#49 Machst du es dir in deiner Komfortzone bequem?
Shownotes
In der Komfortzone ist es gemütlich: Da fühlen wir uns sicher und geborgen und wissen genau, wie wir reagieren sollten. Das gilt sowohl für Pferd und Mensch. Aber was, wenn wir uns zu lange in unserer Komfortzone aufhalten? Warum ist es wichtig, auch mal aus der Komfortzone herauszutreten und wie machen wir das auf eine gesunde, funktionierende Art und Weise? Genau darüber sprechen wir in dieser Podcastfolge - wie immer in Hinblick auf das Pferd und den Menschen. Hier kannst du uns gerne folgen und schreiben:
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00:00:04: Psycholohü, der Podcast über Pferde und Psychologie.
00:00:07: Wir sind Carina Warnstädt, Pferdegestützer und Hypnose-Coach, mit abgeschlossenem
00:00:12: Psychologiestudium und Autorin.
00:00:13: Und Lea Schneider, Pferdeverhaltens-Trainerin und
00:00:16: Unterstützung für Selbstständige als virtuelle Assistenz.
00:00:18: Wir nehmen dich mit in unsere Gedanken zu verschiedenen Themen aus dem Bereich
00:00:23: Pferd-Mensch-Beziehung und in spannende Interviews zu den Themen
00:00:25: Pferde und Psychologie.
00:00:29: Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge Psycholohü.
00:00:34: Bevor wir in das heutige Thema rein starten, möchte ich mich noch einmal
00:00:38: bedanken für das tolle Feedback, was wir bekommen haben zu unserer
00:00:42: letzten Folge zum Thema ME/CFS.
00:00:45: Ich habe es damals schon gesagt, für mich natürlich auch eine sehr besondere Folge
00:00:49: und ich habe wirklich total tolle Nachrichten bekommen
00:00:53: von Betroffenen, von Angehörigen, von Menschen aus dem Freundes- und
00:00:59: Familienkreis, die jetzt auch noch mal gesagt haben: „Oh, jetzt sehe
00:01:02: ich das noch mal ganz anders".
00:01:03: Carina, ich glaube, du hast auch einiges bekommen.
00:01:05: So manches haben wir uns ja auch hin und her geschickt.
00:01:07: Ja, genau.
00:01:08: Also tatsächlich war hier das Feedback überwältigend im Vergleich zu
00:01:13: dem, was wir sonst auch bekommen.
00:01:15: Wir bekommen ja sonst auch hin und wieder mal eine Nachricht, aber das war jetzt
00:01:18: doch in der Menge und in der positiven Art tatsächlich einzigartig und das
00:01:24: hat mich auch wahnsinnig gefreut.
00:01:27: Das ist total schön zu sehen, dass das Thema Anklang findet, weil das
00:01:30: war uns beiden ja sehr wichtig.
00:01:33: Jetzt weiß man ja auch, warum.
00:01:35: Und ich glaube, dadurch, dass es so persönlich war und einfach ein ganz
00:01:40: anderes Thema, hat man sich ja irgendwo verletzlich gemacht und dann ist es umso
00:01:44: schöner, dass es trotz dessen, dass es eigentlich nicht so
00:01:47: ganz zu unseren Fokus passte, so gut angekommen ist.
00:01:51: Ja, also ich glaube, es gehört jetzt schon mit zu unseren meistgehörten Folgen
00:01:55: überhaupt und die Folge ist, Stand Aufnahme, noch nicht mal eine
00:01:59: Woche lang veröffentlicht.
00:02:01: Also auch allein daran sieht man, wie groß das Interesse ist.
00:02:04: Und wie gesagt, es waren wahnsinnig tolle Nachrichten, manche mit Tränen
00:02:09: in den Augen bekommen oder gelesen.
00:02:11: Also das war sehr, sehr rührend, das Feedback.
00:02:16: Ja, würde ich sagen, dann kommen wir mal zu unserem Thema für heute, Carina.
00:02:20: Du hast wieder ein bisschen was vorbereitet, auch wenn es im Ursprung
00:02:24: meine Idee war, aber erzähl uns doch gerne, worum es heute gehen soll.
00:02:29: Genau, wir machen jetzt einen harten Cut von den letzten Themen und von den Gästen
00:02:34: wieder zu einer Folge, nur mit uns beiden.
00:02:37: Du hast mich auf die Idee gestoßen, hast du ja schon gesagt: Es
00:02:40: um geht die Komfortzone.
00:02:43: Natürlich auf der einen Seite psychologisch gesehen, aber auf der
00:02:47: anderen Seite glaube ich, dass wir da ganz viel vom Menschen auf das Pferd übertragen
00:02:52: können und dass wir da ganz viel für unser Pferdetraining rausnehmen können.
00:02:55: Das ist mir jetzt noch mal bewusst geworden, als ich mich da
00:02:58: drauf vorbereitet habe.
00:02:59: Ich Weiß ehrlich gesagt nicht mehr genau, was der Anstoß dafür war, dass du
00:03:03: das Thema gewählt hast.
00:03:04: Weißt du es zufällig noch, was der Gedanke war?
00:03:08: Ja, weil ich für mich ganz viel aus meiner Komfortzone getreten bin und ganz viele
00:03:13: Netzwerkevents mit ganz vielen fremden Menschen besucht habe, was für mich sehr
00:03:18: weit außer meiner Komfortzone ist und ich mich trotzdem getraut habe.
00:03:22: Und dann habe ich gedacht, das passt eigentlich auch sehr gut für uns
00:03:26: und gerade auch aufs Thema Pferd.
00:03:28: Stimmt, ich erinnere mich wieder.
00:03:30: Ja, ich denke, auf die persönlichen Erfahrungen und so was gehen wir
00:03:34: wahrscheinlich am Ende noch mal ein.
00:03:36: Ich glaube, wir steigen vielleicht diesmal auch noch mal mit einer
00:03:39: kleinen Definition ein.
00:03:41: Ich meine, Komfortzone ist ja eigentlich ein Begriff, der fällt immer wieder,
00:03:45: Den kennt jeder, der ist im Alltag ja total gebräuchlich.
00:03:49: Ich habe trotzdem mal geguckt, ob es noch eine Definition dafür gibt, damit wir
00:03:53: auch alle über das Gleiche sprechen.
00:03:56: Und ich habe mir da jetzt so ein bisschen was zusammengesucht.
00:03:59: Und Und zwar beschreibt die Komfortzone den Bereich, in dem sich ein Mensch mit
00:04:04: seinem Verhalten und Erleben sicher und geborgen fühlt.
00:04:08: Der Mensch hat in dieser Zone das Gefühl, alles gut im Griff zu haben,
00:04:13: und zwar, weil er auf Erfahrungen und Routinen zurückgreifen kann und
00:04:18: weiß, wie er reagieren muss.
00:04:20: Und als du mir das Thema gesagt hast, musste ich sofort an ein Zitat
00:04:25: denken aus der Serie Big Bang Theory.
00:04:28: Da hat Sheldon mal gesagt, in Bezug darauf, ob er nicht mal aus einer
00:04:33: Komfortzone herauskommen wollte, hat er gesagt, er wüsste nicht,
00:04:37: warum er das machen sollte.
00:04:38: Und im Englischen sagt er: „It's called comfort zone for a reason." Also so was
00:04:42: wie: „Es hat schon einen Grund, warum das „Komfortzone genannt wird.
00:04:46: Ich weiß nicht, wie es genau auf Deutsch übersetzt wird.
00:04:48: Und das fand ich irgendwie ganz witzig so als Aufhänger, weil ich glaube, das
00:04:53: beschreibt ganz gut, was ja viele auch erleben, dass sie
00:04:56: sagen: „Ach, die Komfortzone ist schön.
