#17 Selina Scheichl über ihre Pferde-Besuche im Seniorenheim

Shownotes

In dieser Folge ist Selina Scheichl zu Gast. Selina, erzählt von ihrer Arbeit mit ihrem Therapie-Pony Jolly Jumper. Sie beschreibt, wie sie durch einen persönlichen Schicksalsschlag und die Unterstützung ihrer Stallgemeinschaft zur Idee kam, mit Jolly Jumper Seniorenheime zu besuchen. Diese Besuche bringen den Bewohnern enorme Freude und Selina berichtet von berührenden Momenten, wie etwa der Begegnung mit einem ehemaligen Springreiter, der durch den Kontakt mit Jolly Jumper wieder aufblühte.

Selina erklärt weiter, dass ihr Pony Jolly Jumper gut auf diese Aufgabe vorbereitet wurde, indem er gezielte Trainings durchlief, um mit den besonderen Anforderungen der Besuche, zum Beispiel der Nutzung von Aufzügen, zurechtzukommen. Sie spricht auch über die emotionalen Herausforderungen ihrer Arbeit, insbesondere den Umgang mit dem Verlust von Bewohnern. Zudem teilt sie ihre Zukunftspläne, wie den Wunsch, auch in Krankenhäusern zu arbeiten und eventuell weitere Tiere in ihre Arbeit einzubeziehen. Zum Abschluss gibt sie den Zuhörern mit auf den Weg, wie wichtig es ist, an Träumen festzuhalten und Chancen zu ergreifen.

Die erwähnte Folge zu erwartungsfreier Zeit

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Transkript anzeigen

00:00:00: Psycholohü, der Podcast über Pferde und

00:00:02: Psychologie von Carina Warnstädt und Lea Schneider.

00:00:05: Hallo und herzlich willkommen zu einer weiteren Folge von „Psycholo-Hü.

00:00:10: Heute haben Carina und ich uns wieder

00:00:11: einen Gast eingeladen und ich würde sagen, ich übergebe direkt das Wort.

00:00:15: Wer bist du? Was machst du?

00:00:16: Warum bist du hier?

00:00:19: Ja, erst mal vielen Dank für die Einladung.

00:00:21: Freut mich, dass wir uns heute in meinem beruflichen Standbein austauschen können.

00:00:27: Ich bin die Selina Scheichl.

00:00:29: Man hört schon, ich komme aus Österreich, also ich bin ursprünglich aus Salzburg.

00:00:33: Und genau, ich habe Psychologie im Master

00:00:36: studiert, gemeinsam mit der Carina die Ausbildung zur Pferdegestützten Coaching

00:00:41: absolviert und bin jetzt mittlerweile seit zwei Jahren beruflich selbstständig, eben

00:00:46: einerseits als Pferdegestützte Coaching und

00:00:51: unter anderem, oder das ist so mein Hauptstandbein mit den Pferden, gehe eben

00:00:56: mit meinem Pflegetherapie-Pony in Seniorenheime und soziale Einrichtungen.

00:01:04: Ja, richtig schön.

00:01:05: Da wollen wir auf jeden Fall auch gleich noch mehr drüber erfahren.

00:01:08: Vielleicht magst du uns aber auch noch kurz erzählen, wie du generell zu den

00:01:11: Pferden gekommen bist und wie dann später daraus auch dein Beruf geworden ist.

00:01:16: Sehr gern.

00:01:18: Also allgemein bin ich in die Pferdewelt hineingeboren worden.

00:01:23: Das war sehr glücklich der Zufall, weil meine Mama und meine Tante immer schon

00:01:27: Pferde begeistert waren und ein eigenes Pferd hatten.

00:01:30: Und genau, da bin ich dann schon als kleines Kind oben gesessen und natürlich

00:01:34: dann auch nie wieder von den Pferden weggekommen.

00:01:36: Also wir hatten immer in den letzten Jahren ein eigenes Familienpferd und hat

00:01:41: mich einfach seitdem immer begleitet, ununterbrochen.

00:01:44: Und dadurch, dass ich Psychologie studiert habe, war ich dann nur auf der Suche nach

00:01:49: Weiterbildungen, was könnte ich nur zusätzlich machen,

00:01:52: und bin dann auf die Ausbildung zur Pferdegestützten Coaching gestoßen.

00:01:57: Das hat wie die Faust aufs Auge gepasst.

00:02:01: Einfach die Arbeit mit Menschen und Arbeit mit Pferden zu kombinieren, war dann so

00:02:05: mein Traum und darum ist festgestanden, dass ich die Ausbildung machen möchte.

00:02:10: Genau, und als Pferdegestützte Coachin habe ich jetzt nicht per se den

00:02:15: Hintergrund, mit dem Pony ins Seniorenheim zu gehen.

00:02:18: Das war wirklich

00:02:20: sehr viel Eigenarbeit vorwiegend, aber trotzdem habe ich sehr viel mitnehmen

00:02:27: können, dann auch diesen persönlichen Wunsch Wunsch, eben auch das umsetzen zu

00:02:32: können, dann wirklich so wahrwerden lassen zu kommen.

00:02:36: Wie bist du denn dann konkret auf die Idee zu dem Besuch vor den Pflegeheim gekommen?

00:02:40: Weil, das hast du ja gerade schon gesagt, das ist ja nicht unbedingt Standard für

00:02:44: jemanden, der eine Ausbildung im Pferdegestützten Coaching macht.

00:02:48: Und das ist ja echt was Besonderes und was super Schönes, aber ich kann mir

00:02:51: vorstellen, dass da auch so ein bisschen Einstiegshürden sind.

00:02:54: Von daher finde ich das super spannend, wie du da überhaupt zu gekommen bist.

