#26 Corina Trippe über ihren Weg aus der Angst

Shownotes

Corinas große Leidenschaft sind - wie bei uns allen - die Pferde. Doch als ihr Sohn auf die Welt kommt, ändert sich alles: Corina hat plötzlich Angst vor Pferden, ganz besonders vor dem Reiten. Wie sie es geschafft hat, dieser Angst zu begegnen und nun auch anderen als Trainerin dabei hilft, davon rzählt sie in dieser Folge.

Die erwähnte Folge zum Thema Angst

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Intromusik: →ElephantGreen

Transkript anzeigen

00:00:03: Psycholohü, der Podcast über Pferde und Psychologie.

00:00:07: Wir sind Carina Warnstädt, Pferdegestützer und Hypnose-Coach, mit abgeschlossenem

00:00:12: Psychologiestudium und Autorin.

00:00:13: Und Lea Schneider, Pferdeverhaltenstrainerin und

00:00:16: Unterstützung für Selbstständige als Virtuelle Assistenz.

00:00:18: Wir nehmen dich mit in unsere Gedanken zu verschiedenen Themen aus dem Bereich

00:00:22: Pferd-Mensch-Beziehung und entspannende Interviews zu den Themen

00:00:25: Pferde und Psychologie.

00:00:30: Hallo und herzlich willkommen zu einer weiteren Folge von Psycholohü.

00:00:34: Heute ist neben Carina noch jemand anderes bei uns, und zwar ist das Corina.

00:00:39: Corina, vielleicht magst du dich einmal kurz vorstellen.

00:00:41: Wer bist du und was machst du in der Pferdewelt?

00:00:45: Ich bin, wie Lea schon sagt, die Corina.

00:00:47: Ich bin 38 Jahre alt.

00:00:49: Was mache ich in der Pferdewelt?

00:00:51: Ja, ich gebe Unterricht vom Boden und geritten und ich betreue

00:00:59: Pferde von anderen für Urlaubsvertretungen.

00:01:03: Ich biete auch Beritt an und ich habe einen eigenen kleinen Stall

00:01:09: für vier Pferde.

00:01:11: Da steht auch natürlich mein Pferd und bin Selbstversorger.

00:01:16: Und neu dazugekommen, weil ich gemerkt habe, dass viele Pferde …

00:01:20: Also ich bin sehr im Reha-Bereich tätig, dass viele Pferde, die körperliche

00:01:24: Probleme haben, auch die Psyche belastet ist, was sich jeder vorstellen kann.

00:01:29: Wenn ich Schmerzen habe, dann geht das auch irgendwann auf die Psyche oder

00:01:35: ich habe Stress und darauf reagiert der Körper.

00:01:38: Deswegen ist mein Schwerpunkt auch noch auf der Nervensystemarbeit von Mensch und

00:01:43: Pferd, also Es muss ja nicht immer direkt das Trauma

00:01:46: sein, aber Angstsituation, traumatische Situation, Abwehrreaktionen vom

00:01:54: Pferd zu schauen: Wo kommt das her?

00:01:56: Wie kann ich dem Pferd wieder zeigen, dass man Situationen auch anders erleben kann,

00:02:00: sodass das Pferd generell wieder entspannter wird

00:02:03: und sich selbst auch ein bisschen regulieren kann.

00:02:06: Spannend, was du alles machst.

00:02:07: Vielleicht willst du mal erzählen, wie du zu den Pferden gekommen bist und auch, wie

00:02:12: du dann später daraus deinen Beruf gemacht hast?

00:02:16: Ja, wie bin ich zu den Pferden gekommen?

00:02:18: Also ich habe vorher Ballett gemacht, aber da war ich echt ungeeignet für, weil ich

00:02:23: bin sehr, wie soll man sagen, sehr steif.

00:02:28: Nein, ich durfte dann längere Zeit keinen Sport machen und dann habe ich

00:02:32: Ballett an den Nagel gehangen.

00:02:33: Das war eigentlich eh nie was für mich, diese enge Kleidung, die Haare zurück.

00:02:38: Nein, das war nichts für mich.

00:02:40: Und dann bin ich irgendwie mit neun Jahren zum Reiten gekommen.

00:02:44: Faszination Pferd für ein Mädchen, ist da jetzt nicht so weit hergeholt.

00:02:49: Meine Eltern sagen heute, hätten sie gewusst, was sie damit los treten, hätten

00:02:54: sie mir eventuell nie meine erste Reitstunde ermöglicht.

00:03:00: Das ist jetzt auch schon 29 Jahre her.

00:03:02: Ja, so bin ich zum Reiten gekommen.

00:03:04: Ich hatte dann relativ schnell mein erstes Pflegepferd.

00:03:06: Das war auch ein Schimmelpony.

00:03:07: Also ich bin irgendwie den Schimmeln verfallen.

00:03:09: Mein jetziges Pferd ist auch ein Schimmel, ein Camarguepferd.

00:03:14: Das hat sich dann so durchgezogen.

00:03:16: Dann habe ich auch gesagt, später beruflich:

00:03:19: Ich würde gerne was mit Pferden machen, aber auch mit Wirtschaft.

00:03:22: Dann habe ich Horse Business Management studiert in den Niederlanden, also

00:03:28: BWL mit Schwerpunkt Pferdebetriebe.

00:03:30: Ich habe ein Auslandssemester in Wien gemacht an der Veterinärmedizinischen Uni.

00:03:36: Und so kam ich auch zur Reitkunst und so hat das alles irgendwie

00:03:40: seinen Lauf genommen.

00:03:41: Und ich habe schon früher im Verein Reitunterricht gegeben für Kinder und

00:03:48: so hat sich das die Jahre immer durchgezogen, dass ich immer wieder

00:03:51: Unterricht gegeben habe, aber immer nebenberuflich.

00:03:56: Und jetzt tatsächlich erst seit ein paar Tagen, also seit dem 1.

00:04:00: September, habe ich dann einen Schritt in die komplette Selbstständigkeit gewagt,

00:04:05: weil das immer irgendwie so in meinem Herzen verankert war.

00:04:09: Es ist halt ein großer Schritt.

00:04:11: Ich habe es nie so richtig getraut und jetzt habe ich gesagt, ich muss das einmal

00:04:14: machen, damit ich irgendwann nicht da sitze, als alte Frau aus dem Fenster gucke

00:04:18: und denke: Hätte ich das mal gemacht?

00:04:22: Ja, genau.

00:04:23: Und deswegen mache ich das jetzt hauptberuflich und bin gespannt,

00:04:26: wie sich das Ganze entwickelt.

00:04:27: Ja, da sind wir auf jeden Fall auch gespannt.

00:04:29: Das ist ja ein großer Schritt.

00:04:31: Und was du jetzt noch nicht erzählt hast, ist, dass du neben den Pferden auch noch

00:04:35: einen anderen Job hast, den Job der Mutter.

00:04:39: Ja, genau.

00:04:41: Ich bin auch Mutter eines fünfjährigen Sohnes oder eines 5-jährigen Jungens.

00:04:47: Das ist natürlich …

00:04:51: Na ja, muss man nicht unter einen Hut bekommen, weil das bekommt man einfach

00:04:54: nicht alles unter einen Hut, aber man muss sie sehr gut aufteilen.

00:04:58: Und ich habe dann doch ein Ein großes Netzwerk von Unterstützern.

00:05:02: Ich glaube, das braucht man auch, oder?

00:05:04: Bei allem, was du so machst mit eigenem Pferd und Selbstversorger und dann auch

00:05:08: noch selbstständig, jetzt voll selbstständig, das schafft man

00:05:11: wahrscheinlich sonst fast gar nicht, oder?