00:04:59: Warum sollte ich da überhaupt rausgehen, weil die ist ja komfortabel.
00:05:02: Da kommt es ja so ein bisschen her.
00:05:04: Und ja, das fand ich ganz witzig.
00:05:08: Ja, ich glaube, gerade im Pferdekontext, was einem da immer wieder begegnet, ist ja
00:05:12: dieses, ich sage mal, Drei-Zonen-Modell von Komfortzone,
00:05:16: Trainings-oder Wachstumszone.
00:05:18: Das sind so die Namen, unter denen es mehr am geläufigsten ist
00:05:21: und dann die Panikzone.
00:05:23: Ich nehme an, dazu hast du auch einiges gefunden und kannst uns mehr erzählen.
00:05:27: Ja, absolut.
00:05:28: Das ist natürlich das, was einem auch so häufig begegnet, muss
00:05:31: man tatsächlich sagen.
00:05:33: Das geht zurück auf den Sozialpädagogen Tom Senniger – ich hoffe, ich spreche es
00:05:38: richtig aus – und ist auch tatsächlich einfach das Komfortzonenmodell.
00:05:42: Du hast gerade schon ganz richtig benannt, das sind Drei verschiedene Zonen.
00:05:46: Man kann sich das quasi vorstellen, dass die Person selbst im Mittelpunkt steht.
00:05:51: Die engste Zone die Person herum ist die Komfortzone.
00:05:55: Dann kommt die Trainingszone, Lernzone, Wachstumszone.
00:05:59: Es gibt so verschiedene Begriffe.
00:06:01: Ich persönlich – und ich erkläre auch gleich, warum – finde Wachstumszone
00:06:05: eigentlich am schönsten.
00:06:07: Ich hoffe, das wird gleich klar und würde das auch gerne jetzt weiter für die Folge
00:06:11: benutzen, aber dann heiß, das heißt, dann wissen alle, das ist irgendwie
00:06:15: synonym zu verwenden.
00:06:16: Wir verwenden jetzt aber – ich hoffe, das ist in Ordnung, Lea – den
00:06:19: Begriff Wachstumszone.
00:06:21: Und noch weiter außerhalb kommt dann die Panikzone.
00:06:25: Die hast du auch gerade schon benannt und genau das Modell finde ich super
00:06:28: wichtig für Pferde und Das ist Training.
00:06:31: Aber das zu verstehen, drösel ich es noch mal kurz auf.
00:06:34: Die Komfortzone haben wir gerade schon abgedeckt.
00:06:36: Das heißt, in dieser Zone sind erst mal alle Grundbedürfnisse befriedigt, sowohl
00:06:40: beim Menschen als auch beim Pferd.
00:06:43: Und es gibt eben Sicherheit und Entspannung.
00:06:45: Das heißt, das ist eine super wichtige Zone.
00:06:48: Das ist erst mal unser Ruhebereich, sozusagen.
00:06:51: Dann kommt die Wachstumszone, wenn wir aus der Komfortzone heraustreten.
00:06:56: Das sind dann die Situationen, in denen Veränderung passiert, sowohl erst mal vom
00:07:01: Außen her, also da passiert etwas von außen vielleicht, was Unerwartet ist oder
00:07:05: unbekannt ist, als auch, wo Veränderungen im Inneren passieren können.
00:07:11: Das heißt, die Situation ist dann nicht mehr so bekannt und nicht
00:07:14: mehr so komplett einschätzbar.
00:07:17: Es muss also eine Anpassung passieren in unserem Verhalten.
00:07:21: Das ist natürlich etwas, was grundsätzlich erst mal Überwindung kostet, Mut auch
00:07:27: erfordert und logischer Weise zu Angst und Selbstzweifeln führen kann.
00:07:33: Weil klar, wer was Neues wagt, kann scheitern, kann vielleicht auch von
00:07:38: anderen irgendwie negativ bewertet werden oder so was.
00:07:41: Aber, und deswegen finde ich den Begriff Wachstumszone so schön,
00:07:46: es bietet eben auch die Chance für Wachstum, nicht nur für Lernen von
00:07:50: Fähigkeiten, zum Beispiel wenn wir ein neues Hobby oder so was erlernen, sondern
00:07:54: ja durchaus auch persönliches Wachstum.
00:07:57: Also mutiger werden, selbstsicherer und sich selber besser kennenlernen,
00:08:02: vielleicht auch neue Beziehungen eingehen in irgendeiner Form oder einen
00:08:06: neuen Job anfangen oder so was.
00:08:08: Das passiert im Normalfall alles in der Wachstumszone.
00:08:13: Das ist auch eine ganz wichtige Zone und das klingt jetzt erst mal alles
00:08:17: irgendwie nett und schön, aber es gibt auch noch diese Panikzone.
00:08:21: Die ist dann auch noch außerhalb des Bereichs der Wachstumszone.
00:08:25: Hier sind wir also aus diesem Bereich heraus, wo wir lernen können,
00:08:30: wo wir wachsen können.
00:08:32: Und bei, ich sage mal, gesunden Menschen betreten wir die
00:08:37: normalerweise sehr selten.
00:08:39: Zum Glück, weil das bedeutet eigentlich, dass wirklich echte Gefahr besteht, quasi
00:08:45: für Leib und Leben, und es eine ernsthafte Bedrohung gibt.
00:08:50: Das ist also der Moment, wo wirklich der Kampf-oder Fluchtmodus einsetzt und wo der
00:08:54: ganze Körper eigentlich nur noch darauf ausgelegt ist, diese Situation zu beenden,
00:08:59: irgendwie wieder zurück in die Komfortzone zu kommen.
00:09:02: Und das passiert also zum Beispiel bei Unfällen oder bei Panikattacken.
00:09:07: Wenn jetzt eine Person aber zum Beispiel eine Angststörung hat,
00:09:11: dann kann das natürlich auch in, ich sage mal, objektiv nicht bedrohlichen
00:09:15: Situationen passieren.
00:09:17: Und das ist natürlich eine enorme Beanspruchung für
00:09:23: Körper und Geist letztendlich.
00:09:25: Genau, aber was eben vor allen Dingen wichtig ist, vor allen Dingen für unser
00:09:28: Pferdetraining, in dem Bereich können wir weder wachsen noch lernen.
00:09:33: Und ich glaube, das darf man einfach nicht vergessen, vor allen Dingen, wenn man
00:09:37: es mit einem Fluchtier zu tun hat.
00:09:39: Ja, vielleicht machen wir das Ganze ein bisschen einfacher an einem Beispiel,
00:09:44: sowohl für die Wachstumszone als auch für die Panikzone.
00:09:48: Vielleicht auch jeweils eins für den Menschen, als auch eins für das Pferd.
00:09:53: Bei der Wachstumszone denke ich zum Beispiel direkt an uns und unseren
00:09:58: Podcast, wie wir vor zwei Jahren hier gestartet sind und ich
00:10:02: glaube, ordentlich Schiss hatten, uns das erste Mal hier ins Mikrofon zu sprechen
00:10:08: und das aufzunehmen und auch noch zu teilen.
00:10:10: Das war auf jeden Fall sehr in unserer Wachstumszone, aber eben nicht so sehr,
00:10:16: dass wir es uns nicht getraut hätten.
00:10:17: Ich glaube, wir haben es uns ja auch gegenseitig leicht gemacht, indem wir zu
00:10:21: zweit sind, was einem Sicherheit gibt und aber auch
00:10:24: irgendwie die Verpflichtung, für den anderen dran zu bleiben.
00:10:27: Also ich glaube, das ist ein sehr, sehr klares Beispiel für die Wachstumszone.
