens eine Podcastfolge zu gemacht das
00:33:09: Dramadreieck der GOT sehr empfehlen, sich anzuhören.
00:33:16: Ja, da war die Stimmung schon unterirdisch.
00:33:19: Also es war so, dass sie sich offen auf dem Kongress,
00:33:24: Bühne, Zuschauer, also Zuhörer, Teilnehmer sich offen angegangen haben,
00:33:30: es sehr Täter, Opfer, Held Positionen gab, es sehr unfreundlich wurde, sehr
00:33:36: persönlich wurde und man wirklich diese komplette Verzweiflung der Leute gehört
00:33:42: hat, weil die nicht mehr konnten Also und dann stand vorne jemand, der hat
00:33:47: gesagt: Ja GOT berechnet den Turnier Satz so und so und der unten hat gesagt
00:33:52: ja, aber wie sollen wir das stemmen?
00:33:54: Ich kann nicht und meine Mitarbeiter und wir sind alle am Rande und krank und...
00:33:58: Also es war so eine krasse Verzweiflung und Erschöpfung, die man da in diesen
00:34:05: sehr unschönen Diskussionen untereinander gehört hat.
00:34:08: Und ich befürchte, meine Perspektive wieder, dass die Ärzteschaft untereinander
00:34:16: leider manchmal gegeneinander statt miteinander quasi läuft.
00:34:21: Und das macht die ganze Sache natürlich noch schwieriger.
00:34:25: Warum das in diesem Berufsstand so ist, kann ich nicht so richtig erklären.
00:34:31: Ich bin persönlich mit sehr vielen weiblichen Tierärzten
00:34:35: tatsächlich sehr gut befreundet.
00:34:38: Wir kommen sehr gut zurecht.
00:34:39: Wir arbeiten Hand in Hand.
00:34:40: Wir haben sehr guten, sehr guten Austausch.
00:34:43: Aber ich weiß auch, dass es anders sein kann, dass mit anderen Kollegen die
00:34:48: Probleme sehr viel größer sind und es da wirklich untereinander ja Kämpfe,
00:34:55: Kriege möchte ich es fast nennen.
00:34:58: Und es ist Arbeit genug für alle da.
00:35:00: Also eigentlich gibt es keinen Grund, aber es ist schwierig.
00:35:05: Das ist mein Empfinden, wenn ich da so reinhöre, wenn ich in Unterhaltungen
00:35:10: mache, wenn ich quasi auf den Kongressen bin und sehe, wie die
00:35:14: Leute miteinander umgehen.
00:35:16: Aber wie es wieder so ist, wenn die eigenen Bedürfnisse alle nicht erfüllt
00:35:19: sind, sei es die einfachsten wie Schlaf, Ernährung und finanzielle Absicherung,
00:35:26: Dann bin ich auch nicht bereit, empathisch dem anderen entgegenzutreten, sondern
00:35:31: ich bin ja selber schon so leer.
00:35:32: Wie soll ich denn jetzt noch irgendwie...
00:35:34: Und dann ist man natürlich sehr ich zentriert, um einfach den Tag zu schaffen
00:35:40: und ist auch gar nicht offen für Möglichkeiten und da einen Weg raus
00:35:44: zu finden für den ganzen Berufsstand.
00:35:46: Das wird sicherlich eine Mammutaufgabe.
00:35:48: Und ich glaube, klar helfen Tools wie psychologische Betreuung, Coaching,
00:35:54: Strategien damit umzugehen.
00:35:57: Gleichzeitig, wenn wir nicht grundsätzlich was an der Art, wie wir miteinander
00:36:01: umgehen und wie der Beruf Tag aussieht, ändern,
00:36:07: wird es, glaube ich, sehr schwierig, weil halt die Bedürfnistanks alle
00:36:11: krass leer sind von den Leuten.
00:36:15: Ja, ich glaube, da ist es dann eben auch wichtig, da gerade für Pferdebesitzer
00:36:19: auch mal drüber zu sprechen.