00:02:59: Es ist sehr, sehr lange und

00:03:01: sehr persönliche Geschichte tatsächlich, die da im Hintergrund steht.

00:03:06: Und zwar habe ich ein eigenes junges Pferd selbst ausbilden dürfen.

00:03:12: Das war wirklich mein Herzenpferd.

00:03:15: Wir hatten dann einen Reitunfall und an

00:03:19: den Folgen ist dann das Pferd leider verstorben.

00:03:21: Also wir mussten dann deswegen erlösen.

00:03:25: Eigentlich Glück im Unglück, dass mir

00:03:27: persönlich jetzt nicht allzu viel Schlimmes passiert ist, aber noch dieser

00:03:33: wirklich Verletzungsodysse von mir und von meinem Pferd

00:03:37: war dann einfach der Punkt, wo ich eigentlich dem Pferden wirklich den Rücken

00:03:42: zukehren wollte und einfach dann Cut machen wollte.

00:03:49: Und ich habe aber eine sehr, sehr tolle Stallgemeinschaft damals schon gehabt.

00:03:53: Also wie ich vorhin erwähnt habe, ich bin wirklich in die Pferdewelt hineingeboren

00:03:57: worden und bin in einen und im selben Stall groß geworden, mehr oder weniger,

00:04:02: mit dem Pferd meiner Mutter und dann auch schon mit meinem eigenen Pferd.

00:04:05: Und dann waren natürlich

00:04:06: die guten Freunde aus dem Stahl voll dahinter, dass ich beim Pferd bleibe.

00:04:12: Und genau, die Besitzerin vom Jolly Jumper, von dem Pony, hat mich dann mehr

00:04:18: oder weniger überredet, mich ihn zu kümmern.

00:04:21: Es war jetzt Rückblick mit mehr eine gespielte Situation.

00:04:26: Sie meinte, sie hat so wahnsinnig Rückenschmerzen, sie braucht

00:04:29: Unterstützung, sie kommt gerade nicht zurecht.

00:04:31: Nur mal für ein, zwei Wochen aushelfen.

00:04:35: Genau, sehr geschickt eingefädelt.

00:04:37: Ich habe den Jolly Jumper dann natürlich

00:04:39: sofort ins Herz geschlossen und es ist dann auch Corona gekommen.

00:04:44: Die Pandemie ist dann losgegangen.

00:04:47: Es ist dann einfach wirklich nahtlos übergegangen, dass ich dann

00:04:52: begonnen habe, mich ihn zu kümmern, weil es sich gerade ergeben hat.

00:04:56: Und das war auf unbestimmte Zeit, aber ich

00:04:59: habe damals gemerkt, es hat mir wirklich wahnsinnig viel geholfen.

00:05:02: Also ich habe immer schon sehr von Pferden

00:05:03: natürlich profitiert, aber in der Situation dann einfach noch mal mehr.

00:05:07: Dieses Traurig sein zu dürfen, ohne dass es bewertet wird.

00:05:13: Einfach, ja, im hier und jetzt einfach nur zu sein, gemeinsam mit einem Pferd.

00:05:19: Das war einfach sehr, sehr stärkend.

00:05:22: Eines Abends bin ich in dem Unterstand vom

00:05:27: Jolly Jumper drin gesessen und habe mir gedacht, ich möchte eigentlich auch, dass

00:05:30: andere Menschen so sehr vom Pferden profitieren können wie ich

00:05:34: und habe mir dann in den Kopf gesetzt an diesem Abend: „Ich möchte unbedingt mit

00:05:39: dem Jolly Jumper mal in das Seniorenheim gehen".

00:05:42: Also ist es wirklich nur dieser Gedanke gestanden.

00:05:45: Ach Cool.

00:05:47: Ja, sehr beeindruckend.

00:05:48: Ja, wieso ausgerechnet ja, Seniorenheim?

00:05:51: Hätte ja zum Beispiel auch so was wie Kindergarten oder so sein können.

00:05:54: Das gibt es ja auch tatsächlich.

00:05:57: Kann ich jetzt rückblickend gar nicht mehr sagen.

00:05:59: Das war wirklich so ein Eingebungsbedürfnis.

00:06:03: Ich habe schon im Hinterkopf mal gehabt, ich habe Jahre zuvor eine Dokumentation

00:06:08: gesehen, wo in Frankreich ein Mann mit seinem Pferd in Hospiz geht.

00:06:13: Und das hat mich damals schon sehr berührt.

00:06:18: Vielleicht war es niederschwellig oder

00:06:20: unbewusster irgendwo, das Wissen, dass Jolly Jumper schon in der Vergangenheit

00:06:24: schlechte Erfahrungen mit Kindern gemacht hat.

00:06:27: Also seine jetzige Besitzerin ist die zweite Besitzerin, die hat ihn übernommen.

00:06:31: Und genau der Jolly Jumper hat nicht so gute Erfahrungen in der

00:06:35: Vergangenheit gemacht und darum hätte ich vielleicht gar nicht so

00:06:39: drauf gedacht, ihm das zuzumuten, der Kleidung, mit Kindern was zu machen.

00:06:45: Ja, das ist ja total sinnvoll.

00:06:47: Lässt sich auch gar nicht immer so klar begründen.

00:06:50: Ja, genau. Aber hätte ja sein können.

00:06:51: Wie läuft denn so ein Besuch ab, wenn du mit ihm die Leute besuchst?

00:06:58: Ja, ganz unterschiedlich.

00:07:01: Entweder bieten wir wirklich so

00:07:03: Zimmerbesuche an oder Gemeinschaftsstunden.

00:07:08: Und im Großen und Ganzen ist es aber so,

00:07:10: dass wir immer mit dem Pferdetransporter hinfahren.