00:10:30: Vielleicht hast du eins fürs Pferd?
00:10:33: Fürs Pferd?
00:10:34: Ja, da würde ich sagen, es kommt natürlich sehr darauf an.
00:10:37: Das ist ein bisschen schwerer, das so allgemein zu halten.
00:10:41: Aber ich würde zum Beispiel nehmen, wenn man mit einem Pferd
00:10:47: einen Trail oder so was macht, also was es noch nicht kennt, so einen Natur-Trail
00:10:53: oder was es im Bereich Western kennt.
00:10:56: Das habe ich nämlich auch mal mit meinen Pferden damals gemacht, ist auch schon ein
00:10:59: paar Jahre her –, die hatten damit zu tun, dass sie da ganz viele neue Reize hatten
00:11:05: und das noch nicht kannten und da war auf einmal irgendwie so eine
00:11:09: Wippe und eine Brücke, wo man drüber laufen musste, neuer
00:11:12: Untergrund, neue Gegend.
00:11:15: Und das heißt, da gab es ganz viel für die zu entdecken und zu lernen.
00:11:19: Sie waren aber nicht in dem Bereich, wo sie jetzt Angst gehabt hätten und als
00:11:24: Pferd, als Fluchttier womöglich die Flucht angetreten hätten.
00:11:27: Sie waren also gefordert, aber in einem ruhigen, verhältnismäßig ruhigen Bereich.
00:11:34: Natürlich kann da auch mal ein Moment passieren, wo sie sich irgendwie
00:11:37: erschrecken oder so, aber das war alles in einem Bereich, wo sie lernen konnten.
00:11:44: Ja, das ist, glaube ich, ein sehr passendes Beispiel.
00:11:47: Vielleicht hast du direkt noch eins im Unterschied zur Panikzone?
00:11:50: Ja, da hätte ich auch eins, sogar ein sehr aktuelles.
00:11:53: Ich war mit meinem Haukur jetzt spazieren und jetzt gerade im Moment, es ist Herbst,
00:11:58: es raschelt gerade ganz viel am Boden und mein Haukur ist eigentlich ein
00:12:02: sehr, sehr entspanntes Pferd.
00:12:04: Der hat eine große Komfortzone, würde ich behaupten.
00:12:08: Umso überraschter war ich, dass wir es tatsächlich geschafft haben – oder
00:12:13: geschafft ist eigentlich nicht das richtige Wort.
00:12:15: Aber dass wir tatsächlich eine Situation hatten, wo er in der Panikzone war,
00:12:20: und zwar, weil wir im Wald waren und da ein Hund war.
00:12:24: Eigentlich was, was er kennt, aber ich weiß nicht, warum er konnte
00:12:28: das überhaupt nicht einschätzen.
00:12:30: Und ich schätze, dass es tatsächlich mit dem raschenden Laub zusammenhing.
00:12:35: Das war so ein Moment, wo er tatsächlich komplett im Freeze-Modus war.
00:12:38: Er ist wirklich in der Bewegung sozusagen eingefroren, ist stehen geblieben, jeder
00:12:44: Muskel war angespannt, Hals erhoben, Augen groß, hat nur noch
00:12:49: geprustet und war wirklich so angespannt, dass ich dachte: „Oh,
00:12:54: ich könnte mir vorstellen, dass er vielleicht auch jetzt gleich auf
00:12:56: dem Absatz kehrt macht und wegläuft.
00:12:58: Und da war halt, dass es für mich Das ist so ein ganz klassisches Beispiel
00:13:01: für die Panikzone beim Pferd.
00:13:03: Es muss ja nicht nur sein, dass es tatsächlich wegrennt und durchgeht.
00:13:08: Da war kein Rankommen mehr, da war kein Lernen mehr.
00:13:11: Das war erst mal wichtig, ihn da runter zu regulieren beziehungsweise dass er sich
00:13:15: auch selber runter regulieren konnte, dann zu erkennen: Ach, ist ein Hund.
00:13:19: Aber das hat echt gedauert.
00:13:20: Ich war sehr froh, dass die Dame gewartet hat, weil da war auf jeden
00:13:26: Fall in der Panikzone.
00:13:27: Jetzt haben wir drei Beispiele schon genannt.
00:13:29: Fehlt uns noch die Panikzone beim Menschen.
00:13:32: Hast du da was, was du erklären könntest?
00:13:36: Ja, tatsächlich habe ich da eine sehr persönliche Erfahrung von mir
00:13:40: selbst vor zwei Monaten oder so.
00:13:42: Da ist es mir tatsächlich passiert, dass ich in der Innenstadt von einem völlig
00:13:47: fremden Mann, mehr oder weniger grundlos, der Grund war
00:13:51: eine rote Ampel, erst beleidigt und dann verfolgt wurde.
00:13:56: Und da konnte ich richtig merken, wie irgendwann bei mir dieser Schalter
00:13:59: in die Panikzone umgeswitcht ist.
00:14:01: Am Anfang habe ich noch recht souverän reagiert und ihm auch gesagt, er soll
00:14:05: mich doch einfach in Ruhe lassen und so.
00:14:07: Und irgendwann, nachdem er mir das dritte Mal hinterher gelaufen ist, hat richtig
00:14:11: irgendein Schalter umgeschlagen bei mir und ich bin einfach nur noch
00:14:14: los gerannt und wusste...
00:14:15: Zum Glück kannte ich mich aus in der Ecke und wusste, wo ich lang laufen kann.
00:14:18: Aber das ist mir im Nachhinein auch sehr bewusst worden, wie tatsächlich genau in
00:14:22: diesem Moment einfach der Switch kam und ich nur noch
00:14:25: wirklich die Panik gekickt hatte. Ich bin nur noch gelaufen.
00:14:27: Ich hätte in der Situation nicht mehr Leute, die herumherum waren, Hilfe fragen
00:14:31: können, bis dann ich von anderen angesprochen wurde,
00:14:34: die mir geholfen haben.
00:14:36: Aber ich wäre zum Beispiel in dieser Situation nicht in der Lage gewesen, nach
00:14:39: Hilfe zu fragen, obwohl genug Menschen da waren, aber es ging einfach nicht.
00:14:44: Ja, ich glaube, das ist ein sehr eindrückliches Beispiel dafür, dass das
00:14:48: eben eine Ausnahmesituation ist und wie der Körper darauf reagiert und dass
00:14:51: wir das dann nicht mehr steuern können.
00:14:53: Und dann ist halt auch klar, dass kein Wachstumkennenlernen mehr möglich ist,
00:14:56: weil eben der Körper und der Kopf erst mal sagen, wir müssen das
00:15:00: gerade erst mal überleben.
00:15:01: Und deswegen ist es gut, dass wir normalerweise nicht regelmäßig
00:15:06: in der Panikzone sind.
00:15:07: Ja, und dass tatsächlich auch, das dauert im Nachhinein, bis man sich
00:15:12: wieder wirklich runterreguliert hat.
00:15:15: Das war für mich auch noch mal sehr eindrücklich gegenüber den Pferden, dass
00:15:21: man da vielleicht unterschätzt: „Jetzt ist doch vorbei.
00:15:23: Jetzt kriege ich doch mal wieder einen so sinngemäß, sondern dass das auch mal
00:15:26: Stunden oder Tage nachwirken kann, je nachdem, wie heftig das Erlebnis war.
00:15:32: Ja, auf jeden Fall.
00:15:33: Das ist auch nicht zu unterschätzen.
00:15:36: Wie gesagt, wir hoffen aber natürlich, dass wir nicht so oft da reinkommen.
00:15:40: Man darf aber natürlich auch nicht vergessen,
00:15:42: dass wir es hier ja mit Fluchttieren zu tun haben und die natürlich auch viel
00:15:46: schneller in dieser Fluchtreaktion drin sind, als wir das sind.