00:05:14: Nein.

00:05:15: Also es ist auch so, dass ich ja trotzdem noch, ich sage mal, Teilzeit dann

00:05:19: arbeite, auch in der Selbstständigkeit.

00:05:20: Wenn mein Sohn in der Kita ist, kann ich dann so Sachen machen wie

00:05:24: Urlaubsbetreuung, Pferde versorgen, meinen Stall machen und den Leuten, die

00:05:30: Vormittagszeit haben, Unterricht geben.

00:05:31: Dann habe ich ein paar Tage in der Woche, da wird mein

00:05:34: Sohn von seinem Vater betreut, weil ich auch eine lange Zeit alleinerziehend war.

00:05:41: Und da habe ich dann auch Zeit, nachmittags Unterricht zu geben.

00:05:44: Aber man muss sich schon gut aufteilen und man hat natürlich immer irgendwie so das

00:05:50: Gefühl von, irgendwas fällt hintenüber.

00:05:53: Das Pferd, die Arbeit, das Kind, die Partnerschaft.

00:05:58: Man selber.

00:06:00: Ja, man selber. Genau.

00:06:02: Und das hat mich dann doch eine ganze Zeit lang sehr belastet und mir auch immer ein

00:06:07: schlechtes Gefühl, man hat immer so schlechte Gewissen.

00:06:10: Irgendwer kommt jetzt zu kurz, aber ich habe auch gelernt, damit

00:06:14: umzugehen und zu sagen, man hat verschiedene Teile, man hat verschiedene

00:06:19: Bälle, die man wie beim Jonglieren hochhalten kann und wenn mal ein Ball

00:06:23: runterfällt, dann ist das auch okay und man hebt den dann wieder auf.

00:06:26: Es muss sich die Waage halten und Sonst zerreißt das ein.

00:06:34: Man kann nicht für alles gleich da sein.

00:06:36: Und wenn man dabei, wie gesagt, einfach so eine gute

00:06:42: Balance halten kann zwischen diesen ganzen Themen …

00:06:47: Ich habe zum Beispiel Tage, da nehme ich mir dann nur Zeit für meinen Sohn.

00:06:52: Das ist auch der Vorteil der Selbstständigkeit.

00:06:54: Ich war vorher Teilzeit anderweitig tätig und

00:07:00: dann blieb immer nur der Nachmittag auch für den Stall machen,

00:07:03: Pferde bewegen und so.

00:07:05: Und jetzt kann ich sagen, das ist alles vormittags abgedeckt und ich habe dann

00:07:08: nachmittags Zeit, mich einfach nur komplett meinen Sohn zu kümmern.

00:07:13: Und was ich aber auch sehr schön finde, dass du den Mut hast, auch

00:07:16: einfach nach Hilfe zu fragen.

00:07:18: So haben wir uns ja auch kennengelernt, dass ich dich zum Beispiel unterstütze als

00:07:23: Assistenz in deiner Selbstständigkeit eben.

00:07:26: Das ist ja auch keine Selbstverständlichkeit, dass

00:07:29: gerade Die Leute, die vielleicht jetzt erst am Anfang stehen, weil du ja jetzt

00:07:33: gerade auch erst Vollzeit selbständig geworden bist,

00:07:36: haben, glaube ich, da wirklich so groß diese Hürde: „Ich muss alles selber

00:07:40: schaffen und ich muss das alles machen.

00:07:43: Das finde ich sehr schön, einfach noch mal zu sagen auch, dass es auch okay ist,

00:07:46: Sachen abzugeben und sich Unterstützung zu holen von außen, weil wenn man jetzt

00:07:50: gerade schon gehört, jetzt voll selbstständig vorher, aber

00:07:54: Teilzeitjob, deine Selbstständigkeit, Selbstversorger, Kind, da kommt ja

00:07:59: doch eine ganze, ganze Menge zusammen.

00:08:00: Also ist ja gut, da von Anfang an sich die Unterstützer zu suchen.

00:08:05: Ja, das ist auch so und ich glaube, das muss auch jeder für sich selber

00:08:07: entscheiden, weil – das höre ich jetzt vielleicht ein bisschen egoistisch an –

00:08:11: aber es ist jetzt nicht so, dass ich jetzt nur voll in der Mutterrolle aufgehe.

00:08:16: Ich bin auch noch Ich, also ich bin Mutter, aber diese Seite mit den Pferden

00:08:20: und dieser Selbstverwirklichung geht es bei mir trotzdem noch sehr stark.

00:08:23: Ich glaube, wenn ich jetzt sagen würde, ich gebe alles auf und bin jetzt nur noch

00:08:28: Mutter, das würde mich nicht erfüllen und ich habe mir erlaubt, auch mich weiterhin

00:08:33: zu sehen und auch für meine Wünsche und Träume einzugehen und das nicht alles

00:08:38: aufzugeben, in Anführungsstrichen, nur weil ich jetzt Mutter bin.

00:08:42: Ja, da braucht man einfach die Unterstützung und ich

00:08:47: denke, das ist auch nicht verkehrt und man kann halt glücklich sein.

00:08:50: Ich kriege das halt auch viel bei Bekannten und Freunden mit, denen die

00:08:53: Unterstützung fehlt, dass das dann schwieriger ist.

00:08:56: Und es kommt auch aufs Kind drauf an.

00:08:58: Ich habe Bekannte gehabt, die haben gesagt: „Ich stelle mein Kind im

00:09:01: Kinderwagen neben den Reitplatz und dann bin ich geritten

00:09:05: und das Kind hat geschlafen.

00:09:07: Ja, mein Sohn hat gesagt: „Nichts da, Mutti.

00:09:09: Ich hasse, es im Kinderwagen zu legen. Ich schreie nur.

00:09:12: Wenn, dann bitte in der Trage." Ja, kann man wenig machen.

00:09:17: Mein Pferd war damit auch noch ein Jungpferd.

00:09:19: Dann habe ich mir eine Mädel aus dem Stall gesucht, die den dann betreut hat am

00:09:23: Stall, während ich mich ums Pferd gekümmert habe.

00:09:27: Und auch mit dir, Lea, Natürlich denkt man:

00:09:30: „Ich mache das jetzt gerade erst und möchte ich dann da

00:09:34: schon Geld für ausgeben?

00:09:36: Aber der Punkt ist der: ich habe mir gesagt: Wenn ich das jetzt mache, dann

00:09:40: auch wirklich von Anfang an möchte ich das professionell aufbauen.

00:09:43: Und ich weiß inzwischen in meinen 38 Jahren, wo meine Stärken

00:09:46: liegen und meine Schwächen.

00:09:48: Und meine Schwächen liegen definitiv bei so Sachen, wie du sie gemacht hast.

00:09:54: CRM-system, mich da einarbeiten, Technik am Computer, ich kann

00:09:58: das nicht, ich hasse es.

00:09:59: Und Ich wüsste ganz genau, dass das immer Themen wären, die würde ich wegschieben.

00:10:03: Aber eigentlich ist es total wichtig, direkt am Anfang da am Start zu sein.

00:10:08: Und deswegen habe ich gesagt: „Nein, ich suche mir jemanden,

00:10:11: der das für mich macht, weil manchmal muss man auch erst investieren, dann

00:10:15: daraus den Benefit zu haben.

00:10:17: Und bis jetzt funktioniert das, glaube ich, ganz gut.

00:10:19: Ja, und wie du auch sagst, jetzt noch mal zurück zu deinem Sohn, dass

00:10:22: du nicht nur Mutter bist.