00:07:12: Also die sind

00:07:13: 15 Fahrminuten vom Reitstall entfernt, so die Seniorenheime, die wir besuchen.

00:07:19: Also wir fahren mit dem Transporter hin, parken dann am Besucherparkplatz.

00:07:23: Meistens ist das schon dann die Attraktion, wenn dann ein Pony aussteigt.

00:07:27: Genau, und beim Gemeinschaftsbesuch dann

00:07:30: gehen wir dann ins Gebäude rein oder bei schönem Wetter in den Garten.

00:07:35: Und dann warten meistens so

00:07:37: 15 bis maximal 20 Personen, wo wir dann eine Begrüßungsrunde machen.

00:07:43: Wirklich jeder darf ihn mal streicheln,

00:07:45: den Jolly Jumper, und dann zeigen wir auch die Zirkustricks her.

00:07:51: Zum Schluss ist auch noch so ein bisschen

00:07:53: eine individuelle Runde, wo jemanden den Jolly Jumper führen möchte.

00:07:57: Dann können wir das dann noch dranhängen oder Manche wollen dann unbedingt putzen.

00:08:02: Genau, dann ist dann nur ein bisschen so

00:08:04: offen, was die Bewohnerinnen machen wollen.

00:08:08: Und bei den Zimmerbesuchen ist es

00:08:09: tatsächlich einfach so, dass wir mit dem Lift in die jeweiligen Stockwerke fahren,

00:08:15: wo die Bewohnerinnen ihre Zimmer haben und dann Zimmer für Zimmer besuchen.

00:08:23: Da gehen maximal fünf Zimmer pro Besuch.

00:08:27: Also eine Stunde sind wir dann immer vor Ort, maximal, genau.

00:08:33: Und dann geht es wieder nach Hause.

00:08:35: Ja, total spannend.

00:08:36: War das denn von Anfang an auch gar kein

00:08:38: Thema für ihn oder musstest du vorher so was wie einen Fahrstuhl mal gezielt üben

00:08:42: oder ging das, weil Verladen auch bekannt ist oder ist er mit Sicherheit nicht mit

00:08:47: jedem Pferd einfach so machbar, mal eben so da rein zu spazieren?

00:08:49: Ganz bestimmt nicht!

00:08:53: Ja, das ist eben auch wieder lustig, was ich erst rückblickend sehen kann.

00:08:56: Ich habe damals einfach nur diesen

00:08:58: Gedanken gehabt, das möchte ich mal machen und habe überhaupt keine konkreten

00:09:01: Vorstellungen gehabt, wie soll das ablaufen, wie soll das aussehen.

00:09:05: Und wie es aber dann immer konkreter geworden ist, bin ich dann schon gezielt

00:09:09: das angegangen: „Ich muss das mal trainiert haben" oder ich kenn den Jolly

00:09:13: Jumper jetzt, also zu dem Zeitpunkt, wie wir begonnen haben, so ungefähr ein Jahr,

00:09:18: aber kann ich mich wirklich in allen Situationen auf ihn verlassen.

00:09:21: Das habe ich vorher wirklich zu Hause

00:09:24: getestet, mit einem Rollator, mit einem Rollstuhl.

00:09:26: Bleibt er daneben stehen?

00:09:28: Knabbert er den an?

00:09:29: Mache ich tatsächlich auch gerne.

00:09:31: Er ist in der oralen Phase geblieben, typisch Wallach.

00:09:37: Haben ja viele.

00:09:38: Ja, genau.

00:09:40: Aber einfach zu wissen, worauf kann ich

00:09:43: achten, wo weiß ich das sind seine Stärken.

00:09:47: Genau, und wie das dann vorbereitet war, bin ich dann Stück für Stück vorgegangen.

00:09:55: Wir haben den ersten Besuch wirklich in

00:09:57: einem Garten draußen gemacht, dass wir gesagt haben, einfach mal schauen, ist es

00:10:01: in Ordnung für ihn überhaupt, in einer Menschengruppe von 15 Personen zu stehen.

00:10:06: Er hat jede Herausforderung so gelassen gemeistert.

00:10:10: Ich glaube, jedes Mal war ich mehr

00:10:12: aufgeregt als er und darum haben wir es dann Stück für Stück gesteigert.

00:10:17: Ich glaube, der zweite Besuch war dann

00:10:19: immer ein bisschen, dass wir ins Gebäude reingegangen sind, ein Stückchen

00:10:23: und erst wirklich ein halbes, Dreivvierteljahr später, wie er es schon

00:10:26: gewohnt war, vor allem immer in ein und demselben Seniorenheim, haben wir dann

00:10:30: erst begonnen, jetzt zum Beispiel den Lift dazu zuzunehmen.

00:10:33: Und auch das war ihm völlig egal.

00:10:36: Lea, wie du gesagt hast, einfach wie Verladetraining.

00:10:41: Und dadurch, dass gegenüber ein Spiegel war, vom Lifteingang, hat er natürlich das

00:10:47: andere Pony am Ende gesehen und wollte sowas so hin.

00:10:51: Ja, total schön.

00:10:53: Wie du schon sagst, alleine mit 15 Menschen sich herum, selbst das ist ja

00:10:57: schon echt für manche eine große Herausforderung, aber das ist ja dann

00:11:00: schön, wenn er da auch so Spaß dran hat und das alles gelassen mitmacht.

00:11:06: Nein, definitiv.

00:11:08: Ist sehr viel wert, dass er einfach die Eigenschaften dafür mitbringt.

00:11:11: Also ich habe wirklich immer gesagt, das ist ein Versuch und sobald ich merke, das

00:11:15: macht ihm keinen Spaß oder es wird ihm zu viel, dann brechen wir das auch wieder ab.