00:15:50: Das heißt, ich wünsche niemandem, dass er mal so ein Erlebnis hat, wie du das jetzt
00:15:53: hattest, aber vielleicht kann man ansatzweise nachfühlen, was das bedeutet
00:15:56: und da auch noch mal so ein bisschen Verständnis für das Pferd generieren zu
00:16:00: erklären, weil das Pferd natürlich, wie gesagt, viel schneller mit Flucht reagiert
00:16:04: oder in dem Fall natürlich, wie bei mir jetzt, mit Freeze, aber prinzipiell
00:16:07: mit so einer Überlebensreaktion.
00:16:09: Das finde ich ganz wichtig, sich das noch mal klarzumachen, wie
00:16:13: eindrücklich das ist.
00:16:16: Ja, da kommt mir an der Stelle ein Gedanke.
00:16:18: Ich weiß nicht, ob du dazu Infos zufällig hast.
00:16:20: Gibt es irgendwelche Infos, Daten da drüber, wie schnell es eben dauert, sich
00:16:27: wieder zu erholen, sage ich mal?
00:16:28: Weil das kann ich mir tatsächlich vorstellen, dass ein Pferd als Fluchttier
00:16:33: tatsächlich schneller wieder in seinem Normalzustand ist, wieder neutral
00:16:37: Situation beurteilen zu können und im Zweifel neu in die Panikreaktion zu gehen.
00:16:42: Aber gibt es da irgendwelche Infos?
00:16:45: Das weiß ich tatsächlich leider nicht.
00:16:46: Ich würde das auch so vermuten, wie du es gesagt hast.
00:16:50: Das wird man vermutlich messen können, den Kortisolgehalt zum Beispiel im Blut.
00:16:58: Das würde ich mal ganz stark vermuten, dass man das messen kann.
00:17:01: Das Problem bei so was ist natürlich immer so ein bisschen die Ethik dahinter.
00:17:06: Darfst du Menschen, Tiere bewusst in die Panikzone versetzen, das zu kontrollieren?
00:17:12: Wahrscheinlich nicht.
00:17:13: Ich vermute, dass es trotzdem dazu irgendwie Forschung gibt.
00:17:16: Ich habe aber tatsächlich jetzt im Vorfeld nicht drüber nachgedacht
00:17:19: und nicht danach geguckt. Wäre aber interessant.
00:17:22: Ja, war jetzt auch tatsächlich nur ein spontaner Gedanke, weil wir
00:17:24: gerade drüber gesprochen haben.
00:17:26: Ja, hätte ja auch sein können, aber leider nein.
00:17:30: Was hast du denn sonst noch zur Komfortzone und zum Thema gefunden,
00:17:34: was du uns erzählen kannst?
00:17:35: Genau, ich habe mich ansonsten vor allen Dingen damit befasst, mit der Frage:
00:17:40: Inwieweit ist die Komfortzone denn festgesteckt?
00:17:44: Also wie lässt sie sich ändern?
00:17:47: Ich meine, im Prinzip ist uns das ja, glaube ich, klar, dass die Komfortzone
00:17:50: nicht angeboren ist und dann ewig so bleibt.
00:17:53: Dann bräuchten wir keine Wachstumszone, weil die Idee ist natürlich, dass wenn wir
00:17:58: diese Wachstumszone häufiger betreten, dass dann auch unsere
00:18:02: Komfortzone mit der Zeit sich vergrößert.
00:18:05: Also im Prinzip, platt gesagt, je mehr Zeit in meinem Leben ich in der
00:18:09: Wachstumszone verbringe, desto größer ist meine Komfortzone.
00:18:14: Und ich hatte da im Vorfeld …
00:18:17: Vielleicht kannst du das gar nicht verstehen, aber ich hatte, als ich das
00:18:20: aufgeschrieben habe, eine Assoziation mit so einem Handyspiel, was
00:18:23: ich mal gespielt habe. Das heißt Paper.
00:18:25: Vielleicht gibt es das auch noch unter einem anderen Namen.
00:18:28: Du hast halt einfach da ein Papier und du hast eine Farbe.
00:18:32: Du bist selber eine Farbe, da hast du andere Gegner online
00:18:36: und Gegnerinnen natürlich.
00:18:38: Und du versuchst, möglichst viel von diesem Papier mit deiner Farbe zu füllen.
00:18:43: Und dein Bereich, den du vorher hast, den habe ich mit der Komfortzone assoziiert
00:18:48: und du versuchst halt immer, das zu erweitern.
00:18:49: Aber wenn dann jemand zu lange nicht in der Komfortzone ist, dann
00:18:54: kann dir auch jemand was abnehmen.
00:18:56: Vielleicht ist das ein total absurder Gedanke,
00:19:00: aber ich finde, es zeigt irgendwie ganz schön, dass wir diese Stimulation von der
00:19:06: Komfortzone brauchen, dass wir rausgehen müssen, weil sie sonst auch kleiner werden
00:19:11: kann, aber dass wir es eben auch übertreiben können.
00:19:13: Und dann haben wir den gegenteiligen Effekt und vielleicht ein bisschen
00:19:20: plastischer dargestellt.
00:19:21: Das soll jetzt nicht das Handy-Spiel sein, aber du hattest eben das Beispiel von
00:19:25: unserem Podcast: Mittlerweile machen wir das Ganze deutlich entspannter.
00:19:29: mittlerweile Macht uns das viel mehr Spaß.
00:19:31: Ich glaube, wer die ersten Folgen hört, wird auch einen Unterschied merken.
00:19:35: Hoffentlich, ja.
00:19:37: Genau.
00:19:39: Oder vielleicht auch für den einen oder anderen nachvollziehbar.
00:19:42: Kann ich jetzt nicht aus eigener Erfahrung sprechen, aber stelle ich mir so vor,
00:19:46: wenn man auf Turniere geht, am Anfang mit Sicherheit auch total Stress oder mit
00:19:50: dem Pferd auf Kurse oder so was fährt.
00:19:52: Und je häufiger man so was macht, desto mehr kommt das in den Bereich der
00:19:57: Komfortzone rein für Mensch und Pferd.
00:20:00: Umgekehrt aber eben auch, wenn wir das dann lange nicht mehr machen,
00:20:06: kann es auch sein, dass es nicht mehr in unserer Komfortzone drin ist.
00:20:10: Wie jetzt auch zum Beispiel Menschen, die, ich sage mal, früh einen Führerschein
00:20:14: machen, vielleicht zwei Jahre regelmäßig fahren, dann in eine Großstadt ziehen, da
00:20:18: zehn Jahre leben und dann danach sagen: Boah, jetzt wieder ins Auto steigen?
00:20:22: Weiß ich nicht, ist irgendwie gruselig, macht mir Angst.
00:20:26: Das ist so ein klassischer Fall von: Die Komfortzone wird weniger, wenn wir sie
00:20:31: nicht benutzen, sozusagen.
00:20:34: Ja, war jetzt ein bisschen chaotisch dargestellt, aber ich
00:20:36: hoffe, es macht Sinn.
00:20:37: Ja, aber das ist ein gutes Beispiel tatsächlich, weil ich glaube,
00:20:39: damit kann jeder was anfangen.
00:20:41: Das ist was, was man sich wirklich gut vorstellen kann.
00:20:44: Ja.
00:20:47: Genau.