00:10:24: Das ist ja auch total wichtig, damit du dann auch vernünftig für ihn da sein

00:10:28: kannst, als wenn du immer an deinem persönlichen Limit gehst und irgendwie das

00:10:32: Kind so nebenher läuft, das mal so zu sagen.

00:10:35: Genau.

00:10:35: Also das ist ja da wirklich wichtig, auch auf deine eigenen Ressourcen zu achten,

00:10:38: dann auch wieder für ihn welche zu haben. Richtig, genau.

00:10:42: Das ist es auf jeden Fall und das bekomme ich bei den Pferden, das bekomme ich

00:10:45: in der Zusammenarbeit mit den Pferden.

00:10:47: Ja, das ist ja schon total schön.

00:10:48: Das ist ja, glaube ich, das, was auch viele von uns eint, dass wir da unsere

00:10:52: Kräfte auch wieder stärken können, wenn wir bei den Pferden sind.

00:10:56: Aber wir wissen ja von dir so aus dem Vorgespräch beziehungsweise aus worüber du

00:11:01: dich gemeldet hast, dass das auch nicht immer so einfach für dich war, dass du

00:11:05: nicht immer das so genießen konntest mit den Pferden.

00:11:08: Möchtest du davon vielleicht noch erzählen?

00:11:11: Ja, das war sehr spannend.

00:11:15: Ich meine, mit dem Alter wird man ja eh weiser.

00:11:17: Als Kind hat man sich auf alles gesetzt und wurde auch immer auf alles gesetzt.

00:11:23: Ich meine, früher war das auch noch ein bisschen anders mit den Schulpferden.

00:11:26: Als ich angefangen habe zu reiten, die waren nicht alle lieb.

00:11:29: Da hatte jeder sein Spleen und man hat sich das ausgesucht, was am wenigsten

00:11:33: gesundheitsgefährdend ist.

00:11:36: Aber man wird auch vorsichtiger.

00:11:43: Man denkt: Okay, ich habe dann irgendwann mit dem Springen aufgehört, weil ich

00:11:46: dachte mir, das Adrenalin mit dem Pferd, was ich damals geritten bin, das

00:11:50: brauche ich nicht mehr zwingend.

00:11:52: Und dann wurde ich Mutter und dann hatte ich auf einmal Angst.

00:11:57: Also auch eine Angst, die ich so auch noch nie hatte, auch wenn man sich

00:12:00: mal unwohl gefühlt hat oder so.

00:12:02: Aber ich hatte wirklich richtig, richtig, richtig Angst.

00:12:05: Als ich ein Mal aufsteigen sollte im Unterricht, habe ich geweint, weil ich

00:12:09: solche Angst hatte, auf mein Pferd zu steigen, was noch nie etwas gemacht hat,

00:12:13: während ich drauf saß.

00:12:15: Außer natürlich halt, die Reaktion, wie ein Pferd so zeigt,

00:12:18: also mal zur Seite springen oder so.

00:12:20: Sie war auch erst fünf, vier, irgendwie so.

00:12:24: Wir haben gerade angefangen mit dem Reiten.

00:12:29: Und ich sage mal so: Als ich sie angefangen habe, mal so draufzusitzen

00:12:35: oder so, daa habe ich am Halfter und einem Strick gemacht und bin dann so von der

00:12:38: Stallgasse die Wege, die sie kannte, wo ich weiß, da brauche ich keine Lenkung,

00:12:42: mal so ein paar Meter draufsitzen.

00:12:44: Also das habe ich alles gemacht und als mein Sohn geboren worden war, dann hat

00:12:49: sich da so ein Knopf umgelegt und ich hatte richtig Angst.

00:12:54: Mein Pony konnte an der Hand richtig eskalieren.

00:13:01: Das kam auch irgendwie von jetzt auf gleich.

00:13:03: Sie ist dann wirklich gestiegen, hat Capriolen geschlagen, hat gequietscht.

00:13:08: Ich kam nicht mehr vor und zurück, weil wenn ich nach vorne bin, dann hat sie

00:13:11: angefangen zu bocken und ist losgeschossen.

00:13:16: Wenn ich gesagt habe, ich bleibe stehen, dann ist sie gestiegen und irgendwie war

00:13:19: in meinem Kopf verankert: Oh je, was ist, wenn sie das macht, wenn ich draufsitze?

00:13:23: Obwohl sie es nie gemacht hat.

00:13:26: Die ist zu 98% total brav, aber wenn diese 2% rausgekommen sind, dann

00:13:32: war das wirklich spannend.

00:13:37: Also auch alleine von der Bewegungshalle zurück in die Box zu kommen.

00:13:41: Das war dann schon ein Akt.

00:13:43: Und das hat sich irgendwie so verankert und auch auf andere Pferde übertragen,

00:13:46: sodass ich auch bei anderen Pferden Angst hatte.

00:13:49: Das heißt auch, mit anderen Pferden, als du mit denen gearbeitet hast, also

00:13:53: wirklich auf Selbstständigkeitsebene, dass du da das auch gemerkt hast?

00:13:57: Oder warst du da gar nicht selbstständig zu dem Zeitpunkt?

00:14:00: Nein, zu dem Zeitpunkt war ich nicht selbstständig.

00:14:02: Da war ich in Elternzeit, da war ich auch angestellt.

00:14:06: Da war mein Sohn, der war, glaube ich, ein Jahr alt.

00:14:10: Davor kam das für mich eh nicht infrage, mein Pferd zu reiten, weil sie

00:14:13: einfach auch noch zu jung war.

00:14:15: Dann sollte ich mal das Pferd von der Freundin, habe ich vertretungsweise

00:14:18: gemacht haben und dann habe ich auch gemerkt: Boah, wenn ich mich da

00:14:20: draufsetze, ist ein ganz mulmiges Gefühl.

00:14:23: Hoffentlich erschreckt er sich nicht und Sachen, die mir vorher völlig egal waren.

00:14:27: Das war aber auf einmal dass ich da tierische Angst hatte, auch, dass ein

00:14:32: Pferd vielleicht mal gegen mich springt oder an der Hand eskaliert.

00:14:36: Das war total tief verankert in mir.

00:14:39: Gab es da die Gedanken konkret an deinen Sohn?

00:14:43: War das daran geknüpft?

00:14:45: Ich kenne das von anderen, dass sie gesagt haben: Mir darf jetzt nichts passieren,

00:14:49: weil mein Kind ist von mir quasi abhängig.

00:14:52: Oder war das gar nicht, dass du soweit denken konntest, vielleicht

00:14:55: auch in der Situation? Ja, doch.

00:14:57: Das Denken verändert sich da schon sehr.

00:14:59: Ich glaube, auch wenn es einem nicht bewusst ist, ist das in

00:15:04: unserer Biologie gespeichert.

00:15:05: Er ist ja abhängig von mir.

00:15:07: Ich muss auf mich aufpassen: Was ist, wenn ich nicht mehr da bin?

00:15:12: Wer kümmert sich dann mein Kind?

00:15:14: Ich habe sowieso allen mir übertragenen Lebewesen, egal ob Mensch oder Tier, ein

00:15:19: sehr hohes Verantwortungsbewusstsein und ein sehr großes Beschützerinstinkt.

00:15:23: Und das hatte ich natürlich auch meinem Sohn gegenüber.

00:15:28: Ja Und auch irgendwie die Angst, dass ich mir wehtue, die Angst auch vor Schmerz.

00:15:36: Das war auch relativ groß.