00:36:20: Das ändert zwar an dem Grundproblem der Belastung nichts, aber ich glaube, den
00:36:24: meisten Pferdebesitzern ist überhaupt nicht klar, unter welcher krassen
00:36:28: Belastung der Tierarzt vor allem eigentlich steht.
00:36:30: Klar, der der Pferdebesitzer trauert, wenn sein Pferd gerade eingeschläfert wird.
00:36:34: Aber auch kein Tierarzt wird das gerne machen.
00:36:36: Und ich glaube wie gesagt, dass es vielen überhaupt nicht bewusst ist, unter welchem
00:36:39: Stress und Druck der Mensch vor allem da steht und dass dann nur gemeckert wird,
00:36:43: weil der Termin zur Impfung jetzt schon wieder verschoben wurde, weil gerade
00:36:47: vielleicht irgendein wichtiger Notfall dazwischen gekommen ist.
00:36:49: Also das finde ich tatsächlich sehr wichtig, da man ja diese Perspektive zu
00:36:54: sehen des Tierarztes bei allem Ärger der den ihr dann wahrscheinlich
00:36:57: auch noch oft abbekommt, oder?
00:36:59: Obwohl ich sagen muss, also gerade in der Fahrpraxis,
00:37:03: ich war immer sehr auf Augenhöhe mit meinen Patientenbesitzern unterwegs.
00:37:07: Wir waren eigentlich, mit den meisten war ich gut befreundet, wenn man das so
00:37:11: beruflich sagen kann, habe ich eigentlich immer viel Verständnis bekommen.
00:37:16: Aber wie es in den Wald rein ruft, so ruft es halt auch raus.
00:37:18: Noch mal Kommunikation ist natürlich ein großer Schlüssel.
00:37:22: Und ich habe natürlich früh angefangen, auch auf mich zu achten.
00:37:25: Und am Ende ist es nicht das Problem des Pferdebesitzers.
00:37:29: Das muss man halt auch fairerweise dazu sagen, weil
00:37:33: natürlich ist es schön, wenn ich empathisch bin und Verständnis dafür habe
00:37:36: und es ist mir auch am meisten begegnet.
00:37:40: Wir merken uns ja dann immer nur den einen, der es nicht macht.
00:37:43: Aber ich habe immer...
00:37:46: Wir schreiben ja jeden Patienten auf, den wir besuchen, in unsere Kalender und ich
00:37:49: habe hinter jedem einen Smiley gemacht, wenn er, wenn es ein netter Termin war und
00:37:54: eben ein trauriges Smileys, wenn es ein ärgerlicher Termin oder ein
00:37:58: anstrengender Termin war.
00:37:59: Und es sind immer fast nur glückliche Smileys und dann ist es mal ein doofer.
00:38:05: Aber der ist halt der, über den man redet.
00:38:07: Den erzählt man nicht einmal, den erzählt man 20 Mal, weil man an diesen Schleifen
00:38:11: dann drin ist, weil man sich ja echauffiert und dann bleibt
00:38:15: der halt auch in Erinnerung.
00:38:16: Und da alleine schon die Strategie zu finden, zu sagen okay, das war jetzt doof,
00:38:21: fühle ich mich mal in den anderen rein.
00:38:23: Also warum ist der Pferdebesitzer jetzt gerade so?
00:38:25: Weil jedes Verhalten hat ja irgendwie eine Ursache, um dann damit wieder
00:38:29: in die Kommunikation zu gehen.
00:38:31: Dann sind es wirklich die wenigsten.
00:38:33: Und noch mal: Eigentlich ist es auch nicht die Aufgabe des Pferdebesitzers, für die
00:38:38: Laune, Stimmung oder die Bedürfniserfüllung des Tierarztes
00:38:43: zuständig zu sein oder darauf Rücksicht zu nehmen.
00:38:46: Also das darf man auch ganz klar sagen.
00:38:48: Die sind alle auch selbst ermächtigt, diese Dinge zu tun.
00:38:51: Aber natürlich macht es das leichter, wenn man da diplomatisch in die
00:38:55: in die Kommunikation geht.
00:38:58: Ja, das stimmt.
00:38:58: Also ich glaube, das sind beide Seiten irgendwo gefragt.
