#21 Jennifer Liffers über das pferdegestützte Coaching

Shownotes

In dieser Folge ist Jennifer Liffers bei uns zu Gast und berichtet über ihren Weg ins pferdegestützte Coaching. Sie erzählt, wie sie darin ihre Erfüllung fand und wie ihre Arbeit auf der Intensivstation sie auch in ihrem Alltag prägt.

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00:00:00: Psycholohü, der Podcast über Pferde und Psychologie von Carina

00:00:03: Warnstädt und Lea Schneider.

00:00:06: Wir starten in eine neue Folge von Psycholohü.

00:00:10: Hallo und herzlich willkommen an alle, die zuhören.

00:00:13: Auch heute sind Lea und ich nicht allein.

00:00:15: Wir haben einen neuen Gast bei uns und das ist Jenny.

00:00:19: Jenny, stell dich doch gerne einmal vor und erzähl uns, was du machst.

00:00:22: Hallo und guten Morgen.

00:00:26: Freut mich total, dass ich dabei sein darf.

00:00:28: Vielen Dank an euch beide.

00:00:29: Mein Name ist Jennifer Liffers.

00:00:32: Ich komme aus dem Süden Hamburgs, arbeite hauptberuflich auf einer Hamburger

00:00:36: Intensivstation und nebenberuflich jetzt mittlerweile seit drei Jahren – doch

00:00:45: drei Jahre im Pferdegestützten Coaching.

00:00:48: Ja, sehr schön.

00:00:49: Daher kennen wir zwei uns ja auch.

00:00:51: Das können wir ja gerne mal so erzählen, dass wir uns darüber kennengelernt haben

00:00:56: und so kam auch die Idee, dich mal einzuladen, weil du ja doch

00:00:58: sehr aktiv im Coaching bist.

00:01:00: Vielleicht magst du mal erzählen, wie du zu den Pferden generell gekommen

00:01:04: bist und dann aber auch zu dem Beruf.

00:01:06: Ja, ich glaube, man kann sagen, ganz klassisch.

00:01:11: Also wie jedes kleine Mädchen durfte, musste auch ich damals reiten, so

00:01:16: mit drei, vier Jahren, und bin dann tatsächlich klebengeblieben.

00:01:20: Also im Pferdestall nahezu groß geworden, da war ich mehr als zu Hause,

00:01:25: habe mit elf Jahren mein erstes Pferd bekommen, ein Haflinger und jetzt

00:01:31: mittlerweile mein zweites Pferd, ein schwarzwälter Kaltblut, mit dem ich auch

00:01:36: seit drei Jahren zusammenarbeite.

00:01:38: Seit knapp 15 Jahren ist er bei mir.

00:01:42: Genau.

00:01:42: Und wie bin ich zum pferdegestützten Coaching gekommen?

00:01:45: Das entstand eigentlich aus einer beruflichen Midlife-Crisis.

00:01:49: Wie gesagt, arbeite ich auf einer Hamburger Intensivstation.

00:01:52: Ich glaube, aus Funk und Medien sind da die Stolpersteine und

00:01:57: Herausforderungen durchaus ein Begriff.

00:01:59: Und das hat auch mich veranlasst, mir einen Plan B zu basteln, sozusagen.

00:02:05: Ich studiere nebenher, gerade in den letzten Zügen, Psychologie.

00:02:10: Ich habe Pferdegestützte Aus-und Weiterbildung absolviert

00:02:15: und baue mir da meinen Plan B auf. Genau.

00:02:20: Und dabei unterstütze mich mein Pferd, das ist der Watson,

00:02:24: und mittlerweile auch viele Freunde oder ich wollte gerade sagen, Stallinsassen,

00:02:29: das stimmt nicht, aber Stallkollegen, so, das ist das Richtige Wort, wo ich mir je

00:02:34: nach Auftrag Größe Pferde ausborgen darf.

00:02:40: Schön.

00:02:41: Das heißt, du bist während der Corona-Zeit so ein bisschen darauf gekommen, oder

00:02:46: war das schon vorher in deinem Hinterkopf?

00:02:48: Ja, jetzt muss ich gerade mal überlegen.