00:11:21: Aber das braucht er ja zum Glück nicht.

00:11:24: Zum Glück nein.

00:11:25: Also mittlerweile habe ich ja das Gefühl, er sagt dann klar, wenn es ihm zu viel

00:11:29: ist, also zu Menschen auf einen Haufen oder manchmal sind einfach die Personen so

00:11:33: begeistert, dass sie auf ihn zustürmen, wo ich einfach auch gelernt habe, dann selbst

00:11:38: die Grenzen für ihn zu kommunizieren und zu sorgen, einer nach dem anderen oder

00:11:43: jetzt bitte mal ein bisschen leiser werden und so wirklich da ein Gespür für das

00:11:48: Pferd zu bekommen, damit wir als Team dort arbeiten.

00:11:52: Das war jetzt natürlich der Prozess über

00:11:54: die letzten zwei Jahre, dass ich jetzt sagen kann, ich glaube, jetzt

00:11:57: können wir uns aufeinander wirklich verlassen bei dem

00:12:00: Ja, das ist ja super wichtig auch, dass man da wirklich miteinander auch lernt.

00:12:05: Das ist total toll.

00:12:06: Gerade in so einem Setting, wenn man sich so manchen Therapiestall oder so anguckt,

00:12:10: dann ist es ja schon wirklich ein Knochenjob für die Pferde.

00:12:14: Ich glaube, das wird schnell unterschätzt, wie anstrengend das ist.

00:12:19: Also schön, dass du das genau siehst bei

00:12:22: ihm und natürlich umso schöner, dass er da auch wirklich Spaß dran

00:12:24: hat und ihr beide das so genießen könnt und nicht, dass du

00:12:27: jetzt abbrechen musst, weil er es nicht mehr kann oder andersherum.

00:12:34: Ja, definitiv.

00:12:35: Und am Anfang ist es mir sehr

00:12:37: schwergefallen, einzuschätzen, ob es ihm Spaß macht.

00:12:39: Also er ist eher ein introvertiertes Pferd und ein bisschen eher Energiesparmodell,

00:12:48: aber dadurch, dass er vor Ort ja nicht so viel körperlich machen muss, sondern ich

00:12:52: glaube, ich wirklich eher mehr die Energien und das Emotionale auffangen

00:12:56: muss, habe ich dann wieder schwerer einschätzen können: Macht es ihm jetzt

00:12:58: Spaß, weil bei der Arbeit im Stall oder so, merkst du dann einfach, okay, der

00:13:02: kommt dann der Bewegungsdrang raus oder er drückt sich mehr aus.

00:13:07: Aber dort war es für mich am Anfang sehr schwer.

00:13:10: Das beste Zeichen war aber dann, wie ich

00:13:12: gemerkt habe, ich lade dann dort einen Parkplatz aus und der kennt sich aus und

00:13:17: die könnte den Strick loslassen und der spaziert da selbst rein zum Eingang.

00:13:21: Also vorbei an die Wiesen, wie was er sonst gerne abmähen würde.

00:13:25: Das war wirklich dann für mich das

00:13:26: eindeutigste Zeichen, der da wieder unbedingt reingehen.

00:13:30: Ja, wie schön. Das ist vor allen Dingen auch die perfekte

00:13:32: Überleitung zu unserer nächsten Frage, die hier auf unserer Liste steht.

00:13:35: Die wäre nämlich, was denn die schönsten Momente für dich sind?

00:13:40: Das sind unglaublich viele so einzelne Situationen.

00:13:47: Konkret hat mir – das war ziemlich am Anfang einmal – das sehr viel bedeutet,

00:13:52: wie ein Herr, also seine Frau hat mir das erzählt, der Herr konnte aufgrund von

00:13:59: einem Schlaganfall leider nicht mehr sprechen, aber sie hat erzählt, der war

00:14:04: früher Springreiter im tschechischen

00:14:07: Nationalteam, wirklich hoch erfolgreich und er hat nie mehr geglaubt, dass er je

00:14:13: in seinem Leben nochmals ein Pferd sehen kann.

00:14:16: Er hat das schon eben abgehakt, dieses Kapitel in seinem Leben.

00:14:20: Und es war für sie so schön zu sehen, wie er dann aufgeblüht ist, wie er da die

00:14:26: Berührungspunkte mit seinem Vergangennen Ich einfach, ein was sie gehabt hat.

00:14:31: Und vor kurzem ist er dann schon sehr schwer erkrankt und konnte dann aber die

00:14:36: Gemeinschaftsstunden nicht mehr dabei sein.

00:14:38: Und die Bitte von seiner Frau war eben,

00:14:41: ihn nur ein letztes Mal am Zimmer zu besuchen und auch dort zu sehen, obwohl er

00:14:45: wirklich schon sehr schwach war, wie viel Kraft ihm das nur gegeben hat in

00:14:50: dem letzten Moment, einfach das Pony, zu dem er doch über das letzte Jahr bei

00:14:55: unseren Besuchern Bezug aufgebaut hat, noch mal sehen zu können.

00:14:59: Und das war wirklich schon sehr berührend für mich selbst.

00:15:03: Ja, da kriege ich ehrlich gesagt schon Gänsehaut, wenn du es nur erzählst.

00:15:06: Also Wahnsinn, aber auch beeindruckend, dass du das dann so auch kannst, dass du

00:15:11: ja natürlich, wenn du mit alten, kranken Personen zu tun hast, bist du ja auch

00:15:14: letztendlich immer wieder damit wahrscheinlich konfrontiert, dass diese

00:15:18: Menschen, die du dann auch kennenlernst, auch irgendwann nicht mehr da sind.