00:39:01: Wie immer, wenn Menschen aufeinander treffen.
00:39:04: Ein gewisses Grundverständnis füreinander zu haben, das ist schon nett.
00:39:08: Und trotzdem auch jeder gefragt, für sich selber auch zu sorgen und
00:39:11: sich selber zu regulieren.
00:39:12: Ich glaube, das ist so der Knackpunkt, dass das den Leuten auch bewusst ist, egal
00:39:17: auf welcher Seite man da jetzt steht, wenn man von Seiten sprechen möchte.
00:39:21: Ja, ich glaube, wir haben jetzt schon unheimlich viel besprochen, aber ich
00:39:26: möchte dir gerne noch die Möglichkeit geben, noch mal für dich zu sagen: Gibt es
00:39:31: irgendwas, was du auf jeden Fall noch ansprechen möchtest, was du noch den
00:39:34: Leuten mitgeben möchtest, was wir jetzt noch nicht besprochen haben?
00:39:38: Ich glaube, wir sind ziemlich durch das Thema.
00:39:42: Wie gesagt, Dramadreieck sich immer wieder selbst zu überprüfen, stelle ich mich als
00:39:47: Täter Opfer Held dar oder den anderen?
00:39:50: Und da einfach das wahrzunehmen, erstmal und auszusteigen und zu schauen, dass man
00:39:55: gemeinsam erstmal seine Bedürfnisse anschaut, dann die des anderen versucht zu
00:39:59: verstehen, um dann eben den Weg zu gehen.
00:40:02: Und ich glaube, dann sind wir einen Riesenschritt weiter.
00:40:07: Nicht nur in der Pferdewelt, sondern in der kompletten Gesellschaft.
00:40:12: Und da einfach sehr gut auf sich zu achten.
00:40:15: Und auch wenn wir jetzt Pferdebesitzer genauer anschauen, dann wirklich
00:40:20: auch das chronisch kranke Pferd.
00:40:21: Weil du es gerade noch mal gesagt hast.
00:40:25: Ja, es darf sehr viel gemacht werden und ich unterrichte ja auch
00:40:28: viel, was man machen kann.
00:40:30: Gleichzeitig immer wieder den Blick auf sich selber und mal Fünfe
00:40:34: gerade sein zu lassen.
00:40:35: Und das nehmen schon viele als Angriff an, weil sie sagen, sie können
00:40:39: Fünfe nicht gerade sein lassen.
00:40:40: Und wie kann ich sowas denn nur sagen?
00:40:43: Gleichzeitig, Es ist so wichtig: Pferdegesundheit beginnt bei dir selbst
00:40:48: und dann noch einen Schritt vorher.
00:40:50: Pferdegesundheit beginnt in deinem Kopf, im Denken und da einfach
00:40:55: anzufangen und loszugehen.
00:40:56: Ich glaube, das hilft den Pferden noch viel mehr.
00:41:00: Ja, das war ein sehr schöner Schlusssatz.
00:41:02: Dem kann ich mich eigentlich nur anschließen.
00:41:05: Wir haben aber immer für unsere Gäste am Ende noch drei Fragen, die
00:41:08: wir allen stellen möchten.
00:41:10: Die erste hast du im Grunde schon beantwortet.
00:41:13: Das ist nämlich die Frage, was dir im Alltag hilft, um runterzukommen
00:41:17: und eine Auszeit zu nehmen.
00:41:19: Ich nehme mal an, du hast ja eben schon von Hypnose gesprochen, dass
00:41:22: es in so eine Richtung geht.
00:41:23: Aber vielleicht hast du ja noch was anderes.
00:41:25: Weiß ich nicht. Was ich auch sehr gerne mache ist EFT.
00:41:28: Klopfen.
00:41:30: Feiere ich auch sehr, mag ich sehr, holt mich sehr runter, auch wenn
00:41:34: ich Kopfschmerzen entwickle.
00:41:35: Ich bin so ein Kopfschmerzkandidat, da kann ich EFT sehr, sehr, sehr empfehlen.
00:41:41: Kann man ja auch sehr schnell einfach erlernen.