00:02:51: Nein, ich glaube, wann habe ich denn angefangen zu studieren?

00:02:55: Das war so alles ein bisschen parallel.

00:02:57: Ich glaube, mitten im Corona-Wahn, sozusagen.

00:03:01: Also auf der Intensivstation brachen Welten zusammen, zu Hause ein

00:03:05: unausgeglichenes Kind und genervter Ehemann.

00:03:08: Und aus dieser Situation raus ist das Projekt entstanden.

00:03:12: Ich mache mich nebenberuflich selbstständig, fange an zu studieren und,

00:03:17: genau, sorge für Alternativen.

00:03:20: Ja, Wahnsinn.

00:03:21: Kann ich mir vorstellen, dass das auch nicht ganz so einfache Zeit dann war.

00:03:24: Ja, herausfordernd.

00:03:29: Was Was macht denn das Coaching für dich so besonders, dass du ausgerechnet

00:03:33: in diese Richtung gegangen bist?

00:03:34: Du hättest ja jetzt erst mal theoretisch alles machen können, wenn du sagst,

00:03:37: du hast sogar auch noch mal studiert.

00:03:39: Ja, ich hatte damals ein Buch gelesen, Das Kaffee am Rande der Welt

00:03:46: und wo so einer meiner, wie soll man sagen, Hauptmitnehmsel aus

00:03:52: diesem Buch war, eine Leidenschaft zum Beruf zu machen oder Arbeit muss nicht

00:03:58: hart sein, Arbeit muss nicht schwer sein, darf leicht sein und Spaß machen.

00:04:02: Und mit diesen Gedanken oder Gepäck aus diesem sehr inspirierenden Buch – kann ich

00:04:07: nur jedem empfehlen – bin ich dann ins Brainstorming gegangen und habe überlegt:

00:04:14: „Okay, meine große Leidenschaft sind die Pferde.

00:04:15: Die geben mir unheimlich viel.

00:04:17: Es ist meine persönliche Medizin, mein Ruhepol.

00:04:21: Und wie kann ich das kombinieren und damit ein bisschen Taschengeld

00:04:25: verdienen in den ersten Schritten?

00:04:27: Ja, parallel arbeite ich in einem sehr menschenlastigen Beruf,

00:04:33: so will ich es mal nennen.

00:04:35: Ja, und wie kann ich Mensch, Leidenschaft, Pferd unter einen Hut bekommen?

00:04:39: Und da bin ich übers Pferdegestütze Coaching gestolpert.

00:04:44: Und wie war dein Weg?

00:04:45: Hast du direkt mit der Ausbildung und Coaching begonnen oder hast du dich erst

00:04:49: mal umgeschaut, was es für Alternativen gibt?

00:04:52: Es gibt ja, wie wir vielleicht auch wissen, in dem Bereich Tiergestützte

00:04:57: Interventionen gibt es ja tausend Möglichkeiten.

00:04:59: Also ich fand es sehr schwierig, da anfangs an dem Markt durchzusteigen, was

00:05:03: jetzt da gut, was da vielleicht schlecht ist oder was für mich das Richtige ist.

00:05:07: Wie war da dein Weg?

00:05:09: Ja, ich habe tatsächlich auch das Internet leer gelesen, was es so gibt.

00:05:13: Und da gibt es Anbieter, die sehr doll auf Marketing setzen und entsprechend

00:05:20: hat mich das damals auch gecatcht.

00:05:22: Ich war dann bei Franziska Müller, die, ich glaube, mittlerweile darf man sagen,

00:05:26: war damals sehr, sehr präsent und da war zu einer Pferdecoaching-Ausbildung.

00:05:34: Über Inhalt und Qualität können wir jetzt sicherlich streiten, soll hier gar nicht

00:05:37: Thema sein, aber auf jeden Fall hat mich diese Form der Ausbildung weiter zum

00:05:42: Nachdenken gebracht und weiter auf meinen Weg gebracht und mein, wie soll ich sagen,

00:05:48: aktuelles berufliches System so ein Stück weit infrage gestellt und hinterfragt.