00:15:21: Das ist ja bei all dem, was du da Schönes

00:15:24: machst, auch gar nicht so einfach, könnte ich mir so vorstellen, oder?

00:15:27: Definitiv. Das ist so die Schattenzeit über die man

00:15:31: am Anfang auch nicht so bewusst war, wie schnell ich einen Bezug zu den Personen

00:15:36: aufbaut und zu sehen, wie nahe eigentlich Leben und Tod da beieinander liegen,

00:15:43: wenn du dann eben Zimmer Besuche vor dir stehen hast und dann sagst du: „Okay, das

00:15:47: nächste ist die und die Dame dran, und dann sagt die Pflegerin, die dich durchs

00:15:52: Gebäude begleitet: „Nein, die ist leider letzte Woche verstorben".

00:15:55: Und du weißt, die hat sie vielleicht nur auf dem Besuch von Jolly Jumper gefreut.

00:16:00: Die wusste, der wird nächste Woche kommen.

00:16:03: Und das dann mitzuerleben, ist dann die Schattenseite davon.

00:16:08: Aber dafür überwiegen natürlich die

00:16:11: positiven Momente, was wir auch wieder bereiten können.

00:16:15: Ja, auf jeden Fall. Das ist ja eine riesen Bereicherung, wenn

00:16:18: man sich das vorstellt, wenn man sein Leben lang mit Tieren womöglich zu tun

00:16:21: hatte und dann noch mal die Chance bekommt.

00:16:23: Ich glaube, das ist einfach ein ganz, ganz großer Einschnitt für viele Menschen, die

00:16:27: dann in den Heimen sind und dann keine Tiere mehr haben.

00:16:31: Von daher, finde ich, ist das einfach eine super wichtige Arbeit, die du machst.

00:16:34: Und ich finde es auch richtig toll, dass

00:16:35: du dir auch diesen Traum so ein bisschen erfüllen konntest.

00:16:38: Das ist ja auch für dich persönlich einfach voll schön.

00:16:42: Also mir freut es auch, dass es einfach so eine Win-win-win-Situation eigentlich ist,

00:16:48: weil Ponies doch oft gern so aus Rasenmäher gesehen werden und dann auf

00:16:53: einer Wiese abgestellt sind und das beim Jolly Jumper nicht der Fall ist.

00:16:57: Also die Besitzerin, der sehr dahinter ist, dass er

00:16:59: gefördert wird und beschäftigt wird und ihm auch das ermöglicht, dass er da

00:17:04: einfach zweimal im Monat oder so, was wir unterwegs sind, einen neuen Input hat,

00:17:11: wirklich einen Job hat, den er scheinbar gern macht Ja, das glaube ich auch, dass

00:17:16: gerade bei den Ponies das oft unterschätzt wird, dass die auch was tun wollen.

00:17:20: Ich meine, ich sehe es ja bei meinem eigenen Pepper: Der ist derjenige, der

00:17:24: wirklich am meisten gefordert werden will, und zwar auch abwechslungsreich.

00:17:27: Und von daher glaube ich, dass das eine tolle Aufgabe auch für den ist.

00:17:32: Bestimmt, ja.

00:17:33: Und Stichwort abwechslungsreich: Ihr wart ja sogar auch schon im Fernsehen.

00:17:39: Ja, das kam sehr unerwartet.

00:17:43: Wir sind von einem

00:17:47: österreichischen Fernsehender angefragt worden, ob die eine Dokumention und einen

00:17:51: kurzen Beitrag über uns drehen dürfen und haben uns dann tatsächlich im Stall

00:17:56: und dann vor Ort im Seniorenheim begleitet mit einem Team.

00:17:59: Und natürlich, der Jumpy hat das super gemeistert.

00:18:04: Und dann kamen sie, weil das der beliebteste Beitrag vom Jahr 2023 war, auf

00:18:11: die Idee, uns auch noch live ins Studio einzuladen.

00:18:15: Also wirklich, mein Freund ist daneben gesessen, wie ich den

00:18:19: Anruf bekommen habe und ich habe wirklich gesagt: „Hast du das gerade gehört?

00:18:23: Also bitte Kneifen, ich glaube nicht, dass

00:18:25: das gerade echt war." Dass die da einen Pony im Studio haben wollen.

00:18:31: Genau, und dann habe ich natürlich im

00:18:33: ersten Moment schon gesagt: „Ich muss mir das mal überlegen.

00:18:36: Bitte schickt mir da die Rahmenbedingungen und so.

00:18:39: Ich muss wirklich wissen, dass das machbar ist für einen Jumpy".

00:18:44: Und das Team war dann super bemüht.

00:18:46: Der Jumpy hat dann eigentlich mehr oder weniger eine ganze Koppel zur

00:18:50: Verfügung bekommen und Heu und alles ist bereitgestellt worden,

00:18:55: nur dass er als Star dieser Show dann da den größten Komfort hat.

00:19:02: Genau, das war mir sehr, sehr wichtig, dass alles gut organisiert ist

00:19:06: und wir durften uns auch das Studio vorher anschauen.

00:19:10: Es war eine Live-Übertragung und wir haben

00:19:12: aber da die Möglichkeit bekommen, einfach zu akklimatisieren, wobei er das

00:19:19: überhaupt kein Thema war, also war wieder ich mehr aufgeregt als er.

00:19:23: Der ist reingegangen, wie wenn das komplett selbstverständlich wäre.

00:19:27: Wahnsinn.

00:19:29: Das war Ein wirklich überwältigender Moment, so viel Kameras und Scheinwerfer

00:19:33: und Leinwände und ein Team auch von 20 Personen.

00:19:38: Einfach reingegangen, wie wenn es eine coole, grüne, saftige Koppel wäre.