00:41:43: Ist ja auch kein Hexenwerk sozusagen.
00:41:45: Also wenn ich mal nicht so viel Zeit im Sinne in diesem Sinne habe, obwohl meine
00:41:50: Mama sagt, wenn du keine fünf Minuten Zeit hast, dann musst du dir zehn nehmen.
00:41:54: Guter Rat. Ja, genau.
00:41:57: Also das mache ich schon viel Hypnose, EFT, Atemtechniken, Meditation.
00:42:04: Ich mache es immer wieder.
00:42:05: Ist aber tatsächlich nicht so meins.
00:42:10: Ich zwinge mich da eher so ein bisschen zu zu atmen, runterzukommen, mich
00:42:14: hinzusetzen, geführte Meditationen zu machen, weil ich auch natürlich
00:42:18: merke, dass es mir gut tut.
00:42:19: Aber das ist nichts, was mir so leicht fällt.
00:42:21: Von daher bin ich eher dieser körperliche Typ mit Klopfen, Atmen, Liegen.
00:42:28: Dann wäre die nächste Frage, wir haben einen Freitag zur Abwechslung mal, sonst
00:42:32: sind wir irgendwie immer am Montagmorgen.
00:42:34: Das heißt, wir können jetzt die Frage stellen, was das Schönste an
00:42:37: deiner bisherigen Woche war.
00:42:39: Ja, wir haben ja gerade sehr turbulente Zeiten.
00:42:42: Wie immer im Hause Kleins.
00:42:44: Wir ziehen gerade um.
00:42:46: Deswegen sitzen wir so ein bisschen auf gepackten Kisten.
00:42:49: Gleichzeitig war ich noch zwei Tage in Hamburg auf einer tensegralen Fortbildung,
00:42:54: weil ich da eine Ausbildung mache.
00:42:56: Und das Schönste war, als ich davon nach Hause gekommen bin und meine Tochter die
00:43:01: Treppe runtergestürzt ist, weil ich wieder da war und ich sie ins Bett bringen konnte
00:43:05: und ich aus gefühlt zehn Stunden Reithalle bei -5 Grad ins warme Bett gehüpft bin und
00:43:13: meiner Tochter ein Buch vorgelesen habe.
00:43:15: Das war tatsächlich die schönste Moment dieser Woche.
00:43:19: Schön.
00:43:21: Und hast du abschließend noch einen Wunsch für die Pferdewelt oder etwas, was du
00:43:26: gerne allen Pferdemenschen mitgeben möchtest?
00:43:29: Das wird man ja immer mal wieder gefragt bei solchen Podcasts und es
00:43:31: hat sich bei mir sehr geändert.
00:43:34: So was ich immer weitergeben möchte.
00:43:36: Und eigentlich haben wir den ganzen Tag jetzt oder die ganzen
00:43:38: Podcasts drüber gesprochen. Ja.
00:43:40: Ich habe auch gerade das Outlive-Buch gelesen von Peter Attila.
00:43:44: Ich weiß nicht, ob ihr das kennt und das das ist ein auch ein Arzt, der quasi aus
00:43:50: der Onkologie war und dann auch ganz viel Biohacking gemacht hat.
00:43:55: Also wie kann ich mein Leben optimieren? Sport?
00:43:58: Welche Anteile muss ich reinbringen?
00:43:59: Wie ernähre ich mich am schlauesten, damit ich am längsten und am gesündesten leben?
00:44:03: Aber auch sein Fazit ganz am Ende des Buches ist psychologische Betreuung.
00:44:09: Also pack deinen eigenen Rucksack aus, du bist konditioniert, du bist geprägt aus
00:44:14: seiner Kindheit, aus was weiß ich, aus irgendwelchen Erfahrungen,
00:44:16: die du gemacht hast.
00:44:17: Du trägst Glaubenssätze in dir, die nicht dienlich sind, die dir nicht helfen
00:44:21: und schon gar nicht deinem Pferd.
00:44:23: Warum haben wir diese ganzen Skandale?
00:44:25: Warum hauen Leute ihre Pferde?
00:44:27: Warum heulen sie?
00:44:28: Weil irgendwas nicht klappt.
