(5) Psycholohü Adventskalender 2024

Shownotes

Hinter dem fünften Türchen des Adventskalenders verbrirgt sich die Geschichte von Sabine und wie sie mit ihrem Isländer nach langer Verletzungspause endlich wieder zu Leichtigkeit und Freude findet.

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Intromusik: Christmas Logo von Oleg Kirilkov von Pixabay Outromusik: →ElephantGreen

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00:00:00: Der Psycholohü Adventskalender.

00:00:16: Hallo und herzlich willkommen zu Türchen fünf unseres Adventskalenders.

00:00:21: Hinter diesem Türchen verbirgt sich die Geschichte von Sabine.

00:00:24: Sabine ist selber keine Trainerin oder arbeitet auch nicht mit Pferden, sondern

00:00:28: ist Pferdebesitzerin und da in den letzten Jahren einiges mit ihrem Wallach erlebt.

00:00:33: Und davon erzählt sie in dieser Folge.

00:00:37: Hallo zusammen, mein Name ist Sabine und ich würde euch gerne etwas

00:00:42: von meinem Isländer Sindri erzählen.

00:00:45: Wir sind seit zehn Jahren, gut zehn Jahren, ein Team

00:00:49: und er ist 17 mittlerweile.

00:00:53: In den letzten jetzt knapp drei Jahren hatten wir einige Höhen und Tiefen,

00:00:57: aber vor allem auch leider Tiefen.

00:00:59: Er stand in einer Gruppe zusammen mit vielen weiteren Isländern und da gab es

00:01:06: dann eine Zeit lang offensichtlich ziemlich Stress und das

00:01:10: endete in einer sehr schweren Trittverletzung.

00:01:12: Bei ihm wurde die Achilles Sehne hinten rechts zu 50 bis 60% durchtrennt und ich

00:01:20: habe ihn so im Stall auch leider gefunden.

00:01:23: Er lag auf dem Paddock und wir haben ihn mit Mühe noch in die Klinik bekommen.

00:01:31: Fünf Wochen war er dort mit sehr unklarer Prognose.

00:01:36: Genau, aber irgendwann durft er wieder zurück nach Hause, war dann

00:01:40: ein Jahr etwa separiert.

00:01:44: Eine sehr schwierige Zeit, wo ich mein Bestes gegeben habe, mich ihn zu kümmern.

00:01:49: Ich war vor der Arbeit noch bei ihm und nach der Arbeit bei ihm und

00:01:54: wir haben versucht, die Zeit bestmöglich zu schaffen.

00:01:57: Dadurch hat er leider, wie es eigentlich auch zu erwarten ist, Magenprobleme

00:02:03: bekommen, also Magengeschwüre.

00:02:06: Er hatte in der Zeit auch plötzlich einen Unterbauchödem und

00:02:12: ganz, ganz schlechte Nierenwerte und das Ödem kam vom Herzen.

00:02:19: Er hatte offensichtlich sich, wie auch immer in der Zeit, einer

00:02:23: Herzmuskelentzündung eingeholt und die Nierenwerte waren so schlecht,

00:02:27: wie sich dann herausstellte und zeigte in der Klinik durch die vielen, vielen

00:02:32: Medikamente, die er bekommen hat nach der Trittverletzung in der Klinik.

00:02:37: Und in der Klinik sagte man mir auch dann:

00:02:41: „Das kann passieren, gerade robust Pferderassen,

00:02:44: die können das und unter nicht gut verstoffwechseln, das ganze

00:02:47: Antibiotikum und die Schmerzmittel.

00:02:50: Und jetzt haben wir eine leichte Niereninsuffizienz diagnostiziert

00:02:54: bekommen, auch mit dem Hinweis, man weiß nicht, wie lange er damit leben kann,

00:03:00: ob ein paar Monate, ob ein paar Jahre.

00:03:03: Das wäre der limitierende Faktor jetzt bei uns, zusätzlich zu der

00:03:07: Frage, ob die Sehne hält.

00:03:10: Ja, und jetzt sind wir ein paar Monate weiter und im Sommer

00:03:19: umgezogen, noch mal in einen neuen Stall.

00:03:21: Und es entwickelt sich sehr positiv.

00:03:27: Also die Sehne hält, toi, toi, toi.

00:03:32: Die Nieren, es ist so, wie es ist, aber er ist da stabil.