00:19:45: Wahnsinns, ist echt ein tolles Pony.

00:19:47: Ja, ich meine, wenn er das natürlich kennt, in Gebäude reinzugehen und unter

00:19:51: Menschen zu sein, dann ist wahrscheinlich die Übertragung für so ein Pferd gar nicht

00:19:54: so groß wie für uns Menschen mit: „Oh Gott, da sind Kameras".

00:19:57: Ich mein, klar, Lichter sind natürlich noch mal anstrengend.

00:19:58: Aber die Übertragung ist wahrscheinlich

00:20:02: gar nicht so groß, wie man jetzt vielleicht im ersten Moment als Mensch

00:20:04: denkt, fürs Pferd, für den Menschen ist eine ganz andere Frage.

00:20:09: Die verstehen jetzt auch nicht: Ich bin

00:20:10: jetzt im Fernsehen, ich sehe jetzt hier nicht mehr so viele Menschen, oder so.

00:20:14: Die Gedanken hast ja dann in dem Moment nur du als Mensch.

00:20:16: Aber trotzdem, das ist ja schon noch mal

00:20:18: eine andere Situation mit so vielen Leuten.

00:20:20: Und wie gesagt, die Lichtverhältnisse stelle ich mir auch einfach krass vor.

00:20:23: Wenn da so Scheinwerfer sind und so was, das kennen die auch nicht unbedingt.

00:20:28: Genau, ja.

00:20:29: Und das kannst du auch nicht üben.

00:20:31: Also haben wir nicht die Möglichkeiten gehabt, vorher mal vorzubereiten.

00:20:37: Und darum war es erstaunlich, wie schnell er sich da akzeptiert hat.

00:20:43: Ja, klasse.

00:20:45: Und hast du denn irgendwelche Pläne für

00:20:48: die Zukunft, was du mit Jumpy gerne noch machen würdest?

00:20:51: Oder wie geht es da jetzt weiter?

00:20:54: Beruflich gesehen würde ich sehr, sehr gerne mit ihm in ein Krankenhaus gehen.

00:21:01: Da sind wir tatsächlich schon seit längerem dran.

00:21:03: Das ist sehr viel mit organisatorisch und

00:21:06: mit den ganzen Auflagen, die es dort einfach gibt.

00:21:09: Aber ich habe jetzt auch wirklich im Privaten immer öfters wirklich mit ein,

00:21:13: zwei Kindern oder Jugendlichen in Kontakt gehabt und einfach gesehen, er vertraut

00:21:18: jetzt den Menschen so viel, dass er bei Kindern nicht mehr dieses Abwehrverhalten

00:21:22: zeigt, sondern auch mehr, vielleicht auch, weil er jetzt im Seniorenheim so viel

00:21:26: positive Erfahrungen gesammelt hat, offener auf die Zielgruppe zugeht.

00:21:31: Und darum wäre da mein Traum, auf einer

00:21:34: Station bei uns in Salzburg mit vier Kindern beziehungsweise

00:21:38: Jugendlichen da ein bisschen zu arbeiten, im Sinne von wirklich niederschwelligen

00:21:42: Übungen zu machen, die da ein bisschen führen oder ein Slalom oder so, einfach

00:21:47: wirklich da gezielt in Richtung Selbstwirksamkeit arbeiten zu können.

00:21:53: Genau.

00:21:54: Und ja, ansonsten, das ist aber natürlich eher auch für mich ein Ziel, Wäre es voll

00:22:00: cool, den Jumpy mal in einem Werbespot oder so zu sehen,

00:22:04: nachdem man sie ja vor der Kamera so gut macht, wo man sagt, wenn es jetzt ergeben

00:22:08: sollte, irgendwo in der Nähe, eine kurze Szene oder so, da wären wir dabei.

00:22:13: Ja, cool.

00:22:14: Da drücke ich euch auf jeden Fall die Daumen.

00:22:16: Das würde ich auch gut finden. Genau.

00:22:20: Und natürlich sonst, wenn ich überlege, wo ich mich so in fünf bis zehn Jahren circa,

00:22:25: ich würde die Arbeit mit Tieren viel gern ausbauen können.

00:22:28: Also jetzt nicht mehr mit Pferden, sondern

00:22:30: ich hätte wahnsinnig gern Minischweine tatsächlich.

00:22:35: Die sind auch supersüß, supersozial und auch so intelligent.

00:22:39: Also ich würde mich auch voll interessieren, wie das ankommt, dann

00:22:44: einfach da mehrere Tiere zu haben, die was eben auch, sie gegenseitig abwechselen

00:22:48: oder so, weil ich finde es wahnsinnig schade, Anfragen

00:22:53: ablehnen zu müssen, einfach weil ich sage, die Kapazität vom Jumpy ist einfach nicht

00:22:58: da oder ich möchte es einfach nicht ausreizen.

00:23:01: Er hat wirklich so aus Obergrenze gesetzt,

00:23:04: so 18-mal im Jahr wegfahren mit dem Jumpy, das ist eh schon ein bis zweimal im Monat

00:23:10: und öfters möchte ihn einfach nicht zumuten.

00:23:13: Das wäre ein bisschen unfair, ihm gegenüber.

00:23:16: Und darum wären einfach da andere Tiere oder so noch ganz cool.

00:23:21: Ein Pony-Freund für den Jumpy zum Beispiel.

00:23:24: Wollte ich gerade sagen, oder?

00:23:25: Ein zweites Pony.

00:23:26: Ein zweites Pony, natürlich. Genau.

00:23:31: Also so ein Zoe an Tieren wäre natürlich cool.

00:23:34: Ich glaube, den Traum haben wir alle ein bisschen.