00:15:37: Ich weiß nicht, ob da die Geburt vielleicht auch mit

00:15:39: drin hing oder so, aber das war irgendwie sehr präsent dann zu dem Zeitpunkt.

00:15:45: Und wie bist du denn damit umgegangen?

00:15:48: Das klingt ja schon so, als hätte dich das auch stark eingeschränkt, einfach.

00:15:54: Ja, absolut.

00:15:56: Ich wollte auch gerne anfangen mein Pferd zu reiten.

00:15:59: Ich meine, dann wurde es eh noch mal ein bisschen schwierig durch die Trennung.

00:16:06: Da musste ich dann erst mal mein Leben neu ordnen und hatte meine Stute

00:16:09: dann zur Verfügung gestellt, aber auch nur neun Monate, weil das

00:16:14: hat überhaupt nicht funktioniert.

00:16:16: Sie ist da auch total eskaliert.

00:16:20: Der, der ich die zur Verfügung gestellt hatte, die hatte dann auch Angst vor der

00:16:24: und hat sich nicht drauf gesetzt und dann sollte ich da auch ständig hinkommen und

00:16:28: dann habe ich irgendwann gesagt: Nein, ich hol mir mein Pferd wieder zurück, weil ich

00:16:32: habe jetzt mein Leben geordnet.

00:16:34: Sie hat totale Angst vor meiner Stute und die beiden kommen halt

00:16:38: einfach nicht mehr zusammen.

00:16:39: Und ich habe das auch gemerkt, wenn ich da war.

00:16:41: Die hat sich irgendwie total verändert.

00:16:43: Ja, und das war auch irgendwie wie so ein Neuanfang.

00:16:46: Ich habe dann gedacht, okay, jetzt muss ich erst mal eine Runde Horsemanship.

00:16:51: Ich habe überhaupt keine Ahnung davon.

00:16:52: Aber ich habe mir gedacht, okay, ich muss jetzt irgendwie gucken, dass wir erst

00:16:57: mal wieder auf einen grünen Zweig kommen.

00:17:00: Da habe ich auch gemerkt, ich habe auch Angst im Umgang mit ihr.

00:17:04: Und sie hat es mir aber irgendwie leicht gemacht, weil ich habe sie vom Hänger

00:17:07: geladen wieder und seitdem war sie auch ein anderes Pferd.

00:17:12: Sie ist dann wieder so ein bisschen zurückgekommen in ihre alten Gewohnheiten.

00:17:18: Ich meine, das ist ein Jungpferd, das ist ein Camarguepferd.

00:17:22: Die sind doch einfach spritzig.

00:17:24: Und wenn die mal irgendwie abgeht, dann …

00:17:27: Das sind Arbeitstiere, die hat einfach auch diesen, ich sage mal, Spirit.

00:17:32: Und das ging dann eigentlich ganz gut.

00:17:37: Und dann habe ich halt angefangen, dieses Thema rausgehen, vor allem auch

00:17:40: alleine rausgehen, wieder aufzunehmen.

00:17:43: Und da habe ich zuerst geguckt – das ist auch ein großes Thema, was ich immer

00:17:47: behandle, weil ich ja jetzt selber Leuten helfe, die Probleme haben,

00:17:49: mit ihren Pferden rauszugehen.

00:17:52: Sicherheit sorgt für Sicherheit.

00:17:54: Also ich habe erst mal geguckt, weil ich ja auch diese Angst hatte, mich zu

00:17:59: verletzen: Was kann ich tun, das Risiko zu vermindern?

00:18:02: Und das sind so, ich sage mal in Anführungsstrichen, einfache Sachen, wie

00:18:05: knöchelhöhe Schuhe, dass wenn sie zur Seite springt, dass sie mir nicht

00:18:09: irgendwie den Fuß brechen kann, wenn mich auf den Knöchel

00:18:11: springt, Handschuhe anziehen.

00:18:14: Ich habe einen langen Strick genommen habe, dass wenn sie eskaliert, dass

00:18:17: sie sie von mir weghalten kann.

00:18:18: Und ich habe einen Knotenhalfter benutzt, weil das hat mir irgendwie die Sicherheit

00:18:24: gegeben – jetzt kann man wieder sagen: Ja, scharfe Gegenstände,

00:18:28: das lasse ich jetzt mal außen vor –, aber Mir hat es die Sicherheit gegeben, dass

00:18:31: ich, wenn es so weit kommt, sie zumindest halten kann und irgendwie Kontrolle habe.

00:18:36: Es hat mir einfach das Gefühl von Kontrolle gegeben und ich

00:18:39: habe es selten gebraucht.

00:18:41: Und dann hatte ich Glück, dass mein neuer Stall direkt am Wald lag.

00:18:48: Und dann habe ich mir meinen Partner mitgenommen, der absolut gar

00:18:51: keine Ahnung von Pferden hat.

00:18:52: Ich glaube, er hätte nichts tun können.

00:18:56: Er hat mich total co-reguliert.

00:19:00: Er ist so ein ganz ruhiger, er ist wie so ein Fels in der Brandung

00:19:04: und ich war nicht alleine.

00:19:05: Also ich konnte meine emotionale Last irgendwie teilen mit jemandem.

00:19:10: Und ich sage mal, ich hatte immer so einen Kopf zur Not, wenn sie richtig eskaliert,

00:19:14: der ist über 1,90 groß, der kann mir zumindest helfen, sie

00:19:17: irgendwie festzuhalten oder so.

00:19:19: War so in meinem Kopf, ob das jetzt geklappt hätte oder nicht,

00:19:21: lasse doch mal außen vor.

00:19:22: Aber es war einfach in meinem Kopf diese Sicherheit und

00:19:26: er ist dann immer mit mir gegangen und dann haben wir es ganz langsam, haben wir

00:19:30: diese negativen Erfahrungen überschrieben.

00:19:33: Und ich habe ganz viel mit meinem Bauchgefühl gearbeitet.

00:19:35: Also wir sind wirklich am Anfang erst aus dem Tor Richtung Wald

00:19:39: und wieder umgedreht.

00:19:40: Also so, dass alle entspannt waren.

00:19:43: Sobald ich gemerkt habe, es kommt so ein Level von Unruhe auf,

00:19:46: ich bin gar nicht so weit gegangen.

00:19:48: Dann habe ich sie kurz da grasen lassen und wieder umgedreht, so,

00:19:50: als ob ich das wollte.

00:19:52: So haben wir uns wirklich Stück für Stück für Stück vorgearbeitet bis zum Wald

00:19:59: und sind dann immer wieder umgedreht und dann war alles super.

00:20:01: Dann sind wir ein Stück in den Wald rein.

00:20:03: Dann bin ich mal mit anderen Leuten zusammen spazieren gegangen im Wald,

00:20:07: damit sie überhaupt dann schon mal die neue Gegend kennenlernt.

00:20:11: Ja, und dann haben wir das wirklich, ich würde fast sagen, Meter für Meter – ist

00:20:14: jetzt übertrieben – langsam aufgebaut, sodass ich mich die ganze

00:20:18: Zeit sicher gefühlt habe.

00:20:20: Und ich glaube, das hat einfach sehr viel dazu beigetragen, wenn wir mal an die

00:20:24: Co-Regulation denken, dass sich auch mein Pferd sicher gefühlt hat

00:20:28: und da entspannter war.

00:20:30: Und dann habe ich ihr halt auch immer mehr vertraut.

00:20:32: Also je mehr – ich habe quasi meine Neurorezeption

00:20:36: überschrieben und ihre, glaube ich, auch – durch diese guten Erfahrungen, dann

00:20:40: haben wir uns immer mehr zugetraut.