00:20:48: Das heißt im Prinzip, wir müssen natürlich gar nichts, aber es
00:20:53: ist natürlich schon sehr sinnvoll, dass wir die Komfortzone
00:20:57: zumindest mal nutzen, im besten Fall auch in die Wachstumszone kommen und aus der
00:21:01: Komfortzone rauskommen, weil wir sonst eben das Risiko haben, ja, wenn wir es
00:21:05: ganz extrem nehmen, nicht nur gelangweilt zu sein irgendwann,
00:21:09: sondern unser Leben auch einzuschränken, wenn wir wirklich nur noch das machen, was
00:21:13: uns total komfortabel ist, kommt sicherlich auf die Person an, wie schnell
00:21:17: sie auch unter Stress gerät oder so.
00:21:20: Aber das finde ich tatsächlich ganz sinnvoll.
00:21:24: Und ich habe mir jetzt noch zwei Punkte aufgeschrieben, die ich ganz
00:21:28: gerne noch nennen würde.
00:21:30: Das eine ist: Warum verlassen wir denn die Komfortzone so ungern?
00:21:34: Und ich würde das gerne ganz kurz so ein bisschen an dich geben, Lea.
00:21:38: Wenn du mal drüber nachdenkst, Podcast oder was auch immer, oder
00:21:42: die Networking-Event, Wo du zuletzt deine Komfortzone verlassen
00:21:47: hast und in die Wachstumszone gegangen bist.
00:21:49: Was war denn das, was dich hätte hindern können oder wo du überlegt
00:21:54: hast, das fühlt sich vielleicht nicht so gut an oder so?
00:21:57: Kannst du das benennen?
00:22:00: Also in meinem Fall ist, glaube ich, alles, was außer der Komfortzone ist,
00:22:03: einfach mit Angst tatsächlich viel belegt.
00:22:08: Ich überlege gerade, ob es was gibt außerhalb meiner Komfortzone,
00:22:11: was jetzt nicht so mit …
00:22:14: Ja, es gibt bestimmt auch Beispiele, da ist es einfach Bequemlichkeit.
00:22:18: Es ist einfach unbequem, daraus zu gehen, was jetzt nicht direkt mit
00:22:22: einer Angst verbunden ist.
00:22:27: Ja, vielleicht auch …
00:22:29: Aber es ist alles am Ende des Tages irgendwie Angst, die Sorge vor Ablehnung,
00:22:32: zum Beispiel bei so jetzt einem Netzwerkevent.
00:22:35: Ich glaube, das sind so die zwei groben Kategorien, die es teilen würde, wirklich
00:22:38: einfach Bequemlichkeit beziehungsweise dass es unbequem werden könnte,
00:22:43: wie zum Beispiel, wenn man jetzt anfängt, Sport zu machen oder so oder
00:22:46: einen neuen Sportart auch ausprobiert, wie auch immer.
00:22:49: Das ist halt am Anfang meistens erst mal mühsam, da reinzukommen.
00:22:53: Das hat aber jetzt erst mal, in meinem Fall zumindest, nichts mit Angst zu tun.
00:22:57: Das mag bei anderen anders sein oder eben tatsächlich Angst vor
00:23:01: verschiedensten Gründen.
00:23:03: Ja, perfekt zusammengefasst tatsächlich.
00:23:05: Das sind auch die großen Faktoren.
00:23:07: Also Angst könnte man jetzt noch mal runterbrechen auf soziale
00:23:12: Zurückweisung oder auch Versagensängste nächste Bedrohung des
00:23:17: Sicherheitsbedürfnisses letzten Endes.
00:23:20: Und alles, was da immer passiert, wenn wir schon darüber nachdenken, ist natürlich
00:23:23: eine Stressreaktion am Ende des Tages.
00:23:26: Und die wollen wir als Menschen normalerweise vermeiden.
00:23:30: Das ist einfach so, das ist auch nichts Schlimmes, aber das
00:23:33: ist so der Hintergrund.
00:23:34: Von daher hast du das perfekt zusammengefasst.
00:23:36: Brauche ich gar nicht mehr viel zu sagen.
00:23:38: Das war auch tatsächlich das, was so in meinem Kopf vorging, was ich
00:23:41: nicht so formulieren konnte.
00:23:43: Das hat es noch mal differenzierter gesagt, was ich da irgendwie mir
00:23:47: zusammengestammelt habe gerade.
00:23:48: Ich finde, du hast das super gesagt dafür, dass ich dich einfach ins kalte Wasser
00:23:51: geworfen habe und nachgefragt habe.
00:23:53: Finde ich, hast du das super gemacht.
00:23:56: Genau, wir haben ja jetzt schon gesagt, deswegen ist es total wichtig, dass wir es
00:24:00: trotzdem machen, auch wenn wir diese Gefühle haben und
00:24:04: auch berechtigterweise vielleicht Angst davor haben, erst mal,
00:24:07: was da passieren könnte.
00:24:09: Haben wir schon gesagt, ist trotzdem wichtig, die Komfortzone zu verlassen.
00:24:13: Und das ist eigentlich so mein letzter Punkt, den ich noch wichtig finde, den
00:24:17: hast du mir aber auch schon ein bisschen vorweggenommen, ohne dass du es wusstest.
00:24:21: Und zwar habe ich gedacht, ich möchte gerne auch noch mal aus
00:24:26: psychologischer Sicht was dazu sagen, wie man es sich ein bisschen leichter machen
00:24:30: kann, die Komfortzone zu verlassen, bevor wir gleich noch mal vielleicht auf
00:24:34: persönlichere Themen auch mit und ohne Pferd zurückkommen können.
00:24:37: Und zwar, das hast du schon gesagt, es ist immer einfacher, es
00:24:42: nicht alleine zu machen.
00:24:44: Also Wenn wir unsere Komfortzone verlassen möchten und in die Wachstumszone gehen
00:24:49: wollen, hilft es total, sich eine Person zu suchen, die das mit einem macht.
00:24:54: Das kann eine Person sein, der wir vertrauen und die da
00:24:57: schon Erfahrung mit hat.
00:24:58: Zum Beispiel, wenn wir das Sportbeispiel mal aufgreifen, die den Sport schon ausübt
00:25:03: und die daran sicher ist und uns so ein bisschen in die Hand nehmen kann.
00:25:06: Es kann aber auch eine Person sein, die genauso wie wir neu anfängt und dann sind
00:25:11: wir nicht mehr so alleine mit unserer Angst, dass wir das vielleicht
00:25:15: nicht hinbekommen könnten.
00:25:17: Und – und das ist ein ganz wichtiger Faktor – es hilft uns natürlich auch,
00:25:21: weil es Verbindlichkeit kreiert.
00:25:23: Sobald wir eine andere Person damit reinziehen, wie mit unserem Podcast,
00:25:26: können wir nicht mehr so einfach sagen: „Ach ja, mache ich irgendwie in einem
00:25:30: Monat, wenn ich mehr Zeit habe, im nächsten Jahr
00:25:33: oder nach den Sommerferien oder was auch immer, sondern
00:25:37: wir schaffen eben eine Verbindlichkeit, haben einen Termin und
00:25:40: wenn wir dann vielleicht noch Geld dafür bezahlt haben, dass wir gesagt haben, wir
00:25:43: haben einen Kurs gebucht, dann müssen wir so ein bisschen wirklich
00:25:46: unseren inneren Schweinehund überwinden und hingehen.
00:25:49: Und das hilft total, das auch tatsächlich zu machen.
00:25:53: Und das andere ist so die Idee der Operanten konditionierung.
00:25:58: Wir können uns auch selber ein bisschen konditionieren.
00:26:00: Also wenn wir es jetzt eigentlich irgendwie alles stressig und doof finden,
00:26:04: können wir uns auch hinterher einfach eine kleine Belohnung gönnen.
00:26:07: Das muss jetzt vielleicht nicht unbedingt …
00:26:09: Wie beim Pferd, wo wir vielleicht ein Leckerli geben.