00:05:53: Genau, dann war die Hausaufgabe aus dieser Ausbildung raus, dass ich mir innerhalb

00:05:58: der nächsten zehn Tage drei Coachees suche und einfach unbedingt anfange.

00:06:03: Und ihr könnt euch vorstellen, so als Neue in der Materie: „Oh

00:06:07: Gott, und wie mache ich? „oh nein.

00:06:09: Na ja, ich habe das dann aber artlich befolgt und habe mir drei Freundinnen

00:06:13: eingeladen und eine war da drunter, die sagte: „Jenny, das ist total groß, das

00:06:17: geht durch die Decke, aber ich möchte da noch ein bisschen

00:06:20: Wissenschaftlichkeit reinhaben.

00:06:21: Das ist mir zu aus der Luft gegriffen" und ja, dann habe ich das

00:06:27: Internet weiter leer gelesen, durchgelesen und bin dann auf die Ausbildung von Katrin

00:06:34: Schütz – da haben wir uns ja kennengelernt, Carina –, bin ich da drauf

00:06:38: gestoßen und da hat das Ganze noch mal wissenschaftlich fundiert,

00:06:41: psychologisch basiert.

00:06:43: Ich würde sagen, die erste Ausbildung ergänzt.

00:06:46: Genau, und so.

00:06:48: Das waren so die ersten Meilensteine.

00:06:50: Und dann den ganzen Rucksack voll Mut aufgeladen und was war so mein

00:06:57: Leitsatz: einfach mal machen. Könnt ja gut werden.

00:07:00: Ja, da kann Lea, glaube ich, auch ein Lied von singen.

00:07:05: Das war hier auch schon häufiger Thema.

00:07:08: Ich glaube, das ist ein ganz guter Punkt.

00:07:11: Jetzt bist du aber gut in der Arbeit angekommen.

00:07:14: Jetzt fühlst du dich wohl damit und sicher, oder sagst du, da gibt

00:07:18: es noch mehr, was ich lernen will? Ach immer.

00:07:20: Ich glaube schon, dass wir nie auslehren und dann gibt es Klienten, wo man sagt:

00:07:25: Ach, okay, erstens kommt das anders und zweitens, als man denkt.

00:07:28: Da habe ich immer wieder Überraschungen oder Stolpersteine, wo auch ich

00:07:33: daran wachsen und lehren darf.

00:07:35: Aber so grundlegend, sage ich mal, so eine solide Grundsicherheit und Erfahrung, ja,

00:07:40: darf ich mittlerweile sagen, die habe ich.

00:07:42: Sehr schön.

00:07:45: Hast du da konkrete Situationen im Kopf, irgendwelche besonderen Momente im

00:07:49: Coaching, über die du erzählen willst?

00:07:52: Gar nicht so der besondere Moment, sondern generell, wenn ich so an mir herunter

00:07:58: gucke, an meiner Entwicklung.

00:08:02: Ach, ist es anfangs, dass ich mir drei Tage vorher Gedanken gemacht habe: Okay,

00:08:05: jetzt kommt der Coachee mit dem Auftrag der Fragestellung.

00:08:08: Was mache ich denn? Welche Stange kommt wohin?

00:08:11: Wo lege ich die Plane hin? Welches Pony ist es?

00:08:13: Also tausendfach durchd gedacht.

00:08:15: Mittlerweile bin ich viel intuitiver und entspannter und spontaner, weil wie

00:08:21: gesagt, erstens kommt das anders und zweitens, als man denkt.

00:08:25: Und ich muss sagen, ein Großteil der Arbeit machen die Pferde.

00:08:29: Das lässt sich nicht planen und hervorsehen, sondern die

00:08:32: arbeiten mit dem, was da ist.

00:08:35: Ja, deshalb gibt es ja gar nicht so die Situation, sondern eigentlich ist jedes

00:08:39: Coaching in meinen Augen, hat ein bisschen Magic inne.

00:08:43: Was ja auch sehr schön ist.

00:08:45: Wie ist das denn mit deinem Pferd?

00:08:47: Hat der sich schnell in die neue Aufgabe reingefunden?