00:20:42: Und irgendwann habe ich es auch alleine gemacht, ohne meinen Partner.

00:20:45: Also dann bin ich halt ohne ihn auch mal so die Strecken gegangen.

00:20:50: Und natürlich kamen dann so Sachen, die dann hat ein Pferd gewiehert, dann kamen

00:20:53: uns Pferde entgegen, dann hat sich die Situation wieder ein bisschen aufgeladen.

00:20:57: Aber dadurch, dass ich immer sicherer und gelassener wurde und dachte, ich habe das

00:21:00: im Griff, konnte ich auch weniger Druck auf sie ausüben.

00:21:02: Weil oft ist das ja so, wenn wir dann Angst haben, dass wir dann irgendwie

00:21:06: unnötige Härte oder so walten lassen, weil wir denken: Oh, wir müssen

00:21:10: das unter Kontrolle haben.

00:21:11: Das habe ich auch gemacht.

00:21:13: Das war so eine Reaktion in mir, das konnte ich gar nicht irgendwie steuern.

00:21:17: Die war quasi schneller, als ich denken konnte.

00:21:19: Genau, und so habe ich das aufgebaut.

00:21:22: Dann habe ich mich auch mal kurz drauf gesetzt und habe ich mir eine Kappe

00:21:26: mitgenommen und dann bin ich an irgendeiner Bank aufgestiegen, bin ein

00:21:29: paar mal geritten und dann, sobald ich gemerkt habe: Oh, hier kommt wieder

00:21:33: Spannung rein, dann bin ich wieder abgestiegen, habe geführt.

00:21:36: Also ich habe auch nicht versucht, irgendwie sozusagen: Da muss ich jetzt

00:21:40: durch, ich muss mich das jetzt trauen.

00:21:42: Nein, ich habe immer geguckt, dass die Situationen entspannt sind

00:21:46: und wir darauf aufbauen.

00:21:48: Und das hat sehr gut geklappt.

00:21:49: Jetzt kann ich auch mit ihr alleine ausreiten gehen, wir gehen auch spazieren.

00:21:52: Natürlich ist sie alleine aufgeregter, aber

00:21:56: das macht mir irgendwie nichts aus, weil ich habe so dieses tiefe Vertrauen, dass

00:22:00: ich die Situation schon regeln kann.

00:22:03: Und ich bereite mich auch dementsprechend auf Situationen vor, auch

00:22:07: mit Pferden, mit denen ich arbeite.

00:22:10: Also da gucke ich auch, dass ich soweit vorbereitet bin, dass ich sage, ich

00:22:14: habe alles getan, eine Situation unter Kontrolle zu haben.

00:22:20: Kann ja auch gefährlich werden fürs Pferd, wenn sich das jetzt

00:22:26: losreißt oder wie auch immer.

00:22:29: Genau, und das Ganze habe ich dann auch aufs Reiten übertragen,

00:22:33: wobei das noch mal der größere Schritt war, muss ich sagen.

00:22:36: Da habe ich mir dann auch erst jemanden dazugeholt, der sie reitet, damit ich

00:22:41: quasi sehe, es passiert nichts, sie macht nichts.

00:22:47: Sie ist da einfach ganz lieb.

00:22:50: Sie hatte am Anfang auch Probleme mit vielen Leuten in der Halle.

00:22:53: Da hatte ich dann auch wieder Situationen, die mich ein bisschen

00:22:55: zurückgeworfen haben.

00:22:57: Da hat sie sich dann einfach wie wild im Kreis weiß gedreht und

00:23:00: ist gestiegen und alles.

00:23:02: Dann ist man auch so auf Alarmbereitschaft.

00:23:04: Man guckt: Oh, höre ich irgendwo was?

00:23:05: Gibt es irgendwo einen Grund, dass sie aus ticken könnte oder so?

00:23:08: Und da habe ich den Tipp angenommen von jemandem und habe einfach

00:23:11: während des Reitens Musik gehört.

00:23:13: Also Musik, die mich beruhigt oder die Mut finde, damit mein Nervensystem nicht

00:23:19: ständig ist auf: Oh, wo könnte jetzt gleich irgendwas

00:23:22: sein, bevor sie sich erschreckt?

00:23:24: Also dass ich generell mich auch so ein bisschen abgeschirmt habe,

00:23:27: einfach fokussierter war auf uns. Und das hat auch...

00:23:30: Das hat mir auch sehr, sehr viel geholfen.

00:23:31: Einfach dieses Abschalten von meinem Alarm.

00:23:35: Wo könnte jetzt irgendwie was sein?

00:23:37: Und auch da haben wir dann wieder so viele gute Situationen gesammelt, dass sich das

00:23:42: Vertrauen wieder gebessert hat und ich uns dann immer mehr zugetraut habe.

00:23:47: Ich muss sagen, inzwischen auch durch die ganze Arbeit mit meinem Nervensystem, die

00:23:50: ich bis jetzt gemacht habe, und ich bin irgendwie total sicher geworden.

00:23:55: Ich bin einfach total sicher geworden in meinem Tun und ich habe auch keine

00:23:57: Angst mehr, auch vor fremden Pferden.

00:24:00: Ich habe absolut keine Angst mehr, weil ich sage, irgendwie wird sich diese

00:24:03: Situation schon geben und ich bin vorausschauend.

00:24:06: Ich war schon immer vorausschauend, aber ich habe auch gelernt zu gucken, okay,

00:24:09: wenn mir jemand sagt, dieses Pferd kann das und das und das machen.

00:24:12: Ich schaue mir meine Umgebung vorher an.

00:24:14: Ich gucke „Okay, wenn jetzt irgendwas sein sollte, wo könnte ich mich

00:24:18: schützen, falls es total eskaliert?

00:24:21: Also einfach dieses Vorausschauende, mich selber durch entsprechendes Equipment auch

00:24:25: absichern, damit mein Körper sagen kann: „Okay, ich habe

00:24:30: alle Gefahrenquellen ausgeschaltet, die ich kann und deswegen bin ich

00:24:35: auch total ruhig und gelassen.

00:24:37: Und das überträgt sich meistens eh auf die Pferde.

00:24:40: Das ist aber immer das große Geheimnis.

00:24:43: Wenn der Mensch wenn es noch wenig ist, dann wird es vieles auch besser.

00:24:48: Ja, ist schön, wie du dir da so dein individuelles Sicherheitsnetz

00:24:53: gestrickt hast. Aber das hat mich viel erinnert.

00:24:56: Wir hatten auch schon mal eine Folge zum Thema Angst.

00:24:59: Da hat sich gerade vieles noch mal auch gezeigt, was wir auch besprochen

00:25:01: haben, dieses kleinschritte Vorgehen.

00:25:03: Auch hier der Punkt: Hol dir Unterstützung.

00:25:06: Und wenn es jemand ist, der überhaupt keine Ahnung hat von Pferden, aber du hast

00:25:08: eine emotionale Stütze, jemand, der dein Pferd zum Anfang erst mal

00:25:13: geritten ist, dass du es nicht selber machst, sondern dass du erst mal die

00:25:16: Sicherheit gewinnst übers Gucken und so weiter.

00:25:19: Das waren ganz viele von den Strategien, die wir damals auch besprochen haben.

00:25:22: Und das ist auch schön, noch mal zu sehen, dass das auch tatsächlich

00:25:26: für andere so hilft.

00:25:28: Ja, und das finde ich auch irgendwie das Spannende, weil ich habe es

00:25:30: ja intuitiv irgendwie gemacht.

00:25:32: Ich habe gedacht: Okay, was könnte mir helfen?