00:23:37: Ja, bin ich mal gespannt, was sich davon dann umsetzen lässt.

00:23:40: Wir werden es auf jeden Fall verfolgen.

00:23:43: Ich glaube, dann hätten wir jetzt, wenn du

00:23:47: magst, noch drei Fragen, die wir eigentlich allen unseren Gästen stellen.

00:23:51: Die erste Frage wäre, die ist wahrscheinlich für dich,

00:23:55: vermute ich mal einfach zu beantworten: Was hilft dir denn im Alltag,

00:23:59: runter zu fahren, wenn du dir mal so eine Auszeit nehmen willst?

00:24:03: Ich meine, das kennen wir jetzt nun mal aus dem Coaching recht viel, aber ist ja

00:24:06: immer spannend, da mal zu hören, wie jeder damit so umgeht.

00:24:13: Also am Schnellsten ist mir jetzt die

00:24:14: Antwort aufgeploppt, einfach Zeit mit Pferden zu verbringen.

00:24:17: Ich glaube, das ist auch die meist genannte Antwort.

00:24:20: Die meist genannte Antwort, vermutlich, ja.

00:24:23: Aber wirklich ohne Anspruch zu haben.

00:24:25: Ich bin da wirklich dann oft schnell mal in dem Futter gehört, vorbereitet und das

00:24:32: Pferd möchte sicher noch bewegt werden und wirklich so sehr auf die Bedürfnisse vom

00:24:36: Pferd zu achten, aber da sich bewusst die Zeit zu nehmen, zu sagen: Ich kann die

00:24:41: Bedürfnisse von meinem Pferd erst erfüllen, wenn meine Bedürfnisse erfüllt

00:24:44: sind, Und wenn das Bedürfnis ist, einfach Ruhe oder einen freien Kopf oder so zu

00:24:50: haben, einfach anzukommen im Stall, dann dürfen wir auch die Zeit bewusst nehmen.

00:24:54: Und im Gegenteil, ich glaube, die Pferde

00:24:57: danken es einem ja auch, wenn man einfach Zeit mit ihnen verbringt und einfach

00:25:01: sie so mal verbindet, dann, wie gesagt, auf das andere dann noch einzugeben.

00:25:06: Ja, voll.

00:25:08: Das hatten wir tatsächlich in unserem

00:25:10: Adventskalender auch in einer Folge, erwartungsfreie Zeit zu verbringen.

00:25:13: Vielleicht können wir die noch mal

00:25:14: verlinken für alle, die das interessiert, denn das ist tatsächlich super wichtig,

00:25:17: dass du das auch noch mal ansprichst, dass man eben die Zeit mit dem Pferd nicht

00:25:21: immer nur damit verbringt, dass man die nächsten Termine plant oder überlegt, was

00:25:25: man mit dem Pferd machen kann oder das Training zu planen.

00:25:28: Das finde ich auch super Definitiv, ja.

00:25:32: Dann kommen wir doch zur Frage zwei, nicht

00:25:36: ganz zwei, aber die Frage zwei von unseren Abschlussfragen:

00:25:40: Was war denn bisher das Schönste an deinem Tag heute?

00:25:48: Muss ich erstaunlicherweise viel zu lang

00:25:50: überlegen, aber ich würde sagen, einfach so das Wiedersehen mit dir, Carina.

00:25:54: Das wäre jetzt einfach jetzt die gute Zeit in dem Gespräch mit euch.

00:26:00: Ja, das ist sehr schön.

00:26:01: Ich habe mich auch schon mal gefreut.

00:26:02: Haben das nämlich schon viel zu lange vor

00:26:05: uns hergeschoben, dass wir uns noch mal sehen wollten.

00:26:07: Ja, sehr schön.

00:26:10: Und dann noch als letzte Frage,

00:26:12: vielleicht die größte Frage des Tages: Was wäre denn dein Wunsch für die Pferdewelt?

00:26:17: Oder was würdest du gerne allen Pferdemenschen da draußen mitgeben?

00:26:22: Dass Pferde mehr gesehen werden.

00:26:29: Ich denke, Bei uns drei müsste ich jetzt das nicht weiter ausführen,

00:26:34: aber für mich fasst es einfach wirklich zusammen, einfach ein Nein von einem Pferd

00:26:40: zu akzeptieren, zu sehen, wann ein Pferd leidet.

00:26:43: Ich finde es immer wieder so erschreckend, dass es schon so normal worden ist, dass

00:26:49: Pferde diesen Gesichtsausdruck haben, denn die meisten, vor

00:26:54: allem Sportpferde, haben, dass es schon unnormal ist, finde ich, ein

00:27:00: Pferd zu sehen, was einfach leuchtende Augen hat.

00:27:06: Und das zu erkennen, wäre richtig wichtig.

00:27:10: Da sagst du was sehr weit.

00:27:12: Genau.

00:27:14: Gibt es sonst noch Was du vielleicht

00:27:15: erzählen loswerden möchtest, bevor wir hier ganz zum Ende kommen?

00:27:20: Oder hast du alles gesagt, was du sagen möchtest?

00:27:24: Vielleicht als Take-home-Message

00:27:29: irgendwie, Ich vergleiche die Situation mit dem Jolly

00:27:33: Jumper gern mit Schrödinger's Katze, wer auf Instagram vorbeigeschaut hat und

00:27:38: meinen vorletzten Beitrag oder so gesehen hat.

00:27:43: Vielleicht muss ich jetzt noch mal kurz ausholen.

00:27:45: Bei Schrödinger's Katze geht es ja

00:27:47: Experimente von der Quantenphysik, wo es einfach darum geht, dass eine Katze

00:27:51: in einer Box ist und es ist einfach die Wahrscheinlichkeit gleich groß, dass sie

00:27:55: in dieser Box von einer radioaktiven Substanz getötet wird oder auch nicht.