00:08:50: Da fällt mir direkt die Situation meiner Bachelorstudie ein.

00:08:54: Die ging das Thema Pferdegestützte Coaching und die Auswirkung auf das

00:08:59: Stresserleben und die Herzfrequenz.

00:09:01: Und ich glaube, wir hatten für die Experimentalgruppe knapp 40 Teilnehmer,

00:09:06: die ich alle über drei, vier Monate mit Watson erhoben habe.

00:09:12: Und ich erinnere einen Nachmittag, ich glaube, da hatte er drei Coachings, 30

00:09:16: Minuten hintereinander und da hat er uns am Ende wirklich

00:09:20: wortwörtlich den Hintern zugedreht.

00:09:23: Also das war ihm zu viel Menschen, sagen wir mal so.

00:09:27: Aber ich habe daraus das mache ich nicht mehr, nicht mehr als zwei am Tag

00:09:33: und passe da sehr auf ihn auch, dass wir auch Ausgleich haben, viel ausreiten, wir

00:09:38: fahren Kutsche, machen Bodenarbeit oder gehen einfach nur mal spazieren.

00:09:43: Das ist mir sehr wichtig, dass es ihm gut geht.

00:09:47: Ja, das ist natürlich auch eine Ausnahmesituation und kein normales

00:09:51: Pensum, wenn du da sagst, du musst jetzt 40 Leute irgendwie da durchboxen.

00:09:55: Ja, genau.

00:09:58: Hast du denn da jetzt so ein Maximum?

00:10:01: Ein Maximum an Teilnehmern?

00:10:04: Ja, ich sage mal, maximal ein bis zwei Coachings und dann gerne auch morgens und

00:10:10: abends, also besser Pause zwischendurch hat.

00:10:12: Ich gehe da mit ihm überhaupt nicht auf Schlachtzahl oder da unbedingt und viel

00:10:16: zu schaffen ist überhaupt nicht mein Ziel.

00:10:19: Da geht es mir wirklich um Watson, dass es ihm gut geht.

00:10:24: Ja, das ist natürlich super, wenn du da auch auf andere Pferde

00:10:27: noch ausweichen kannst. Ja, genau.

00:10:29: Total.

00:10:31: Und wie sieht das aus?

00:10:32: Mit der Zeit entwickelt man ja auch so ein Gefühl dafür, was man vielleicht

00:10:35: gerne macht im Coaching.

00:10:36: Es gibt ja sehr viele unterschiedliche Möglichkeiten.

00:10:40: Hast du da was, wo du sagst, das machst du besonders häufig oder da legst du deinen

00:10:44: Schwerpunkt drauf, thematisch oder auch mit wie vielen Personen oder

00:10:48: Einzelcoachings, alleine nur?

00:10:51: Wie bist du da aufgestellt?

00:10:54: Einzelcoachings sind mittlerweile tatsächlich viele Kinder und Jugendliche,

00:11:00: die zu mir kommen, veranlasst durch die Eltern, wo ich manchmal denke: Mensch, ich

00:11:05: würde auch gerne die Eltern mal im Viereck haben, bei den Pferden.

00:11:10: Das kann ich mir vorstellen.

00:11:12: Ja, aber gut.

00:11:13: Und da geht es viel das Thema Stärken, Selbstbewusstsein, Selbstwert steigern

00:11:20: an sich und sein Potenzial glauben.

00:11:23: Also das sind so die großen Themenbereiche bei Kinder, Jugendlichen.

00:11:28: Bei Erwachsenen, so generell, sage ich mal Einzelcoachings, nehme ich wahr, dass die

00:11:33: Methode eine unheimliche Akzeptanz hat.

00:11:36: Also nicht für jeden da draußen ist es was, 700 Kilo am Strick durch einen

00:11:42: Parcour zu führen, sage ich mal ganz salopp.

00:11:44: Da spielen Ängste eine Rolle oder Respekt vor diesem großen Tier.