00:25:34: Was gibt mir Sicherheit?, aus einem inneren Gefühl heraus.

00:25:39: Ich hatte jetzt kein Booklet, wo drinnen stand: Macht dies und das und jenes,

00:25:43: sondern ich habe einfach geguckt: Okay, was?

00:25:45: Also mein Partner ist mitgekommen und ich habe mir gedacht: Boah, das alleine schon,

00:25:49: diese emotionale Anspannung irgendwie teilen zu können, etwas abgeben zu können,

00:25:57: das ist schon unheimlich viel wert.

00:25:59: Deswegen finde ich, es ist auch immer wichtig, sich da Hilfe zu suchen.

00:26:04: Also ich hatte auch eine Kundin, die Probleme hatte, mit ihrem Pferd

00:26:08: alleine rauszugehen und ich sage: Wir gehen jetzt einfach mal.

00:26:12: Ja, mal gucken, wir wollen vom Hof kommen.

00:26:15: Und ich habe mir das Pferd genommen.

00:26:17: Ich bin losmarschiert. Ich habe gesagt: „Ich nehme den jetzt mal.

00:26:19: Dann bin ich losmarschiert.

00:26:20: Dann habe ich einfach die ganze Zeit mit ihr gequatscht.

00:26:22: Ich habe mir alle möglichen Themen …

00:26:23: Wir haben die ganze Zeit gequatscht und gequatscht und gequatscht

00:26:26: und zack, waren wir am Wald.

00:26:27: Natürlich hat der auch mal geguckt.

00:26:29: Er ist auch mal seitwärts gegangen.

00:26:31: Dann habe ich zu ihr gesagt: Schau mal, wir sind am Wald.

00:26:34: Wir sind einfach vom Hof gegangen. Ist mal gar kein Problem.

00:26:37: Der hat auch nicht eine Frage gestellt.

00:26:39: Wir sind einfach gegangen und du warst viel entspannter.

00:26:43: Und das hilft einfach den Pferden ungemein in vielen Situationen.

00:26:50: Und deswegen finde ich das Thema Nervensystem auch so spannend.

00:26:55: Es ist halt nur schade, dass viele Reiter und Pferdemenschen halt immer

00:26:58: am Pferd was machen wollen.

00:27:00: Wir trainieren das Pferd, wir machen was am Pferd, das Pferd muss.

00:27:04: Und sobald der Mensch aber an sich selber arbeiten muss, was sehr viel anstrengender

00:27:09: ist, dann ist die Hemmschwelle oft größer.

00:27:15: Obwohl das besser wird. Ja, genau.

00:27:16: Ich erlebe das schon, dass es immer mehr Menschen auch gibt, die das auch wollen

00:27:22: und sehen, dass sie da einen großen Teil beitragen können und dass sie da

00:27:27: auch genau daran arbeiten wollen.

00:27:28: Ich weiß, was du meinst, leider ist das wirklich häufig so, es ist ja auch total

00:27:33: verständlich, also jetzt einfach mal aus einer psychologischen Perspektive: Wir

00:27:36: wollen unseren Selbstwert schützen und da ist es natürlich viel Selbstwert

00:27:39: dienlicher zu sagen, das andere Wesen ist schuld, nämlich das Pferd.

00:27:43: Da müssen wir was daran arbeiten, als zu sagen: Ich muss an mir arbeiten.

00:27:47: Also erst mal total nachvollziehbar, dass man den Gedankengang so hat.

00:27:52: Aber ich finde es schön, dass es diesen Weg mittlerweile gibt, dass es

00:27:55: auch mehr Leute gibt, die sagen: Nein, ich bin da auch ein großer

00:27:59: Faktor und ich muss da was dran ändern.

00:28:01: Und was du eben auch gesagt hast mit dem Reden, da wollte ich noch zu sagen, das

00:28:06: ist ja auch noch mal ein anderer Punkt, dass wir allein dadurch, dass wir uns

00:28:11: unterhalten, das sehe ich auch ganz häufig, wir a) atmen,

00:28:16: denn das wird ja häufig dann doch mal vergessen in so stressigen Situationen.

00:28:20: Und wenn wir reden, müssen wir gleichmäßig atmen und b) natürlich auch nicht in

00:28:25: dieses Gedankenkarussel kommen können, weil wenn wir uns ablenken mit anderen

00:28:28: Themen, dann können wir natürlich nicht überlegen, wo könnte jetzt mein Pferd

00:28:32: als Nächstes wegspringen oder so.

00:28:34: Das hat also total viele Faktoren.

00:28:36: Wenn jemand zweites da ist, egal ob das jetzt ein Trainer, eine Trainerin ist oder

00:28:40: Partner, Partnerin, einfach, dass da jemand ist, mit dem man reden

00:28:44: kann, dass das schon so viel wert.

00:28:46: Genau, wo ich noch eben zurückkommen möchte.

00:28:49: Du hast jetzt gerade gesagt, es ist einfacher zu sagen, dass das Pferd

00:28:53: quasi Schuld hat.

00:28:55: Ich glaube, und du meintest es ja auch nicht so, aber

00:28:59: ich glaube, was Was auch ganz wichtig ist, dass man diese Schuldfrage

00:29:03: auch einfach mal ausstellt.

00:29:05: Weil es kommen zwei Individuen ja zusammen und sagen wir mal so, selten ist es ja so,

00:29:13: dass das Pferd bei einem geboren worden ist und man hat alles, man hat das Pferd

00:29:17: aufwachsen sehen, man hatte da alles unter Kontrolle.

00:29:20: Selbst ich habe meine Stute, die ist gerade zwei geworden, als ich die gekauft

00:29:24: habe, aber keine Ahnung, was vorher war.

00:29:27: Die ist auch in einem Transporter nach Deutschland gekommen, war da auf einer

00:29:31: Messe, hat da bei einer Show mitgemacht und so.

00:29:33: Also keine Ahnung, was da alles vorher noch war, aber es hat ja keiner Schuld.

00:29:41: Es kommen zwei Individuen mit zwei unterschiedlichen Paketen, die wir so mit

00:29:45: uns herum tragen, zusammen und die wollen eine Einheit bilden.

00:29:50: Und da in Symbiose zu kommen, ist es ja von beiden Seiten irgendwie,

00:29:56: dass man sich verändert, anpasst und so.

00:30:02: Versteht ihr, was ich meine? Es hat ja keiner Schuld an etwas.

00:30:05: Ich verstehe, was du meinst.

00:30:07: Nein, überhaupt nicht. Nein, überhaupt nicht.

00:30:09: Dass man versucht, sich zu unterstützen.

00:30:10: Und das ist auch der Hauptteil, den ich auch immer lehre, dass ich sage:

00:30:16: Ihr seid ein Team und seht dich doch als Trainer, als Therapeut, als Teammitglied,

00:30:21: und sag deinem Pferd auch mal, wenn es schwierig ist, nicht mal der muss das

00:30:25: jetzt machen, sondern ändere doch mal deine Denke in Komm, ich unterstütze dich.

00:30:29: Ich glaube daran, dass du das schaffst, auch wenn das jetzt schwierig ist.

00:30:33: Also ich bin dein Supporter und nicht der macht das jetzt nicht

00:30:36: oder der kann das nicht.

00:30:37: Nein, ich bin der Supporter und ich will meinem Pferd vermitteln:

00:30:41: Ich glaube daran, dass du das schaffst.

00:30:44: Das ist vor allem auch im Reha-Training enorm wichtig, so eine Einstellung,

00:30:49: weil es da natürlich den Pferden öfters mal schwierig fällt oder schwer fällt.