00:28:00: Und solange wir nicht in diese Box

00:28:02: reinschauen, wissen wir nicht, was der Zustand der Katze ist.

00:28:05: Sie ist in dem Moment, wo die Box

00:28:07: ungeöffnet ist, ja eigentlich gleichzeitig lebendig und tot.

00:28:11: Zum Glück ist es nur ein Experiment, ein Gedankenexperiment.

00:28:15: Und was hat das jetzt mit einem Jolly Jumper oder mit einem Pony zu tun?

00:28:19: Das ist dann immer die spannendere Frage: Wäre ich davon ausgegangen, dass es mit

00:28:26: dem Jolly Jumper ohnehin nicht funktionieren wird,

00:28:29: dass er ins Seniorenheim geht, dass er mit dem Lift fährt?

00:28:32: Hätte da wirklich alle Schritte, was notwendig sind, damit der Pony ins den

00:28:36: Jolly Jumper geht, einfach gleich schwarz gemalt, dann wäre es nie so weit gekommen.

00:28:46: Man muss schon sagen, die Chance ist

00:28:48: gleich groß, dass es funktioniert und nicht funktioniert.

00:28:50: Und einmal zu probieren und die Box zu

00:28:53: öffnen und zu schauen: Was wird es jetzt eigentlich?

00:28:56: Wird es funktionieren oder nicht?

00:28:58: Ich glaube, das macht Mut in manchen Situationen aus

00:29:03: oder bringt dann einfach wahnsinnig viele tolle

00:29:06: Möglichkeiten mit sich, wenn man da mal hinschaut genauer.

00:29:13: Total.

00:29:14: Also So nach dem Motto: Einfach mal machen könnte ja gut werden.

00:29:17: Genau, so ist es.

00:29:19: Genau.

00:29:20: Und dass auch aus einer schlechten Situation was Gutes werden kann.

00:29:25: Das kann ich natürlich auch erst jetzt

00:29:27: rückblickend sagen, dass ich mir das nie ich mal gedacht hätte.

00:29:31: Ich habe mich natürlich mit meinem eigenen

00:29:33: Pferd bei ganz anderen Träumen und ganz anderen Zielen gesehen

00:29:36: und hätte mir jemand vor fünf Jahren gesagt: Ja, du hast dann kein

00:29:43: 1,82-großes Pferd mehr sondern ein ein Meter-großes Pflegepony und gehst ins

00:29:48: Seniorenheim und dann hätte jedem den Vogel gezeigt.

00:29:52: Genau. Ja, so kann sich das manchmal entwickeln.

00:29:55: Aber wie schön, dass es sich so entwickelt hat.

00:29:57: Genau.

00:29:58: Das ist ein schöner Mutmacher noch mal zum Schluss.

00:30:01: Ja, auf jeden Fall.

00:30:03: Du hast gerade Instagram schon angesprochen.

00:30:05: Vielleicht möchtest du einmal kurz noch

00:30:07: sagen, wo man dich denn findet, wenn man deine Arbeit weiterverfolgen möchte, wenn

00:30:11: man vielleicht auch mit dir mal Kontakt aufnehmen möchte.

00:30:14: Also weiß ich nicht, Instagram, Website, was auch immer dir so einfällt.

00:30:18: Genau. Ich habe mich selbstständig gemacht unter

00:30:22: dem Namen Pferdestärken und man findet mich eigentlich

00:30:28: nur unter diesem Namen, also sei es jetzt auf Instagram, der heißt es

00:30:32: @Pferdestärken_scheichl oder meine Website ist pferdestaerken-scheichl.

00:30:37: at Genau, und auf meiner Website und auf

00:30:40: Instagram, da sind auch immer wiederum meine Kontaktdaten angeführt.

00:30:44: Also falls wer gerne ein Pony im Seniorenheim sehen möchte.

00:30:48: Im Umkreis von Salzburg komme ich überall hin.

00:30:52: Ja, wunderbar.

00:30:54: Wir verlinken das auf jeden Fall auch dann

00:30:55: noch mal in der Folgenbeschreibung und dann kann da jeder gerne mal mit dir

00:30:59: Kontakt aufnehmen, bestimmt auch Fragen stellen oder Sonstiges.

00:31:02: Gerne, sowieso jederzeit.

00:31:04: Also ich freue mich natürlich immer über einen Austausch.

00:31:08: Sehr schön.

00:31:09: Dann würde ich auf jeden Fall sagen, danke, dass du da warst, dass du dir die

00:31:12: Zeit genommen hast und uns mal in diese ganz andere Welt entführt hast.

00:31:15: Ich fand es superspannend und super schön und wirklich sehr mutmachend.

00:31:20: Ja, danke für die Einladung, noch ein mal.

00:31:22: Genau, ich schließe mich an. Schön, dass du da warst.

00:31:24: Danke auch an allen, die zugehört haben.

00:31:27: Ja, Selinas Kontaktdaten habt ihr gerade schon gehört.

00:31:29: Wir freuen uns auch, wie immer, über Feedback.

00:31:31: Carina findet ihr auf Instagram unter

00:31:33: @begegnung_pferd, mich unter @leaschneider_pferdetraining.

00:31:36: Alle Links, sowohl zu Selina als auch zu

00:31:38: uns beiden, findet ihr wie immer in der Infobox.

00:31:41: Gerne dürft ihr auch den Podcast einer Bewertung dalassen.

00:31:44: Da freuen wir uns auch sehr und dann

00:31:46: hoffen wir, dass ihr auch beim nächsten Mal wieder zuhört.

00:31:49: Tschüss.

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