00:11:48: So schön sie sie auch finden, kriege ich immer wieder gesagt, aber die Angst und

00:11:53: Sorge vor diesen, wie gesagt, doch großen Tieren und teilweise auch aufdringlichen

00:12:00: Tieren, wenn man denen nicht klar sagt, wo die Grenzen sind, wer hier das Leittier

00:12:03: für die nächste halbe Stunde ist.

00:12:05: Ja, das nehme ich wahr, dass da doch viele Ängste und Sorgen kursieren.

00:12:11: Tatsächlich so mittlerweile am meisten Spaß machen mir Gruppen.

00:12:16: Ich habe einmal Workshops mit Themenschwerpunkten.

00:12:20: Das ist zum Beispiel das Glücksperiment oder Grenzen setzen.

00:12:25: Was habe ich denn noch?

00:12:27: Kommunikation, also nach dem Motto: Nein Das ist ein ganzer Satz.

00:12:31: Das kann man hervorragend mit Pferden herausarbeiten.

00:12:34: In diesen Gruppen sind maximal sechs Personen dabei

00:12:37: und nach einem kurzen theoretischen Input geht es dann an die Pferde, wo wir

00:12:42: an dem Schwerpunktthema arbeiten.

00:12:44: Das Coole ist, dass – ich sage mal unter uns hier – ich nicht so viel Arbeit habe,

00:12:50: weil zum einen die Pferde einen großen Teil übernehmen und die Gruppe

00:12:54: sich auch untereinander hat.

00:12:55: Und ein Punkt der Pferdegestützten-Methode ist auch das Feedback der Teilnehmer.

00:13:03: Vielleicht kennt ihr das auch aus eurem Alltag, dass wir uns das

00:13:06: eher selten gegenseitig mal mitteilen: Hey, das war cool von dir und das lief

00:13:10: voll gut auf der Arbeit und da haben wir toll zusammengearbeitet.

00:13:14: Mensch, das schätze ich an dir.

00:13:15: Das passiert ja im Alltag doch eher selten.

00:13:18: Und in diesen kleinen, vertrauten Gruppen beobachte ich immer wieder, dass da eine

00:13:22: ganz schnelle Vertrauensbasis ist und man da sehr offen

00:13:25: positiv, wertschätzend miteinander spricht, wo die Teilnehmer

00:13:29: unheimlich viel mitnehmen.

00:13:32: Genau.

00:13:35: Ich habe eigentlich noch ein Format.

00:13:38: Ja, immer raus damit. Genau, ja.

00:13:41: Was hat man eigentlich alles? Oh mein Gott.

00:13:43: Mit Führungskräften arbeite ich auch gern zusammen.

00:13:46: Da war ich jetzt zuletzt Anfang des Jahres im Frühjahr an meiner Klinik.

00:13:51: Also ich arbeite, wie gesagt, auf einer Intensivstation und da durfte ich einen

00:13:55: Workshop mit – wie viel waren das?

00:13:57: Ich glaube, 10 oder 12 Stationsleitung durchführen,

00:14:03: wo es das Thema Rollenverständnis, Aufgabenverteilung,

00:14:08: Präsenz, Kommunikation ging.

00:14:09: Das war noch mal ein ganz anderes Setting und auch mega großartige Effekte,

00:14:15: die da ans Tageslicht gerückt sind.

00:14:18: Also unterm Strich Gruppen ist schon cool.

00:14:21: Ein leichter, cooler Job.

00:14:24: Da hast du perfekt gerade schon mit dem Führungskräfte-Coaching übergeleitet.

00:14:28: Ich wollte nämlich gerade fragen: du arbeitest, aber überwiegend mit Menschen,

00:14:32: die keine Pferde-Erfahrung haben, oder?

00:14:34: Ich glaube, bei Carina ist es ja viel auch Menschen, die sowieso

00:14:36: mit Pferden zu tun haben.

00:14:38: Das ist ja eher untypisch, glaube ich, im Coaching-Bereich.

00:14:41: Eigentlich ist das ja nicht die Zielgruppe.

00:14:43: Das heißt, du bist da in dem Sinne auf dem klassischen Weg

00:14:47: mit Menschen, die eigentlich gar nichts mit Pferden zu tun

00:14:49: haben, oder wie ist das?