00:03:36: Und wir haben auch eine sehr tolle Heilpraktikerin,

00:03:40: die auch energetisch arbeitet, die mir auch immer wieder gesagt

00:03:44: hat, „Wirklich glaub an dein Pferd.

00:03:47: Wenn dein Pferd noch die Energie hat und den Willen hat,

00:03:51: dann werden wir das weiterschaffen.

00:03:53: Noch eine lange Zeit.

00:03:55: Und hat somit mir ein bisschen auch den Druck weggenommen, weil sie auch

00:04:00: weiß, dass ich alles mache für ihn.

00:04:01: Aber ich glaube, manchmal ist es sehr, sehr wichtig, sich da auch vielleicht

00:04:04: wieder zwei Schritte zurückzunehmen und sich nicht vollends aufzuopfern, was

00:04:11: vielleicht auch den Tieren gar nicht so guttut, wenn sie merken, dass sie immer

00:04:14: nur so im Fokus, vielleicht mit negativen Gedanken auch und Ängsten und

00:04:20: Sorgen, konfrontiert werden.

00:04:21: Und sie hat mich da schon sehr unterstützt, zu

00:04:24: sagen: „Komm, positiv denken, das wird schon und ich kann euch

00:04:30: auch ein Stück weit gut helfen.

00:04:34: Genau, das war eine ganz große Hilfe für uns.

00:04:37: Und auch jetzt zuletzt der Stallwechsel, weil das Pferd hat mir auch beigebracht,

00:04:45: dass man wirklich auch handeln muss im Sinne des Pferdes.

00:04:50: Und ich dachte mir immer die ganze Zeit schon: Ach, irgendwie ist das

00:04:53: mit dem Stall nicht so optimal.

00:04:55: Aber ihr kennt das vielleicht auch.

00:04:56: Man hat so seine und man hat auch immer die Sorge, wenn man

00:05:04: etwas verändert, wird es schlechter.

00:05:06: Und wir sind halt alle Gewohnheitstiere irgendwo.

00:05:09: Und ich merkte aber schon, dass wir aus dem letzten Stall halt raus müssen,

00:05:13: weil es für ihn viel Stress bedeutet.

00:05:16: Es wurden immer wieder neue Pferde integriert, da sind wieder Pferde

00:05:20: ausgezogen und das halt aus der Herde.

00:05:23: Und dann habe ich im Frühsommer diesen Jahres dann gehandelt

00:05:29: und gesagt: Nein, Wir sind verantwortlich für das Tier und jetzt muss ich ran.

00:05:33: Und jetzt im neuen Stahl hat sich der Magen so sehr verbessert.

00:05:37: Also er hat keinerlei Anzeichen mehr.

00:05:41: Und das zeigt mir auch mal wieder, dass man dann am Ende doch halt …

00:05:43: Man sagt es immer so: Wir haben die Verantwortung, aber dann auch mitunter

00:05:48: halt auch mit der Konsequenz, dass man vielleicht ein

00:05:51: bisschen aus seiner Komfortzone dann raus muss und mitunter halt

00:05:54: den Stall auch wechselt.

00:05:56: Genau, und jetzt am neuen Stall …

00:06:00: Es wäre ja sonst total langweilig.

00:06:05: Ist er irgendwie oder hat mehr seine ängstliche Seite

00:06:09: gezeigt und zutage befördert und hat mich damit an meiner Grenze gebracht.

00:06:15: Und das passt jetzt auch ein bisschen zum Newsletter von Lea, habe ich

00:06:19: gerade gelesen, zum Thema Angst.

00:06:22: Ja, und dann wurde ich plötzlich – unverhofft kommt oft –

00:06:27: mit einem Thema konfrontiert, das ich sehr lange nicht er hatte und das

00:06:30: ist auch dieses Thema Angst.

00:06:32: Mein Pferd ist in dem neuen Stall, sobald er aus dem Paddock kommt, noch tendenziell

00:06:37: sehr schreckhaft, unsicher, würde ich es nennen.

00:06:43: Und er agiert dann aber nicht einfach mit Stehenbleiben, sondern er

00:06:47: fängt dann an zu laufen.

00:06:49: Manchmal kann ich dann nicht deuten, will er weg oder ist er nur so panisch.

00:06:56: Auf jeden Fall geht dann das Kopfkino los.

00:06:58: Man hat die Verletzung, man denkt sich: Oh Gott, das Bein, und dann denkt man: Oh

00:07:01: Gott, jetzt hat der gleich wieder Magengeschwüre.