00:26:12: Ob das jetzt immer gut ist, wenn es dann der Schokoriegel ist,
00:26:15: kommt vielleicht drauf an, wie oft man in der Komfortzone unterwegs ist.
00:26:20: Aber das kann ja auch irgendwas anderes sein.
00:26:21: Das kann ja auch sein, ich nehme mir Zeit zum Lesen oder ich mache mir einen
00:26:25: Entspannungsbad danach oder so was.
00:26:27: Aber das hilft eben tatsächlich auch dann aus der Komfortzone rauszukommen,
00:26:32: wenn man sich danach kleine Belohnungen gönnt.
00:26:36: Ja, zu dem sozialen Faktor möchte ich einmal Liebe Grüße an meine
00:26:39: Co-Working-Gruppe senden.
00:26:41: Da haben wir nämlich unsere Arsch-Tritt-Liste, nennen wir sie, wo wir
00:26:45: uns gegenseitig sagen, wer bis wann was geschafft haben möchte, was wir
00:26:49: sonst nur aufschieben würden.
00:26:51: Und durch diese soziale Kontrolle ist die Chance schon mal deutlich höher, dass wir
00:26:54: es nicht aufschieben, sondern auch tatsächlich machen.
00:26:58: Sehr gut. Cool, finde ich gut.
00:27:00: Aber das ist ja auch schon mal tatsächlich ein Trick, dass man muss,
00:27:05: selbst wenn man keine Person hat, die man mitnehmen kann, allein durch die
00:27:09: Ankündigung oder die Aussprache, dass man XY tun, erledigen möchte oder
00:27:15: ausprobieren, wie auch immer, gegenüber einer anderen Person
00:27:19: ein bisschen den sozialen Druck, sage ich mal, hat, da auch dann dran zu bleiben und
00:27:23: es tatsächlich mal auszuprobieren und nicht doch im letzten Moment zu knalfen.
00:27:26: Kenne ich übrigens auch andersherum.
00:27:29: Ja, jetzt Wir haben ja ganz schön viel über die Komfortzone gesprochen.
00:27:32: Ich habe ein bisschen eben schon erzählt, wie ich sie verlassen habe.
00:27:35: Aber wie hast du denn zuletzt deine Komfortzone verlassen?
00:27:39: Ja, genau.
00:27:39: Du hast schon ganz vieles tatsächlich erzählt.
00:27:42: Ich glaube, für mich war …
00:27:44: Bei mir waren es jetzt eigentlich auch mehrere Sachen.
00:27:47: Tatsächlich einmal auf der Messe, auf der wir zusammen waren,
00:27:50: auf der Reitsportmesse. Oh ja, erinnere mich.
00:27:53: Genau.
00:27:53: Da musste Lea leider ein bisschen ausbaden, dass ich meine
00:27:57: Komfortzone verlassen musste.
00:28:00: Das war einmal, weil ich mir sehr fest vorgenommen hatte, die Messe
00:28:05: auch mal zu nutzen, tatsächlich Menschen kennenzulernen.
00:28:09: Das, wofür die meisten Leute Messen nutzen.
00:28:13: Da habe ich dann manchmal so ein bisschen Schwierigkeiten, mit so Themen anzustoßen,
00:28:18: sage ich mal, Gespräche anzustoßen.
00:28:20: Und das habe ich mir felsenfest vorgenommen und das habe ich auch gemacht.
00:28:23: Das war sehr erfolgreich und das hat auch sehr viel Spaß gemacht.
00:28:26: Und es war einfach schön, da Leute kennenzulernen.
00:28:28: Aber das hat trotzdem auch irgendwie für mich viel Mut gekostet.
00:28:33: Das wird dir das vielleicht nicht jeder nachvollziehen können,
00:28:35: aber für mich war das so.
00:28:38: Und da habe ich auch geglänzt, indem ich nämlich einfach gesagt: „Mach doch mal.
00:28:42: Ich habe da tolle Ideen.
00:28:43: Mach du doch mal. Genau.
00:28:45: So viel zum Thema Komfortzone verlassen.
00:28:48: Richtig, ich erinnere mich.
00:28:50: Wir waren ja auch zusammen dann noch auf dem Ausstellerabend.
00:28:53: Oh ja, stimmt. Das war auch so ein Punkt.
00:28:55: Oder Lesungen halten am frühen Morgen, wenn noch niemand in der Halle ist
00:29:00: und man dann einfach mal anfangen muss zu reden, obwohl da niemand war am Anfang.
00:29:05: Das war weit außerhalb der Komfortzone.
00:29:10: Ja, aber so können Messen dazu beitragen.
00:29:12: Und ja, ansonsten dessen habe ich gerade tatsächlich einen auch für mich großen
00:29:18: Schritt noch gemacht und bin jetzt nach dem Studium auch in Teilzeit angestellt.
00:29:27: Das war der Weg dahin.
00:29:30: War auf jeden Fall auch etwas, wo man die Komfortzone verlassen musste.
00:29:36: Das ist einfach ein neuer Job, neue Leute kennenlernen,
00:29:39: generell überhaupt angestellt zu sein, nicht nur Selbstständig
00:29:43: und eben Studentin.
00:29:45: Das ist dann schon eine Umstellung, die sich aber, glaube ich, auch lohnt und
00:29:49: da wurde ich auch sehr, sehr positiv und nett und freundlich empfangen.
00:29:53: Von daher sieht man an all diesen Beispielen
00:29:57: eigentlich, dass sich das gelohnt hat und dass es mir jetzt auch, glaube ich,
00:30:01: leichter fällt, das häufiger zu machen.
00:30:04: Also jetzt Stichwort Messe, ich wollte jetzt eigentlich nicht sofort wieder den
00:30:06: Job wechseln, aber zumindest das mit der Messe, denke ich,
00:30:10: wird mit meinem nächsten Mal deutlich leichter fallen.
00:30:14: Ja, und da haben wir direkt den Effekt, die Wachstumszone hat funktioniert.
00:30:19: Genau.
00:30:19: Die Komfortzone ist vielleicht noch nicht komplett gewachsen, dass es jetzt gar kein
00:30:23: Problem mehr ist, andere Leute auf den Messen anzusprechen, aber sie ist
00:30:26: zumindest doch immer schon einen Schritt weiter, dass es nicht mehr mit
00:30:30: ganz so viel Schmerz verbunden ist. Ja, genau.
00:30:34: Ja, du hast das ja schon eben so ein bisschen angeteasert oder auch
00:30:38: schon ein paar Sachen genannt.
00:30:39: Ist dir auch noch was darüber hinaus eingefallen, wo du deine Komfortzone
00:30:43: in letzter Zeit verlassen hast? Ja, genau.
00:30:46: Die Netzwerktreffen hatte ich ja schon angesprochen.
00:30:48: Da habe ich tatsächlich auch mal einen kleinen Blog-Artikel
00:30:50: sogar noch zugeschrieben.
00:30:51: Den können wir ja vielleicht auch mal verlinken, wobei ich fürchte, der jetzt
00:30:54: auch nicht mehr viel Neues erzählt nach der Folge.
00:30:57: Aber da habe ich auf jeden Fall ein paar sehr nette Leute kennengelernt
00:31:02: und auch einfach überhaupt tatsächlich mal diese Erfahrung zu machen,
00:31:05: eben auch mal andere Leute zuzugehen.
00:31:07: Nachdem ich jetzt zwei Jahre in Köln wohne und in zwei Jahren in Köln quasi noch
00:31:11: keinen kennengelernt habe, war das jetzt vielleicht mal an der Zeit.