00:14:51: Also wenn wir nach Zielgruppendefinitionen gehen, dann spreche ich den großen Bereich

00:14:57: des Gesundheitswesens an, also Pflegekräfte, Stressprävention,

00:15:01: Achtsamkeit, Resilienz.

00:15:03: Und wenn ich jetzt retrospektiv auf meine durchgeführten Workshops und Teilnehmer

00:15:07: denke, sind es, weiß ich gar nicht, 30%, 40% Pferdeleute,

00:15:13: also fast fifty-fifty die so Pferdemenschen versus

00:15:16: keine Pferdemenschen.

00:15:18: Ja, genau. Okay.

00:15:21: Und du hast eben von einem Workshop gesprochen.

00:15:24: Das fand ich, klang sehr schön: Das Glücksperiment.

00:15:28: Habe ich das richtig verstanden?

00:15:30: Genau, ja.

00:15:31: Da glücksperimentieren wir.

00:15:32: Das klingt total schön.

00:15:35: Magst du dazu noch was erzählen?

00:15:37: Ich glaube, das kenne ich nämlich auch noch nicht.

00:15:39: Ja, das ist ein Workshop.

00:15:43: Oder nein, ich fange mal anders an.

00:15:44: Und zwar in meinem Masterstudium habe ich das Wahlsemester „Positive Psychologie

00:15:49: überlegt und vielleicht kennt ihr das auch, wenn man so durch seinen Alltag

00:15:54: guckt, sind wir so ganz schnell bei den Dingen, die nicht geklappt

00:15:57: haben, die doof laufen.

00:15:59: Und wenn es nur das Wetter ist, worüber wir uns mal wieder aufregen.

00:16:03: Und warum nicht einfach mal glücklich und zufrieden sein?

00:16:06: Wir sind gesund, wir dürfen hier sitzen, wir dürfen arbeiten gehen, wir dürfen

00:16:09: und können jeden Tag aufstehen.

00:16:11: Da habe ich sicherlich auch durch meinen Beruf so einen anderen

00:16:14: Blickwinkel in den Tag.

00:16:16: Ja, und dieser Workshop, den halte ich relativ offen.

00:16:21: Zum einen, die Methode des Pferdebeschützten Coachings kennenzulernen

00:16:25: und zum anderen, am Glück zu experimentieren.

00:16:29: Was macht mich glücklich? Was macht mich zufrieden?

00:16:32: Dankbar?

00:16:34: Genau, das sind so die Schwerpunkte dieses Workshops.

00:16:38: Sehr schön.

00:16:39: Das kann ich mir gut vorstellen, dass das auch gut ankommt und viele gebrauchen

00:16:42: können, weil ich glaube, da haben viele nicht so die Klarheit.

00:16:50: Ja, vielleicht magst du an der Stelle einmal sagen, wie man dich denn erreicht,

00:16:53: ob – weiß ich nicht – eine Website oder ob du auf Social Media irgendwo aktiv bist,

00:16:58: wenn jetzt jemand Lust hat, auch mal mit zusammenzuarbeiten, dass die Leute

00:17:02: auch wissen, wo sie dich finden. Ja, sehr gerne.

00:17:04: Bin ich auch immer offen für, da ins Netzwerken und in den Austausch zu gehen,

00:17:08: ob da jetzt jemand gerade draußen zuhört, der Coachee beziehungsweise Klient sein

00:17:14: möchte oder mal in die Methode auf meiner Seite des Coaches gucken möchte.

00:17:20: Ja, wo bin ich denn überall?

00:17:22: Ich bin ein bisschen auf LinkedIn vertreten, jennifer Liffers,

00:17:25: Instagram ein bisschen aktiver, @Coaching-Liffers heiße ich da und ganz

00:17:32: klassisch: Alle Wege erreicht man über meine Homepage Coaching-Liffers.

00:17:37: de

00:17:39: Verlinken wir auf jeden Fall auch alles dann noch mal in den Show Notes, dann

00:17:42: ist das auch wirklich kompakt zu finden.

00:17:45: Knüpfen wir es vielleicht noch mal ein bisschen an dein Glücksperiment

00:17:48: an, würde ich sagen.