00:44:29: Warum werden auch so viele Pferde krank?
00:44:31: Auch das, ein Überbemuttern oder ein Übertrainieren oder ein
00:44:35: Untertrainieren auch das.
00:44:37: Auch hier: jedes Verhalten hat ja wieder seine Ursache.
00:44:40: Und das liegt immer in demjenigen, der da vorne steht.
00:44:45: Da bin ich fest von überzeugt inzwischen.
00:44:47: Pferdegesundheit beginnt im Kopf und deswegen wäre mein Wunsch tatsächlich für
00:44:52: die Pferdewelt, dass jeder mindestens mal einen Podcast hört, der
00:44:56: sich mit diesem Thema beschäftigt, ein Coaching aufsucht oder sogar einfach mal
00:45:02: Psychologen anfragt und fragt, ob man sich einfach mal eine Stunde, ohne dass man
00:45:06: eigentlich eine psychische Erkrankung hat, aber psychische, dysfunktionale
00:45:13: Anteile in uns haben wir alle.
00:45:15: Da kommen wir nicht raus.
00:45:17: Dass man sowas mal in Anspruch nimmt.
00:45:19: Ich glaube, wenn wir da anfangen in der Pferdewelt, in der Gesellschaft ich bin
00:45:24: ich persönlich der festen Überzeugung, deswegen habe ich mich so über diese
00:45:27: Podcast Einladung gefreut, dass wir alles andere damit zumindest verbessern.
00:45:34: Ja, sehr schön.
00:45:35: Das ist tatsächlich mal ein ganz anderer Impuls, den wir hier haben.
00:45:39: Aber sehr, sehr passend und würde ich zu 100 % unterschreiben.
00:45:43: Sehr gut.
00:45:44: Oh ja, das wäre jetzt blöd gewesen, wenn nicht.
00:45:48: Nein, Also finde ich wirklich sehr, sehr gut und sehr wichtig Und ich glaube, das
00:45:52: kann man nicht oft genug sagen letztendlich ja.
00:45:54: Dann würde ich sagen Vielen Dank, Veronika, dass du hier warst.
00:45:57: Das war wirklich ein tolles Gespräch.
00:45:59: Ich hoffe, dass da auch viele was von mitnehmen konnten, egal ob jetzt
00:46:02: selbst Tierärzte oder Pferdebesitzerin.
00:46:05: Ich denke, dass da war für jeden was dabei und wir verlinken natürlich wieder alle
00:46:11: Informationen zu dir, auch in den Shownotes.
00:46:13: Das heißt, werde ich jetzt noch nicht kennen sollte, darf dann
00:46:16: natürlich gerne mal vorbeischauen.
00:46:18: Er kann in die KKP Welt hüpfen und mir ein bisschen klopfen und atmen.
00:46:24: Ja, vielen Dank für eure Einladung.
00:46:26: Es hat mir sehr viel Spaß gemacht und ich bin gespannt auf die
00:46:29: Kommentare, Reaktionen.
00:46:31: Also wenn du das jetzt da draußen hörst, lass uns gerne wissen,
00:46:34: wie es dir gefallen hat.
00:46:36: Genau. Und dann sagen wir einmal alle Tschüss.
00:46:39: Tschüss. Tschüss.
00:46:40: Danke fürs Zuhören bei dieser Folge von Psycholohü.
00:46:43: Wenn sie dir gefallen hat, hinterlasst uns doch eine positive Bewertung
00:46:46: und teile die Folge.
00:46:48: Wir freuen uns über Feedback, Themenwünsche und deine
00:46:50: Gedanken zum Thema.
00:46:51: Du findest Carina auf Instagram unter @Begegnung_Pferd und @carinaWarnstaedt.
00:46:55: Autorin.
00:46:56: Und Lea unter @LeaSchneider_Pferdetraining und @virtuelleAssistenz_Lea.
00:47:01: Alle Links findest du auch in den Shownotes.
00:47:03: Folge dem Podcast auf der Plattform deiner Wahl und aktiviere die Benachrichtigungen,
00:47:07: um keine weitere Folge zu verpassen.
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