00:07:04: Vielleicht könnt ihr das irgendwie ein bisschen nachvollziehen.

00:07:07: Man macht sich tausend Gedanken oder gleich reißt er sich los und

00:07:10: dann rennt er auf die Straße.

00:07:13: Ich glaube, der eine oder andere von euch kann vielleicht verstehen, welche Gedanken

00:07:17: dann kommen und er ist dann auch sehr energetisch.

00:07:20: Und das habe ich halt ein paar Mal probiert und egal, wie ich versucht habe,

00:07:24: wie cool zu bleiben und so weiter, ich habe es nicht gut hinbekommen.

00:07:29: Und Dann habe ich mich auf die Suche nach einem Trainer oder einer Trainerin gemacht

00:07:33: und so habe ich die Lea gefunden vor einigen Wochen und

00:07:37: ich bin super froh, dass sie uns unterstützt

00:07:42: und er hat wirklich schon sehr...

00:07:45: Wir haben eine sehr tolle Entwicklung gemacht.

00:07:46: Wir können jetzt den Weg zum Hauptstall, wo wir dann trainieren können,

00:07:49: schon wesentlich ruhiger gehen.

00:07:51: Am Anfang war auf der Strecke wirklich im Prinzip Luft anhalten und

00:07:55: jeder Muskel angespannt.

00:07:58: Und die Lea ist uns da eine riesige Unterstützung und

00:08:02: begleitet uns nun auf dem Weg.

00:08:04: Und ich bin sehr, sehr dankbar für diese Begleitung, weil ich an dem Punkt einfach

00:08:10: für mich ihm, diesem Pferd, nicht mehr richtig helfen konnte.

00:08:14: Und Genau, ich würde ihm gerne die Sicherheit geben, die er braucht, aber aus

00:08:19: irgendwelchen Gründen matcht das mit uns beiden gerade nicht so.

00:08:23: Und ja, die Gründe sind einfach eigentlich: Ich habe Angst,

00:08:27: dass ihm was passiert. Ich habe Angst, dass mir was passiert.

00:08:30: Es ist ein großes Thema, diese Angst.

00:08:32: Ja, ganz genau.

00:08:35: Aber was ich euch so am Schluss noch vielleicht so mitgeben

00:08:40: würde, gerne dieses „Glaubt an eure Pferde, auch wenn sie

00:08:43: verletzt oder krank sind.

00:08:47: Sie spüren, und da bin ich mir ganz sicher, diese Unterstützung spüren sie,

00:08:51: dass jemand da ist, der sie unterstützt und pflegt.

00:08:56: Sie haben die Chance definitiv verdient und Und dann taucht plötzlich

00:09:02: natürlich wieder ein anderes Thema auf.

00:09:04: Wir kennen das alle: Wir haben Pferde.

00:09:06: Plötzlich ist was ganz anderes wieder aktuell.

00:09:10: Aber im Training entwickelt er sich wirklich wundervoll und Er

00:09:16: hat seinen Stolz wieder und das ist mir einfach total wichtig.

00:09:19: Und wir arbeiten halt all die Jahre mehr oder weniger weiter mit

00:09:24: Klickern auch und ich finde, das ist eine sehr schöne Möglichkeit, gerade wenn ein

00:09:28: Pferd auch verletzt war, dass er von sich aus wieder in die

00:09:33: Bewegung kommen kann und das anbietet, was ihn vielleicht auch sehr stolz macht.

00:09:38: Und das sehe ich immer so gerne bei einem Pferd und da geht mir immer das Herz

00:09:41: wieder auf, wenn er von sich aus jetzt Dinge anbietet,

00:09:44: Ideen anbietet und daraus sich schon nahezu spielerisch

00:09:49: dann wieder ein Muskelaufbau et cetera entwickelt und das Pferd wirklich

00:09:55: seine Würde hat.

00:09:56: Also das finde ich einfach schön, nachdem er da wirklich ein Jahr separiert

00:09:59: stand und doffte sich kaum bewegen.

00:10:02: Genau, das ist so ein bisschen unsere Geschichte und

00:10:08: gib nicht auf und ich wünsche euch alles, alles Gute für euch und eure Pferde.

00:10:14: Und noch ein Gedanke kam mir gerade, der mir wirklich die ganze Zeit sehr geholfen

00:10:18: hat, ist das im Hier und Jetzt Leben.