00:30:54: Ja, bin ich komplett bei dir.

00:30:57: Also unterschreibe ich, was du sagst, aber ich glaube, der Punkt ist

00:30:59: nicht, die Schuld zu suchen.

00:31:01: Also die Schuldfrage, da geht es in meinen Augen ganz selten darum, zu sagen:

00:31:05: Wer ist schuld an dem Verhalten, das jetzt aufgetreten ist?

00:31:10: Sondern es geht darum, zu sagen: Wenn ich einen „Schuldigen" finde, weiß

00:31:15: ich, wo ich daran arbeiten kann.

00:31:17: Und das ist schon wichtig.

00:31:19: Natürlich nicht unter dem Aspekt Schuld, sondern unter dem Aspekt Wo packe ich an?

00:31:24: wo fange ich jetzt an, was zu ändern, damit wir beide zusammen arbeiten können?

00:31:30: Das kann ja genau das sein, zu sagen, wir arbeiten nicht gegeneinander.

00:31:34: Ja, genau.

00:31:35: Aber das ist das, was ich meine, oder was ich auch glaube, was sehr viele

00:31:39: meinen, wenn sie von Schuld sprechen.

00:31:41: Nicht die Frage: Wo kommt es ursprünglich her?

00:31:44: Sondern die Frage: Wo ist jetzt gerade das Rädchen, was wir drehen müssen,

00:31:48: damit sich was verändern kann?

00:31:50: Ja, und das wird halt leider zu oft im Außen gesucht.

00:31:52: Ja, genau.

00:31:53: Das ist das, was ich meine, aber das ist natürlich total menschlich.

00:31:56: Das ist ganz normal, das so zu machen.

00:31:59: Ja Ja, also ich kann halt einfach nur jedem empfehlen, der solche Thematiken hat

00:32:06: mit seinem Pferd, auch so Thematiken wie Abwehr, Drohverhalten,

00:32:12: halt immer dieser Stress.

00:32:13: Also auch Magenprobleme Sie haben ja vom Stress Herz-Kreislauf-Probleme, sich

00:32:18: einfach auch mal damit zu beschäftigen, mit dem Nervensystem.

00:32:23: Also ich beschäftige mich da auf Instagram mit und mit meinem Newsletter, aber

00:32:30: Ja, ich bin jetzt auch nicht so der fleißigste auf Instagram, muss

00:32:34: ich gestehen.

00:32:34: Oder auch einfach gerne mit mir persönlich in Kontakt zu kommen,

00:32:41: weil wenn das Pferd merkt, dass wir auch Verständnis haben für seine Situation

00:32:46: und gewisse Dinge auch annehmen und sagen: „Wir haben Zeit, etwas abzustellen.

00:32:51: Und warum machst du das?

00:32:53: Ich verstehe dich, ich möchte mit dem auf den Grund gehen und dir helfen, dass du

00:32:57: das sein lassen kannst, wie zum Beispiel Ich hatte eine Stute, die war

00:33:01: wirklich auch echt schwer.

00:33:02: Die hatte nur Droh-und Abwehrverhalten beim Putzen, bei allem eigentlich.

00:33:07: Also sobald sie was gemacht hat, wo sie dachte, dass sie überfordert sie, ist die

00:33:11: einfach durch dich durchgelaufen und solche Sachen.

00:33:14: Und alleine durch das Verständnis zeigen, durch die Ruhe und sie nicht immer zu

00:33:20: bestrafen, weil sie was zeigen, ein Verhalten, sondern zu sagen:

00:33:23: Ja, ist es okay, du wehrst mich jetzt ab, aber schau doch mal, versuch dir doch mal,

00:33:27: die Situation noch mal vom Neuen anzuschauen.

00:33:29: Also Ist es gerade wirklich so schlimm oder ist das deine

00:33:34: verinnerlichte Reaktion da drauf?

00:33:36: Einfach, weil du immer so reagierst, weil dir dann immer irgendwie

00:33:40: Unrecht getan wurde oder was wehtat, dass du einfach intuitiv oder automatisch

00:33:45: schon darauf so reagierst.

00:33:46: Und das hat diesem Pferd so gutgetan.

00:33:48: Also einfach mal dieses Verstandenwerden und „Ich sehe dich.

00:33:52: Das ist eine sehr schöne Erfahrung und auch die Verbundenheit zum Pferd, die man

00:33:57: dadurch erlangt, indem man lernt, sie sich Code zu

00:34:00: regulieren und in Verbindung zu treten.

00:34:03: Das kann ich jedem empfehlen, der erstens seine Verbindung zum Pferd vertiefen

00:34:07: möchte und auch, wer dann wirklich Thematiken hat in die Richtung.

00:34:12: Hast du schon deine Kontaktdaten gesagt?

00:34:15: Bei uns wäre das jetzt ein guter Moment dafür.

00:34:16: Ja, also ich habe eine Webseite.

00:34:19: Das ist auch einfach mein Name, corinatrippe.

00:34:22: de .

00:34:22: Man findet mich auf Instagram unter @corina.

00:34:26: Trippe ja, und meine E-Mail-Adresse ist auch corina.

00:34:31: Trippe@web.

00:34:32: De oder aber man geht über das Kontaktformular auf der Webseite.

00:34:35: Das ist eh am einfachsten.

00:34:36: Man kann sich da auf meiner Webseite auch für mein Newsletter beziehungsweise ich

00:34:41: nenne ihn ganz gerne Wissensletter registrieren, weil natürlich wird es auch

00:34:45: Neuigkeiten geben zu meinen Angeboten, aber mir ist es vor allem wichtig, dass

00:34:49: ich auch Wissen teilen kann, dass man einen Einblick erhält in diese

00:34:53: Arbeit, dass einen das nicht abschreckt und auch mal seinen Horizont erweitern

00:34:57: kann für eine bessere Pferdewelt, sage ich jetzt mal.

00:35:01: Sehr schön.

00:35:02: Ja, dann werden wir auf jeden Fall auch deine Kontaktdaten noch mal

00:35:06: in den Show Notes verlinken.

00:35:07: Wir haben zum Abschluss immer drei Fragen, die wir allen unseren Gästen stellen.

00:35:13: Die möchten wir natürlich auch dir gerne stellen.

00:35:16: Und die erste Frage wäre: Was hilft dir denn im Alltag, runterzufahren,

00:35:22: wenn du mal eine Auszeit brauchst?

00:35:28: Also mir persönlich hilft mir immer bewusst zu machen,

00:35:33: zum Beispiel, was ich schon alles erreicht habe oder was ich schon

00:35:37: alles habe, weil ich fühle mich immer sehr getrieben.

00:35:42: Auch durch meinen ADHS habe ich immer wirklich Action im Kopf und ich denke

00:35:48: immer, ich bin hinterher und habe Stress und Impulsivität.

00:35:52: Das belastet natürlich auch und immer, wenn ich mir sage, es ist alles gut,

00:35:57: Step by Step, nichts überstürzen, „Ich möchte es ordentlich machen,

00:36:01: auch wenn es länger dauert.

00:36:02: Also mir immer wieder bewusst zu machen, jetzt im Thema Selbstständigkeit

00:36:08: oder auch mit den Pferden, Wachstum darf auch langsam geschehen.

00:36:14: Wachstum passiert auch nicht außerhalb, also wenn man sich nur außerhalb seiner

00:36:19: Komfortzone bewegt, sondern vor allem in der Komfortzone, wo man

00:36:25: Dinge gut erledigen kann und regeln kann.