00:31:16: Dann war unsere letzte Folge definitiv aus der Komfortzone, weil es eben ja so
00:31:22: persönlich auch war natürlich, wenn man die eigene Mutter mit in den Podcast holt
00:31:27: und in die Öffentlichkeit zieht, Das auf jeden Fall und deswegen bin ich
00:31:32: erst recht froh, dass das Feedback so toll war,
00:31:36: weil auch das hätte ja anders ausgehen können, gerade wenn es persönliche
00:31:40: Geschichten oder Krankheiten gibt.
00:31:42: War auch die Sorge da, wer Da bleibt da vielleicht auch nicht so nette Sachen hin,
00:31:48: aber da sind wir zumindest bisher ja Gott sei Dank auch verschont geblieben.
00:31:51: Also generell, muss ich sagen, haben wir mit unserem Podcast
00:31:56: wirklich ausschließlich positives Feedback bekommen.
00:31:59: Es gab immer mal zwei, drei Kleinigkeiten, aber völlig sachlich,
00:32:02: also ganz normale Kritik.
00:32:03: Aber ich glaube, wir haben noch nicht irgendwo
00:32:06: unsachliche Kritik oder irgendwie ein Fertigmachen erlebt.
00:32:09: Nein, gar nicht. Zum Glück.
00:32:11: Müssen wir nicht ändern.
00:32:13: Ja, aber das hätte ja auch anders laufen können.
00:32:15: Auf jeden Fall. Das muss man auch sagen.
00:32:18: Und mein letztes Aus der Komfortzone gehen ist ähnlich zu deinem, denn auch ich
00:32:24: bin gerade tatsächlich auf Jobsuche.
00:32:26: Da gibt es ganz, ganz viele Schritte.
00:32:28: Jetzt mein Zum Beispiel habe ich mich jetzt entschlossen,
00:32:33: zum Jahresende als Trainerin aufzuhören und mich auf die Assistenz zu fokussieren.
00:32:40: Jetzt also meinen Bestandskundinnen Bescheid zu sagen:
00:32:44: Ich höre übrigens auf, war sehr, sehr weit aus meiner Komfortzone natürlich,
00:32:51: weil es natürlich auch nach so langer Zeit überhaupt erst mal das loszulassen
00:32:56: schwierig ist, aber auf der anderen Seite gibt es auch Gründe, warum ich
00:32:59: mich dafür entschieden habe.
00:33:00: Ich schätze, da werden wir auch irgendwann mal noch mal ausführlicher
00:33:02: drüber sprechen.
00:33:03: Auch dann, ich werde nicht voll in die Assistenz gehen können.
00:33:07: Das war bisher eher ein Nebenprojekt und da kann ich jetzt einfach nicht von leben.
00:33:13: Dementsprechend wird auch bei mir einen Teilzeitjob einziehen müssen und
00:33:17: auch da Vorstellungsgespräche sind sehr, sehr weit aus meiner Komfortzone.
00:33:21: Überhaupt in ein Angestelltenverhältnis zu gehen, wird für mich ein Weg
00:33:25: aus der Komfortzone gehen.
00:33:27: Dann hatte ich tatsächlich ein erst mal sehr verlockendes Jobangebot, was
00:33:32: ich am Ende des Tages aus, ich sage mal, moralischen Gründen
00:33:37: abgelehnt habe, weil es da sehr starke Wertekonflikte gegeben hätte,
00:33:43: sodass ich mich dann entschieden habe, das nicht zu tun, obwohl es mir quasi auf dem
00:33:47: Silbertablett präsentiert wurde und angeboten wurde.
00:33:51: Also auch das überhaupt abzulehnen, war auch irgendwie aus der Komfortzone.
00:33:57: Also in dem Kontext gibt es eine ganze Menge an Schritten, würde ich mal sagen.
00:34:02: Ja, da sind wir mal gespannt, was du dann vielleicht hinterher noch sagst, wie
00:34:07: das deiner Komfortzone geholfen hat.
00:34:09: Das sieht man ja dann leider meistens erst mit etwas Abstand.
00:34:14: Aber ja, Wir sind da, glaube ich, gerade beide in einem Prozess drin und
00:34:19: ich bin ja jetzt ein bisschen weiter in dem Prozess und kann auf jeden Fall jetzt
00:34:23: schon mal sagen, dass es mir sehr gut getan hat, bis jetzt schon.
00:34:27: Und ich gehe davon aus, dass du das hoffentlich die Aussagen wirst.
00:34:30: Ich kann das aber sehr gut nachvollziehen, dass das auch schwierig ist, auch gerade
00:34:33: so den Kund: innen zu sagen, dass man nicht mehr weitermacht und auch immer
00:34:38: Angst vor Enttäuschungen oder so was.
00:34:40: Von daher ja, total nachvollziehbar.
00:34:43: Das ist ja vielleicht auch ganz interessant, dass wir jetzt an so
00:34:46: unterschiedlichen Punkten sind.
00:34:48: Das haben wir ja immer mal, dass wir die gleichen Themen haben, aber zu
00:34:51: unterschiedlichen Punkten, wie unterschiedlich das Erleben ist, dass zwar
00:34:55: das Hinten raus, das Ergebnis schön ist, aber vielleicht der Weg dahin auch nicht
00:34:59: so einfach ist und toll, wie es jetzt …
00:35:02: Wir haben ja schon gesagt, es ist nicht einfach, die Komfortzone zu verlassen und
00:35:07: vielleicht sieht man es auf dem einen oder anderen Reel auch, dass ich gerade die
00:35:10: eine oder andere nicht so gute Nacht hinter mir habe.
00:35:13: Also der Weg dahin ist natürlich nicht einfach aus der Komfortzone,
00:35:17: aber ich glaube, wir haben auch …
00:35:18: Oder du hast schon einen oder anderen Tipp auch mitgegeben, wie es denn vielleicht
00:35:23: leichter wird, die Komfortzone zu verlassen.
00:35:25: Und man muss ja auch nicht gleich mit dem riesen Schritt anfangen.
00:35:27: Man darf ja mit kleinen Schritten anfangen.
00:35:30: Absolut.
00:35:31: Und das gilt ja genauso auch für das Pferd beziehungsweise für Pferd-Mensch-Teams.
00:35:36: Da möchte ich nämlich auch gerne noch mal kurz mit dir darüber sprechen.
00:35:40: Auch wenn du jetzt demnächst nicht mehr als Trainerin aktiv
00:35:44: sein willst, hast du ja nun mal einen großen Erfahrungsschatz,
00:35:48: sowohl aus Trainer-Perspektive als auch natürlich privat.
00:35:51: Und ich finde das auch da ganz wichtig, das noch mal anzusprechen.
00:35:55: Wir haben es ja vorhin schon gesagt, aber ich glaube, dass das
00:35:59: wirklich was wirklich enorm wichtig ist, zu sagen, wir dürfen unsere Pferde einfach
00:36:03: nach Möglichkeiten nicht überfordern, sodass sie in der Panikzone landen,
00:36:08: weil dann kein Lernen mehr möglich ist.
00:36:10: Also selbst wenn wir es jetzt nicht aus moralischer
00:36:15: Sicht sozusagen sehen wollen, wenn es uns egal wäre, wenn wir unser
00:36:20: Pferd in die Panikzone versetzen, einfach auf einer emotionalen Ebene,
00:36:25: sollte es uns nicht egal sein, dass unser Pferd nicht mehr lernen kann.
00:36:28: Und es sollte gerade aus Trainerinnen-Sicht eigentlich
00:36:32: klar sein, dass das auch so vermittelt und kommuniziert wird.
00:36:35: Denn das müssen wir uns einfach wirklich immer wieder sagen: Wenn so ein Pferd erst
00:36:39: mal in dieser enormen Stresssituation ist, kann es uns nicht mehr zuhören.