00:10:23: Weil gerade, so ist meine Erfahrung, wenn man ein krankes Pferd hat, ein verletztes

00:10:28: Pferd hat, kriegt dann Prognosen, Diagnosen.

00:10:32: Dann kommt man schnell in so Gedanken: „Ja, aber was ist dann nächste

00:10:38: Woche und nächsten Monat?

00:10:40: Und vielleicht muss er dann in die Klinik und „Wir können nie wieder das machen.

00:10:44: Und vielleicht lebt er gar nicht mehr so lange.

00:10:47: Und das hatte ich auch.

00:10:49: Und wenn man da so reinsinkt, dann ist das ganz fürchterlich für einen, weil wir

00:10:54: lieben alle unsere Tiere von Herzen und es ist ja gar nicht auszuhalten, wenn

00:10:59: man jeden Tag zum Stall kommt und hat diese Diagnose und Prognose im Kopf.

00:11:05: Wie sollen wir das emotional verkraften?

00:11:08: Das geht ja gar nicht.

00:11:09: Und ich habe einfach Stück für Stück für mich ganz doll verinnerlicht,

00:11:13: dieses Leb für diesen Tag.

00:11:16: Auch immer mit dem Gedanken, wir wissen ja alle, wenn wir ehrlich sind, gar nicht,

00:11:19: was morgen, nächste Woche, nächsten Monat auch mit uns ist.

00:11:23: Es können Dinge einfach passieren und nur weil mein Pferd jetzt vielleicht...

00:11:29: Wenn er schon eine Diagnose hat, heißt es nicht, dass

00:11:33: er das erste Pferd ist in diesem Stall, was vielleicht gehen muss.

00:11:37: Und da habe ich mir wirklich jetzt angewöhnt,

00:11:41: dieses in den Tag rein leben und das befreit halt unglaublich.

00:11:45: Dass man wirklich einfach jeden Tag auch so als Geschenk nimmt und

00:11:51: ganz unvoreingenommen auch dem Tier wieder begegnet und sich einfach

00:11:56: freut, wenn das ein guter Tag ist.

00:11:58: Und das hat mir unglaublich geholfen.

00:12:02: Vielleicht der eine oder andere kann es von euch auch nachvollziehen und

00:12:05: vielleicht ist das vielleicht auch mal eine Anregung, sich ein bisschen

00:12:11: von Diagnosen und Ähnlichem ein Stück weit zu befreien, weil wir wissen alle gar

00:12:17: nicht, was morgen ist oder übermorgen.

00:12:20: Vielen, vielen Dank, liebe Sabine, für deine Ehrlichkeit und Offenheit, hier

00:12:25: von deinen Ängsten und Sorgen zu sprechen, die sicher viele von uns kennen.

00:12:29: Ich finde, ihr habt in den letzten Wochen schon eine beeindruckende Entwicklung

00:12:32: hingelegt und ich bin sehr, sehr gespannt, wo der Weg auch weiterhin führt mit euch.

00:12:37: Ich hoffe, die eine oder andere Person, die ihr gerade zuhört, kann ein wenig Mut

00:12:40: fassen aus deiner Erzählung, das auch

00:12:43: nach wirklich schwierigen gesundheitlichen Phasen es wieder bergauf gehen kann und

00:12:48: wie viel Leichtigkeit zurückkommen kann, wie man bei euch zwei so schön sieht.

00:12:53: Vielen Dank fürs Zuhören.

00:12:54: Vielen Dank noch mal, Sabine, dass du dich bereit erklärt hast, hier von deiner

00:12:58: Geschichte zu erzählen.

00:12:59: Und dann hoffe ich, ihr hört auch morgen wieder rein ins nächste Türchen.

00:13:03: Danke fürs Zuhören bei dieser Folge von Psycholohü.

00:13:06: Wenn sie dir gefallen hat, hinterlass uns doch eine positive

00:13:09: Bewertung und teile die Folge.

00:13:11: Wir freuen uns über Feedback, Themenwünsche und deine

00:13:13: Gedanken zum Thema.

00:13:14: Du findest Carina auf Instagram unter @Begegnung_Pferd und @carinawarnstaedt.

00:13:17: Autorin.

00:13:18: Und Lea unter @LeaSchneider_Pferdetraining und @virtuelleAssistenz_Lea.

00:13:23: Alle Links findest du auch in den Show Notes.

00:13:26: Folge dem Podcast auf der Plattform deiner Wahl und aktiviere die Benachrichtigung,

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