00:36:27: Und wenn man dann versucht, sein Stresssoleranzfenster so

00:36:29: ein bisschen auszuweiten.

00:36:32: Also einfach auch mal atmen, mir bewusst machen, meine

00:36:35: Gedanken zu ordnen, ist alles gut.

00:36:38: Auch wenn ich ein schlechtes Gewissen habe, mal wieder wegen meinem Kind, wegen

00:36:43: meinem Pferd zu sagen: „Ach, es ist okay, es kommt wieder ein anderer Tag.

00:36:48: Heute ist es einfach so und morgen ist ein neuer Tag.

00:36:52: Oder auch einfach nur am Zaun zu stehen und den Pferden zuzusehen.

00:36:55: Das hilft mir auch ungemein.

00:36:59: Dann kommen Wir kommen jetzt zu der nächsten Frage.

00:37:01: Wir nehmen wieder mal an einem Morgen auf.

00:37:03: Deswegen die Frage heute: Was war denn das Schönste an dem Tag gestern für dich?

00:37:09: Ja, das Schönste an dem Tag gestern?

00:37:11: Ich war nicht zu Hause, Wir waren unterwegs, leider wegen nicht so schöner

00:37:18: Sachen, aber auf jeden Fall, während ich gewartet habe auf meinen Partner, der im

00:37:24: Krankenhaus war, bin ich mit unseren Hunden durch so einen kleinen Park

00:37:28: gegangen, den ich nicht kannte.

00:37:29: Es in Mainz und ich kenne mich in Mainz überhaupt nicht aus, aber da war so ein

00:37:32: kleiner Park und da waren auch Zypressen.

00:37:35: Man könnte sich so vorstellen, man wäre auch in Spanien, das war ja auch warm und

00:37:39: das Licht fiel da durch und da flogen sogar so kleine Papageien herum und es war

00:37:43: einfach so ein total schöner Moment, obwohl der Grund, warum

00:37:48: wir da waren, nicht so schön ist, aber da durchzugehen mit den Hunden, diese Ruhe

00:37:53: zu haben, weil ich wusste auch, ich muss jetzt gerade nirgendwo anders

00:37:58: sein, außer hier, weil es wartet gerade keiner auf mich und ich

00:38:02: muss ja auch warten auf meinen Partnern.

00:38:06: Das war ein total schönes Gefühl, einfach dieses „Ich muss gerade

00:38:10: nirgendwo sein, außer hier.

00:38:12: Das Licht fällt durch die Bäume, man hört diese Papageien, diese Umgebung.

00:38:16: Also einfach das Schöne in diesen kleinen Dingen und Momenten sehen.

00:38:21: Das schließt sich ja auch total schön an deine erste Antwort an.

00:38:24: Da war es ja genau das, was du meinst, was dir hilft, so dieses Bewusstsein für

00:38:29: den Moment und dieses Runterfahren.

00:38:33: Das hat sich jetzt sehr schön wieder ergänzt.

00:38:36: Genau.

00:38:37: Und dann noch zu der letzten Frage: Was wäre denn dein Wunsch für die Pferdewelt

00:38:42: oder was würdest du gerne allen Pferdemenschen da draußen mitgeben?

00:38:46: Dass jeder – das ist jetzt vielleicht ein bisschen

00:38:49: provokativ –, aber dass wir vielleicht anfange, weniger an

00:38:52: unser Ego zu denken, sondern an unsere Pferde, dass ich immer wieder

00:38:57: hinterfrage, warum ich manches mache.

00:39:00: Ob es wirklich darum geht, einfach nur mein eigenes Ego in den Vordergrund zu

00:39:03: stellen und zu pushen oder ob ich wirklich im Sinne des Pferdes handel, dass wir

00:39:08: weniger versuchen zu verurteilen, sondern zu helfen.

00:39:12: Also mit positiven Beispiel vorangehen, akzeptieren, dass man wirklich, man kann

00:39:18: Menschen nicht durch den Hammerschlag ändern oder auch ihre Ansichten.

00:39:23: Man wird auch nie alle Menschen ändern können.

00:39:26: Aber einfach, dass das Pferd wieder mehr als

00:39:29: als Partner gesehen wird, die natürlichen Bedürfnisse von dem Pferd im Vordergrund

00:39:33: stehen und wir das Pferd wirklich als Teammitglied sehen oder als

00:39:38: Partner und nicht als: „Das ist mein Pferd und damit kann ich

00:39:43: irgendwie mein Ego streicheln weil ich damit irgendwelche besonderen

00:39:47: Leistungen erreiche oder wie auch immer.

00:39:50: Und das möglichst schnell.

00:39:52: Und ich würde mir auch wünschen, dass der Wirtschaftsfaktor Pferd ist einerseits

00:39:56: wichtig, aber dass es da auch irgendwie mehr Regularien geben würde.

00:40:00: Na ja, ich meine, das ist immer so leicht gesagt, weil das ist ja ein

00:40:05: Teufelskreis, weil wer kann Pferde noch bezahlen, wenn sie erst mal fünf

00:40:08: Jahre in einer langsamen, vernünftigen Ausbildung sind?

00:40:11: Dann kann keiner mehr ein Pferd bezahlen.

00:40:13: Aber das eigentlich, so ein harmonischerer Umgang mit dem Pferd und das Ego so ein

00:40:16: bisschen in den Hinterwunsch stellen.

00:40:17: Ich glaube, da würde schon viel mit geholfen sein.

00:40:20: Ja, das glaube ich tatsächlich auch.

00:40:21: Ich glaube, das ist ein schöner Wunsch, den auch viele nachvollziehen können.

00:40:25: Ja, dann würde ich sagen, vielen Dank, dass du heute hier warst und dass du

00:40:28: deine Geschichte mit uns geteilt hast.

00:40:30: Ja, gerne.

00:40:32: Ja, danke, dass ich dabei sein durfte.

00:40:35: Ist ja auch immer interessant, neue Erfahrungen zu sammeln.

00:40:38: Das ist jetzt mein zweiter Podcast, den ich aufnehme.

00:40:42: Gucken wir, ob ich mich verbessert habe zum ersten.

00:40:44: Und auch nicht selbstverständlich, dass du so offen und ehrlich über so

00:40:48: ein persönliches Thema sprichst.

00:40:50: Also das haben ja viele auch, eine Hemmschwelle, aber das ist ja auch was,

00:40:54: was uns immer wichtig ist, so was eben zu zeigen, warum wir das hier auch machen,

00:40:58: mit Leuten zu sprechen und eben ehrlich über solche Themen auch zu sprechen,

00:41:02: damit es für alle ein bisschen leichter ist, zu wissen, dass man

00:41:05: nicht alleine ist mit so was.

00:41:06: Aber trotzdem danke, dass du dich dafür geöffnet hast.

00:41:11: Ja, sehr, sehr gerne.

00:41:13: Und wie gesagt, wenn da irgendwelche Fragen sind oder jemanden Kontakt

00:41:15: aufnehmen möchte, sehr gerne.

00:41:18: Ich bin da.

00:41:19: Sehr schön.

00:41:20: Ich glaube, dann bleibt uns nur noch, Tschüss zu sagen.

00:41:23: Danke fürs Zuhören bei dieser Folge von Psychologü.

00:41:26: Wenn sie dir gefallen hat, hinterlass uns doch eine positive Bewertung

00:41:29: und teile die Folge.

00:41:30: Wir freuen uns über Feedback, Themenwünsche und deine

00:41:32: Gedanken zum Thema.

00:41:33: Du findest Carina auf Instagram unter @begegnung_pferd und @carinawarnstaedt.

00:41:37: autorin.

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