00:36:44: Das ist dann kein Bockig sein, kein Stur sein, kein Austesten von Grenzen oder
00:36:49: sonst irgendwas, sondern das Pferd ist dann im Überlebensmodus.
00:36:53: Das kann nicht mehr nachdenken, so wie wir das dann bräuchten.
00:36:57: Und ich glaube, das ist das, was mir wichtig wäre, dass das auch aus dieser
00:37:01: Folge in Bezug auf die Pferde mitgenommen wird, weil das einfach ein
00:37:07: ganz wichtiger Hintergrund ist.
00:37:09: Ja, auf jeden Fall.
00:37:10: Das ist gut, dass du es noch mal sagst und zeitgleich trotzdem auch in die andere
00:37:14: Richtung, weil das fällt mir wiederum sehr oft auf, dass ich glaube,
00:37:19: so schwierig das ist, sich selber aus der Komfortzone zu bringen.
00:37:22: Ich glaube, ganz, ganz viele Menschen haben noch ein viel größeres Problem,
00:37:26: damit ihr Pferd mal aus seiner Komfortzone zu bringen, weil ja, es darf auch mal
00:37:30: zwischendrin anstrengend sein und herausfordernd,
00:37:33: wenn es in einem angemessenen Rahmen eben passiert und wär das jetzt
00:37:37: nicht völlig überfordernd.
00:37:38: Aber auch da kein Wachstum, sowohl auch selbst im Trainingssinn und im muskulären
00:37:44: Sinne, wie auch immer, findet nun mal nicht statt, wenn wir diese
00:37:47: Komfortzone, das bereits bekannte und entspannt leistbare, nicht verlassen und
00:37:52: mal uns neuen Herausforderungen stellen.
00:37:55: Ich glaube, wie immer gibt es da so diese zwei Extreme der Pferde oder generell in
00:38:00: der Welt, die es völlig maßlos übertreiben und zu viel wollen und die, die
00:38:05: zu sehr selber in der Angst sind, ihrem Pferd zu schaden, dass sie sich gar nicht
00:38:09: trauen, mal was zu fordern und da wie immer das Maß macht es.
00:38:13: Gut, dass du das jetzt gerade noch mal gesagt hast.
00:38:15: Das wollte ich nämlich auch noch sagen.
00:38:16: Ich glaube, es ist nicht nur die Angst, das Pferd zu überfordern.
00:38:21: Je nach Kontext ist es vielleicht auch mehr die
00:38:24: Komfortzone des Menschen als die Komfortzone des Pferdes, die
00:38:28: nicht überschritten wird.
00:38:30: Das kommt sicherlich auch sehr auf das individuelle Paar an und in der Regel hat
00:38:34: das ja auch Gründe, weil man vielleicht Erfahrungen gemacht hat,
00:38:37: die nicht so positiv waren.
00:38:39: Aber in vielen Situationen ist der Mensch der limitierende Faktor,
00:38:44: sozusagen, wenn es da Ängste oder so was geht.
00:38:48: Dann ist es häufig so – das haben wir auch schon häufig darüber unterhalten,
00:38:52: dass das Pferd zum Beispiel mit einem anderen Menschen, der einfach gar nicht
00:38:55: weiß, dass es da mal ein Thema gab und der da ganz souverän dran geht, zum Beispiel
00:38:59: ganz entspannt vom Hof, oder vielleicht nicht ganz entspannt, aber ruhig vom Hof
00:39:02: marschiert und mit dem eigenen Menschen, der schon ganz viele
00:39:07: Bilder im Hinterkopf hat und Erfahrungen gemacht hat, würde das Pferd vielleicht
00:39:12: viel mehr Stress entwickeln, weil der Mensch gestresst ist, weil das für den
00:39:16: Menschen schon ganz weit außerhalb der Komfortzone ist.
00:39:19: Und das heißt, da ist immer so ein bisschen noch die Frage bei so
00:39:21: Pferd-Mensch-Teams: Um wessen Komfortzone geht es denn eigentlich in erster Linie?
00:39:26: Und wie kann man das unterstützen, dass das eben schrittweise
00:39:29: vonstattengehen kann?
00:39:30: Weil genau das hast du eben auch schon gesagt: Wir dürfen das natürlich
00:39:33: weder Mensch noch Pferd überfordern.
00:39:35: Um mal bei dem Beispiel zu bleiben, dass das Pferd-Mensch-Team nicht vom Hof kommt,
00:39:40: dann ist jetzt nicht der erste Trainingsschritt zu sagen: „Und wir gehen
00:39:43: jetzt mal zwei Stunden spazieren Das sollte logisch sein,
00:39:49: aber da eben wirklich Schrittweise zu gehen, aber zu gehen und aus
00:39:54: der Komfortzone herauszutreten.
00:39:57: Ja, ich glaube, man muss sich einfach trauen, wenn man wenn man neue Dinge
00:40:00: ausprobiert, ob alleine oder mit dem Pferd, dass auch mal Chaos entsteht und
00:40:04: dass mal Dinge nicht funktionieren und dass mal gerade bei dem Pferd auch
00:40:06: einfach Missverständnisse verstehen.
00:40:08: Und ich glaube, gerade in dem Punkt hast du schon recht, dass dann man das
00:40:13: Chaos natürlich in irgendeiner Form auch handeln können muss.
00:40:18: Wenn man natürlich selber dann in die Panik verfällt, weil das Pferd jetzt
00:40:21: gerade mal einen Hüpfer macht, dann hilft es natürlich dem Pferd
00:40:25: am Ende des Tages auch nicht.
00:40:27: Genau. Also wie immer alles sehr individuell.
00:40:31: Aber traut euch, loszugehen und eure Komfortzone zu erweitern.
00:40:35: Ich glaube, das ist die Kernaussage heute. Absolut.
00:40:40: Das hast du gut zusammengefasst.
00:40:42: Wir haben noch mal festgestellt, es ist wichtig, die Komfortzone zu verlassen.
00:40:47: Und es ist auch wichtig, nicht immer nur in seinem eigenen begrenzten Rahmen zu
00:40:52: bleiben, weil sonst die Komfortzone nämlich auch weiter schrumpfen kann.
00:40:56: Und das ist ja das Letzte, was wir wollen.
00:40:57: Deswegen traut euch raus, schafft euch Verbindlichkeit,
00:41:00: sucht euch sonst jemanden, mit dem ihr es zusammen machen könnt,
00:41:04: aber kommt in die Wachstumszone und bemerkt dann auch, wie die Wachstumszone
00:41:08: dazu führt, dass eure Komfortzone größer wird.
00:41:11: Ja, das war ein wunderbares Schlusswort zu dieser Folge.
00:41:14: Da brauche ich eigentlich gar nicht mehr viel sagen, außer, dass ihr euch jetzt
00:41:18: bald wieder auf unseren Adventskalender freuen dürft, der dieses Jahr tatsächlich
00:41:22: schon in seine dritte Runde geht.
00:41:24: Wir haben wieder ganz, ganz tolle Gäste, die ihre Beiträge uns zugesendet
00:41:28: haben und ja, Bald geht es schon los.
00:41:30: Da dürft ihr euch drauf freuen.
00:41:33: Danke fürs Zuhören bei dieser Folge von Psycholohü.
00:41:35: Wenn sie dir gefallen hat, hinterlass uns doch eine positive Bewertung
00:41:39: und teile die Folge.
00:41:40: Wir freuen uns über Feedback, Themenwünsche und deine
00:41:42: Gedanken zum Thema.
00:41:43: Du findest Carina auf Instagram unter @begegnung_pferd und @carinaWarnstaedt.
00:41:47: Autorin.
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