00:17:50: Du hast es vielleicht ja schon mitbekommen: Wir stellen am Ende

00:17:54: eigentlich unseren Gästen immer drei Fragen.

00:17:57: Und die erste dieser drei Fragen ist Was hilft dir im Alltag, runterzufahren?

00:18:03: Wie kannst du für dich eine Auszeit im Alltag nehmen?

00:18:06: Ja, da habe ich nicht so die anfangs, sondern so ein bisschen mehrere.

00:18:11: Also zum einen ist es tatsächlich das Pferd, Überraschung.

00:18:17: Ganz witzig ist, dass mein Mann mich auch darauf hinweist, wenn ich es mal irgendwie

00:18:21: zwei, drei Tage doch nur kurz zum Stall schaffe, also schnell das

00:18:26: Nötigste und wieder weg muss, dass mein Mann mich dann sogar darauf

00:18:29: anspricht: „Bitte fahr in den Stall und geh ausreiten, du bist unausstehlich."

00:18:36: Das ist schon meine Medizin.

00:18:41: Um so klein und niederschwellig durch den Alltag zu gehen, Sicherlich rege ich mich

00:18:46: auch mal übers Wetter auf oder wenn komische Autofahrer vor mir sind oder so,

00:18:49: aber generell versuche ich mich immer wieder daran zu erinnern: „Ich

00:18:54: darf hier sein, ich bin gesund, ich habe Haus, Essen, Trinken und ein Pferd.

00:18:59: Wie geil ist das denn?

00:19:00: Also so ein bisschen wieder auf den Ursprung zurück und

00:19:04: einfach mal dankbar sein.

00:19:05: Ja, sehr schön.

00:19:08: Das ist vor allen Dingen auch wieder eine wunderschöne Überleitung

00:19:10: zu unserer nächsten Frage.

00:19:11: Wir nehmen schon wieder morgens auf, deswegen ist dann jetzt die

00:19:14: Frage ein bisschen abgewandelt.

00:19:15: Was war denn das Schönste an deinem gestrigen Tag?

00:19:18: Am gestrigen Tag?

00:19:20: Ja, das hatte ich vorhin schon gesagt.

00:19:23: Ich hab so einen...

00:19:24: ich nenn es mal ganz liebevoll so einen kleinen Berufsschaden.

00:19:26: Da sehe ich nicht täglich, weil ich nur Teilzeit auf in der Intensivstation

00:19:30: arbeite, aber ich sehe da viele schlimme Sachen, die plötzlich schnell

00:19:35: und unerwartet auftreten können.

00:19:37: Und für mich ist doch einer der höchsten Güter, dass ich gesund bin und jeden

00:19:44: Tag gesund aus dem Bett aufstehen kann.

00:19:46: Und ja, so banal und schmunzeln, dass jetzt hingenommen werden kann, aber ich

00:19:51: kann euch sagen, es ist nicht selbstverständlich.

00:19:53: Und ja, das ist eigentlich das Schönste.

00:19:58: Ja, ich glaube, da hast du auch noch mal einen ganz anderen Blick, von dem wir uns

00:20:02: alle wahrscheinlich auch ein Stück weit eine Scheibe von abschneiden könnten,

00:20:06: weil du sagst das jetzt so, als wäre das so banal, aber eigentlich ist es

00:20:10: ja genau das Gegenteil von banal.

00:20:11: Von daher total schön, dass du das so sagst.

00:20:13: Ja.

00:20:16: Und dann wollen wir einmal noch den Blick auf die Pferdewelt lenken

00:20:21: und damit eine recht große Frage aufmachen: Was wäre denn so

00:20:25: dein Wunsch für die Pferdewelt?

00:20:26: Oder was würdest du gerne den ganzen Pferdemenschen da

00:20:30: draußen mitgeben, wenn du könntest?

00:20:31: Oh, ja, da brauchen wir jetzt noch mal einen extra Podcast.

00:20:37: Also ich nehme schon Veränderungen wahr aus meiner kleinen Bubble hier, aber ich

00:20:44: glaube, Das ist mir immer noch zu wenig.

00:20:46: Mir gefällt es gar nicht, dass Pferde materialisiert werden, dass das für viele

00:20:52: Sportgeräte sind, dass mit hartem Zaumzeug gearbeitet wird.

00:20:58: Also vielleicht macht es das Beispiel deutlich, dass ich mittlerweile

00:21:02: gar nicht mehr auf Turniere fahr.

00:21:04: Früher bin ich da gerne mal hingefahren, eine Cola zu trinken und Pommes zu

00:21:07: essen und ein bisschen zu gucken.

00:21:09: Das ertrage ich nicht mehr.

00:21:11: Also ich finde, dass ich persönlich, sicherlich nicht alle, ich

00:21:15: möchte nicht alle über den Kamm scheren, aber einfach, wie mit

00:21:19: dem Tier umgegangen wird.

00:21:20: Für mich ist mein Watson-Familienmitglied, also ist das Pferd krank, sind wir ja alle

00:21:25: krank, steht über meinem Mann, das weiß er auch, das darf ich hier sagen

00:21:32: und für viele ist das nicht so.

00:21:34: Da sind es irgendwelche Geräte, die ja materialisiert werden, die

00:21:39: beschimpft werden oder mit denen Böse umgegangen wird, mit langen Sporn.

00:21:43: Ich glaube, Lea, du als Pferdeverhaltenstherapeutin war das,

00:21:47: kannst du sicherlich auch Lieder zusingen, was man da draußen so sieht.

00:21:51: Und ja, das wäre so mein Anliegen, da ein bisschen achtsamer und wertschätzender

00:21:57: gegenüber dem Pferd oder mehr Wertschätzung Genau.

00:22:01: Ja, ich glaube, da können wir das auch unterschreiben.

00:22:05: Das ist auch das, was wir hier immer wieder vermitteln wollen, dass

00:22:08: man eben genauer achtsam mit dem Pferd umgeht und da vielleicht auch mehr

00:22:13: auf die kleinen Dinge achtet Ja.

00:22:15: Und das ist aber auch tatsächlich was, wo sich hier, glaube ich, fast alle Gäste

00:22:18: bisher einig waren, mit die Antwort einfach mal genauer hinzuschauen

00:22:23: und einfach ein bisschen nett sein zum Pferd.

00:22:26: Das ist, glaube ich, so grob runtergebrochen, der Tenor, der

00:22:29: hier immer wieder durchkommt.

00:22:31: Ja, das stimmt.

00:22:32: Das freut mich ja schon mal zu hören, muss ich sagen, dass das

00:22:36: viele eurer Gäste sagen.

00:22:38: Dann ist ja noch mehr Bewegung drin, auch über diesen Kanal.

00:22:42: Ja, das gibt immer Hoffnung, wenn man da sieht, dass sich da doch eigentlich alle

00:22:47: einig sind, in welche Richtung es gehen könnte.

00:22:50: Zumindest unsere Bubble ist sich da recht einig.

00:22:52: Über den Rest kann man natürlich immer nur schlecht urteilen, wenn man nicht direkt

00:22:57: in Kontakt ist, aber für unsere Bubble ist das auf jeden Fall was Schönes, finde ich.

00:23:01: Weiter so. Sehr schön, Jenny.

00:23:04: Dann vielen Dank, dass du dabei warst.

00:23:06: Ja, ich danke euch. Sehr cool.

00:23:09: Vielen Dank, dass ich zu Wort kommen durfte.

00:23:13: Ja, schön, dass du hier warst.

00:23:15: Danke auch an alle, die zugehört haben.

00:23:18: Wir freuen uns wie immer, wenn ihr den Podcast bewertet oder abonniert,

00:23:21: keine weitere Folge mehr zu verpassen.

00:23:24: Carina und ich freuen uns auch immer über Feedback.

00:23:26: Ihr findet Carina auf Instagram unter @begegnung_pferd, mich unter

00:23:31: leaschneider_pferdetraining und dann freuen wir uns, wenn ihr beim

00:23:32: nächsten Mal wieder dabei seid.

00:23:34: Tschüss. Tschüss.

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